Montag, 17. Juni 2024Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

Trotz Gewinns bleibt die Lage für den DAX fragil

Nach zwei Handelstagen mit massiven Verlusten haben sich die Investoren am deutschen Aktienmarkt wieder aus der Deckung gewagt. Dennoch war es auch heute an der Frankfurter Börse eine wackelige Angelegenheit. Der DAX stieg am Ende des Xetra-Handels um 0,4 Prozent auf 18.068 Punkte, nachdem er am Mittag bis auf 17.970 Punkte runtergegangen war. Der EUROSTOXX50 notierte 0,9 Prozent höher bei 4881 Stellen.

DAX
DAX 23.851,43

Die jüngsten Aussagen der US-Notenbank Fed, die Strafzölle der Europäischen Union gegen chinesische Elektrofahrzeuge und die Ankündigung der Neuwahlen in Frankreich hatten die Kurse vergangene Woche zum Einbruch gebracht. Die Investoren warten nun auf weitere Entwicklungen. "Wie man es dreht und wendet, nur selten in der Vergangenheit haben die Europäische Union und der Euro so gewackelt wie heute", sagte Jürgen Molnar, Stratege beim Broker RoboMarkets.

Im Fokus bei den Einzelwerten standen unter anderem Adidas. Mit einem Minus von 2,6 Prozent lagen sie im DAX weit hinten. Der Herzogenauracher Sportartikelkrösus sieht sich in China einem Zeitungsbericht zufolge mit Korruptionsvorwürfen gegen mehrere hochrangige Mitarbeiter konfrontiert.

Für Bayer ging es am DAX-Ende um 3,5 Prozent nach unten. "Fast keine Adresse möchte Bayer höher gewichten, wegen der juristischen Risiken", sagte ein Frankfurter Händler. Damit sei es schwierig, Blöcke überhaupt am Markt unterzubringen. "Sobald ein größerer Verkaufsauftrag an den Markt kommt, gibt der Kurs deutlich nach", sagt er.

Aus den Depots flogen auch Pfeiffer Vacuum, die 0,9 Prozent verloren. Der Spezialpumpenhersteller scheidet nach Angaben der Deutschen Börse außerplanmäßig aus dem Kleinwertindex SDAX aus, da die Anforderung "fristgerechter Veröffentlichung des Quartalsfinanzberichts" nicht erfüllt sei.

Carl Zeiss Meditec stürzten im MDAX mit einer Gewinn- und Umsatzwarnung um 20,5 Prozent ab und markierten neue Jahrestiefs.

17:01 Uhr

Vestas-Turbinen für BASF-Vattenfall-Windpark in der Nordsee

(Foto: Daniel Reinhardt/dpa)

Der Chemieriese BASF und sein Partner Vattenfall sichern sich von Vestas 112 Windturbinen für ihren Windpark Nordlicht in der Nordsee. Mit dem dänischen Windturbinenbauer wurde ein entsprechender Liefer- und Servicevertrag unterzeichnet, wie BASF mitteilte.

Die Windturbinen seien mit einer Nennleistung von 15 Megawatt die derzeit leistungsstärksten auf dem Markt für Offshore-Windenergieanlagen. Sie sollen ab 2028 Strom entsprechend für 1,6 Millionen Haushalte produzieren. An dem Windpark 85 Kilometer nördlich der Insel Borkum ist BASF mit 49 Prozent beteiligt. Der DAX-Konzern will knapp die Hälfte des Stroms für die Versorgung seiner Standorte in Europa, insbesondere am Stammwerk in Ludwigshafen, einsetzen.

Vestas
Vestas 17,94

BASF
BASF 42,04

16:58 Uhr

Rally oder Sommerflaute?

Die vergangenen Tage haben vor allem die europäischen Börsen stärker nach unten gedrückt. Ist damit jetzt ein vorläufiges Ende der schon lang laufenden Rally eingeläutet worden? Wie Anleger mit Bonuszertifikaten selbst dann noch Rendite machen können, wenn es nur seitwärts oder nicht zu stark nach unten geht, darüber spricht Friedhelm Tilgen mit Anja Schneider von der Société Générale.

16:39 Uhr

Fehlende Tech-Marktbreite ist ein Warnsignal

Bei den Technologieaktien ist die Marktbreite schwach, wie Robert Rethfeld von Wellenreiter Invest sagt: "Abseits von Apple, Microsoft und Nvidia sind Anstiege von Tech-Werten dünn gesät", warnt er: "Sobald Apple, Nvidia und Microsoft ebenfalls verkauft werden, würden diese Werte aufgrund ihrer hohen Marktkapitalisierung die Indizes nach unten ziehen". Gerade in der Anfangsphase der Verkäufe könnten schnell Tage mit deutlichen Verlusten entstehen, so der Marktanalyst.

Apple
Apple 269,05
Nvidia
Nvidia 176,24

16:04 Uhr

Vorsicht an der Wall Street - Chipwerte ziehen an

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(Foto: picture alliance / AP Photo)

Im Vorfeld neuer Konjunkturdaten halten sich Anleger an der Wall Street mit Aktienkäufen zurück. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte öffnete 0,4 Prozent niedriger bei 38.441 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab ebenfalls leicht auf 5426 Zähler nach. Dagegen versuchte der technologielastige Nasdaq-Index an seine jüngste Rally anzuknüpfen und legte zur Eröffnung leicht auf 17.701 Punkte zu.

