Wirtschaft

General Motors rutscht ab Wall Street weiter im Abwärtsstrudel

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(Foto: IMAGO/Xinhua)

Die angekündigte Zinserhöhung der US-Notenbank beschäftigt die Anleger an der Wall Street weiterhin. Auch zum Ende der Woche kommen die Kurse nicht mehr aus dem roten Bereich. Die Furcht vor einem Konjunkturabschwung macht sich auch bei den Ölpreisen bemerkbar.

Konjunktursorgen wegen geplatzter Hoffnungen auf ein Ende der US-Zinserhöhungen haben die Wall Street auch heute ins Minus getrieben. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,9 Prozent tiefer auf 32.920 Punkten. Der technologielastige Nasdaq gab ein Prozent auf 10.705 Punkte nach. Der breit gefasste S&P 500 büßte 1,1 Prozent auf 3852 Punkte ein.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 22.631,48

Die US-Notenbank Fed entschied sich bei ihrer jüngsten Sitzung zwar für ein gedrosseltes Zinserhöhungstempo. Sie betonte aber gleichzeitig, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht vorbei sei. "Es besteht die Sorge, dass sich die Wirtschaft weiter verlangsamen wird, wenn die Fed die Zinsen weiter anhebt", sagte Robert Pavlik, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth. Die heute veröffentlichten US-Einkaufsmanagerindizes hätten die Befürchtungen zusätzlich verstärkt. "Die Geschwindigkeit, mit der die Zahlen zurückgehen, ist besorgniserregend."

Die Renditen der langlaufenden Staatsanleihen sanken wegen der wachsenden Zins- und Konjunktursorgen stärker als die Renditen der kurzlaufenden Bonds. Das vertiefte die inverse Renditekurve - ein Marktindikator für eine sich abzeichnende Rezession. So rentierten die zwei- und zehnjährigen US-Staatsanleihen mit 4,172 Prozent beziehungsweise 3,464 Prozent. Normalerweise liegen die Zinsen für lange Laufzeiten über den Zinsen für kurze Laufzeiten.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 66,66

Daneben hielt der große Verfall an den Terminmärkten Börsianer auf Trab. "Im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidungen wurden zahlreiche Positionen mit Verkaufsoptionen aufgebaut, um die Portfolios vor Verlusten zu schützen, die nun wahrscheinlich im Gewinn abgerechnet werden können", sagte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst beim Handelshaus CMC Markets. In der letzten Handelswoche vor den Weihnachtsfeiertagen werde sich dann zeigen, ob sich die Optimisten von dem Rückschlag erholen oder ob die Pessimisten mit einem Vorteil ins neue Jahr gehen können.

General Motors (GM)
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Auch am Rohstoffmarkt schürten die Zinserhöhungsspekulationen die Furcht vor einem Konjunkturabschwung und einer sinkenden Nachfrage. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 2,6 Prozent auf 79,09 Dollar je Barrel (159 Liter). Die US-Sorte WTI verlor 2,4 Prozent auf 74,29 Dollar pro Barrel.

Bei den Einzelwerten schickte ein Sicherheitstest die Aktie des US-Autobauers General Motors (GM) auf Talfahrt. Die Papiere rutschten um 3,9 Prozent ab. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hat nach Berichten über Vorfälle, bei denen selbstfahrende Taxis von GM "unangemessen stark bremsten oder sich selbst blockierten", eine Untersuchung eingeleitet. Gleichzeitig legte die Facebook-Mutter Meta nach einer Kaufempfehlung der Investmentbank JP Morgan 2,8 Prozent zu.

Adobe Systems
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Auch das Softwarehaus Adobe gewann nach Quartalszahlen rund drei Prozent. Ein Insiderbericht über weitere Jobkürzungen bei der US-Investmentbank Goldman Sachs (GS) schickte die Aktie auf Talfahrt. Die Papiere verloren ein Prozent auf 346,35 Dollar. Die Kündigungswelle ist laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person ein Versuch, die schwierige wirtschaftliche Lage zu meistern. Der Personalbestand von GS werde nach den Stellenstreichungen über dem Vor-Pandemie-Niveau von 38.300 Mitarbeitern bleiben. Zum Ende des dritten Quartals beschäftigte die Bank rund 49.100 Angestellte. Die Pläne folgen auf den Abbau von rund 500 GS-Stellen im September.

Quelle: ntv.de, jpe/rts

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