Smart Living ist kein Luxus Warum Digitalisierung die Innenstädte leerer macht
12.07.2023, 10:00 Uhr Artikel anhören
Im smarten Zuhause lässt sich vieles zentral digital steuern.
(Foto: picture alliance / Zoonar)
Smartes Energiemanagement in der Wohnung, Häuser mit eigenen Betriebssystemen, Sensoren, die Gesundheitsdaten der Bewohner direkt an Krankenkasse und Arzt senden: Immobilienexperte Andreas Pfnür ist sich sicher, dass es ohne Digitalisierung in Zukunft nicht geht.
Für Andreas Pfnür sind wir Zeugen einer bemerkenswerten Entwicklung: Die Innenstädte leeren sich und die Menschen sind bereit, viel Geld ins smarte Wohnen zu stecken. "Die Menschen gehen wieder vor die Tore der Stadt. Das heißt jetzt nicht, dass man richtig ins Grüne geht. Aber zumindest in die Vorstädte", sagt Pfnür.

Andreas Pfnür ist Professor für Immobilienwirtschaft an der TU Darmstadt.
(Foto: Tomchuk, TU Darmstadt)
Für den Professor für Immobilienwirtschaft an der Technischen Universität Darmstadt ist die Digitalisierung des Wohnens nicht nur ein nettes Extra, sondern eine dringende Notwendigkeit. "Die Häuser reagieren. Also das Wohnen reagiert auf die Digitalisierung der Lebens- und Arbeitsbedingungen", erklärt Pfnür.
In einer von ihm erstellten Studie wird klar, dass sich ein Nachfragerückgang nach Wohnimmobilien in Innenstädten abzeichnet. Die Digitalisierung des Wohnraums stärke Stadtrandlagen und Wohnraum im Grünen. Mehr als die Hälfte der Befragten sieht eine dringende Notwendigkeit in der Digitalisierung des Wohnraums, um auch den Wert der Immobilie zu erhalten.
75 Prozent der Befragten sind bereit, fast 17 Prozent ihrer Investitionen zusätzlich für digitale Technologien auszugeben. Pfnür ist der Meinung, dass wir uns beeilen müssen, denn Digitalisierung sei nicht nur eine Modeerscheinung, sondern eine "operative Notwendigkeit". Für die Baubranche sei die Entwicklung eine Herausforderung. "Das hat die Branche so überhaupt noch nicht gekannt und das ist eigentlich wie ein Schritt zum Mond", erklärt er.
In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist.
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Quelle: ntv.de