Wirtschaft

Dividende fällt aus Windkraft-Tochter reißt Siemens Energy in die roten Zahlen

Im neuen Geschäftsjahr soll Siemens Energy wieder auf Wachstumskurs gehen.

Im neuen Geschäftsjahr soll Siemens Energy wieder auf Wachstumskurs gehen.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Während das Gas-Segment Siemens Energy Gewinne beschert, fährt der Konzern durch seine Windkraft-Sparte Verluste ein. Die Umsatzrendite bleibt hinter den Erwartungen zurück, der Nettoverlust steigt auf insgesamt 647 Millionen Euro. Einziger Lichtblick ist das vierte Quartal.

Die spanische Windkraft-Tochter Siemens Gamesa und der Rückzug aus Russland haben den Energietechnik-Konzern Siemens Energy wie erwartet erneut tief in die roten Zahlen gerissen. Der Nettoverlust stieg im Geschäftsjahr 2021/22 (per Ende September) auf 647 (Vorjahr: minus 560) Millionen Euro, wie das Unternehmen in München mitteilte. Er fiel damit aber geringer aus als Experten und Siemens Energy selbst vorausgesagt hatten. Die Dividende soll "aufgrund der wachsenden Verluste sowie der aktuellen und im nächsten Jahr zu erwartenden Herausforderungen" ausfallen.

Für das Jahr davor hatte Siemens Energy noch zehn Cent je Aktie gezahlt. Das operative Ergebnis (angepasstes Ebita vor Sondereffekten) von Siemens Energy fiel um 43 Prozent auf 379 Millionen Euro, die operative Umsatzrendite lag mit 1,3 Prozent unter den bereits zurückgeschraubten Erwartungen des Vorstands von zwei Prozent. Auch der Umsatz sank mit 2,5 Prozent auf 29,0 Milliarden Euro etwas stärker als Siemens Energy im Sommer geglaubt hatte.

Dass im vierten Quartal dieses Geschäftsjahres dennoch ein Gewinn stand, lag vor allem daran, dass die spanische Windkrafttochter - anders als zuletzt - diesmal nicht mit tiefroten Zahlen auch die Mutter nach unten zog. Dank des Verkaufs von Projekten in Südeuropa hatten Siemens Gamesa (SGRE) im vierten Quartal sogar einen Gewinn beigesteuert. "In einem Jahr voller Herausforderungen hat unser Gas-and-Power-Segment wieder solide Ergebnisse erzielt, während SGRE die Erwartungen nicht erfüllen konnte", sagte Siemens-Energy-Chef Christian Bruch.

Im neuen Geschäftsjahr soll Siemens Energy wieder auf Wachstumskurs gehen: Der Umsatz soll auf vergleichbarer Basis um drei bis sieben Prozent zulegen, die operative Umsatzrendite auf zwei bis vier Prozent steigen. Unter dem Strich erwartet Siemens Energy erneut einen Verlust, der aber deutlich geringer ausfallen soll als zuletzt. "Natürlich werden Inflation, hohe Materialkosten und Lieferkettenschwierigkeiten im kommenden Jahr nicht einfach verschwinden", sagte Finanzchefin Maria Ferraro. "Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Hausaufgaben machen, indem wir weiterhin Kosten sparen und unsere operative Performance verbessern."

Quelle: ntv.de, lve/rts/dpa

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