Dienstag, 01. April 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Dax stärkt sich vor Trumps "Liberation Day" noch einmal kräftig

An der Frankfurter Börse ist es mit den Kursen nach dem dicken Minus vom Montag wieder deutlich nach oben gegangen. Damit ist der Start in das zweite Quartal zunächst geglückt. Der Handel verlief in vergleichsweise ruhigen Bahnen, doch das könnte sich zur Wochenmitte ändern. Dann hat US-Präsident Donald Trump den "Liberation Day" - also einen Befreiungstag für die US-Wirtschaft - angekündigt. Er will die für viele Produkte häufig niedrigeren US-Zölle an die Niveaus der Handelspartner anpassen. Zudem hatte Trump vergangene Woche schon Strafzölle von 25 Prozent auf Autos angekündigt, die nicht in den USA gefertigt werden.

Dax
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Der Dax ging mit einem Aufschlag von 1,7 Prozent auf 22.540 Punkte aus dem Xetra-Handel, sein Tageshoch lag bei 22.574 Zählern. Der EuroStoxx50 notierte 1,4 Prozent höher bei 5324 Stellen. Der Euro gab leicht nach auf 1,0802 US-Dollar.

Bei den Einzelwerten legten Adidas um 3,1 Prozent zu. Stifel verwies auf eine Telefonkonferenz mit Vorabinformationen zum ersten Quartal 2025. Trotz geopolitischer Unsicherheit und Risiken für die Verbrauchernachfrage habe der Sportartikelhersteller alle Prognosen für das Geschäftsjahr 2025, die Anfang März ausgegeben worden seien, bekräftigt.

Für die Rüstungswerte ging es ebenfalls nach oben. Rheinmetall stiegen um 2,7 Prozent, Renk um 4,1 Prozent und Hensoldt um 2,0 Prozent. Die Analysten des Deutsche Bank Research Institute haben vorgeschlagen, ungenutzte Kapazitäten der Autoindustrie für die Produktion von Rüstungsgütern einzusetzen.

17:13 Uhr

Chinas Autokonzerne überzeugen auf dem Heimatmarkt

Die chinesischen Autobauer haben im März robuste Absätze verzeichnet, unterstützt durch staatliche Subventionen und das anhaltende Interesse an Elektroautos in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Der weltgrößte Elektroautohersteller BYD gab bekannt, dass sein Absatz von Fahrzeugen mit neuen Antriebstechnologien im März um 25 Prozent auf 377.420 Einheiten gestiegen ist und damit im ersten Quartal mit 1.000.804 verkauften Fahrzeugen die Millionengrenze überschritten hat. Von den im März verkauften Fahrzeugen waren 166.109 batterieelektrisch angetrieben.

Die Auslieferungen des Hybridspezialisten Li Auto legten im März um 26,5 Prozent auf 36.674 Fahrzeuge zu. Im ersten Quartal stieg der Absatz um 15,5 Prozent auf 92.864 Einheiten und lag damit im Rahmen der Unternehmensprognose von 88.000 bis 93.000 Fahrzeugen. Gestützt wurde der Markt durch staatliche Programme zur Rücknahme von Altfahrzeugen sowie durch Werbe- und Marketingmaßnahmen der Unternehmen nach dem chinesischen Neujahrsfest.

BYD
BYD 12,39
Li Auto
Li Auto 22,20

16:54 Uhr

Weniger offene Stellen in den USA

Die Zahl der offenen Stellen in den USA hat im Februar abgenommen. Wie das US-Arbeitsministerium im Rahmen seiner Job Openings and Labor Turnover Summary (Jolts) mitteilte, gab es 7,568 (Januar: 7,762) Millionen offene Stellen. Das war der niedrigste Wert seit September 2024. Analysten hatten einen Wert von 7,690 Millionen prognostiziert. Die Zahl der freiwilligen Kündigungen lag bei 3,195 (3,256) Millionen. Die Zahl der Entlassungen betrug 1,790 (1,674) Millionen.

16:31 Uhr

US-Industrie schrumpft wieder

Die Aktivität in der US-Industrie hat sich im März verlangsamt. Der vom Institute for Supply Management (ISM) berechnete Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ermäßigte sich auf 49,0 (Vormonat: 50,3). Ökonomen hatten einen Rückgang auf 49,5 prognostiziert. Unter den stark beachteten Unterindizes fiel der für Neuaufträge auf 45,2 (Vormonat: 48,6), jener für die Beschäftigung ging zurück auf 44,7 (Vormonat: 47,6).

