Wirtschaft

Hapag-Lloyd-Chef im Interview 
 "Wenn eine Rakete auf ein Schiff zukommt, kann man wenig machen"

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Im Januar griffen die Huthi einen Tanker an, der von einem Unternehmen aus Singapur gechartert worden war.

Im Januar griffen die Huthi einen Tanker an, der von einem Unternehmen aus Singapur gechartert worden war.

(Foto: AP)

Hapag-Lloyd fährt wegen der Bedrohung durch die Huthi nicht durch das Rote Meer. Die meisten Attacken dort werden durch Drohnen ausgeführt, wie Reederei-Chef Habben Jansen im ntv-Interview sagt. Die Frachter müssen deshalb einen großen Umweg nehmen.  

Hapag-Lloyd sieht vorerst keine Rückkehr der Schiffe ins Rote Meer. Rolf Habben Jansen, Chef von Deutschlands größter Container-Reederei, sagte ntv, er hoffe zwar, dass die Region vor Ende des Jahres wieder befahrbar sei. Zugleich wies er aber darauf hin, dass eine exakte Prognose nicht möglich sei.

Wegen Angriffen der mit der Hamas verbündeten Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf Handelsschiffe im Roten Meer meiden Reedereien wie Hapag-Lloyd seit Mitte Dezember den Suezkanal und fahren einen Umweg über die Südspitze Afrikas. Das führt zu Verzögerungen und höheren Kosten - lässt aber auch Frachtraten steigen, also die Gebühren für den Schiffstransport.

Trotz der Präsenz von Kriegsschiffen gebe es weiterhin Angriffe der Huthi, so Habben Jansen. Die Sicherheit der Seeleute stehe für Hapag-Lloyd an erster Stelle. "Wenn das bedeutet, dass die Güter eine Woche oder zehn Tage später geliefert werden, dann ist das halt so."

Auf die Frage, wie man sich einen Angriff der Huthi auf Schiffe vorstellen müsse, sagte der Reederei-Chef, in den meisten Fällen würden Drohnen attackieren. Im vergangenen Dezember sei so auf einem Hapag-Lloyd-Frachter ein Feuer ausgebrochen. Der Brand sei gelöscht worden.

Welche konkreten Maßnahmen Hapag-Lloyd ergreift, um Seeleute vor Gefahren zu schützen, wollte Habben Jansen nicht sagen. Doch die Möglichkeiten seien begrenzt: "Wenn eine Rakete auf ein Schiff zukommt, kann man relativ wenig machen."

Quelle: ntv.de, jga

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen