Wirtschaft

Hoffnung auf Entgegenkommen VW-Chef will Trump-Regierung kontaktieren

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US-Präsident Trump hat Autozölle für Anfang April angekündigt.

US-Präsident Trump hat Autozölle für Anfang April angekündigt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit den US-Zollerhöhungen für Importe aus Kanada und Mexiko braut sich für die deutsche Autoindustrie der perfekte Sturm zusammen. Am härtesten getroffen ist zunächst wohl Volkswagen. Dessen ist sich auch Konzern-Chef Blume bewusst - und will schnell handeln.

Volkswagen hofft mit Blick auf die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Zölle auf Entgegenkommen und sucht den direkten Draht zur Regierung in Washington. "Wir werden mit der neuen Trump-Regierung jetzt kurzfristig Kontakt aufnehmen", kündigte Konzernchef Oliver Blume in einem veröffentlichten ZDF-Interview an.

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Der Volkswagen-Konzern baue neben dem Werk in Tennessee gerade eine Fabrik in South Carolina und habe insgesamt "weit über zehn Milliarden US-Dollar" investiert, sagte Blume. "Unternehmen, die sich in Regionen engagieren, die dort investieren, die für Wertschöpfung sorgen, die für Arbeitsplätze sorgen, die müssen an dieser Stelle auch berücksichtigt werden, mit Vorteilen bei den Zöllen."

US-Präsident Trump hat Autozölle für Anfang April angekündigt. Um den 2. April herum wolle er Sonderzölle auf importierte Autos erheben, sagte der Republikaner jüngst. Mit den US-Zollerhöhungen für Importe aus Kanada und Mexiko braut sich für die deutsche Autoindustrie der perfekte Sturm zusammen. Am härtesten getroffen ist zunächst wohl Volkswagen, stammen doch zwei Drittel der in den USA verkauften Pkw der Kernmarke aus dem Werk in Mexiko, wie die Analysten von Stifel Research schreiben.

Während Premiumhersteller Zölle auf ihre hochpreisigen Autos besser auf die Käufer abwälzen können, dürfte das einem Volumenhersteller wie VW schwerfallen, sagte Matthias Schmidt, ein selbstständiger Branchenberater. VW-Konzernchef Blume verwies auf milliardenschwere Investitionen in den USA als Argument, das Trump zu Milde bewegen könnte.

Sollte das nicht fruchten, könnte Volkswagen sich überlegen, mit der Kernmarke den Markt zu verlassen und das Werk in den USA auf die Produktion von Porsche- und Audi-Modellen umzustellen, erklärte Daniel Schwarz von Stifel Research. So etwas geht aber nicht von heute auf morgen, sagte ein anderer Analyst, der nicht namentlich genannt werden wollte. "Und bis dahin ist Trump schon wieder weg. Dann ist die Frage, macht das Ganze Sinn?"

Quelle: ntv.de, jki/rts

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