1,37 Milliarden Euro eingenommen Klarna feiert erfolgreichen Börsengang
10.09.2025, 13:31 Uhr Artikel anhören
Der Umsatz des Unternehmens liegt im vergangenen Jahr bei 2,8 Milliarden Dollar.
(Foto: picture alliance / Sipa USA)
Klarna wird mit dem Angebot "Jetzt kaufen, später bezahlen" erfolgreich. Das Online-Bezahl-Unternehmen wagt nun den Gang an die Börse. Die hohe Nachfrage übertrifft die Erwartungen.
Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna nimmt bei seinem Börsengang in den USA 1,37 Milliarden Dollar ein. Das Unternehmen und einige Altinvestoren verkauften 34,3 Millionen Aktien zu je 40 Dollar, wie Klarna mitteilte. Der Ausgabepreis lag damit über der angestrebten Spanne von 35 bis 37 Dollar. Die Emission war einem Insider zufolge 25-fach überzeichnet. Die Aktien sollen ab Mittwoch an der New Yorker Börse unter dem Kürzel "KLAR" erstmals gehandelt werden.
Klarna hatte seine seit Jahren verfolgten Börsenpläne im April wegen der durch US-Zölle verursachten Marktturbulenzen zunächst auf Eis gelegt. Der Börsengang ist wichtig für die Fintech-Branche. Die Börsenrally und erfolgreiche Debüts anderer Firmen haben zuletzt das Interesse der Anleger an Neuemissionen wiederbelebt.
Die Nutzerzahlen und das abgewickelte Warenvolumen von Klarna wachsen weiter im zweistelligen Prozentbereich, aber die Profitabilität bleibt eine Herausforderung für das Unternehmen. Im Quartal bis Ende Juni weitete sich der Verlust auf 52 Millionen Dollar aus nach sieben Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg auf 823 Millionen von 682 Millionen Dollar.
"Obwohl der Markt wieder offen für Fintech-Börsengänge ist, werden die Unternehmen schnell nach ihrer Fähigkeit beurteilt werden, in einem schwierigeren gesamtwirtschaftlichen Umfeld Wachstum und Rentabilität in Einklang zu bringen", sagte Rudy Yang, Analyst bei PitchBook. Die Aktien des Konkurrenten Chime waren bei ihrem Debüt im Juni um 59 Prozent gestiegen, notieren inzwischen jedoch unter dem Ausgabepreis.
2,9 Millionen Einkäufe pro Tag
Klarna bietet unterschiedliche Online-Zahlungsmöglichkeiten an, auch die Bezahlmethode "Buy now, pay later" (Jetzt kaufen, später bezahlen). Mit der App des Unternehmens können Nutzerinnen und Nutzer zudem ihr Budget verwalten.
Drei schwedische Jungunternehmer gründeten die Firma 2005 unter dem Namen Kreditor, 2010 wurde es in Klarna umbenannt. Seit 2017 hat Klarna auch eine Banklizenz. Nach eigenen Angaben nutzen mehr als 100 Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher sowie 720.000 Händler den Bezahldienst. Täglich werden demnach 2,9 Millionen Einkäufe abgewickelt.
Der Umsatz des Unternehmens lag im vergangenen Jahr bei 2,8 Milliarden Dollar, der Nettogewinn bei 21 Millionen Dollar. Drei Viertel seiner Einnahmen macht Klarna mit der Gebühr, die Händler für die Dienstleistung zahlen. Der Rest sind Zinsen für Verbraucherkredite.
Quelle: ntv.de, raf/rts/AFP