Weitere Aktien veräußert Warum Musk seine Tesla-Anteile verkauft
29.12.2021, 09:54 Uhr
Das Jahreseinkommen des Tesla-Chefs, Elon Musk, liegt bei 0 Dollar - trotzdem ist er der reichste Mann der Welt.
(Foto: REUTERS)
Elon Musk treibt sein Versprechen voran, 17 Millionen Tesla-Aktien zu verkaufen. Dem Milliardär geht es laut eigener Aussage vor allem darum, mehr Steuern zu zahlen. Auch wenn er wohl in diesem Jahr mehr an den Fiskus überweisen wird als jeder andere US-Amerikaner in der Geschichte, ist das nur die halbe Wahrheit.
Tesla-Chef Elon Musk hat nach der Twitter-Abstimmung weitere Anteile des US-Elektroautobauers zu Geld gemacht. Der aktuell reichste Mensch der Welt veräußerte rund 934.000 Aktien im Wert von 1,02 Milliarden US-Dollar (rund 900 Millionen Euro), wie aus einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC hervorgeht. Damit nähert sich der Tesla-Chef seinem Ziel, seine Beteiligung an Tesla um zehn Prozent zu reduzieren.
Musk hatte Anfang November über ein Votum per Twitter den Verkauf von einem Zehntel seiner Anteile am Elektroautobauer zugesagt. Seitdem hat er in mehreren Transaktionen Aktien versilbert. Mit dem neuesten Verkauf hat Musk bislang insgesamt rund 15,6 Millionen Aktien im Wert von 16,4 Milliarden Dollar veräußert.
Um auf die angestrebten 10 Prozent zu kommen, müsste Musk um die 17 Millionen Aktien verkaufen. Er ist Teslas größter Einzelaktionär. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg kommt er aktuell auf ein Nettovermögen von 278,9 Milliarden Dollar, ein Anstieg von fast 80 Prozent allein in diesem Jahr.
Musk hatte Twitter-Nutzer abstimmen lassen, ob er sich von zehn Prozent seiner Tesla-Aktien trennen solle, um mehr Steuern zu zahlen. Dabei hat der 50-Jährige als Chef des größten E-Autobauers gefühlt kein Einkommen. 2019 waren es etwas mehr als 23.000 Dollar, 2020 stand erstmals die Null. Wenn der Milliardär Bargeld braucht, kann er sich einfach Geld leihen und die Aktien seines Unternehmens als Sicherheit verwenden. Allerdings wird diese Praxis von einigen Politikern als Steuerschlupfloch für die Reichen kritisiert. Eine Untersuchung von "ProPublica" hatte herausgefunden, dass mehrere Milliardäre in den USA - darunter auch Musk - im Jahr 2018 keine Einkommenssteuer gezahlte hatten.
Hintergrund der jüngsten Verkäufe ist jedoch nicht Musks solidarische Ader, sondern rund 23 Millionen Aktienoptionen, die im August 2022 auslaufen. Diese wurden Musk im Jahr 2012 zugesichert. Um sie zu ziehen, braucht er Geld. Denn auf die Transaktionen werden in Musks Fall Steuern in Milliardenhöhe fällig.
Anlässlich seiner Steuererklärung lieferte sich Musk Mitte Dezember bereits einen Streit mit US-Senatorin Elizabeth Warren, die den Milliardär aufforderte, mehr Steuern zu zahlen. "Lasst uns das manipulierte Steuergesetz ändern, damit die Person des Jahres tatsächlich Steuern zahlt und aufhört, von allen anderen zu schmarotzen", twitterte Warren und bezog sich dabei auf Musk, der vom Magazin "Time" zur Person des Jahres ernannt wurde.
Musk antwortete damals, dass er in diesem Jahr mehr Steuern zahlen werde als jeder andere Amerikaner in der Geschichte. "Für diejenigen, die sich wundern: Ich werde dieses Jahr über 11 Milliarden Dollar an Steuern zahlen", twitterte Musk. Mit der Steuernachzahlung hätte Musk zwar bis nächstes Jahr warten können, doch unter dem neuen "Build Back Better"-Gesetz der Demokraten droht ihm ein höherer Steuersatz.
Quelle: ntv.de, mba/dpa