Donnerstag, 23. März 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Jan Gänger
17:40 Uhr

DAX zeigt sich robust

Der deutsche Aktienmarkt hat nach der Zinsanhebung durch die US-Notenbank Fed kaum verändert geschlossen. Zwischenzeitlich größere Verluste machte der DAX wett und ging mit 15.210 Punkten aus dem Handel.

"Die US-Notenbank lässt sich vorerst durch die globalen Turbulenzen im Bankensektor nicht von ihrem restriktiven Kurs abbringen", sagt Robert Halver von der Baader Bank. Es zeichne sich aber ab, dass die Fed in diesem Jahr nur noch eine kleine Zinssteigerung vornehme. "Das Ende der Zinswende ist erkennbar, und nach einer der Glaubwürdigkeit geschuldeten Karenzzeit scheinen selbst Leitzinssenkungen nur noch eine Frage der Zeit zu sein", so Halver.

DAX
DAX 16.051,23

17:14 Uhr

"Gierflation" wichtiger Inflationstreiber

Nach Einschätzung der Société Générale sind die auf ein Rekordniveau gestiegenen Gewinnmargen der Unternehmen einer der wichtigsten Treiber der Verbraucherpreisinflation. Nur wenige Kommentatoren seien aber willens, "Gierflation" statt der Lohninflation als Preistreiber zu benennen, sagt Stratege Albert Edwards. Problematisch sei dies, da höhere Zinsen ein kaum wirksames Mittel gegen diese Art des Inflationsschubs seien.

16:57 Uhr

Euro hält sich wacker

Der Euro hat seine kräftigen Kursgewinne von gestern halten können und hat sich bei 1,09 US-Dollar stabilisiert. Zwischenzeitlich war er auf den höchsten Stand seit Anfang Februar gestiegen. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0879 (gestern: 1,0785) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9192 (0,9272) Euro.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,07

16:10 Uhr

Porsche AG testet Allzeithoch

"Die hohe Prämie ist ein Zeichen der Stärke", so ein Marktteilnehmer zur Porsche AG. Das Unternehmen zahlt seinen Mitarbeitern bis zu 9050 Euro Prämie. "Die Börse bewertet Porsche nicht als Autohersteller, sondern als Unternehmen aus dem Luxusgütersegment", sagt er. Damit könnte Porsche nun das Allzeithoch aus der jungen Aktiengeschichte testen. Ähnliches gelte zur Bewertung bei Aktien von Ferrari, die sogar als Kandidat für den Euro-Stoxx-50 gehandelt werden.

Porsche AG
Porsche AG 117,70
Ferrari
Ferrari 281,10

15:39 Uhr

Gold wird teurer

Der Goldpreis reagiert mit deutlichen Kursgewinnen auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed. Die Feinunze (31,1 Gramm) wird an der Börse in London bei 1980 US-Dollar gehandelt. Seit der Veröffentlichung der Beschlüsse der amerikanischen Zentralbank hat das Edelmetall etwa 1,7 Prozent oder rund 30 Dollar an Wert gewonnen. Der Goldpreis steigt damit weiter in Richtung Rekordhoch, das 2020 bei 2075 Dollar erreicht worden war.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 1.949,37

15:18 Uhr

Werden Getreidepreise zur Inflationsbremse?

Nach den Energie- und einigen Metallpreisen könnten nun auch die Getreidepreise die Inflation dämpfen. Wie es in einer Aufstellung von Wellenreiter-Invest heißt, ist der Weizenpreis seit der Jahreswende um mehr als 16 Prozent gefallen. Mais habe sich um knapp 7 Prozent verbilligt, Reis um gut 6 Prozent und Soja um 5 Prozent. Die Lebensmittelpreise waren zuletzt einer der stärksten Inflationstreiber gewesen.

15:12 Uhr

Wall Street erholt sich leicht

Nach dem Ausverkauf im Anschluss an die Zinserhöhung der US-Notenbank erholen sich die US-Börsen etwas. Im frühen Geschäft steigt der Dow-Jones-Index um 0,6 Prozent auf 32.209 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legen um 0,8 bzw. 1,2 Prozent zu. "Es ist ein wenig Ruhe eingekehrt. Ein großer Teil davon ist darauf zurückzuführen, dass die Fed signalisiert hat, sie sei fast durch", sagt Investmentstratege Fahad Kamal von Kleinwort Hambros.