Der Index für die Produktion gab nach auf 48,3 (Vormonat: 50,7), während der Subindex der Preise einen Anstieg auf 69,4 (Vormonat: 62,4) auswies.

16:09 Uhr

Leichtes Minus an der Wall Street

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(Foto: dpa)

Mit kleinen Kursverlusten starten die US-Börsen in den Handel. Händler erklären die Zurückhaltung der Anleger mit dem Warten auf Details zur US-Zollpolitik, die Präsident Donald Trump am Mittwoch bekannt geben will. Die häufig niedrigeren US-Zölle auf viele Produkte sollen auf die Niveaus der Handelspartner angehoben werden. Zudem hatte Trump vergangene Woche schon Strafzölle von 25 Prozent auf Autos angekündigt, die nicht in den USA gefertigt werden. Der Dow-Jones-Index sinkt um 0,6 Prozent auf 41.731 Punkte. Der S&P-500 verliert 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,5 Prozent.

Xpeng gewinnen 2,2 Prozent. Die Auslieferungszahlen des Elektroautoherstellers werden positiv aufgenommen. Johnson & Johnson fallen um vier Prozent. Ein Konkursrichter hat den jüngsten Vorschlag des Konzerns zur Beilegung von Massenklagen wegen eines mutmaßlich krebserregenden Körperpuders abgewiesen. J&J wird nun zum Zivilgerichtssystem zurückkehren, um die Klagen neu zu verhandeln.

15:44 Uhr

DZ: Merck KGaA verfügt über sehr gutes Chance-Risiko-Profil

Merck KGaA zeige seit der zweiten Jahreshälfte 2024 eine positive Gewinnentwicklung, stellt die DZ Bank fest. Weitere Wachstumsimpulse aus dem Elektronik- und Life-Science-Geschäft erwarten die Analysten für das erste Halbjahr 2025. Merck sei aus ihrer Sicht ein qualitativ hochwertiges Unternehmen in Bezug auf führende Positionen in den Wachstumsmärkten und das Management. Zudem verfügten die Darmstädter über ein sehr gutes Chance-Risiko-Profil.

Merck KGaA
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14:57 Uhr

Johnson & Johnson scheitert erneut mit Chapter-11-Talkum-Verfahren

Johnson & Johnson
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Johnson & Johnson (J&J) ist zum dritten Mal mit dem Versuch gescheitert, Talkum-Massenhaftungsklagen in den USA im Zuge eines Insolvenzverfahrens nach Chapter 11 beizulegen. Ein Richter am US-Konkursgericht in Houston/Texas hat den dritten Versuch des Pharma- und Medizintechnikkonzerns abgewiesen, auf diesem Wege einen der größten Fälle von Massenhaftungsklagen beizulegen. Der Plan sah einen milliardenschweren Vergleich zur Entschädigung von Zehntausenden Frauen vor, die behaupten, dass die Talkum-Babypuder-Produkte von Johnson & Johnson bei ihnen Eierstockkrebs verursacht haben.

Richter Christopher Lopez vom US Bankruptcy Court in Houston wies den Fall einer J&J-Tochtergesellschaft im Zuge von Chapter 11 ab. Er begründete dies damit, dass das Unternehmen ein fehlerhaftes Verfahren angewandt habe, um die Unterstützung von Zehntausenden von Klägerinnen für einen möglichen Vergleich einzuholen.

14:26 Uhr

Allianz-Tochter erlaubt Rüstungsaktien in nachhaltigen Fonds

Allianz
Allianz 366,00

Allianz Global Investors erlaubt als einer der ersten europäischen Fondsmanager in seinen Nachhaltigkeits-Fonds auch Rüstungswerte. Diese Fonds könnten nun auch in Unternehmen investieren, die mehr als zehn Prozent ihres Umsatzes mit militärischem Gerät und Dienstleistungen erwirtschafteten, hieß es in einem Schreiben des zum Münchner Versicherungskonzern Allianz gehörenden Vermögensverwalters an Kunden.

