Verfliegende Zinsfantasien bremsen Dax aus
An der Frankfurter Börse ist die zinsgetriebene Kauflaune wieder der Ernüchterung gewichen. Der Dax fiel um 0,4 Prozent und ging mit 24.273 Punkten aus dem Xetra-Handel. Der EuroStoxx50 notierte 0,8 Prozent tiefer bei 5445 Zählern. Der Euro lag am Abend bei 1,1680 US-Dollar. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte vor Wochenschluss die Zinsfantasien der Anleger angeheizt und damit vor allem die Wall Street beflügelt.
"Obwohl sich die Einschätzung der wirtschaftlichen Lage nicht signifikant verändert hat, wurden auf einmal die Risiken doch deutlich stärker auf der Arbeitsmarktseite gesehen", kommentierte Commerzbank-Analyst Volkmar Baur die Rede von Fed-Chef Powell auf der US-Notenbankkonferenz in Jackson Hole. Dies spreche für eine tendenziell lockere Geldpolitik. "Und das nicht nur im September, sondern auch darüber hinaus."
Zunehmend rückten auch an den Finanzmärkten die ausbleibenden Fortschritte für Frieden in der Ukraine in den Fokus, sagten Börsianer. "So kommen die Beteiligten in den Friedensverhandlungen nicht weiter, was auf die Stimmung der optimistischen Marktteilnehmer drückt", konstatierte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets. "Die Börsenampel für den Dax steht auf Gelb, die Handelsspanne bleibt zwischen 24.000 und 24.500 Punkten verankert."