Gestützt wird die Sicht vom Wachstum der US-Wirtschaft, das im Februar unter dem historischen Durchschnitt gelegen hat. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel auf einen Stand von minus 0,19. Erneut Stärke sendet der Arbeitsmarkt aus, die wöchentlichen Daten zeigen sich besser als vorausgesagt.

14:45 Uhr

Hindenburg prügelt Block in die Tiefe

Nach dem indischen Mischkonzern Adani Group hat Hindenburg Research nun das Technologieunternehmen Block ins Visier genommen. Die Aktie bricht vorbörslich an der Nasdaq um mehr als 17 Prozent ein.

In einer Studie wirft der Shortseller Hindenburg dem Unternehmen unter anderem vor, Investoren mit falschen Bewertungskennziffern in die Irre geführt zu haben.

Block betreibt eine Bezahlplattform für mittlere und kleinere Unternehmen. Laut Hindenburg sollen unter anderem Kriminelle Block nutzen. Hindenburg spricht von einem "Wild West"-Ansatz des Unternehmens mit Blick auf die Compliance-Anforderungen. Einer der Gründer von Block ist Jack Dorsey, der unter anderem einer der Gründer und ehemaliger Chef von Twitter war.

Hindenburg wettet auf fallende Aktienkurse. Kritiker werfen der Firma Marktmanipulation vor. Hindenburg weist das zurück und argumentiert, fragwürdige und betrügerische Praktiken zu entlarven.

14:26 Uhr

Toshiba will sich wohl kaufen lassen

Die jahrelange Saga um die Übernahme von Toshiba neigt sich offenbar ihrem Ende zu. Der japanische Technologiekonzern akzeptiere die umgerechnet 14 Milliarden Euro schwere Offerte des Finanzinvestors Japan Industrial Partners (JIP), berichtete das Wirtschaftsblatt "Nikkei".

Toshiba
Toshiba 30,44

Das Konsortium um JIP will den Konzern, der in den vergangenen Jahren von Bilanzskandalen erschüttert wurde und Milliardenverluste anhäufte, nach der Übernahme von der Börse nehmen. "Wenn die ersten Berichte zutreffen, endet damit die monatelange Ungewissheit darüber, ob es zu einer Einigung kommt", sagt Analyst Travis Lundy vom Anlageberater Quiddity Advisors. Der Verkaufspreis sei zwar niedriger als erhofft. Aber die Erleichterung, dass es endlich einen Deal gebe, könnte dies aufwiegen. Im vergangenen Jahr hatten Insider eine Übernahmeofferte im Volumen von bis zu gut 20 Milliarden Euro ins Gespräch gebracht.

Seit einem Bilanzskandal im Jahr 2015 stolpert der Mischkonzern Toshiba, der von Speicherchips über Drucker bis hin zu Klimaanlagen zahlreiche Produkte anbietet, von einer Krise in die nächste. So schlitterte die US-Atomsparte zwei Jahre später in die Insolvenz. Im Rahmen einer anschließenden 5,4 Milliarden Dollar schweren Kapitalerhöhung kamen aktivistische Investoren an Bord, die auf einen Verkauf oder eine Zerschlagung drängten. Die Spannungen mit ihnen beherrschen seither die Schlagzeilen.

14:02 Uhr

HHLA-Einstieg von Chinesen zieht sich hin

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IMAGO/Hanno Bode

Bis der umstrittene Einstieg der chinesischen Containerreederei Cosco bei einem Terminal im Hamburger Hafen stattfindet, wird noch Zeit vergehen. Man warte seit nunmehr 18 Monaten auf die finale Genehmigung der Transaktion durch das Bundeswirtschaftsministerium, sagte HHLA-Chefin Angela Titzrath. Sie erwarte eine zügige Rückmeldung durch das Ministerium.

Die Bundesregierung hatte im Oktober trotz massiver Bedenken den Weg für den Einstieg der Chinesen bei einem HHLA-Terminal frei gemacht. Statt der anfangs geplanten Beteiligung von 35 Prozent an der Betreibergesellschaft des Containerterminals Tollerort genehmigte sie aber nur einen Anteil der Chinesen von 24,9 Prozent. Zudem wurden Sonderrechte untersagt.

