Mehr ungültige Banknoten Vorsicht vor dem falschen Fünfziger
21.07.2017, 13:33 Uhr
Am häufigsten sind in Europa falsche Fünfziger im Umlauf.
(Foto: dpa)
2,2 Millionen Euro Falschgeld sind im ersten Halbjahr 2017 in Deutschland entdeckt worden. Noch bringen Kriminelle vor allem Blüten des alten 50-Euro-Scheins in Umlauf. Doch der Bundesbank-Vorstand setzt auf die Sicherheit der neuen Banknote.
In Deutschland ist wieder mehr Falschgeld in Umlauf. Banken, Handel und Polizei entdeckten rund 39.700 Euro-Blüten - 8,7 Prozent mehr als im zweiten Halbjahr 2016, aber 13 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie die Bundesbank mitteilte. Die meisten Blüten entfallen dabei auf den 50-Euro-Schein - gut zwei Drittel. Knapp ein Viertel der gefälschten Scheine sind Zwanziger, jeder zehnte ist ein Hunderter.
"Die aktuellen Falschgeldzahlen sind zwar im ersten Halbjahr gestiegen, allerdings gehe ich von einem Rückgang bei den 50-Euro-Fälschungen im zweiten Halbjahr aus", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele mit Blick auf Deutschland. Anfang April war der überarbeitete Fünfziger mit verbesserten Sicherheitsmerkmalen in Umlauf gebracht worden. "Ich erwarte einen ähnlichen Verlauf wie nach Einführung der neuen 20-Euro-Banknote im November 2015, als die Anzahl der Fälschungen dieser Stückelung deutlich zurückgegangen ist", sagte Thiele.
Fast nur alte Fünfziger waren gefälscht
Von Januar bis Juni stieg der rechnerische Schaden in Deutschland gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 von rund 2,0 Millionen Euro auf 2,2 Millionen, vor allem weil Kriminelle eben auf falsche Fünfziger setzten. Dabei handelte es sich fast ausschließlich um Fälschungen der alten Serie. Gerade einmal 35 Fälschungen des neuen Fünfzigers wurden von Kriminellen in Umlauf gebracht.
Auch in Europa ist der Fünfziger besonders beliebt: Gut die Hälfte der Blüten entfielen auf den Schein. Weltweit haben Geldfälscher allerdings weniger Euro-Blüten in Umlauf gebracht: Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) wurden in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres rund 331.000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Das waren gut sechs Prozent weniger als im zweiten Halbjahr 2016. Keine Veränderung gab es gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Schaden beläuft sich damit in den ersten sechs Monaten des Jahres auf rund 17 Millionen Euro. Im zweiten Halbjahr 2016 waren es noch 23 Millionen.
Gemessen an der steigenden Zahl echter Banknoten im Umlauf - mittlerweile mehr als 20 Milliarden Scheine - sei der Anteil der Fälschungen äußerst gering, erklärte die EZB. Wer eine Blüte in die Finger bekommt, darf diese nicht weiter verwenden - anderenfalls macht er oder sie sich strafbar. Für Falschgeld gibt allerdings es keinen Ersatz.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/DJ