
Das Vermögen von Elon Musk wird auf rund 100 Milliarden Dollar taxiert,
(Foto: imago images/ZUMA Wire)
Während die Tesla-Aktie nach oben schießt, wächst das Vermögen von Gründer Elon Musk über die Marke von 100 Milliarden Dollar. In den nächsten Jahren könnte es noch weitaus größer werden.
Elon Musk ist mittlerweile der viertreichste Mensch - und es ist durchaus möglich, dass der Tesla-Chef bald der reichste sein wird. Auf rund 101 Milliarden Dollar schätzt die Finanznachrichtenagentur Bloomberg sein Vermögen, Amazon-Gründer Jeff Bezos liegt mit mehr als 200 Milliarden Dollar derzeit mit deutlichem Abstand an der Spitze.
Dass Musk Bezos trotz des großen Abstands womöglich einholen könnte, liegt daran, dass er kein Festgehalt bezieht, sondern in Aktienoptionen bezahlt wird - und der Kurs der Tesla-Papiere regelrecht durch die Decke geht. Der 49-Jährige darf Tesla-Aktien unter bestimmten Voraussetzungen für 350 Dollar pro Stück kaufen - das ist deutlich weniger als zum aktuellen Kurs von rund 2150 Dollar. Musk profitiert also von der rasanten Rally der Tesla-Aktie, die Anfang des Jahres noch 424 Dollar gekostet hatte.
Aktienoptionen sind eine übliche Vergütungsmethode für Manager und sind typischerweise an Erfolgsvoraussetzungen geknüpft. Das ist auch bei Musks Optionen der Fall. Börsenwert, Umsatz und operativer Gewinn des Elektroauto-Pioniers müssen vereinbarte Höhen erreichen. 2018 hatten die Tesla-Aktionäre Musk insgesamt rund 20 Millionen Optionen eingeräumt, die er im Erfolgsfall in zwölf Tranchen erhält. Jedes dieser Pakete besteht aus knapp 1,7 Millionen Optionen. Bis zum Jahre 2028 hat Musk Zeit, die vereinbarten Erfolgsziele zu erreichen.
Die Bedingungen für die ersten beiden Tranchen hat Musk erfüllt, sie wurden im Mai und Anfang August fällig. Sie sind derzeit jeweils 2,8 Milliarden Dollar wert, wenn man den Kaufpreis für die Aktien abzieht. Eingelöst hat Musk die Optionen noch nicht.
Optionen werden wertvoller
Nun ist der Multimilliardär nur noch wenige Wochen davon entfernt, sich für die dritte Tranche zu qualifizieren. Dazu muss der Börsenwert von Tesla sechs Monate lang im Schnitt mehr als 200 Milliarden Dollar betragen - von April bis August war das der Fall und auch im September dürfte Tesla das gelingen. Teslas Marktkapitalisierung beträgt derzeit etwas mehr als 400 Milliarden Dollar. Das heißt: Selbst ein Kurssturz von 50 Prozent macht die Aktienoptionen nicht zunichte.
Auch die vereinbarten Gewinnziele wird Tesla wohl erreichen. Hierfür muss der Autohersteller innerhalb von zwölf Monaten operativ 4,5 Milliarden Dollar verdienen. Daran ist Tesla im Juni mit 4,4 Milliarden nur knapp vorbeigeschrammt. Analysten rechnen laut CNN im Schnitt damit, dass Tesla im laufenden dritten Quartal 1,4 Milliarden Dollar verdient. Das wäre rund ein Drittel mehr als vor einem Jahr und würde Teslas Zwölf-Monats-Gewinn über die Marke von 4,5 Milliarden heben.
Musks Optionen bedeuten nicht, dass er die Aktien bereits besitzt. Je stärker der Kurs steigt, umso wertvoller werden sie, da er Tesla-Papiere zum vereinbarten Preis von 350 Dollar kaufen kann. Zur Einordnung: Als er die erste Tranche erhielt, war ein solches Paket CNN zufolge rund 770 Millionen Dollar wert, bei der zweiten bereits 2,1 Milliarden. Ob Musk der reichste Mensch wird, hängt also davon ab, dass der Kurs weiter kräftig steigt - und davon, dass er die Optionen zum richtigen Zeitpunkt einlöst.
Hinzu kommt, dass jedes Kursplus auch das bestehende Aktienpaket Musks wertvoller macht. Der Tesla-Gründer hält 18 Prozent der Unternehmensanteile, die derzeit etwa 72 Milliarden Dollar wert sind. Es erscheint durchaus möglich, dass Tesla die vor zwei Jahren noch astronomisch klingenden Endziele erreicht, etwa eine Marktkapitalisierung von 650 Milliarden Dollar. Dann wäre allein Musks bisheriger Anteil 117 Milliarden Dollar wert. Ob Musk allerdings Bezos eines Tages überholen wird, ist nicht sicher. Schließlich wächst dessen Vermögen angesichts der Rally der Amazon-Aktien ebenfalls kräftig. Und im Gegensatz zu Musk muss er keine ambitionierten Erfolgsvorgaben erfüllen.
Quelle: ntv.de