HHLA
HHLA 12,54

13:34 Uhr

Beiersdorf auf Allzeithoch

Die Aktien des Hamburger Konsumgüterkonzerns Beiersdorf überwinden zeitweise knapp ihr Allzeithoch von 2019. Der Kurs steigt um 0,6 Prozent auf 117,35 Euro. Händler verweisen auf Aussagen des Finanzvorstands auf einer Roadshow, wonach die Marken Nivea und Eucerin das Jahr stark begonnen hätten.

Beiersdorf
Beiersdorf 119,20

13:10 Uhr

Bank of England schraubt Zinsen in die Höhe

Die Bank von England (BoE) treibt den Leitzins im Kampf gegen die hartnäckig hohe Inflation auf der Insel weiter nach oben. Die Londoner Notenbank erhöht den geldpolitischen Schlüsselsatz um einen Viertel-Punkt auf 4,25 Prozent. Das ist bereits die elfte Anhebung in Folge. Die Entscheidung, die Serie nun fortzusetzen, war jedoch vor dem Hintergrund der jüngsten Turbulenzen im globalen Finanzsektor intern umstritten: Die Befürworter setzten sich mit sieben zu zwei Stimmen durch.

12:58 Uhr

Deutlich weniger Superreiche in China

Die Zahl der Superreichen schrumpft einer Studie zufolge. 445 Frauen und Männer haben im vergangenen Jahr weltweit ihren Milliardärsstatus verloren, mehr als die Hälfte davon stammen aus China, wie aus der Rangliste "Hurun-Report" hervorgeht. Die weltweite Verschärfung der Geldpolitik, die Folgen von Corona-Maßnahmen und das harte Durchgreifen der Pekinger Führung gegen große Tech-Unternehmen hätten dazu beigetragen. In China allein tauchen allein 229 Namen nicht mehr auf der Liste auf, während immerhin 69 neue Milliardäre hinzugekommen seien.

12:29 Uhr

Norwegen beendet Zinspause

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imago images / robertharding

Die Notenbank von Norwegen hat im Kampf gegen die hohe Inflation den Leitzins wieder angehoben. Er steigt um 0,25 Prozentpunkte auf 3 Prozent. In der Stellungnahme zur Entscheidung machte die Zentralbank deutlich, dass der Leitzins im Mai erneut angehoben werden könnte.

Mit der aktuellen Zinserhöhung erreicht der Leitzins in Norwegen den höchsten Stand seit 2009. Norwegens Notenbank hatte sich 2021 als eine der ersten Zentralbanken von der Nullzinspolitik verabschiedet und begonnen, die Leitzinsen anzuheben. Ab dem Mai 2022 wurde das Tempo der Zinserhöhungen deutlich erhöht. Seit vergangenen Dezember hatte die Notenbank aber vorübergehend eine Zinspause eingelegt.

Laut jüngsten Daten hat sich die Inflation in Norwegen zwar abgeschwächt. Im Februar sank die Inflationsrate auf 6,3 Prozent, nachdem sie zu Beginn des Jahres bei 7,0 Prozent gelegen hatte.

12:17 Uhr

DAX knickt ein

Nach der erneuten Zinsanhebung in den USA lassen Anleger an den europäischen Aktienmärkten Vorsicht walten. Der DAX verliert 0,8 Prozent auf 15.088 Zähler, der EuroStoxx50 gibt 0,3 Prozent nach. Die US-Notenbank Fed hatte den Schlüsselsatz für die Zinsen wie erwartet um einen Viertel-Prozentpunkt erhöht.

Einige Investoren hatten wegen des jüngsten Bankenbebens auf eine Zinspause gehofft. Gleichwohl scheint ein Ende des US-Zinserhöhungszyklus aus Sicht vieler Analysten in Sichtweite zu kommen

12:01 Uhr

Nemetschek-Aktien gehen durch die Decke 

Die Aussicht auf ein langsameres Wachstum im laufenden Jahr lässt Nemetschek-Anleger kalt. Die Aktien des Bau- und Mediensoftwareanbieters steigen im MDax in der Spitze um fast 13 Prozent auf 59,20 Euro, den höchsten Stand seit sechs Monaten.

