Jobverlust, Krankheit, ScheidungViele Gründe führen zur Überschuldung

Das Statistische Bundesamt erstellt ein Ranking der häufigsten Gründe für private Überschuldung. Ganz oben steht der Verlust des Jobs. Aber auch durch andere Lebensumstände kann man in die Schuldenfalle abrutschen.
Arbeitslosigkeit ist der mit Abstand häufigste Auslöser für die Überschuldung privater Haushalte. Bei 21 Prozent der Personen, die im letzten Jahr die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle in Deutschland in Anspruch nahmen, war das der Hauptgrund dafür, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Ein auf lange Sicht zu niedrig bezahlter Job führte in sieben Prozent der Fälle zur Überschuldung. "Zusammengenommen geht somit mehr als jede vierte Überschuldung auf weggebrochenes oder zu geringes Arbeitseinkommen zurück", hieß es.
Die finanziellen Schwierigkeiten resultieren in 15 Prozent der Fälle auch aus gesundheitlichen Problemen oder einem Unfall. Bei 13 Prozent der Betroffenen kam es durch Trennung, Scheidung oder den Tod des Partners zu einer Überschuldung. Aber auch unangemessenes Konsumverhalten oder die gescheiterte Selbstständigkeit führten im letzten Jahr zu Schulden.
Als überschuldet gilt, wer durch sein monatliches Einkommen über einen längeren Zeitraum seine Lebenshaltungskosten nicht mehr decken kann und auch Einschränkungen beim Lebensstandard nicht mehr helfen. Um aus der Schuldenfalle herauszukommen, gibt es dann die Möglichkeit der Privatinsolvenz. Alle wichtigen Informationen dazu bekommen Betroffene unter anderem bei den rund 1400 Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Deutschland.
Insgesamt gab es im letzten Jahr weniger Privatinsolvenzen in Deutschland. Die Fälle sanken um 6,9 Prozent auf rund 72.000. Für die Statistik wurden die Daten von 528 der rund 1400 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland ausgewertet und anschließend hochgerechnet.