Drohende Zahlungsunfähigkeit? Verlag von Langenscheidt-Nachfahre pleite
10.08.2016, 19:19 Uhr
Florian Langenscheidt.
(Foto: imago/Future Image)
Er hat einen prominenten Ururgroßvater: Der Langenscheidt-Verlag ist seit 160 Jahren eine Institution in Deutschland. Doch mit seinem eigenen Verlag hat ein Ururenkel von Gustav Langenscheidt Pech: Er muss Insolvenz anmelden.
Der Kölner Verlag "Deutsche Standards Editionen" von Florian Langenscheidt ist offenbar pleite. Das berichtet das "Manager Magazin". Demnach wurde für das Mittelstandsunternehmen der Antrag auf ein Insolvenzverfahren wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt.
Der 61-jährige Unternehmer ist Ururenkel des Verlagsgründers Gustav Langenscheidt. In der gleichnamigen Verlagsgruppe ist Florian Langenscheidt jedoch seit 1994 nicht mehr aktiv. Seit 2003 führt er als Mehrheitsgesellschafter den Verlag "Deutsche Standards". Hauptaugenmerk der Firma: Bücher über bekannte deutsche Unternehmen aus dem Mittelstand. Dabei positionierte sich Florian Langenscheidt als inoffizieller Botschafter deutscher Familienunternehmen in auflagenstarken Blättern, wie "Bild" und "Bunte". So konnte er auch seine Produkte erfolgreich bewerben. Im Durchschnitt setzte sein Verlag einen niedrigen einstelligen Millionenbetrag um.
Um die Insolvenz abzuwenden, hatte Langenscheidt dem Bericht zufolge noch versucht, "Deutsche Standards" zu verkaufen. Demzufolge gab es Gespräche mit dem Zeit-Verlag und der Verlagsgruppe Handelsblatt, auch die NZZ-Gruppe soll Interesse bekundet haben. Doch zwei der Interessenten sollen Liquiditäts-Garantien gefordert haben, die Langenscheidt und seine Gesellschafter verweigerten.
Bislang hat weder Florian Langenscheidt selbst noch die Geschäftsführung des "Deutsche Standards"-Verlags ein Kommentar zu der möglichen Firmenpleite abgegeben.
Quelle: ntv.de, kpi