Einem Händler zufolge wird der Langfristausblick positiv gesehen. Die Umstellung auf ein Abonnement-Modell kostet das Unternehmen im laufenden Jahr erst einmal Wachstumstempo und Rendite. Für 2025 stellte Vorstandschef Yves Padrines jedoch ein Umsatzwachstum von mindestens 15 Prozent in Aussicht.

Nemetschek AG
Nemetschek AG 74,80

11:38 Uhr

SEC ermittelt gegen Coinbase

Coinbase Global ist nach eigenen Angaben von der US-Börsenaufsicht SEC über Ermittlungen gegen die Kryptoplattform in Kenntnis gesetzt worden. Es sei eine Wells Notice eingegangen, teilt Coinbase mit. Derartige Schreiben signalisieren, dass SEC-Mitarbeiter Schritte gegen die betroffene Firma empfehlen wollen. Diese werden jedoch nicht immer eingeleitet. Eine Wells Notice weist zudem nicht zwingend auf einen Gesetzesverstoß hin. In diesem Fall stünden die Produkte Coinbase Earn, Coinbase Prime und Coinbase Wallet im Fokus, heißt es weiter. Die Coinbase-Aktie gab im nachbörslichen Handel zunächst zwölf Prozent nach.

Coinbase
Coinbase 59,90

11:16 Uhr

Vitesco-Aktien stürzen ab

Anleger wenden sich nach einem weniger rosig als erhofft ausgefallenen Ausblick von Vitesco ab. Die Aktien des Regensburger Autozulieferers fallen um rund 10 Prozent auf 56,20 Euro. Damit stehen sie so tief wie seit etwas mehr als zweieinhalb Monaten nicht mehr.

Vitesco
Vitesco 64,75

10:55 Uhr

DAX zeigt sich robust

Am Frankfurter Aktienmarkt nehmen die Anleger den fortgesetzten geldpolitischen Straffungskurs der US-Notenbank Fed relativ gelassen auf. Der DAX liegt mit 15.218 Punkten knapp über Vortagsniveau. Die Indikationen für die US-Indizes bewegen sich auch im Plus. Der MDAX der mittelgroßen Börsenwerte legt um 0,1 Prozent auf 26.906 Zähler zu.

10:50 Uhr

Der Franken gewinnt an Wert

Der Schweizer Franken wertet nach der Zinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf. Der Dollar verliert zur Landeswährung und rutscht um 0,6 Prozent auf 0,9118 Franken ab. Angesichts der steigenden Zinsen trennten sich einige Anleger an den Anleihemärkten von zweijährigen Schweizer Papieren. Die Rendite der kurzlaufenden Bonds stieg entsprechend auf ein Wochen-Hoch von 1,173 Prozent.

Franken / US-Dollar
Franken / US-Dollar 1,10

10:24 Uhr

Rio Tinto wohl Opfer von Cyber-Kriminellen

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REUTERS

Der australische Bergbaukonzern Rio Tinto ist womöglich Opfer von Cyber-Kriminellen geworden. Persönliche Daten ehemaliger und aktueller australischer Mitarbeiter könnten gestohlen worden sein, wie aus einem der Nachrichtenagentur "Reuters" vorliegenden Brief an die Mitarbeiter hervorgeht. Es gebe Hinweise, dass Gehaltsabrechnungen im Januar 2023 betroffen sein könnten, hieß es.

10:03 Uhr

In der Schweiz steigen die Zinsen

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erhöht wegen des erneut gestiegenen Inflationsdrucks und ungeachtet der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor erneut die Zinsen. Der Leitzins wird um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent angehoben. Es sei nicht auszuschließen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten, so die Notenbank.

Es war der vierte Zinsschritt in Folge. Letzten Sommer hatte die SNB die Zinsschraube mit einem Schritt um einen halben Prozentpunkt erstmals seit fünfzehn Jahren wieder angezogen. Er lag damals mit minus 0,75 Prozent noch klar im negativen Bereich. Seit der letzten geldpolitischen Lagebeurteilung der SNB im Dezember hat die Teuerung in der Schweiz wieder markant angezogen. Sie lag zuletzt mit 3,4 Prozent weiter klar über dem SNB-Zielband von 0 bis 2 Prozent.

