Donnerstag, 11. September 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
08:21 Uhr

Covestro-Übernahme: Emirate zu Zugeständnissen bereit

Im Ringen um die Übernahme des Leverkusener Kunststoffherstellers Covestro ist der staatliche Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi Insidern zufolge zu Zugeständnissen an die EU-Wettbewerbshüter bereit. Demnach dürfte Adnoc eine geplante Kapitalerhöhung von 1,2 Milliarden Euro in ein marktübliches Aktionärsdarlehen umwandeln, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen. Hintergrund ist eine Subventionsprüfung der EU im Zusammenhang mit dem 14,7 Milliarden Euro schweren Übernahmeangebot von Adnoc.

Covestro
Covestro 55,08

Die Brüsseler Behörde hatte Ende Juli eine eingehende Untersuchung der Übernahme eingeleitet. Grund ist die Sorge, dass von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gewährte staatliche Hilfen den Wettbewerb im europäischen Binnenmarkt verzerren könnten. Adnoc und Covestro hatten sich vor rund einem Jahr auf die Übernahme des deutschen Kunststoffherstellers geeinigt. Für Adnoc ist es der bisher größte Zukauf und zugleich eine der größten ausländischen Übernahmen eines EU-Unternehmens durch einen Golfstaat.

08:02 Uhr

Diese Aktie surft auf der Oracle-Welle

Die Aktie des Technologie-Investors Softbank springt um neun Prozent in die Höhe. "Softbank hat den Nikkei angetrieben und von den Erwartungen profitiert, dass das Cloud-Geschäft nach dem Kurssprung bei Oracle weiter wachsen wird", sagt Yugo Tsuboi, Chefstratege bei Daiwa Securities. Die Aktie von Oracle war an der Wall Street um 36 Prozent in die Höhe geschnellt, nachdem das Unternehmen auf eine steigende Nachfrage von KI-Firmen nach seinen Cloud-Diensten verwiesen hatte.

Softbank
Softbank 103,02
Oracle
Oracle 284,95

07:45 Uhr

Dax zwischen Zinsen, Inflation – und Protesten

Wenige Stunden vor der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge schwächer starten. Gestern war er 0,4 Prozent tiefer bei 23.632 Punkten aus dem Handel gegangen.

Dax
Dax 23.632,95

Die Augen der Anleger richten sich vor allem auf den geldpolitischen Ausblick der Währungshüter um Ratspräsidentin Christine Lagarde. Volkswirte rechnen damit, dass die EZB auf ihrer ersten Zinssitzung nach der Sommerpause die Zinsen nicht antasten wird. Die Notenbank hatte den Einlagenzins im Zuge einer nachlassenden Inflation zwischen Juni 2024 und Juni 2025 insgesamt achtmal gesenkt. Auf der Pressekonferenz mit Lagarde dürfte auch Frankreich ein Thema sein. In den vergangenen Wochen erhöhte sich wegen des politischen Streits um die Staatsverschuldung die Rendite französischer Staatsanleihen im Vergleich zu ihren deutschen Pendants deutlich.

Anleger warten zudem am Nachmittag auf frische US-Inflationsdaten. Experten erwarten, dass die Jahresteuerungsrate bei den Verbraucherpreisen auf 2,9 Prozent geklettert ist, nach 2,7 Prozent im Juli. Die auf eine Zinssenkung zusteuernde US-Notenbank hat die Inflationsentwicklung und den Arbeitsmarkt besonders im Blick.

07:26 Uhr

Zinswetten in Asien

Hoffnungen auf baldige US-Zinssenkungen beflügeln die Aktienmärkte in Japan und Taiwan. Vor allem Technologiewerte legen zu. Die Anleger spekulieren darauf, dass die im Tagesverlauf anstehenden US-Inflationsdaten moderat genug ausfallen werden, um der US-Notenbank Fed den Weg für eine Zinssenkung in der kommenden Woche zu ebnen. Einige Anleger rechnen gar mit möglicherweise zwei weiteren Zinssenkungen bis zum Jahresende.

Nikkei
Nikkei 44.222,84

Solange die Inflationsdaten keinen deutlichen Schock nach oben liefern, werden die Anleger wahrscheinlich an ihrer auf eine lockere Geldpolitik ausgerichteten Haltung festhalten", sagt Julien Lafargue, Chef-Anlagestratege bei der Barclays Private Bank. Eine veränderte Inflationsdynamik könne für die Fed von entscheidender Bedeutung sein. Einer Reuters-Umfrage zufolge dürfte die Inflationsrate für August in den USA auf 2,9 Prozent gestiegen sein. Dies wäre der stärkste Anstieg seit Januar. Die Kernrate wird unverändert bei 3,1 Prozent erwartet.

In Tokio legt der Nikkei-Index um 1,0 Prozent auf 44.271,92 Punkte zu und erreicht damit ein Rekordhoch. Der breiter gefasste Topix notiert 0,2 Prozent höher bei 3146,00 Zählern. Der Shanghai Composite gewinnt 0,3 Prozent auf 3823,98 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen steigt um 0,6 Prozent auf 4470,36 Punkte.