Gefragt waren Apple sowie Nvidia, die jeweils um knapp ein Prozent stiegen. Auch einige Chip-Aktien zogen an. Broadcom und die in den USA notierten Aktien von Taiwan Semiconductor Manufacturing verteuerten sich um jeweils mehr als drei Prozent. Arm Holdings und Micron Technology legten um mehr als ein, beziehungsweise mehr als zwei Prozent zu, nachdem Broker ihre Kursziele angehoben hatten.

15:47 Uhr

Evotec-Aktienkurs stürzt nach Studie ab

Evotec bauen Verluste auf und liegen nun 13,0 Prozent auf 7,31 Euro hinten. Hintergrund ist eine Studie von Intron Health, die zum Verkauf der Evotec-Aktie rät. Die Analysten haben das Kursziel für das Papier auf 7 von zuvor 35 Euro massiv reduziert. Intron Health ist ein auf den Pharmabereich spezialisiertes Analysehaus.

Evotec
Evotec 6,98

15:26 Uhr

Ölpreise steigen

Die Ölpreise haben am Nachmittag den Gang nach oben angetreten. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete 83,10 US-Dollar. Das waren 0,7 Prozent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli stieg um 0,5 Prozent auf 78,52 Dollar.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 60,22

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 64,10

15:05 Uhr

NordLB verkauft großes Flugzeug-Portfolio an Deutsche Bank

Die NordLB beendet das Kapitel Flugzeuge.

Die NordLB beendet das Kapitel Flugzeuge.

(Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Archiv)

Nach der Fast-Pleite wegen Schiffskrediten zieht sich die NordLB nach über 40 Jahren auch aus dem Geschäft mit Flugzeugfinanzierungen zurück. Die Landesbank aus Hannover verkauft ein Kreditportfolio von 1,67 Milliarden Euro an die Deutsche Bank, wie beide Seiten mitteilten. Der Deal soll in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gehen.

Der restliche Teil des Kreditbestands mit Flugzeugfinanzierungen von rund 1,1 Milliarden Euro bleibt bei der NordLB und läuft allmählich aus. Neugeschäft soll es nicht mehr geben. Der Gewinn im Geschäft mit Flugzeugfinanzierungen war im vorigen Jahr um 92 Prozent auf 15 Millionen Euro eingebrochen.

14:31 Uhr

Deutsche Unternehmen in China beklagen harten Preiskampf

(Foto: Oliver Berg/dpa)

Vor dem Besuch von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in China haben deutsche Unternehmen in der Volksrepublik einen harten Preiskampf, eine schwache Nachfrage sowie geopolitische Spannungen als ihre Hauptsorgen angegeben. Das ergab eine Umfrage der deutschen Auslandshandelskammer (AHK) unter 186 Unternehmen. Habeck reist Ende der Woche nach China.

In der Umfrage sagten 61 Prozent der Unternehmen, der Preisdruck in China sei aktuell das größte Problem. 51 Prozent nannten eine schwache Nachfrage, 37 Prozent die geopolitischen Spannungen als ihre Hauptsorge. Ein Fünftel der befragten Firmen sind Autohersteller. China ist der größte Automarkt der Welt und auch der größte Markt für Elektroautos.

14:16 Uhr

SAF-Holland erwartet höhere Rendite - Aktie geht steil hoch

SAF-Holland
SAF-Holland 13,64

Der Lkw-Zulieferer SAF-Holland schraubt die Renditeprognose nach oben. Die operative Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (bereinigte EBIT-Marge) werde im laufenden Jahr bei rund zehn Prozent liegen, teilte der Hersteller von Achsen und Anhängerkupplungen im unterfränkischen Bessenbach mit. Die Aktie gewann nach der Nachricht 4,9 Prozent und lag damit an der Spitze im SDAX.

Bisher war SAF-Holland von 9,0 bis 9,5 Prozent ausgegangen, bei einem Umsatz von zwei Milliarden Euro. Im zweiten Quartal sei die Marge von einem höheren Anteil des lukrativen Geschäfts mit Ersatzteilen begünstigt worden, zudem wirkten sich die frühzeitigen Sparmaßnahmen aus. Für das zweite Halbjahr rechnet SAF-Holland sogar mit einer Marge von 10,5 bis 11,0 (2023: 9,1) Prozent. Im ersten Quartal lag sie bei 9,6 (9,0) Prozent.

13:50 Uhr

Marktanteil von Elektroautos sinkt in Deutschland

Der Marktanteil von reinen Elektroautos in Deutschland ist im Lauf dieses Jahres auf zwölf Prozent gesunken im Vergleich zu 14,3 Prozent im Vorjahreszeitraum. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt weiter mitteilte, fiel die Zahl der neu zugelassenen batterieelektrischen Pkw um 16 Prozent auf knapp 141.000.