Zudem können sie auch in Geschäfte mit Atomwaffen investieren, solange diese dem Atomwaffensperrvertrag unterlägen. AllianzGI habe erkannt, dass diese Ausschlüsse zu "belastend" seien, schrieb der für Nachhaltigkeitsfonds zuständige Manager Matt Christensen in einem Blog-Beitrag.

14:08 Uhr

Bayer rechnet 2025 mit weiteren Medikamentenzulassungen

Bayer rechnet in seinem Pharmageschäft in diesem Jahr mit drei weiteren Medikamentenzulassungen. Im Spätsommer will der Dax-Konzern seine Eigenentwicklung Elinzanetant in Europa und den USA auf den Markt bringen, ein hormonfreies Präparat zur Behandlung von Beschwerden bei Frauen in den Wechseljahren, wie das Unternehmen mitteilte. Das Mittel könnte Milliardenumsätze bringen. Daneben erhofft sich Bayer Zulassungen für weitere Indikationen bei zwei schon zugelassenen Medikamenten.

Das Nierenmedikament Kerendia soll noch in diesem Jahr auch zur Behandlung einer verbreiteten Form der Herzinsuffizienz die Zulassung bekommen. Das Prostatakrebsmittel Nubeqa, das im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Euro Umsatz beisteuerte, soll in einer dritten Indikation auf den Markt kommen, zur Behandlung von metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs auch in Kombination mit Androgen-Entzugstherapie.

13:44 Uhr

Dax verzeichnet Gewinneinbruch - Wall Street bremst

Der Dax hat am frühen Nachmittag mehr als die Hälfte seiner Gewinne wieder abgegeben. Der deutsche Leitindex notierte nur noch 0,7 Prozent höher bei 22.319 Punkten. Zuvor hatte die Wall Street Zurückhaltung wegen der anstehenden Strafzölle signalisiert. Falls diese in Kraft treten sollten, würden sich die Anleger nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, hieß es in New York. Die Futures auf die großen US-Indizes deuteten eine wenig veränderte Eröffnung an.

13:25 Uhr

Neues vom Geldmarkt

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(Foto: IMAGO/Zoonar)

Die Sätze am europäischen Geldmarkt treten auf der Stelle. Am Vormittag gab es Inflationsdaten aus der Eurozone. Michael Herzum, Leiter Volkswirtschaft bei Union Investment, erwartet bis Juni noch zwei EZB-Leitzinssenkungen bis auf zwei Prozent beim Einlagesatz. Die noch schwache Konjunktur unterdrücke derzeit einen stärkeren Preisauftrieb. Die Unternehmen hätten aufgrund der verhaltenen Nachfrage nur geringe Preissetzungsmacht und der stärkere Euro dämpfe die Teuerung ebenfalls.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 2,39 - 2,59 (2,39 - 2,59), Wochengeld: 2,39 - 2,59 (2,39 - 2,59), 1-Monats-Geld: 2,35 - 2,59 (2,35 - 2,59), 3-Monats-Geld: 2,27 - 2,55 (2,26 - 2,54), 6-Monats-Geld: 2,23 - 2,52 (2,22 - 2,51), 12-Monats-Geld: 2,21 - 2,51 (2,20 - 2,50), Euribors: 3 Monate: 2,3360 (2,3280), 6 Monate: 2,3360 (2,3540), 12 Monate: 2,3060 (2,3240)

12:30 Uhr

Eurozone-Arbeitslosenquote sinkt auf Rekordtief

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Februar auf einen neuen Tiefststand gesunken. Wie Eurostat mitteilte, fiel die Arbeitslosenquote auf 6,1 Prozent, nachdem sie im Januar bei 6,2 Prozent gelegen hatte. Volkswirte hatten eine Quote von 6,2 Prozent prognostiziert.

In der gesamten EU-27 betrug die Arbeitslosenquote 5,7 (Vormonat: 5,8) Prozent. Nach Schätzungen von Eurostat waren im Februar in der Eurozone 10,580 Millionen Menschen und in der gesamten EU 12,677 Millionen Menschen arbeitslos. Bei den Eurostat-Zahlen handelt es sich um saisonbereinigte Daten, die gemäß den Kriterien der International Labour Organization (ILO) ermittelt werden.

12:09 Uhr

Franzosen und Schweden verschmähen Tesla-Fahrzeuge

Musks politisches Engagement schadet Tesla.

Musks politisches Engagement schadet Tesla.