07:14 Uhr

Reiche will Ökostrom-Erzeuger stärker an Netzkosten beteiligen

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche von der CDU will die Erzeuger von Ökostrom stärker an den Kosten für den Netzausbau beteiligen. "Wer ans Netz will von den Erneuerbaren Energien, muss sich in Zukunft am Netzausbau beteiligen", sagte die CDU-Politikerin. Die Energiewende stehe an einem Scheideweg. Der Erfolg der erneuerbaren Energien sei zwar unübersehbar, doch die nächsten Schritte würden sehr viel schwieriger. Grund dafür seien die Systemkosten, die mittlerweile so hoch seien, dass sie auf die Wettbewerbsfähigkeit des Landes drückten.

Reiche forderte mehr Pragmatismus und marktwirtschaftliche Rationalität in der Energiepolitik. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, seien neue Gaskraftwerke als Partner für die erneuerbaren Energien notwendig. Sie verwies auf die Bundesnetzagentur, die einen Zubau von steuerbarer Stromleistung von bis zu 36 Gigawatt bis zum Jahr 2035 für notwendig halte.

06:52 Uhr

Das ist los im frühen Devisengeschäft

Im asiatischen Devisenhandel gewinnt der Dollar geringfügig auf 147,44 Yen und legt leicht auf 7,1215 Yuan zu. Zur Schweizer Währung rückt er etwas auf 0,7987 Franken vor. Parallel dazu bleibt der Euro fast unverändert bei 1,1696 Dollar und zieht leicht auf 0,9345 Franken an.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen ,00

06:33 Uhr

Chinas Online-Riese investiert Milliarden in Cloud und KI

Alibaba will sich mit einer Wandelanleihe rund 3,2 Milliarden Dollar für den Ausbau seiner Cloud-Infrastruktur und die Expansion des internationalen Geschäfts beschaffen. Knapp 80 Prozent der Einnahmen sollen in den Ausbau von Rechenzentren, die Modernisierung der Technologie und die Verbesserung von Dienstleistungen fließen, teilte der chinesische Online-Händler mit. Damit solle die steigende Nachfrage nach Cloud-Lösungen gedeckt werden. Alibaba gilt als einer der aggressivsten Akteure im chinesischen KI-Sektor.

Alibaba
Alibaba 16,03

06:17 Uhr

Klarna startet erfolgreich an die Börse

Klarna hat ein erfolgreiches Debüt an der Wall Street gefeiert. Die Aktien des schwedischen Zahlungsdienstleisters erschienen mit 52 Dollar erstmals auf den Kurszetteln und lagen damit 30 Prozent über dem Ausgabepreis von 40 Dollar. Das Emissionsvolumen lag bei 1,37 Milliarden Dollar. Wegen einer hohen Nachfrage hatte Klarna die Papiere oberhalb der Angebotsspanne zwischen 35 und 37 Dollar zugeteilt.

Klarna hatte seine seit Jahren verfolgten Börsenpläne im April wegen der durch US-Zölle verursachten Marktturbulenzen vorübergehend auf Eis gelegt.

06:00 Uhr

Alles wieder auf Anfang - und dann ab die Post!

Der Dax bleibt sich weiterhin treu in dieser Handelswoche: Der deutsche Börsenleitindex notiert nach einem Auf und Ab erneut um die 23.600-Punkte-Marke. In diesem Bereich hatte er die vergangene Handelswoche beendet.

Heute stehen die Themen Inflation und Geldpolitik ganz oben auf der Agenda. So entscheidet etwa die Europäische Zentralbank (EZB) auf ihrer ersten Zinssitzung nach der Sommerpause über die Leitzinsen. Volkswirte erwarten, dass die Währungshüter wie schon im Juli eine Zinspause einlegen werden. Der Einlagesatz – das ist der Leitzins im Euroraum - würde damit weiterhin bei 2,0 Prozent liegen. Investoren an den Finanzmärkten erhoffen sich von der Pressekonferenz mit Notenbankchefin Christine Lagarde nach dem Zinsbeschluss Hinweise darauf, ob die EZB in diesem Jahr überhaupt noch einmal ihre Schlüsselsätze nach unten setzen wird, oder ob ihr Zinssenkungszyklus vorerst beendet ist. Die Euro-Wächter hatten von Juni 2024 bis Juni 2025 im Zuge einer nachlassenden Inflation die Zinsen insgesamt achtmal herabgesetzt.

Auch in den USA steht das Zinsthema auf der Tagesordnung, denn der Inflationsdruck düürfte im August gestiegen sein. Experten erwarten, dass die Jahresteuerungsrate bei den Verbraucherpreisen auf 2,9 Prozent geklettert ist, nach 2,7 Prozent im Juli. Die US-Notenbank, die am 17. September über den Leitzins entscheidet, achtet sehr genau auf die Daten. Sie soll neben Vollbeschäftigung auch Preisstabilität sichern. Da der Jobmotor ins Stottern geraten ist, steuert sie auf eine erste Zinssenkung im laufenden Jahr hin.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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