Marktführer von Januar bis Mai war Volkswagen mit knapp 20.000 E-Autos, gefolgt von Tesla und BMW. Erfolgreichste Marke aus China war MG Roewe mit 6354 Fahrzeugen. Mit dem Wegfall der staatlichen Förderung von Elektrofahrzeugen Ende vergangenen Jahres ist die Nachfrage merklich gesunken.

Tesla Motors (USD)
Tesla Motors (USD) 468,80

BMW
BMW 80,24

VW Vorzüge
VW Vorzüge 91,00

13:36 Uhr

Pfeiffer aus Kreis der Morphosys-Nachfolger im TecDAX katapultiert

Mit dem Verstoß gegen die Veröffentlichungspflicht verabschiedet sich Pfeiffer Vacuum auch aus dem Rennen als möglicher Nachfolger für Morphosys im TecDAX. Morphosys sind wegen der laufenden Übernahme durch Novartis als Entnahmekandidat im Gespräch - entweder zur nächsten regulären Überprüfung im September oder, falls der Streubesitz unter zehn Prozent fällt, auch früher.

Pfeiffer dürften mit dem Verstoß gegen die Basiskriterien nun nicht mehr auf der Rangliste auftauchen. Das stärkt die Pole Position von Elmos, dahinter sind Ionos aussichtsreich positioniert.

Elmos
Elmos 87,90

Ionos
Ionos 29,70

Pfeiffer Vacuum
Pfeiffer Vacuum 156,20

13:19 Uhr

Niedrigere Euribors am Geldmarkt

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(Foto: picture alliance / blickwinkel/McPHOTO/H. Richter)

Die Euribor-Sätze am europäischen Geldmarkt werden zu Wochenbeginn niedriger gefixt, insbesondere Laufzeiten von sechs und zwölf Monaten. EZB-Chefvolkswirt Philip Lane äußerte sich zuversichtlich, dass die Lohndynamik im nächsten Jahr nachlassen wird. "Nächstes Jahr werden die Abschlüsse viel näher an ihrem längerfristigen Niveau von 3,0 bis 3,5 Prozent liegen", sagte er. Die von der EZB befragten Unternehmen hätten in der jüngsten Umfrage angegeben, im nächsten Jahr weniger Geld für Lohnerhöhungen zu haben als in diesem. "Das ist sehr wichtig für uns", sagte er. Die steigenden Dienstleistungspreise sind einer der Hauptgründe für die hartnäckig hohe Inflation in der Eurozone.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 3,55 - 3,90 (3,61 - 3,88), Wochengeld: 3,55 - 3,90 (3,64 - 3,88), 1-Monats-Geld: 3,58 - 4,00 (3,66 - 3,90), 3-Monats-Geld: 3,60 - 4,00 (3,70 - 3,92), 6-Monats-Geld: 3,64 - 3,88 (3,64 - 3,88), 12-Monats-Geld: 3,49 - 3,76 (3,49 - 3,76), Euribors: 3 Monate: 3,7110 (3,7150), 6 Monate: 3,7110 (3,7350), 12 Monate: 3,6280 (3,6720)

12:56 Uhr

Kryptos geben nach

Dicke Minuszeichen bei den Kryptowährungen: Bitcoin hat zeitweise um 1,5 Prozent auf 65.659 US-Dollar abgegeben. Zudem zeigte sich Ethereum im Sinkflug. Kurz nach Mittag sank der Kurs um 3,4 Prozent auf 3496 Dollar, nachdem am Tag zuvor noch ein Wert von 3619 Dollar zu Buche stand.

Bitcoin
Bitcoin 104.042,10

12:41 Uhr

IG Metall fordert ordentlichen Schluck aus der Pulle

Die IG Metall will in der anstehenden Tarifrunde für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie eine Lohnerhöhung von sieben Prozent bei zwölf Monaten Laufzeit fordern. Die Ausbildungsvergütungen sollten um 170 Euro pro Monat erhöht werden, teilte die Gewerkschaft nach einer Vorstandssitzung mit. Zudem solle eine soziale Komponente Druck von unteren Entgeltgruppen in den Betrieben nehmen.

"Die Unternehmen verfügen über ein komfortables Auftragspolster, die Beschäftigten müssen ranklotzen", sagte Tarif-Vorständin Nadine Boguslawski. Die Auftragsbücher seien über einen Monat länger als normal gefüllt.

12:19 Uhr

"Riecht nach Konsolidierungsausweitung": Dem DAX entweicht die Luft

DAX
DAX 23.851,43

Es wurde nichts mit dem großen Aufstieg: Der DAX hat seine Gewinne wieder abgegeben und ist ins Minus gedreht. "Trotz der Erholung vom Morgen ist die Nervosität geblieben", sagte ein Händler unter Verweis auf Umfragen zu den französischen Wahlen sowie auf den Handelsstreit mit China. Neue Umfragen zu Frankreich sehen den rechten Rassemblement National mit etwa 32 Prozent vor dem Linksbündnis mit 25 bis 28 Prozent.