(Foto: REUTERS)

Überschattet vom umstrittenen politischen Engagement des Firmenchefs Elon Musk sind die Verkaufszahlen von Tesla im März in Frankreich und Schweden weiter abgesackt. Nach offiziellen Daten erlitt die Marke in Frankreich, ihrem zweitgrößten europäischen Markt, einen Rückgang um fast 37 Prozent auf 3157 verkaufte Elektroautos. In Schweden verzeichnete Tesla ein Minus von 64 Prozent bei 911 Auslieferungen.

Das erste Quartal lief für Tesla in den beiden Ländern so schlecht wie seit vier Jahren nicht. Norwegen lag mit rund 2200 Elektroautos nur ein Prozent unter dem Vorjahresmonat. Tesla veröffentlicht am Mittwoch seine weltweiten Absatzzahlen, Analysten erwarten im Schnitt einen Rückgang um dreieinhalb Prozent.

11:56 Uhr

Gewagter starker Dax-Anstieg vor Trumps Zollkeule

Der deutsche Aktienmarkt hat seine Gewinne ausbauen können. Der Dax notierte am Mittag 1,6 Prozent Höher bei 22.518 Punkten. Der EuroStoxx50 stieg um 1,3 Prozent auf 5318 Stellen. Der Euro verharrte mit 1,0820 US-Dollar auf Vortagesniveau. Händler halten eine so umfangreiche Erholung vor Kenntnis der US-Zölle für gewagt, weisen aber auf die EU-Verbraucherpreise als Stütze hin. Sie legten wie erwartet um 2,2 Prozent zum Vorjahr zu. Dies bestätige den positiven Trend in Richtung EZB-Ziel und erleichtere Zinssenkungen, hieß es.

Dax
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Euro / Dollar
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11:35 Uhr

Wie wirkt sich der Inflationsrückgang auf die EZB-Zinspolitik aus?

Der Rückgang der Inflation im Euroraum im März macht aus Sicht von Commerzbank-Volkswirt Vincent Stamer den Weg für eine Leitzinssenkung durch die EZB im April frei. "Die heutigen Inflationszahlen dürften den Tauben im EZB-Rat Aufwind geben", schreibt er in einem Kommentar. Die Inflation liege mit 2,2 Prozent nur knapp über dem EZB-Ziel von 2,0 Prozent und die EZB dürfte auch die fallende Kerninflation wohlwollend zur Kenntnis nehmen. "Damit ist eine Leitzinssenkung im April deutlich wahrscheinlicher als ein Pausieren. Nach der April-Sitzung dürfte dann noch ein weiterer Schritt folgen, bevor die EZB bei einem Einlagensatz von 2,0 Prozent in den 'Wait-and-see'-Modus schaltet", prognostiziert der Ökonom.

Alexander Krüger von Hauck Aufhäuser Lampe schrieb: "Die Inflationslage entwickelt sich weiterhin positiv, das Zwei-Prozent-Preisziel ist fast erreicht. Schön ist, dass nunmehr auch die Dienstleistungsinflation nachlässt. Für die nächsten Monate zeichnet sich ein preisstabiles Umfeld ab. Der erstarkte Euro hilft kräftig mit, dass die EZB die Leitzinsen weiter senken kann."

11:20 Uhr

Euroraum-Inflation sinkt

Der Inflationsdruck im Euroraum hat im März wie erwartet abgenommen, wobei die Dienstleistungsteuerung erneut rückläufig war. Wie Eurostat mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,6 Prozent und lagen um 2,2 (Februar: 2,3) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, das entsprach genau der Prognose der Volkswirte. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak) stiegen um 1,0 und 2,4 (2,6) Prozent. Erwartet worden waren 1,0 und 2,5 Prozent.

Die EZB hat ihren Leitzins seit Juni 2024 um 150 Basispunkte auf zuletzt 2,50 Prozent gesenkt. Nach ihrem jüngsten Schritt im März hatte sie signalisiert, dass sie im April eine Pause einlegen könnte.

10:58 Uhr

Blackrock-Chef: Bitcoin könnte Stellung des US-Dollars untergraben

Der Chef des weltgrößten Vermögensverwalters macht sich Sorgen um den Dollar: "Die USA haben seit Jahrzehnten von der Rolle des Dollars als globale Reservewährung profitiert, aber das ist nicht für immer garantiert", zitiert das "Handelsblatt" aus einem Brief von Blackrock-Chef Larry Fink an Aktionäre, Kunden, Manager und Politiker.

