Wirtschaft

Tesla auf Zwei-Jahres-Tief Zinsängste sorgen an der Wall Street für Talfahrt

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(Foto: AP)

US-Notenbankchef Powell lässt durchblicken, dass im kommenden Jahr möglicherweise weitere Zinsschritte anstehen. Die Nachricht sorgt an der Wall Street für Krisenstimmung. Die großen Leitindizes gehen mit einem dicken Minus aus dem Handel.

Gedämpfte Hoffnungen auf ein Ende der US-Zinserhöhungen haben die Wall Street weiter belastet. Der Dow Jones verlor 2,3 Prozent auf 33.202 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 3,2 Prozent auf 10.810 Stellen nach, und der breit gefasste S&P 500 büßte 2,5 Prozent auf 3895 Zähler ein.

Fed-Chef Jerome Powell hatte am Mittwochabend Ängste vor einem lang anhaltenden Zinserhöhungszyklus geschürt. Die US-Notenbank erhöhte den Leitzins zwar wie erwartet "nur" um einen halben Prozentpunkt - nach vier Zinsschritten von 0,75 Punkten. Sie signalisierte aber, dass kommendes Jahr weitere Zinsschritte anstehen. "Wir werden Kurs halten, bis die Arbeit erledigt ist", sagte Powell und dämpfte damit Hoffnungen auf Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte 2023.

Zudem verstärkten enttäuschende Konjunkturzahlen die Sorgen der Anleger. Die Einzelhandelsumsätze für November gingen stärker als erwartet zurück. Die heutigen Daten bekräftigten Powells Aussage, dass der Kampf gegen die Inflation Zeit brauche, sagte Marktstratege Sameer Samana vom Wells Fargo Investment Institute. Aus dem gleichen Grund stieg der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, um knapp ein Prozent.

Netflix
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Währenddessen schürten schwache Konjunkturdaten aus China Befürchtungen vor einer geringeren Rohstoff-Nachfrage des Top-Abnehmers. Dies drückte den Preis für die US-Ölsorte WTI 1,4 Prozent ins Minus auf 76,21 Dollar je Barrel (159 Liter).

Netflix rutscht ab

Vor allem Technologiewerte mussten wegen der Zinssorgen Kursverluste hinnehmen. Apple, Amazon und Microsoft fielen bis zu 4,7 Prozent. Netflix rutschten um 8,6 Prozent ab. Dem Online-Magazin Digiday zufolge liegt die Zahl der Nutzer des neuen, werbefinanzierten Abonnements nur bei 80 Prozent des Wertes, den der Streaming-Dienst Werbetreibenden versprochen hat. Diese könnten daher Nachlässe einfordern.

Tesla
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Bei Tesla drückte ein milliardenschwerer Verkauf von Anteilsscheinen durch Tesla-Chef und Twitter-Neu-Eigentümer Elon Musk die Papiere zunächst auf ein Zwei-Jahres-Tief von 153,28 Dollar. Im Weiteren drehten sie aber ins Plus und schlossen 0,6 Prozent fester. Er halte die Aktie für unterbewertet, schrieb Analyst Seth Goldstein vom Research-Haus Morningstar. Da der Elektroautobauer vergleichsweise kleine Stückzahlen produziere, rechne er trotz der drohenden Rezession nicht mit einem starken Nachfrage-Rückgang. Außerdem könne Tesla von staatlichen Subventionen für sein Model 3 profitieren.

Quelle: ntv.de, jpe/rts

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