Der DAX fiel am Mittag um 0,1 Prozent auf 17.984 Punkte. Zuvor war er bis auf 18.149 Zähler hochgegangen. Der EUROSTOXX50 gewann 0,4 Prozent auf 4857 Stellen. "Es riecht nach Konsolidierungsausweitung, im DAX, im EUROSTOXX50 und auch im Nikkei", sagt der Börsianer weiter. Etwas besser stehe der amerikanische S&P 500 mit seien Schwergewichten aus dem Technologiebereich da.

12:00 Uhr

Experte zum Zollstreit: "China ist positiv - wir sollten vorsichtig bleiben"

Was bedeutet der Zollstreit mit China für die deutsche Wirtschaft? Finanzexperte Ascan Iredi blickt im Börsengespräch auf die Wirtschaftslage in China und fordert "maßvolles Vorgehen" von der Bundesregierung im Handelskonflikt. Zudem blickt der Portfoliomanager auf Risiken durch Neuwahlen in Frankreich.

11:42 Uhr

Analysten: Frankreich-Wahl wird Euro stark beeinflussen

Der Druck auf den Euro dürfte in den kommenden Wochen anhalten, die kurzfristigen Aussichten dürften vom endgültigen Ergebnis der französischen Parlamentswahlen am 7. Juli abhängen, erwarten die Analysten von Unicredit. Sollte Präsident Emmanuel Macron die Mehrheit behalten, dürfte dies den Euro steigen lassen, möglicherweise sogar über 1,09 US-Dollar.

Der Euro werde jedoch seinen Rückgang fortsetzen und möglicherweise auf unter 1,05 Dollar sinken, wenn es zu einem Ergebnis kommen sollte, bei dem keine politische Gruppierung eine Mehrheit erlange, und insbesondere, wenn der rechte Rassemblement National eine Mehrheit erhalte. Der Euro hält aktuell die Erholungsgewinne vom Freitagnachmittag, er kostet 1,0711 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00

11:30 Uhr

Leitmotiv "German Angst": Risikopuffer mit Zertifikaten

Es wird nicht langweilig an den Kapitalmärkten: Die Zinssenkung im Euroraum, die jüngsten Wahlen in Europa und die anstehende US-Präsidentschaftswahl. Die Börsen sind derzeit vielen Einflüssen ausgesetzt. All das birgt Chancen, aber auch Risiken. Deutsche Anleger gelten dabei als eher vorsichtig. Und wohl gerade deshalb nutzen sie häufig Discountzertifikate, um sich damit einen Risikopuffer einzubauen. Was die "German Angst" mit der Börse zu tun hat, darüber diskutiert Friedhelm Tilgen mit Christian Köker von der HSBC und Sven Gundermann von Taunus Investments.

11:19 Uhr

"Extrem spannende Marktphase"

Von einer "extrem spannenden Marktphase" spricht Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf die Entwicklung der Aktienindizes. In der vergangenen Woche habe der Nasdaq-100 mehr als drei Prozent gewonnen, der französische CAC-40 dagegen mehr als zehn Prozent verloren. "Das gab es so in dieser Konstellation noch nie", sagt Altmann. Der Nasdaq-100 sei nun massiv überkauft, der CAC-40 massiv überverkauft.

CAC-40
CAC-40 8.109,79

Die Differenz zwischen den Renditen zehnjähriger französischer und deutscher Staatsanleihen stieg mit 0,77 Prozentpunkten auf das höchste Niveau seit 2017. Allein in der vergangenen Woche weitete sich die Differenz um rund 0,30 Prozentpunkte aus und somit so stark wie zuletzt 2011.

11:03 Uhr

Deutschland 2024: In den meisten deutschen Firmen wird noch gefaxt

Hier eine Meldung am Rande: Dem Aufstieg von E-Mail, Messaging-Apps und Videokonferenzen zum Trotz spielt im Deutschland des Jahres 2024 das Faxgerät einer Studie zufolge weiter eine wichtige Rolle im Büro-Alltag. In 77 Prozent der Unternehmen komme es noch zum Einsatz, ergab eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter gut 600 Firmen mit jeweils mehr als 20 Beschäftigten. Bei einem Viertel sei dies sogar häufig oder sehr häufig der Fall. Von den faxenden Firmen druckten knapp ein Fünftel sämtliche einlaufenden Dokumente aus.

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(Foto: picture alliance / Uta Poss)

10:42 Uhr

Antwort auf E-Autozölle: China droht EU mit Maßnahmen bei Schweinefleischimporten

Die chinesische Regierung hat der EU mit Maßnahmen zur Beschränkung der Schweinefleischimporte gedroht. Das Handelsministerium in Peking kündigte eine entsprechende Anti-Dumping-Untersuchung an. Es erklärte, formell gehe die Untersuchung auf eine Initiative des chinesischen Tierzüchterverbandes zurück, der die Interessen der heimischen Schweinebauern vertrete.

Die handelspolitischen Spannungen zwischen Peking und Brüssel hatten vergangene Woche mit der Ankündigung der EU-Kommission erhöhter Zollsätze für E-Autos aus China stark zugenommen. Die EU-Kommission hatte zusätzliche Zölle in Höhe von bis zu 38 Prozent auf in China produzierte Elektroautos angekündigt.