Grund für Finks Sorge sind vor allem die enorm gestiegenen Schulden der USA. Er rechnet vor, dass bis 2030 die Pflichtausgaben des Staates und der Schuldendienst alle Einnahmen auf Bundesebene aufzehren werden. "Wenn die USA ihre Schulden nicht unter Kontrolle bekommen, wenn die Defizite aus dem Ruder laufen", könnten die USA ihre Position als Bereitsteller der Weltleitwährung verlieren. Diese Rolle könnten digitale Währungen wie Bitcoin übernehmen.

Fink sieht Kryptowährungen durchaus positiv. Die Technologie dahinter sei eine "außergewöhnliche Innovation". Digitale Währungen könnten aber die Sonderstellung der USA und des Dollars untergraben, wenn "die Investoren beginnen, Bitcoin als die sicherere Wette im Vergleich zum Dollar zu sehen".

10:32 Uhr

Wachstum ist für deutsche Industrie kein Fremdwort mehr

Die deutsche Industrie hat im März ihre Talfahrt spürbar verlangsamt. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex stieg auf 48,3 von 46,5 Punkten. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 48,3 ermittelt worden. Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses Wertes erwartet. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

Der Produktionsindex stieg auf 52,1 von 48,9 Zähler. Damit stieg die Industrieproduktion zum ersten Mal seit fast zwei Jahren, unterstützt von einer wachsenden Zahl an Neuaufträgen. "Wachstum war für die deutsche Industrie seit fast zwei Jahren ein Fremdwort. Im März legte die Produktion im verarbeitenden Gewerbe jedoch erstmals wieder zu, und nicht zu knapp", erklärte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank.

10:13 Uhr

Analysten: Mercedes fährt vor US-Zollerhöhungen Lagerbestände hoch

Mercedes-Benz
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Der Absatz von Mercedes-Benz hat im ersten Quartal vor allem wegen anhaltender Schwäche in China leicht unter dem Vorjahr gelegen. "Für den chinesischen Markt bleiben wir vorsichtig und erwarten auch einen niedrigeren Absatz als früher erwähnt", erklärte der Autobauer. Während auch in Europa die Verkäufe der Marke mit dem Stern unter Vorjahr lagen, behielt der US-Markt demnach ein "solides Momentum" bei.

Analysten berichteten, Mercedes habe im Vorfeld der angekündigten Import-Zollerhöhungen in den USA die Lagerbestände hochgefahren. Womöglich sei der Absatz auch von vorgezogenen Verkäufen angekurbelt worden an Kunden, die sich noch vor der Zollerhöhung um 25 Prozent einen Neuwagen anschafften.

09:38 Uhr

Warnung vor neuer Chipkrise: Vor allem Autoindustrie und Rüstung betroffen

Der deutschen Industrie könnte eine neue Chip-Krise drohen. Laut einem Bericht des "Handelsblatts" warnen vor Lieferengpässen bei Computerchips, auf die insbesondere die deutschen Autobauer, aber auch die Rüstungsindustrie angewiesen sind.

"Im vierten Quartal werden erstmals wieder Chips fehlen", zitiert die Wirtschaftszeitung, Tanjeff Schadt von der Beratungsfirma Strategy&. "Kommendes Jahr wird die Versorgungslücke dann noch größer." Autoindustrie, Rüstung, aber auch Medinzintechnik-Unternehmen in Deutschland könnten besonders betroffen sein, da diese Branche zu lange auf ältere Technologien gesetzt hätten. "Diese Chips werden nun knapp", sagt Berater Schadt.

Chiphersteller hätten zwar Milliarden in neue Fabriken investiert, aber dabei gehe es meist um Hochleistungschips für Rechenzentren und Künstliche Intelligenz, sagte Noureddine Seddiki, Chef des Elektronikbrokers Sand & Silicon dem "Handelsblatt". Standorte für andere Halbleiter mit älterer Technologie seien dagegen "sogar veräußert oder stillgelegt" worden.

09:19 Uhr

Goldpreis bricht neuen Rekord

Befeuert von Sorgen über die Folgen der aggressiven US-Zollpolitik, hat Gold seine Rekordrally fortgesetzt. Der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) stieg im frühen Handel an der Börse in London um knapp 0,8 Prozent bis auf fast 3.148 US-Dollar. Am Montag war der Goldpreis erstmals über die Marke von 3.100 Dollar geklettert.