09:54 Uhr

Der Ölmarkt ist angeschlagen

Die Ölpreise geben zunächst leicht nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostet 76,17 Dollar. Das sind 52 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fällt 59 Cent auf 70,31 Dollar.

Der Erdölmarkt ist nach wie vor angeschlagen. In den vergangenen Wochen wurde der Markt durch die Bankturbulenzen in den USA und Europa belastet. Die Rohölpreise waren Anfang dieser Woche auf 15-monatige Tiefstände gefallen. Seither hat sich die Lage an den Märkten wieder etwas entspannt.

Die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed vom Vorabend hatte zunächst keine großen Auswirkungen auf den Ölmarkt. Die Fed hatte ihren Leitzins weiter angehoben und sich mit Blick auf die Zukunft eher vage positioniert. Zwar deutete Fed-Chef Jerome Powell die Möglichkeit weiterer Zinsstraffungen an. Analysten sprachen jedoch davon, dass der Zinsgipfel in den USA bald oder sogar schon jetzt erreicht sein könnte.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 76,14
Rohöl WTI
Rohöl WTI 71,96

 

09:43 Uhr

Credit Suisse stellt Spitzenmanager ein

Die vom Rivalen UBS übernommene Schweizer Großbank Credit Suisse hat den Privatbanker Kwong Kin Mun als Vizepräsident des Vermögensverwaltungsgeschäfts in der Region Südostasien eingestellt. "Der Zusammenschluss von zwei weltweit führenden Vermögensverwaltern wird ein enormes Potenzial für Kunden und Privatbanker schaffen", so Kwong. Der Manager, der auch elf Jahre für die Deutsche Bank gearbeitet hat, wird in Singapur stationiert sein.  

 

09:09 Uhr

"Fed bremst den DAX aus"

Nach drei DAX-Handelstagen mit Aufschlägen droht diese Serie nun zu reißen. Der deutsche Börsenleitindex startet zumindest mit leichten Verlusten in das Donnerstagsgeschäft. Er notiert 0,1 Prozent im Minus bei Kursen um 15.210 Zähler, nachdem er zur Wochenmitte - vor der Leitzinsanhebung durch die US-Notenbank Federal Reserve - 0,1 Prozent zugelegt hatte.

"Der Dow-Jones-Index hatte nach einer Berg- und Talfahrt deutlich im Minus geschlossen, wohl auch, weil eine Zinssenkung in diesem Jahr nun vorerst vom Tisch zu sein scheint", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. "Die bereits neunte Zinserhöhung in Folge hinterlässt Spuren und brems auch erst einmal den DAX aus."

08:56 Uhr

Heidelberg Materials hebt Dividende an

Der Baustoffhersteller Heidelberg Materials hebt seine Dividende an. Die Aktionäre sollen für 2022 eine Ausschüttung von 2,60 Euro je Aktie erhalten, nach 2,40 Euro im Vorjahr, teilt der DAX-Konzern mit. Ein entsprechender Vorschlag werde der Hauptversammlung am 11. Mai unterbreitet. Im vergangenen Jahr konnte der nach Holcim aus der Schweiz zweitgrößte Zement-Konzern der Welt seinen Umsatz um 11,9 Prozent auf rund 21,1 Milliarden Euro steigern, musste aber Einbußen im operativen Geschäft hinnehmen. Der operative Gewinn schrumpfte auf vergleichbarer Basis um 6,1 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Heidelberg Materials kämpft mit seiner stromintensiven Produktion wie die gesamte Schwerindustrie mit hohen Energiepreisen.

08:40 Uhr

Fed ist am Ende des Zyklus angelangt

Die Fed ist nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, mit der jüngsten Zinserhöhung am Ende des aktuellen Zyklus angelangt. "Aus unserer Sicht hätte das auch völlig unabhängig von den aktuellen Turbulenzen im Bankensektor gegolten. Eine weitere Zinserhöhung, welche die Fed-Projektionen vorsieht, wird aus unserer Sicht nicht vollstreckt werden", schreibt Gitzel in einem Kommentar.