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10:31 Uhr

Wann senkt die US-Notenbank die Zinsen? - Fed-Banker nennt seine "vernünftige Annahme"

Neel Kashkari

Neel Kashkari

(Foto: picture alliance / Evan Agostini/Invision/AP)

Die US-Notenbank wird mit Zinssenkungen nach Ansicht des Präsidenten der Fed von Minneapolis, Neel Kashkari, voraussichtlich bis Dezember warten. Das sei eine "vernünftige Annahme", sagte er bei CBS. "Es wird auf die Wirtschaftsdaten ankommen", sagte Kashkari.

Die Fed sei in der Lage, sich die Zeit nehmen zu können, um Daten zur Inflation und zum Arbeitsmarkt abzuwarten "bevor wir eine Entscheidung treffen müssen". Das werde voraussichtlich erst zum Jahresende der Fall sein. Kashkari betonte, dass die Fed abwarten müsse, bis sich die Inflation von derzeit rund drei Prozent auf etwa zwei Prozent, dem Ziel der Notenbank, abkühle.

10:10 Uhr

Korruptionsvorwürfe in China machen Adidas-Aktie zu schaffen

Adidas
Adidas 158,75

Adidas leiden unter Korruptionsvorwürfen in China. Der Kurs fällt derzeit um 1,3 Prozent auf 222,00 Euro. Dabei hat JP das Kursziel auf 250 von 240 Euro erhöht. "Das Timing für die Empfehlung ist unglücklich", so ein Marktteilnehmer.

Adidas untersucht der "Financial Times" zufolge Korruptionsvorwürfe gegen hochrangige Mitarbeiter in der Volksrepublik. Auslöser soll ein Schreiben von Mitarbeitern von Adidas China sein. Darin würden Angestellte des Sportartikelherstellers namentlich beschuldigt, mehrere Millionen Euro veruntreut zu haben, so Insider gegenüber der Zeitung. Der DAX-Konzern bestätigte, dass man am 7. Juni ein Schreiben erhalten habe, in dem auf "mögliche Compliance-Verstöße in China" hingewiesen worden sei.

09:43 Uhr

"Nach Allzeittiefs ist Erholung drin"

Mit dem überraschenden Abstieg von Pfeiffer Vacuum bleiben Thyssenkrupp Nucera doch im Kleinwerteindex SDAX. "Nach den neuen Allzeittiefs ist eine Erholung drin", meint ein Marktteilnehmer. Der Kurs fiel am Freitag zeitweise unter 10 Euro und schloss dann genau auf dieser Marke. Damit hat er sich verglichen mit dem Emissionspreis halbiert.

Statt Thyssenkrupp Nucera scheidet nun Pfeiffer Vacuum am 24. Juni aus dem Nebenwerteindex aus, weil die Anforderung "fristgerechte Veröffentlichung des Quartalsfinanzberichts" nicht erfüllt sei, wie der Indexbetreiber Stoxx mitteilt. Der Kurs von Pfeiffer Vacuum ist in der vergangenen Woche erst auf neue Jahreshochs gestiegen und zählt damit zu den stärkeren Aktien am Markt. Nun kommt es darauf an, dass Pfeiffer Vacuum den Bericht möglichst schnell nachholt.

Pfeiffer Vacuum
Pfeiffer Vacuum 156,20
Thyssenkrupp Nucera
Thyssenkrupp Nucera 8,94

 

09:25 Uhr

Plant die EZB Notkäufe französischer Staatsanleihen?

Die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) haben Insidern zufolge keine Pläne, über Notkäufe französischer Staatsanleihen zu diskutieren. Sie seien vielmehr der Auffassung, es sei Aufgabe der Politik in Frankreich, Investoren zu beruhigen, die durch die Möglichkeit einer rechtsextremen Regierung aufgeschreckt worden seien, sagen fünf Währungshüter. Die Finanzmärkte in Frankreich waren zum Wochenausklang unter Druck geraten. Anleger trennten sich im Vorfeld der vorgezogenen Neuwahlen, die dem euroskeptischen und rechtsextremen Rassemblement National (RN) eine Mehrheit bescheren könnte, in größerem Umfang von französischen Wertpapieren. Der Risikoaufschlag, den Anleger für französische Staatsanleihen verlangen, war auf den höchsten Stand seit mehr als vier Jahren geklettert.

Die Währungshüter, die aufgrund des sensiblen Themas anonym bleiben wollten, sagen jedoch, sie hätten weder über die Auflage eines Notfall-Kaufprogramms für französische Staatsanleihen gesprochen, noch planten sie dies derzeit. In unterschiedlichem Maße äußern sie sich besorgt darüber, dass französische Staatsbonds stark unter Verkaufsdruck geraten waren. Sie merken zudem einhellig an, es sei Aufgabe der Politik in Frankreich, Investoren davon zu überzeugen, dass im Land weiterhin eine vernünftige Wirtschaftspolitik betrieben werde.

Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire hatte gewarnt, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone könne in eine Finanzkrise schlittern, sollten die extremen Parteien die Wahlen am 30. Juni und 7. Juli gewinnen. Jüngsten Meinungsumfragen zufolge liegt derzeit das rechtsnationale Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen vor der Volksfront, einem Bündnis linker Parteien. Allerdings wird demnach die Partei die absolute Mehrheit verfehlen. Präsident Emmanuel Macron hatte nach der Europa-Wahl kurzfristig eine vorgezogene Neuwahl des Parlaments angeordnet, nachdem sein Bündnis von RN klar geschlagen wurde. RN fordert unter anderem eine Senkung des Rentenalters, eine Herabsetzung der Energiepreise, mehr öffentliche Ausgaben und tritt für eine protektionistische Wirtschaftspolitik nach dem Motto "Frankreich zuerst" ein.

09:08 Uhr

Autowerte im DAX im Fokus

Der DAX versucht, die schwache Vorwoche hinter sich zu lassen. Der deutsche Börsenleitindex notiert 0,5 Prozent im Plus bei Kursen um 18.090 Punkte. Am Freitag hatte er 1,4 Prozent oder mehr als 260 Stellen auf 18.002 Zähler eingebüßt. Im Tagestief war er sogar bis auf 17.951 abgerutscht. Insgesamt büßte der DAX in der Vorwoche rund drei Prozent ein.

"Der Handelsstreit der EU mit China hat Spuren am Markt hinterlassen", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Die Autowerte haben deshalb nicht nur in der Vorwoche Federn gelassen. Sie zeigen sich seit Monaten schwach."

 

08:49 Uhr

"Weg zur Erholung im Wohnungsbau ist noch lang"

In der deutschen Wohnungsbaubranche hat sich das Geschäftsklima im Mai trotz des anhaltenden Auftragsmangels aufgehellt. Das entsprechende Barometer stieg von minus 52,3 im April auf minus 46,4 Punkte, wie das IFO-Institut zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilt. Sowohl die Erwartungen für die kommenden Monate als auch die Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage verbesserten sich, wenn auch auf einem sehr niedrigen Niveau. "Die Wohnungsbauer hoffen, die Talsohle hinter sich gelassen zu haben", sagt der Leiter der IFO-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Der Weg zur Erholung ist aber noch lang."

Ein zentrales Problem bleibt der weit verbreitete Auftragsmangel. Im Mai berichteten noch 51,7 Prozent der Unternehmen davon, nach 55 Prozent im April. Auch bei den Stornierungen gibt es trotz eines Rückgangs noch keine Entwarnung: Im Mai meldeten 15,1 Prozent der Betriebe stornierte Projekte, nach 17,6 Prozent im Monat zuvor. "Viele Unternehmen versuchen, mit Preissenkungen dem Auftragsmangel entgegenzuwirken", so Wohlrabe.

08:31 Uhr

Kursrutsch an Tokioter Börse

Überwiegend moderat abwärts geht es im Handelsverlauf mit den Aktienindizes in Ostasien und in Australien. Ausreißer nach unten ist Tokio. Der Nikkei sackt um 2,1 Prozent ab auf 37.982 Punkte. Etwas Gegenwind kommt vom Yen, der im Vergleich zur gleichen Zeit am Freitag merklich aufgewertet hat. Marktteilnehmer sprechen von Unsicherheit über den weiteren Kurs der japanischen Notenbank. Diese hatte am Freitag die Zinsen erwartungsgemäß unverändert gelassen und angekündigt, den Kauf von Staatsanleihen demnächst reduzieren zu wollen, ohne sich aber konkreter zum Volumen zu äußern. Insgesamt war das als eher taubenhaftes Signal aufgefasst worden, worauf der Yen nachgab.

Nikkei
Nikkei 51.497,20

In Sydney sorgt die am Dienstag anstehende Zinsentscheidung der australischen Notenbank für Zurückhaltung. Allgemein wird erwartet, dass sie die Leitzinsen stabil halten wird. Shanghai und Hongkong tendieren uneinheitlich. Kein Impuls kommt von der chinesischen Notenbank. Sie hat einen wichtigen Referenzzins unverändert gelassen. Das signalisiert, dass die sogenannte Loan Prime Rate (LPR), einer der Leitzinsen, am kommenden Donnerstag ebenfalls stabil gehalten werden dürfte.

Neue Konjunkturdaten aus China sorgen ebenso für keinen merklichen Impuls. Die Industrieproduktion im Mai und die Anlageinvestitionen von Januar bis Mai zeigen zwar Wachstum, allerdings jeweils etwas unter den Prognosen von Ökonomen. Am Immobilienmarkt sind die Eigenheimpreise im Mai im Vergleich zum Vorjahr in 67 von 70 Großstädten gesunken. Gut läuft es aber beim Konsum. Die Einzelhandelsausgaben, ein zentrales Maß für die Konsumausgaben, kletterten im Mai um 3,7 Prozent nach 2,3 Prozent im April, und stärker als mit 3,3 Prozent erwartet.

08:14 Uhr

Zeigt der DAX eine Gegenreaktion?

