Anleger nehmen Gewinne mit Wall Street fällt hinter Rekordniveau zurück
30.12.2021, 22:35 Uhr
Nachdem sich die Rekorde überschlugen, kehrt nun Ruhe an der US-Börse ein.
(Foto: AP)
Die Urlaubszeit beruhigt die US-Börse. Einen neuen Spitzenwert erreicht der Dow Jones nicht - und schließt mit einem knappen Minus im Vergleich zum Vortag. Der Lockdown in der chinesischen Stadt Xi'an beeinträchtigt Einzelwerte.
Mit leichten Verlusten hat die Wall Street den vorletzten Handelstag des Jahres beendet. Im frühen Geschäft hatten Dow-Jones wie S&P-500 bei kleinen Aufschlägen noch neue Rekordhochs markiert. Doch im späten Handel nahmen Anleger Gewinne mit, wobei die Bewegungen bei geringen Umsätzen erfolgten. Der Dow-Jones-Index schloss 0,2 Prozent tiefer bei 36.398 Punkten, der S&P-500 verlor 0,3 Prozent, der technologielastige Nasdaq-Composite gab um 0,2 Prozent nach. Dabei gab es insgesamt 2084 (Mittwoch: 1897) Kursgewinner und 1257 (1464) -verlierer. Unverändert schlossen 133 (127) Titel.
Gestützt wurden die Kurse zunächst von der Annahme, dass die jüngste Pandemie-Welle mit der aktuell grassierenden Omikron-Variante des Coronavirus der Wirtschaft weniger schaden wird als frühere Wellen. Gleichzeitig verlief das Geschäft wegen des bevorstehenden Jahreswechsels und der urlaubsbedingten Abwesenheit vieler Marktteilnehmer extrem ruhig.
Nicht zuletzt hat der Umstand, dass sich viele Aktien auf oder in der Nähe von Rekordständen befinden, Anleger zögern lassen, die Kurse noch weiter nach oben zu treiben. Auch die Konjunkturdaten des Tages bewegten den Markt nicht stärker. Sie fielen beide freundlich aus. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der Vorwoche überraschend zurück. Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago stieg stärker an als erwartet.
Lockdown beeinträchtigt Kurs von Micron
Unter den Einzelwerten fiel Biogen um 7,1 Prozent, nachdem die südkoreanische Samsung Biologics ein Übernahmeinteresse an Biogen dementiert hat. Am Mittwoch hatte ein Bericht, wonach die Südkoreaner Biogen für 42 Milliarden Dollar kaufen wollten, die Aktie um 9 Prozent nach oben getrieben. Die Aktien von Micron wurden 2,4 Prozent tiefer gehandelt, nachdem der Hersteller von Speicherchips mitteilte, dass ein Lockdown in der chinesischen Stadt Xi'an die Arbeit in einer seiner Anlagen beeinträchtigt. Micron teilte mit, dass sie an Umgehungslösungen arbeitet und erwartet, die Verpflichtungen zur Chip-Produktion zu erfüllen, warnte aber, dass es "einige kurzfristige Verzögerungen geben könnte."
Der Dollar legte bei dünnen Umsätzen leicht zu; der Dollarindex stieg um 0,1 Prozent. Hier half die Perspektive auf ein Anziehen der Zinsschraube durch die Fed im kommenden Jahr. Sollten die Bedenken der Anleger wegen der jüngsten Pandemie-Welle jedoch weiter abnehmen und die Investoren sich verstärkt aus defensiven Investments zurückziehen, dürfte auch der als Fluchtwährung beliebte Dollar mit nach unten gezogen werden, warnte Analyst Jeffrey Halley von Oanda.
Die Ölpreise notierten wenig verändert. Einerseits profitierten sie noch etwas von den bullischen Öllagerdaten des Vortags. Andererseits bremsten Befürchtungen etwas, dass die chinesische Nachfrage zurückgehen könnte. China hat Daten zu den für 2022 geplanten Importquoten veröffentlicht. Diese liegen 11 Prozent unter denen des vergleichbaren Vorjahreszeitraums. Am Anleihemarkt kamen die am Vortag deutlich gestiegenen Renditen zurück. Auch hier wollten Marktteilnehmer den Bewegungen aufgrund des dünnen Handels keine allzu große Bedeutung beimessen.
Quelle: ntv.de, lve/DJ