Gold hat sich damit in diesem Jahr um ein Fünftel verteuert, nachdem der Preis für das Edelmetall in den drei Jahren davor bereits um fast die Hälfte gestiegen war. Neben der Unsicherheit infolge von Kriegen und Konflikten ist einer der Kurstreiber auch die US-Zollpolitik.

09:13 Uhr

Dax-Rücksetzer hat Schnäppchen-Jäger angelockt

Nach den jüngsten Verlusten kehren Dax-Anleger an den Aktienmarkt zurück. Der deutsche Leitindex steigt zur Eröffnung um 0,8 Prozent auf 22.338 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,5 Prozent auf 5.276 Punkte

Dax
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"Der kurze Ausflug unter die 22.000 Punkte-Marke scheint gestern die ersten Schnäppchen-Jäger angelockt zu haben", konstatierte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. "Einige, die die imposante Rally der 1. Quartals verpasst haben, lauern im Fall weiter fallender Kurse jetzt sicherlich auf ihre Einstiegschance."

Bei den Einzelwerten zogen die Titel der Lufthansa in den ersten Handelsminuten um bis zu zwei Prozent an. Obwohl es bei der Einreise in die USA für Reisende derzeit zu Problemen kommen kann, spürt die Lufthansa noch keine Buchungszurückhaltung. "Unser wichtiges Transatlantikgeschäft sieht weiterhin sehr gut aus", sagte Finanzvorstand Till Streichert der "Börsen-Zeitung". Das trage sicherlich zur positiven Stimmung bei, kommentierte ein Händler.

09:10 Uhr

China, Japan und Südkorea planen Freihandelsabkommen als Antwort auf Trump

China will enger mit Südkorea und Japan zusammenarbeiten. Das Land will seine Antwort auf die US-Zölle mit den beiden Ländern koordinieren, wie es in einem Social-Media-Eintrag des staatlichen Fernsehens heißt. Die drei Länder würden den Dialog über die Zusammenarbeit bei Lieferketten und Exportkontrollen vertiefen und planten zügige Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen.

08:49 Uhr

VW verliert Chef von zwei Automarken

Der Chef der spanischen VW-Volumenmarken Seat und Cupra wird das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 31. März 2025 verlassen. Wie der Konzern am Montagabend mitteilte, will sich Wayne Griffiths neuen Herausforderungen stellen. Seit seiner Ernennung zum CEO im Jahr 2020 hat Griffiths die Entwicklung von Cupra mitgestaltet. Unter seiner Führung wurde die Challenger-Brand zu einer eigenständigen Marke innerhalb des Volkswagen Konzerns.

Markus Haupt, Vorstand für Produktion und Logistik bei Seat wird nun das Unternehmen interimistisch leiten. Eine Nachfolge will Seat zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.

08:31 Uhr

Ist die Dax-Erholung nur eine "klassische Falle"?

Die Erholung des Dax, beziehungsweise seiner Terminkontrakte, im späten Handel gestern könnte sich als klassische Falle entpuppen, heißt es im Handel. Denn letztlich sei der Dax-Future ohne Eigendynamik nur der leichten Erholung an der Nasdaq gefolgt. Die Gegenreaktion sei aber zum Stillstand am offenen Gap um 22.600 gekommen. Hier könnte der Markt leicht wieder nach unten drehen.

"Das wäre dann ein typisches Pull-Back von unten und trendbestätigend für den Abwärtstrend", so ein Händler. Fundamental könnte dies zum Beispiel von Entsetzen über US-Zölle gegen Deutschlands Autobauer am Mittwoch verursacht werden.

08:25 Uhr

DIW-Chef fürchtet Rezession in Deutschland

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) fürchtet, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr wegen der US-Zollpolitik in die Rezession schlittert.

"Meine größte Sorge sind nicht per se die nun angekündigten Zölle der USA, sondern die dadurch entstehende Unsicherheit über eine Eskalation und fehlende Planungssicherheit. Dies dürfte die Investitionen der deutschen Unternehmen weiter schwächen und könnte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr erneut in die Rezession treiben", sagte der DIW-Präsident, Marcel Fratzscher, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

"Die deutsche Industrie leidet am stärksten unter den Handelskonflikten, weil sie stark vom Handel abhängig ist, sowohl für Vorleistungen als auch für den Verkauf ihrer Produkte im Ausland."

