"Trendwende ist nur Illusion" Zahl der versicherten Einbrüche nimmt ab
07.05.2018, 16:09 Uhr
Fast 45 Prozent der Einbruchsversuche werden abgebrochen, wenn es nicht schnell genug geht.
(Foto: imago/Jochen Tack)
Die Zahl der Einbrüche in Deutschland sinkt. Statistiken der Polizei und des Versicherungsverbands GDV bestätigen den erfreulichen Trend - der aber schon bald wieder umschlagen könnte. Versicherer empfehlen daher weitere Vorsichtsmaßnahmen.
Die deutschen Versicherer haben 2017 für Einbrüche so wenig Schadenersatz leisten müssen wie zuletzt vor acht Jahren - eine Trendwende beim Thema Einbruch sieht die Versicherungswirtschaft aber nicht. Wie der Branchenverband GDV in Berlin mitteilte, betrugen die versicherten Einbruchsschäden 2017 rund 360 Millionen Euro. In den fünf Jahren zuvor hatten die versicherten Schäden jeweils rund 500 Millionen Euro ausgemacht.
Zugleich sank die Zahl der versicherten Einbrüche um rund 20 Prozent auf 120.000. "Die vermeintliche Trendwende beim Thema Einbruch ist aber eine Illusion", erklärte der GDV-Präsident Wolfgang Weiler. "Damit wir nicht wieder einen Anstieg wie vor zehn Jahren sehen, sind weiterhin alle Anstrengungen notwendig - das Niveau der Einbruchzahlen bleibt hoch, die Unterschiede zwischen den Bundesländern erheblich."
Zwar sind die Zahlen der Einbrüche bundesweit im Vergleich zum Vorjahr rückläufig, doch in mehreren Bundesländern bleiben sie auf einem hohen Niveau. In Bremen kamen 2017 auf 1000 Haushalte 7,3 Einbrüche. In Hamburg lag der Wert in diesem Zeitraum bei 5,9 Haushalten, während in Nordrhein-Westfalen 4,5 von 1000 Haushalten von Einbrüchen betroffen waren.
GDV-Präsident Weiler plädierte daher unter anderem für einen systematischen und flächendeckenden Einbau moderner Sicherheitstechnik in Neubauten. "Hierfür müssten die Bauvorschriften angepasst werden." Zusammen mit einer intensiven Strafverfolgung und Aufklärung "könnte dies die grundsätzlich positive Entwicklung der Einbruchzahlen fortschreiben".
Quelle: ntv.de, mba/dpa