Bis zum Mai, wenn die Fed das nächste Mal tagt, dürften sich die konjunkturellen Aussichten eintrüben. Mit den Bankturbulenzen könnte sich dies sogar beschleunigen - vor allem bei einer Verschärfung der Kreditvergabebedingungen durch die Banken. "Die Fed wird also in den kommenden Monaten keinen triftigen Grund für weitere Zinsanhebungen haben. Wir bezweifeln, dass es zu Zinssenkungen kommen wird", erklärt Gitzel. "An den Finanzmärkten setzt man bereits darauf. Am wahrscheinlichsten ist es, dass die Fed die Leitzinsen vorerst unverändert belässt."

08:27 Uhr

Im DAX rücken Gaps in den Blick

Der Bereich um 15.300 Punkte bleibt der Schlüsselwiderstand im DAX. Wie bereits beim ersten Erholungsversuch am Dienstag der vergangenen Woche konnte der DAX den Widerstand an diesem Mittwoch nicht überwinden. Als unterstützt gilt der DAX beim Gap zwischen 15.055 und 14.980. Sollte er den Widerstandsbereich um 15.300 nachhaltig überwinden, könnte er in die ehemalige Handelsspanne zurückkehren. Ein erster Widerstand läge dann beim Gap zwischen 15.496 und 15.535 Punkten.

DAX
DAX 16.051,23

08:07 Uhr

Tencent-Plus stützt Aktienmarkt in Hongkong

An den Börsen in Ostasien und Australien lässt sich im Verlauf keine einheitliche Tendenz feststellen. Die Kurse folgten zunächst den US-Aktienmärkten nach unten, die am Mittwoch nach dem Zinsentscheid und den begleitenden Aussagen der US-Notenbank kräftig nachgegeben hatten. Allerdings haben die Futures auf die US-Aktienindizes im asiatischen Handel inzwischen ins Plus gedreht, was die Verluste an den Börsen der Region mindert. Einige Handelsplätze haben ihre Abgaben inzwischen mehr als wettgemacht.

Nikkei
Nikkei 31.524,22

In Tokio liegt der Nikkei kaum verändert bei 27.432 Punkten. Bremsend wirkt neben den schwachen US-Vorgaben der festere Yen, der die Chancen heimischer Unternehmen auf dem Exportmarkt verschlechtert. Der Dollar hat nach den Fed-Aussagen auf breiter Front abgewertet.

An der Börse in Shanghai erholt sich der Composite-Index von anfänglichen Verlusten und liegt nun 0,3 Prozent im Plus. In Hongkong legt der Hang-Seng-Index sogar um 1,2 Prozent zu. Gestützt wird er vom Schwergewicht Tencent, das um rund 6 Prozent steigt. Das Unternehmen hatte nach Börsenschluss gute Geschäftszahlen veröffentlicht. Der Kospi in Seoul (+0,1%) ist inzwischen ebenfalls in positives Terrain vorgedrungen.

Der australische Aktienmarkt schloss derweil 0,7 Prozent leichter. Die Aktien der vier größten börsennotierten Banken des Landes verbilligten sich um 0,1 bis 1,5 Prozent.

Tencent Holdings
Tencent Holdings 40,10

07:51 Uhr

"Dies ist keine Kreditkrise"

Die Vorstandsvorsitzende der Citigroup, Jane Fraser, äußert sich zuversichtlich über das US-Bankensystem. Der Bankensektor sei trotz der aufsehenerregenden Bankenschließungen "ziemlich gesund", sagt Fraser in einer Rede im Economic Club of Washington. "Dies ist keine Kreditkrise." Zudem sei die Citi nicht am Kauf der angeschlagenen First Republic Bank interessiert. Der viertgrößte Kreditgeber der USA sei eine der elf Großbanken, die vergangene Woche der First Republic 30 Milliarden Dollar an Einlagen zur Verfügung stellten, um ihr mehr Zeit für eine Umstrukturierung zu verschaffen, erklärt Faser.