07:57 Uhr

Verbrenner-Aus auf der Kippe - EU-Kommission ändert Position

Das EU-Gesetz zum Verbrenner-Aus könnte bei der Revision des Gesetzes Ende 2025 kippen. Darauf deutet ein Streit um ein noch nicht veröffentlichtes Dokument zu Abgasvorschriften für Fahrzeuge hin, das das "Handelsblatt" einsehen konnte.

In einer ersten Version des Dokumentes gab die EU-Kommission noch ein klares Bekenntnis zum Verbrenner-Aus ab. Doch diese Passage wurde nun auf Druck des Kabinetts von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gestrichen, wie mehrere Kommissionsbeamte dem Handelsblatt berichteten.

07:53 Uhr

Inflation und Zölle im Blick: Dax dürfte höher starten

Der Dax wird der Kursentwicklung an den Terminmärkten zufolge mit Gewinnen starten. Zum Wochenanfang hatte die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen einer breit angelegten Erhöhung der US-Zölle den deutschen Leitindex um 1,3 Prozent auf 22.163 Punkte gedrückt.

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"Der Risikoappetit der Investoren aus den ersten Wochen des Jahres ist dahin", kommentierte Jochen Stanzl, Analyst vom Broker CMC Markets.

Neben der Einführung neuer US-Zölle haben Investoren die Inflationsrate im Euroraum im Blick. Diese dürfte im März leicht gesunken sein. Die von Reuters befragten Experten erwarten im Mittel, dass sie auf 2,2 von 2,3 Prozent im Februar zurückgegangen ist. Die Europäische Zentralbank strebt einen Wert von zwei Prozent als ideal für die Wirtschaft an. Wegen billigerer Energie und der mauen Konjunktur ist bereits die Inflationsrate in Deutschland gefallen, wie aus Daten zum Wochenanfang hervorging.

Auf Unternehmensseite stellt Bayer bei seinem diesjährigen Pharma-Medientag mit Spartenchef Stefan Oelrich wichtige Entwicklungen seiner Arzneimittelforschung vor.

07:32 Uhr

Ex-Mitarbeiter verklagt Deutsche Bank auf 100 Millionen Dollar

Ein ehemaliger Manager hat die Deutsche Bank in den USA verklagt. Er behauptet, die Bank habe den Aufsichtsbehörden betriebliche Pannen verschwiegen, die zu einem Verlust von 30 Millionen US-Dollar in der US-Niederlassung geführt hätten.

Noah Ramos behauptet in der Zivilklage, er habe die leitenden Angestellten der Bank gedrängt, den Regulierungsbehörden eine Reihe von operationellen Verstößen im Zusammenhang mit Krediten an wohlhabende Kunden zu melden. Die Führungskräfte hätten sich stattdessen verschworen, die Kontrollprobleme zu verschleiern.

In der Klage von Ramos heißt es weiter, die Deutsche Bank habe ihn als Vergeltungsmaßnahme entlassen und angeführt, er habe gegen Gleichstellungspolitik verstoßen, als er in Anwesenheit von Kollegen antiasiatische Voreingenommenheit zeigte. Diese Behauptung bestreitet Ramos und fordert Schadensersatz in Höhe von 100 Millionen Dollar oder mehr.

07:15 Uhr

OpenAI bekommt 40 Milliarden Dollar - wenn es sich im Streit mit Musk durchsetzt

Der ChatGPT-Entwickler OpenAI hat sich 40 Milliarden Dollar von Investoren für weiteres Wachstum gesichert. Mit der beispiellosen Finanzspritze ist eine Gesamtbewertung von 300 Milliarden Dollar verbunden, wie OpenAI mitteilte. Mit dem Geld sollen unter anderem die Computer-Infrastruktur ausgebaut und die Forschung bei Künstlicher Intelligenz vorangetrieben werden.

Die Finanzierungsrunde wurde von dem japanischen Technologiekonzern Softbank angeführt. Nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg bekommt OpenAI zunächst 7,5 Milliarden Dollar von Softbank und 2,5 Milliarden von einer Investorengruppe.