Mit leicht steigenden Kursen rechnen Händler am deutschen Aktienmarkt. Der DAX wird um gut 0,2 Prozent höher bei 18.062 Punkten errechnet. "Mittlerweile dürften schon viele Erwartungen und Sorgen in den Kursen der Aktien und Anleihen eingepreist sein", sagt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank, mit Blick auf die Wahlen in Frankreich. "Im aktuellen Umfeld sollten aber nur sehr risikoaffine Anleger über einen zeitnahen Einstieg nachdenken", meint er. Dazu gibt es mit dem Handelsstreit mit China noch einen zweiten Belastungsfaktor, der zuletzt vor allem bei den Autotiteln deutlich auf Stimmung und Kurse drückte.

DAX
DAX 23.847,54

Der Euro zeigt sich am Morgen nach der leichten Erholung am Freitagnachmittag stabil, am Anleihenmarkt geben die Kurse nach dem "Run in Sicherheit" der vergangenen Handelstage etwas nach.

Am Freitag laufen die Futures und Optionen auf die Indizes und Einzelaktien aus, wobei die Positionsanpassungen für den Verfall bereits laufen. Auch deshalb könnte die 18.000er-Marke den DAX erst einmal unterstützen. Von der Tagesagenda sind heute keine wesentlichen Impulse zu erwarten.

07:57 Uhr

Skandal um Toyota lässt Autokurse purzeln

Aktien von Toyota verlieren 2,1 Prozent, was auf die anhaltenden Auswirkungen eines Zertifizierungsskandals zurückzuführen ist. Der staatliche Sender NHK berichtete, dass Toyota die Produktion der betroffenen Modelle um mindestens einen weiteren Monat bis Ende Juli aussetzen werde. Suzuki-Papiere fallen 3,8 Prozent und Anteilsscheine von Mazda 3,4 Prozent.

Toyota Motor
Toyota Motor 17,74
Mazda Motor
Mazda Motor 5,92

07:24 Uhr

Immobilienkrise hält China im Würgegriff

Die Immobilieninvestitionen in China sind trotz der Bemühungen zur Stützung des angeschlagenen Sektors weiter rückläufig. In den ersten fünf Monaten des Jahres sanken sie im Jahresvergleich um 10,1 Prozent, nachdem sie von Januar bis April bereits um 9,8 Prozent gefallen waren, wie das Nationale Statistikamt (NBS) veröffentlicht. Die Immobilienverkäufe nach Fläche fielen von Januar bis Mai im Jahresvergleich um 20,3 Prozent, verglichen mit einem Rückgang von 20,2 Prozent von Januar bis April. Die Zahl der Neubauten, gemessen an der Wohnfläche, ging im Jahresvergleich um 24,2 Prozent zurück, nachdem sie in den ersten vier Monaten bereits um 24,6 Prozent gesunken war. Die von Chinas Immobilienentwicklern aufgebrachten Mittel fielen im Jahresvergleich um 24,3 Prozent, nachdem sie von Januar bis April bereits um 24,9 Prozent eingebrochen waren.

Angesichts der anhaltenden Krise im chinesischen Immobiliensektor hat die Regierung umfassende Maßnahmen angekündigt, um die enormen Immobilienbestände abzubauen und die Nachfrage nach Wohnraum anzukurbeln. Experten zufolge werden diese Maßnahmen jedoch erst dann greifen, wenn sich die fallenden Immobilienpreise wieder erholen.

07:08 Uhr

"Nikkei wird ein wenig durchgeschüttelt"

Durchwachsene Konjunkturdaten aus China drücken die asiatischen Aktienmärkte ins Minus. Zudem dämpfte die politische Unsicherheit in Europa die Risikobereitschaft und hielt den Euro in der Defensive.

Nikkei
Nikkei 51.497,20

In Tokio verliert der Nikkei-Index 1,8 Prozent auf 38.106,41 Punkte, nachdem die Einzelhandelsumsätze im Mai die Erwartungen übertrafen, Industrieproduktion und Anlageinvestitionen aber enttäuschten. Weitere Daten zeigen, dass die Immobilieninvestitionen im Mai weiter fielen, was die anhaltenden Spannungen im Immobiliensektor verdeutlicht. Der breiter gefasste Topix gibt um 1,5 Prozent auf 2705,71 Punkte nach. "Im Grunde hat sich der Nikkei lange Zeit mehr oder weniger seitwärts bewegt, jetzt wird er ein wenig durchgeschüttelt", sagt Kazuo Kamitani, Aktienstratege beim Finanzdienstleister Nomura Securities. Er rechnet mit einer Korrektur bis auf 37.500 Punkte.

In China lässt die Zentralbank (PBOC) einen Schlüsselzinssatz unverändert und beendet damit Spekulationen über eine Senkung nach überraschend schwachen Daten zur Kreditvergabe der Banken. Der Shanghai Composite verliert 0,4 Prozent auf 3020,28 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen stagniert bei 3539,78 Punkten.

Die Anleger richten ihr Augenmerk nun auf die Entscheidungen der Zentralbanken in Australien, Norwegen und Großbritannien, die auf ihren Sitzungen in dieser Woche ihre Zinssätze voraussichtlich unverändert lassen werden, während die Schweizerische Nationalbank (SNB) angesichts der jüngsten Stärke des Schweizer Franken eine Lockerung vornehmen könnte.