Citigroup
Citigroup 42,96

07:36 Uhr

Hedgefonds zahlt über 400 Millionen Dollar an FTX

Die insolvente Krypto-Börse FTX erhält vom Hedgefonds Modulo Capital mehr als 400 Millionen Dollar zurück. Das auf den Bahamas ansässige Unternehmen Modulo habe sich bereit erklärt, 404 Millionen Dollar in bar zu zahlen und seinen Anspruch auf weitere 56 Millionen Dollar an Vermögenswerten der Krypto-Börse fallen zu lassen, wie aus einer Einreichung beim US-Konkursgericht in Delaware hervorgeht. Das entspreche einer rund 97-prozentigen Rückzahlung aller Vermögenswerte, die im Jahr 2022 von FTX an Modulo übertragen wurden. FTX und Alameda verzichteten im Rahmen des Vergleichs auf ihre Ansprüche auf jegliche Eigentumsrechte an Modulo. FTX erklärte sich außerdem bereit, keine weiteren Maßnahmen gegen Modulo oder seine Geschäftsführer Xiaoyun Zhang und Duncan Rheingans-Yoo im Zusammenhang mit den Zahlungen von 2022 zu ergreifen.

Der FTX-Gründer Sam Bankman-Fried wurde beschuldigt, Milliarden von Dollar an Kundengeldern gestohlen zu haben, um Verluste bei seinem Brokerhaus Alameda zu decken. Alameda hatte ab Mai 2022 - als FTX bereits auf den Konkurs zusteuerte - in mehreren Überweisungen insgesamt 475 Millionen Dollar an Modulo für eine Unternehmens-Beteiligung und einen von Modulo verwalteten Investmentfonds übertragen. FTX hatte im November Konkursschutz beantragt.

 

07:19 Uhr

"Die Fed hofft und betet …"

Die Anleger in Asien ziehen sich nach dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank Fed vor dem Hintergrund der Bankenturbulenzen aus den Märkten zurück.

Nikkei
Nikkei 31.524,22

Der Nikkei notiert im Verlauf 0,2 Prozent tiefer bei 27.400 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gibt 0,4 Prozent auf 1954 Zähler nach. Der Shanghai Composite liegt 0,1 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewinnt 0,3 Prozent.

Zwar erhöhte die Fed wie allgemein erwartet zur Eindämmung der Inflation den Leitzins um einen Viertel Prozentpunkt. Experten zufolge hatten viele Händler jedoch eigentlich gehofft, dass der Zinsgipfel nun erreicht sei. Die acht Zinserhöhungen in Folge gehörten zu den Faktoren, die für das größte Beben im Bankensektor seit der Finanzkrise 2008 verantwortlich gemacht werden. "Die Fed hofft und betet, dass sie dem Bankensystem keinen irreparablen Schaden zugefügt hat", sagt Brian Jacobsen von Allspring Global Investments in Menomonee Falls. "Die Fed denkt wahrscheinlich, dass die finanziellen Spannungen als Ersatz für zukünftige Zinserhöhungen dienen. Die Erklärung der Fed deutete darauf hin, dass sie kurz davor war, die Zinserhöhungen zu pausieren, doch Powell sagte, die Zentralbank werde "genug" tun, um die Inflation zu zähmen, und stellte weitere Zinserhöhungen in Aussicht, falls dies erforderlich sein sollte.

Die Stimmung wurde auch durch eine Bemerkung von US-Finanzministerin Janet Yellen getrübt: Sie habe eine "Pauschalversicherung" für US-Bankeinlagen ohne Zustimmung des Kongresses weder in Betracht gezogen noch diskutiert. "Dies wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht das letzte Wort über die Zinssätze oder die Einlagensicherung sein, und ein wenig mehr Hausaufgaben und Zusammenarbeit zwischen der Fed und dem Finanzministerium scheint durchaus angebracht", schrieb ING-Volkswirt Rob Carnell in einer Notiz an Kunden. Die Vorstandsvorsitzende der Citigroup, Jane Fraser, sprach ihr Vertrauen in die US-Banken aus. Die jüngsten Turbulenzen stellten keine Kreditkrise dar.

06:54 Uhr

Herrscht bei Evergrande wieder Geldmangel?

Die Elektrofahrzeug-Einheit New Energy Vehicle Group des angeschlagenen chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande muss bei ausbleibender Finanzierung die Produktion einstellen. "Da die Gruppe nicht in der Lage ist, zusätzliche Liquidität zu beschaffen, besteht die Gefahr, dass sie die Produktion einstellt", teilt das Unternehmen mit. Die EV-Produktionseinheit will jedoch die Kosten durch Maßnahmen wie Personalabbau und Verbesserung der Managementeffizienz senken.