Die Voraussetzung für die Zahlung der restlichen 30 Milliarden sei, dass OpenAI wie geplant zum Jahresende die Umwandlung zu einem auf Gewinn ausgerichteten Unternehmen vollzieht, hieß es unter Berufung auf eine informierte Person. Bisher wird die Firma von einer Non-Profit-Organisation kontrolliert. Tech-Milliardär Musk, einst ein OpenAI-Mitgründer, will den Umbau verhindern und zog dafür auch vor Gericht.

07:11 Uhr

Trumps Drohungen gegen Iran könnten Öl-Angebot verringern

Die Ölpreise legen leicht zu. US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Angaben Käufern russischen Öls Sekundärzölle zwischen 25 und 50 Prozent auferlegen, sollte Moskau seine Bemühungen blockieren, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Zudem hat Trump dem Iran Bombenangriffe und Strafzölle angedroht, falls sich die Regierung in Teheran nicht mit Washington über ihr Atomprogramm einigen sollte. Damit könnte sich das Öl-Angebot verringern.

Am Rohstoffmarkt verteuerte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 0,3 Prozent auf 75,00 Dollar je Barrel. Das US-Öl WTI notierte 0,3 Prozent fester bei 71,67 Dollar.

06:53 Uhr

Stimmung in Asien hellt sich auf

Die asiatischen Aktien erholen sich am ersten Apriltag. Gewinne an der Wall Street hellen die Stimmung auf. Im März hatten Sorgen über einen von US-Präsident Donald Trump ausgelösten Handelskrieg und eine mögliche Rezession die Anleger geplagt. Sie warten nun nervös auf den 2. April. An diesem Tag, den Trump als "Befreiungstag" bezeichnet hat, will er seinen Plan für reziproke Zölle vorstellen.

Die japanische Börse tendiert am Morgen fester. In Tokio legte der 225 Werte umfassende Nikkei-Index um 0,6 Prozent auf 35.825,59 Punkte zu. Der breiter gefasste Topix notierte 0,7 Prozent höher bei 2.675,91 Zählern. Die Aktien der Uniqlo-Mutter Fast Retailing stiegen um 2,1 Prozent und verliehen dem Nikkei den größten Auftrieb. Die Aktien des Technologie-Investors SoftBank Group stiegen um 0,6 Prozent.

Die Börse Shanghai gewann 0,5 Prozent auf 3.351,25 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stieg um 0,2 Prozent auf 3.895,92 Punkte.

06:36 Uhr

Chinas Industrie wächst schneller

Chinas Industriesektor ist im März schneller gewachsen als in den vergangenen vier Monaten. Robuste Exportaufträge und eine stärkere Nachfrage stärkten den Sektor.

Der Caixin/S&P Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe kletterte im März auf 51,2 von 50,8 im Vormonat wie aus der am Dienstag veröffentlichten Umfrage hervorging. Von Reuters befragte Analysten hatten einen Wert von 51,1 erwartet. Die 50er-Marke trennt zwischen Wachstum und Schrumpfung.

06:30 Uhr

Dax verlebt derzeit unruhige Tage

Die geplante Einführung neuer US-Zölle in dieser Woche macht die Börsenanleger nervös. Dax und EuroStoxx50 notierten zu Wochenbeginn klar im Minus. "Anlegerinnen und Anleger preisen jetzt ein, wie sehr Handelszölle der Weltwirtschaft schaden können", sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. Die Futures für die wichtigsten US-Indizes lagen ebenfalls im Minus.

Was wird heute wichtig? Bayer stellt bei seinem diesjährigen Pharma-Medientag mit Spartenchef Stefan Oelrich wichtige Entwicklungen seiner Arzneimittelforschung vor. Experten und Patientenvertreter diskutieren in vier Schwerpunktsitzungen über Fortschritte des Dax-Konzerns in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Frauengesundheit, Onkologie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Und auch die Inflation ist weiter Thema. Heute gibt es Daten für den Euroraum. Dort dürfte sich die Teuerungsrate im März auf leicht erhöhtem Niveau stabilisiert haben. Experten erwarten im Mittel, dass die Teuerungsrate auf dem Vormonatswert von 2,3 Prozent verharrt. Die EZB strebt einen Wert von zwei Prozent als ideal für die Wirtschaft an. Sie geht davon aus, die Zielmarke bald zu erreichen und könnte nach Einschätzung von Fachleuten ihren Zinssenkungskurs Mitte April fortsetzen.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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