50.000 aktive Kunden in Deutschland Uber will weitermachen
22.03.2015, 11:58 UhrDer umstrittene Fahrdienstanbieter Uber will sich nicht von einem Gerichtsurteil bremsen lassen. Die Macher des Taxi-Konkurrenten sind zuversichtlich. Innovative Dienstleister müssen in Deutschland immer langen Atem beweisen.
Das umstrittene US-Unternehmen Uber glaubt auch nach dem Verbot seines Internet-Dienstes Uber Pop durch das Landgericht Frankfurt an eine Zukunft in Deutschland.
Sobald die genauere Begründung des Urteils vorliege, werde man "aller Voraussicht nach Berufung einlegen", sagte Uber-Deutschland-Manager Fabien Nestmann dem "Spiegel". Andere moderne Mobilitätskonzepte hätten ebenfalls kritische Phasen durchstehen müssen. Auch Carsharing-Firmen wie Car2Go seien "zunächst verteufelt" worden. Heute seien sie akzeptiert.
"Wir Deutschen sind nicht die Schnellsten, wenn es um die Zulassung innovativer Dienstleistungen geht, sondern eher vorsichtig", sagte Nestmann dem Magazin. "Aber auch wenn es dauert: Am Ende wird sich bestimmt etwas ändern." Juristische Schritte gegen das noch nicht rechtskräftige Urteil hatte Uber bereits angedeutet. Wie Nestmann dem "Spiegel" weiter sagte, hat Uber derzeit etwa 50.000 aktive Kunden in Deutschland. "Wir haben auch keine Probleme, Fahrer für Uber zu gewinnen." Derzeit seies es 1600.
Beim Service Uber Pop bieten Privatleute mit ihren Autos über eine Handy-App ihre Fahrdienste an. Das Frankfurter Landgericht hatte dies am Mittwoch für wettbewerbswidrig erklärt. Den Privatfahrern fehle die notwendige Lizenz, Uber stifte sie damit zum Rechtsbruch an. Trotz dieser Entscheidung will sich das Unternehmen nicht geschlagen geben.
Das Unternehmen hatte das Verbot von Uber Pop als Verstoß gegen die europäische Niederlassungsfreiheit bezeichnet und betont, dass man den Dienst in Frankfurt und München weiterhin anbieten werde. Die Angebote in Hamburg, Berlin und Düsseldorf seien von dem Urteil gar nicht betroffen.
Quelle: ntv.de, ddi/dpa