Zur Wochenmitte hat sich der DAX zwar kaum bewegt, konnte aber den dritten Handelstag in Folge Gewinne verbuchen. Sie fielen mit 0,1 Prozent aber gering aus. Die Anleger warteten auf die nach Börsenschluss veröffentlichte Zinsentscheidung der US-Notenbank. Und die Federal Reserve lieferte keine Überraschung, hob die Leizinsspanne um 25 Basispunkte auf nun 4,75 bis 5,00 Prozent an. Die in den USA gehäuft aufgetretenen Probleme von Regionalbanken wie der in die Pleite gerutschten kalifornischen SVB hatten zuletzt Spekulationen aufkommen lassen, dass die Fed nach rund einem Jahr der Zinserhöhungen nun pausieren könnte.
Denn die Schwierigkeiten der Geldhäuser gelten auch als Folge der rasant angehobenen Zinsen zur Bekämpfung der Inflation. Diese lag zuletzt trotz eines Rückgangs auf 6,0 Prozent noch weit über dem Fed-Ziel von 2,0 Prozent. Die Währungshüter signalisierten nun, dass sie dem Preisauftrieb auch weiter Paroli bieten wollen. Der DAX wird aktuell über 15.300 Punkten taxiert, es deutet sich also ein vierter Gewinntag in Folge an.
Nach der Zinserhöhung durch die US-Notenbank schauen die Anleger heute auf weitere Zinsentscheidungen: So tagen etwa die Schweizerische Notenbank (SNB), die Bank of England und auch die Türkische Zentralbank zur Geldpolitik und geben die Ergebnisse ihrer Sitzungen im Lauf des Vormittags bekannt. Im Fokus dürfte dabei vor allem die SNB stehen – vor dem Hintergrund der Turbulenzen um die angeschlagene Credit Suisse und deren Übernahme durch die UBS. In der Schweiz rechnen Experten damit, dass die Währungshüter um SNB-Chef Thomas Jordan den Leitzins erneut um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent erhöhen werden.
In Großbritannien dagegen wurde an den Finanzmärkten zuletzt darüber gerätselt, ob die Währungshüter die Zinszügel nach zehn geldpolitischen Straffungen in Folge weiter anziehen. Doch am Mittwoch teilten die Statistiker mit, dass die Inflation im Februar überraschend auf 10,4 Prozent gestiegen ist. Daher gilt es als wahrscheinlich, dass die BoE ihren Leitzins um einen Viertel Prozentpunkt auf dann 4,25 Prozent anheben wird.
Von Unternehmensseite stehen dagegen Zahlen aus der zweiten Reihe auf der Agenda. Ergebnisse und Geschäftsberichte veröffentlichen etwa Zur Rose, Krones, CTS, Scout24, SGL, LPKF, Zeal oder PVA Tepla. Zudem präsentiert Heidelberg Materials das ausführliche Jahresergebnis.
Am Nachmittag könnten dann noch einmal Impulse von der Konjunkturseite anstehen: So stehen in den USA etwa die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Leistungsbilanz auf der Tagesordnung. Aus der EU kommt noch der Index des Verbrauchervertrauens.