Am Mittwoch hatte Evergrande Pläne für die Umstrukturierung ihrer Offshore-Schulden bekannt gegeben. Demnach können Gläubiger ihre Forderungen auch in weitere, an das Eigenkapital gebundene Finanzinstrumente der Evergrande New Energy Vehicle Group umtauschen.

06:42 Uhr

Dollar verliert – Euro im 1,09er-Bereich

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,8 Prozent auf 130,43 Yen und gibt 0,6 Prozent auf 6,8362 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notiert er 0,3 Prozent niedriger bei 0,9146 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,4 Prozent auf 1,0901 Dollar und zog um 0,1 Prozent auf 0,9971 Franken an. Das Pfund Sterling gewinnt 0,5 Prozent auf 1,2321 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,07
US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,93

 

06:30 Uhr

DAX reagiert auf US-Zinserhöhung

Zur Wochenmitte hat sich der DAX zwar kaum bewegt, konnte aber den dritten Handelstag in Folge Gewinne verbuchen. Sie fielen mit 0,1 Prozent aber gering aus. Die Anleger warteten auf die nach Börsenschluss veröffentlichte Zinsentscheidung der US-Notenbank. Und die Federal Reserve lieferte keine Überraschung, hob die Leizinsspanne um 25 Basispunkte auf nun 4,75 bis 5,00 Prozent an. Die in den USA gehäuft aufgetretenen Probleme von Regionalbanken wie der in die Pleite gerutschten kalifornischen SVB hatten zuletzt Spekulationen aufkommen lassen, dass die Fed nach rund einem Jahr der Zinserhöhungen nun pausieren könnte.

Denn die Schwierigkeiten der Geldhäuser gelten auch als Folge der rasant angehobenen Zinsen zur Bekämpfung der Inflation. Diese lag zuletzt trotz eines Rückgangs auf 6,0 Prozent noch weit über dem Fed-Ziel von 2,0 Prozent. Die Währungshüter signalisierten nun, dass sie dem Preisauftrieb auch weiter Paroli bieten wollen. Der DAX wird aktuell über 15.300 Punkten taxiert, es deutet sich also ein vierter Gewinntag in Folge an.

Nach der Zinserhöhung durch die US-Notenbank schauen die Anleger heute auf weitere Zinsentscheidungen: So tagen etwa die Schweizerische Notenbank (SNB), die Bank of England und auch die Türkische Zentralbank zur Geldpolitik und geben die Ergebnisse ihrer Sitzungen im Lauf des Vormittags bekannt. Im Fokus dürfte dabei vor allem die SNB stehen – vor dem Hintergrund der Turbulenzen um die angeschlagene Credit Suisse und deren Übernahme durch die UBS. In der Schweiz rechnen Experten damit, dass die Währungshüter um SNB-Chef Thomas Jordan den Leitzins erneut um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent erhöhen werden.

In Großbritannien dagegen wurde an den Finanzmärkten zuletzt darüber gerätselt, ob die Währungshüter die Zinszügel nach zehn geldpolitischen Straffungen in Folge weiter anziehen. Doch am Mittwoch teilten die Statistiker mit, dass die Inflation im Februar überraschend auf 10,4 Prozent gestiegen ist. Daher gilt es als wahrscheinlich, dass die BoE ihren Leitzins um einen Viertel Prozentpunkt auf dann 4,25 Prozent anheben wird.

Von Unternehmensseite stehen dagegen Zahlen aus der zweiten Reihe auf der Agenda. Ergebnisse und Geschäftsberichte veröffentlichen etwa Zur Rose, Krones, CTS, Scout24, SGL, LPKF, Zeal oder PVA Tepla. Zudem präsentiert Heidelberg Materials das ausführliche Jahresergebnis.

Am Nachmittag könnten dann noch einmal Impulse von der Konjunkturseite anstehen: So stehen in den USA etwa die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Leistungsbilanz auf der Tagesordnung. Aus der EU kommt noch der Index des Verbrauchervertrauens.

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