06:55 Uhr

Chinas Zentralbank lässt Leitzins unverändert

Die chinesische Zentralbank (PBOC) hat am Montag bei der Verlängerung auslaufender mittelfristiger Kredite den Leitzins wie erwartet nicht angetastet. Der Zinssatz für die einjährige mittelfristige Kreditfazilität (MLF) in Höhe von 182 Milliarden Yuan - umgerechnet etwa 25,08 Milliarden Dollar - für einige Finanzinstitute bleibe unverändert bei 2,50 Prozent, teilt die PBOC mit. In einer Umfrage unter 31 Marktbeobachtern erwarten 97 Prozent der Befragten, dass die PBOC den MLF-Zinssatz unverändert lassen würde.

06:40 Uhr

Euro hält die 1,07

Im asiatischen Devisenhandel legt der Dollar leicht zu auf 157,43 Yen und 7,2552 Yuan. Gegenüber der Schweizer Währung legt er leicht auf 0,8906 Franken zu. Gleichzeitig bleibt der Euro nahezu unverändert bei 1,0702 Dollar und legt leicht auf 0,9530 Franken zu. Das Pfund Sterling stagniert bei 1,2684 Dollar.

Euro / Dollar
Euro / Dollar ,00
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen ,00

 

06:30 Uhr

DAX-Anleger im Finanzkrisenmodus

Mit Aktienkäufen im großen Stil dürften sich die DAX-Anleger in dieser Woche schwer tun. Aus Sicht vieler Börsianer könnte vor allem die ungewisse politische Lage in Frankreich erst einmal für Zurückhaltung sorgen. "Aktuell ist die Chance für eine erfolgreiche Vorrunde der deutschen Fußball-Nationalmannschaft höher als für einen positiven Stimmungsumschwung an der Frankfurter Börse", meint Experte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets.

In der abgelaufenen Woche hat der DAX rund drei Prozent verloren. Am Freitag war er zeitweise bis auf 17.951 Punkte abgerutscht, konnte sich aber mit 18.002 Zählern knapp über der 18.000er-Marke ins Wochenende retten.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte nach der Europa-Wahl überraschend Neuwahlen angeordnet, nachdem sein Bündnis von dem euroskeptischen und rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) klar geschlagen wurde. Anleger fürchten, dass Frankreich bei einem Wahlsieg des RN von Marine Le Pen in eine Staatsschuldenkrise schlittern könnte. Die Partei fordert etwa eine Herabsetzung des Renteneintrittsalters und eine protektionistische Wirtschaftspolitik á la Ex-US-Präsident Donald Trump nach dem Motto "Frankreich zuerst". "Größere Reform- und Sparanstrengungen dürften dann ausbleiben", sagt Helaba-Strategin Claudia Windt.

In den vergangenen Tagen zogen die Renditen der französischen Staatsbonds bereits deutlich an. "Macrons Kalkül scheint zu sein, dass er entweder eine Koalition bilden kann, um Le Pen zu stoppen und so sein Mandat zu bekräftigen sowie den Schwung der Rassemblement National aufzuhalten", sagt Mark Dowding, Chefanleger beim Vermögensverwalter BlueBay. Oder er hoffe, dass die Partei im Falle eines Sieges ihre Amtszeit verpfusche und so Le Pens Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2027 vereitelt werde. "Dies hat jedoch etwas von einem Glücksspiel. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sich dieser Schritt auszahlt."

Neben dem politischen Beben in Frankreich dürfte auch der neu entflammte Handelskonflikt der Europäischen Union mit China die Kauflaune vieler Investoren bremsen. Trotz Warnungen der deutschen Autoindustrie hatte die EU-Kommission angekündigt, dass sie ab Juli bestimmte Elektroauto-Einfuhren aus China mit Sonderzöllen belegen könnte. Bis Anfang Juli soll nun verhandelt werden, ob die Maßnahmen noch abgewendet werden können. China hatte mit Gegenmaßnahmen gedroht.

Nach der Zinswende der Europäischen Zentralbank blicken Anleger in dieser Woche auf die finalen Daten zu den Verbraucherpreisen im Euroraum für Mai. In vorläufigen Zahlen war eine Teuerungsrate von 2,6 Prozent ermittelt worden, nach einer Rate von 2,4 Prozent im April. Damit hat die Jahresteuerung in diesem Jahr erstmals angezogen. Die EZB will sich auf dem weiteren geldpolitischen Pfad von den Daten leiten lassen.

Auch das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fühlt in dieser Woche den Börsianern den Puls. Die Belebung der Weltwirtschaft hatte die Börsenprofis im Mai so optimistisch für die deutsche Konjunktur gestimmt, wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Die aktuelle Umfrage unter Analysten und Anlegern wird zeigen, ob sich nach der EZB-Zinssenkung im Juni die Stimmung weiter verbessert hat.

Beide Termine stehen am Dienstag auf der Agenda. Der Wochenstart gestaltet sich terminlich gesehen eher ruhig: Aus China kommen am Morgen Daten zur Industrieproduktion. In den USA steht am Nachmittag die Veröffentlichung des Empire State Manufacturing Index an. Weitere Wochentermine finden Sie hier.

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