Wirtschaft

Dow Jones schließt im Minus Verluste bei Tech-Titeln drücken auf Stimmung der Börsianer

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Die Anleger richteten ihren Blick auch auf eine Reihe enttäuschender Konzernbilanzen.

Die Anleger richteten ihren Blick auch auf eine Reihe enttäuschender Konzernbilanzen.

(Foto: picture alliance / newscom)

Die Aussicht auf hohe Kosten und regulatorischen Druck drückt die Titel des Facebook- und Instagram-Mutterkonzerns Meta, auch andere Tech-Aktien rutschen ins Minus. Das Rätselraten um die Entwicklung des Konflikts zwischen Israel und der Hamas treibt indes die Anleger am Ölmarkt um.

Kursverluste bei großen Technologiekonzernen haben die Wall Street ins Minus gedrückt. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,8 Prozent tiefer auf 32.784 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab 1,8 Prozent auf 12.595 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 1,2 Prozent auf 4137 Punkte ein. Auf die Stimmung drückte vor allem Meta. Die Aktien der Facebook-Mutter brachen nach Zahlen um knapp vier Prozent ein. Der Konzern rechnet im kommenden Jahr mit höheren Ausgaben und regulatorischem Druck. Auch die Papiere anderer Technologieriesen wie Microsoft, Tesla, Amazon, Nvidia und der Google-Mutter Alphabet lagen bis zu 3,8 Prozent im Minus.

Mastercard
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Positiv ausgefallene Konjunkturdaten grenzten dabei die Verluste bei den großen Indizes nur teilweise ein. Das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Juli bis September aufs Jahr hochgerechnet zwar um 4,9 Prozent zu. Das ist die größte Steigerungsrate seit knapp zwei Jahren. "Die US-Notenbank Fed schaut vor allem auf den Arbeitsmarkt und die Verbraucherpreise, um zu entscheiden, wie stark sie die Zinsen noch erhöhen soll, um die Inflation auszubremsen, ohne die Wirtschaft abzuwürgen. Und diese deuten im Moment auf eine Zinspause bis zum Jahresende hin", sagte Thomas Hayes, Vorsitzender der Private-Equity-Firma Great Hill Capital.

Brent Schutte, ein Manager beim Vermögensverwalter Northwestern Mutual, zeigte sich allerdings skeptisch. "Die Fed nimmt den Druckverband von der Wirtschaft erst dann ab, wenn die letzte Glut der Inflation erloschen ist", sagte der Experte. Das Rätselraten um die weitere Entwicklung des Konflikts zwischen Israel und der Hamas trieb indes die Anleger am Ölmarkt um. Eine Entscheidung des israelischen Militärs, die geplante Bodenoffensive in Gaza vorerst aufzuschieben, drückte den Preis für Nordsee-Rohöl und leichtes US-Öl um jeweils rund zwei Prozent auf 88,30 und 83,55 Dollar pro Barrel (159 Liter). Die Preise drückte auch ein Anstieg der US-Lagerbestände und der starke Dollar. "Die Schwankungen am Ölmarkt haben allerdings in erster Linie mit dem Hamas-Israel-Krieg zu tun", sagte Tina Teng, Analystin beim Broker CMC Markets.

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Gleichzeitig richteten die Anleger ihren Blick auf eine Reihe enttäuschender Konzernbilanzen. "Wir sehen eine Menge Druck nach Unternehmensberichten, die die Erwartungen der Anleger verfehlt haben - vor allem bei den Unternehmen, die zu Beginn des Jahres Hoffnungsträger waren", sagte Greg Bassuk, Konzernchef des Vermögensverwalters AXS Investments in New York. Aus den Depots flog etwa Mastercard. Die Papiere des Kreditkarten-Anbieters verloren 5,6 Prozent. Der Konzern steigerte zwar deutlich Erlöse und Gewinn im dritten Quartal. Für das vierte Quartal prognostizierte er allerdings ein schwächer als erwartetes Wachstum der Nettoeinnahmen.

Eine Prognose unter den Erwartungen drückte auch die Aktien von UPS, die um knapp sechs Prozent abrutschten. Ergebnisse über den Erwartungen stützen dagegen IBM. Die Papiere des IT-Konzerns gewannen knapp fünf Prozent. Gefragt waren dagegen Merck mit einem Plus von knapp zwei Prozent. Das Corona-Medikament des US-Pharmakonzerns verkauft sich besser als erwartet. Wie das Unternehmen mitteilte, stieg der Umsatz mit Molnupiravir im dritten Quartal um 47 Prozent auf 640 Millionen Euro und übertraf damit die Analystenschätzungen von 120 Millionen Dollar deutlich. Für das Gesamtjahr erwartet Merck nun einen Umsatz für das unter dem Namen Lagevrio vermarktete Medikament von 1,3 Milliarden Dollar.

Quelle: ntv.de, lve/rts

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