Wirtschaft

Moderna fallen nach Studiendaten Zinssorgen belasten US-Börsen

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(Foto: picture alliance / newscom)

Die Inflationssorgen lassen die Anleger an der Wall Street zum Wochenschluss nicht los. Der Dow wird unter anderem vom Pharmakonzern Merck & Co gestützt, der sich Hoffnung auf weitere Medikamentenzulassungen machen kann. Bei Moderna läuft es dagegen nicht so glatt.

Das Thema Zinserhöhung hat Anleger an der Wall Street auch am Freitag nicht losgelassen. Allerdings erholten sich die Indizes im späten Geschäft von den Tagestiefs, weil es auch Signale der Entspannung in Sachen Zinsspekulation gab. Denn die Importpreise sanken einen Tick stärker als erwartet. Die US-Importpreise sind seit Juni 2022 rückläufig und lieferten somit ein gewisses Signal der Entspannung.

Das lange Feiertagswochenende in den USA lieferte aber für viele Anleger einen Grund für Kaufzurückhaltung. Am Montag ruht der Handel an der Wall Street wegen des Präsidentengedenktags "Washington's Birthday". Der Dow-Jones-Index schaffte spät den Sprung ins Plus und stieg um 0,4 Prozent auf 33.827 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite fielen um 0,3 bzw. 0,6 Prozent. An der Nyse standen den 1.274 (Donnerstag: 834) Kursgewinnern 1.743 (2.229) -verlierer gegenüber und 112 (84) Titel schlossen unverändert.

Am Vortag hatten die Kurse kräftig nachgegeben, nachdem überraschend deutlich gestiegene Erzeugerpreise und falkenhafte Äußerungen von US-Notenbankern Erwartungen befeuert hatten, dass die Federal Reserve die Zinsen stärker als bislang angenommen erhöhen wird. An den Finanzmärkten wird die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschritts um 50 statt 25 Basispunkten im März mit 21 Prozent eingepreist, vor einer Woche waren es nur 9 Prozent gewesen. Auch die Volkswirte von Goldman Sachs erhöhten ihre Zinsprognosen. Sie rechnen nun mit einer Anhebung um je 25 Basispunkte im März, Mai und Juni.

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Befeuert wurden die Zinsängste derweil von Fed-Gouverneurin Michelle Bowman. Sie äußerte sich enttäuscht über die US-Inflationsdaten für Januar und erklärte, die Fed müsse die Zinsen weiter anheben, um die "viel zu hohe" Inflation zu senken. Der Präsident der Richmond-Fed, Tom Barkin, unterstützte indes Pläne der US-Notenbank, die Zinssätze weiterhin in Viertelpunktschritten zu erhöhen. In seinen Aussagen hörten Händler eher eine taubenhafte Tonlage heraus.

Merck im Dow vorn

Gestützt wurde der Dow unter anderem von Merck & Co (+2,8%). Der Pharmakonzern kann sich Hoffnung auf weitere Medikamentenzulassungen aus der eigenen Pipeline machen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA prüft zwei Anträge auf erweiterte Zulassung.

Moderna Inc.
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Applied Materials (+0,04%) legte solide Geschäftszahlen vor, das gerade angelaufene Geschäftsjahr 2023 wurde jedoch als "herausfordernd" bezeichnet. Moderna fielen um 3,3 Prozent. Ein Grippeimpfstoffkandidat des Unternehmens hatte in einer klinischen Studie nicht durchgängig überzeugt. Der Landmaschinenkonzern Deere hatte mit seinen Geschäftszahlen die Markterwartungen übertroffen, der Kurs zog um 7,5 Prozent an.

Dollar und Marktzinsen kommen zurück

Nach den gesunkenen Importpreisen und den als taubenhaft interpretierten Barkin-Aussagen drehten die Renditen ins Minus, die Notierungen am Rentenmarkt stiegen. Offenbar herrschte unter Anlegern an den Finanzmärkten keine einheitliche Meinung über den künftigen Zinspfad. Der Dollar gab mit den gesunkenen Marktzinsen seine Aufschläge, die ihn auf die höchsten Stände seit Anfang Januar getrieben hatten, wieder ab; der Dollarindex legte nur noch hauchdünn auf Tagessicht zu.

Am Ölmarkt verbuchten die Preise den höchsten Tagesverlust seit dem 3. Februar. Hier befeuerte die Erwartung weiter steigender Zinsen die Befürchtungen, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession rutschen könnte. Darunter litte auch die Nachfrage nach Öl, hieß es im Handel.

Quelle: ntv.de, uzh/DJ

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