Montag, 06. Februar 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Max Borowski und Thomas Badtke
17:40 Uhr

DAX-Anleger machen Kasse

Wegen wieder aufflammender Zinssorgen und aus Angst vor zunehmenden Spannungen zwischen den USA und China sind Anleger hierzulande zum Wochenstart auf Nummer sicher gegangen und haben Gewinne mitgenommen. Der DAX schließt 0,8 Prozent tiefer bei 15.346 Punkten. Von der Wall Street kommt keine Hilfe. Auch dort fallen die Kurse.

Es braue sich mit neuen geopolitischen Spannungen und den Sorgen um steigende Zinsen ein Cocktail zusammen, der viele Anleger zu Gewinnmitnahmen verleitet, sagt Jürgen Molnar vom Brokerhaus Robomarkets. Die Furcht vor länger anhaltenden hohen Zinsen durch die US-Notenbank Fed angesichts des brummenden Job-Motors hatte schon am Freitag die Börsen belastet. Die überraschend starken Job-Zahlen in den USA hallten noch immer an den Märkten nach. Positive Wirtschaftsdaten konnten gegen die Gewinnmitnahmen nichts ausrichten.

"Der DAX lässt etwas Luft ab, wichtige Chartniveaus bleiben aber intakt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Die US-Arbeitsmarktzahlen vom Freitag verstören und verunsichern, sie sind aber kein Beinbruch", erläutert er. "Wichtig bleibt: Welche Auswirkungen hat die Zinserhöhungsorgie der vergangenen Monate auf die Wirtschaft? Wird die Konjunktur stranguliert?" Meyer blickt voraus: "In dieser Woche kann sich noch sehr viel drehen, denn die Berichtssaison bricht sich auch hierzulande nun Bahn."

DAX
DAX 15.190,25

Bei den Einzelwerten im DAX stehen die Anteilsscheine von Bayer nach Anlaufschwierigkeiten im Fokus: Die Titel gewinnen als bester Wert mehr als drei Prozent. Einem Bericht zufolge schart der aktivistische Investor Bluebell Verbündete um sich, um seine Forderungen nach Veränderungen bei dem Pharma- und Agrarchemiekonzern durchzusetzen. "Das schürt Aufspaltungsfantasien", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. Die Bayer-Aktien haben im bisherigen Jahresverlauf schon rund 20 Prozent zugelegt.

Auf der Verliererseite finden sich dagegen im Abwärtssog der Nasdaq einige Technologie- und Internettitel: Nach einem guten Lauf in den vergangenen Wochen zählen der Online-Modehändler Zalando und der Chipkonzern Infineon mit Abschlägen von mehr als sechs und knapp zwei Prozent zu den größeren DAX-Verlierern.

 

Bayer
Bayer 56,06
Zalando
Zalando 34,47

 

17:35 Uhr

Deutschland bremst Wachstum in Europa

Deutschland wird nach Prognose der Ratingagentur Scope das Wirtschaftswachstum in Europa bis zum Ende des Jahrzehnts bremsen. "Deutschland bleibt in Europa mindestens bis 2030 eine Wachstumsbremse", heißt es in einer Studie der Bonitätswächter. In den kommenden Jahren werde das Potenzial bei lediglich 1,0 Prozent liegen. Von 2015 bis 2019 sei es mit 1,7 Prozent noch deutlich höher gewesen. Für die Euro-Zone wird zwar ebenfalls ein Rückgang prognostiziert, allerdings nur von 2,0 auf 1,5 Prozent. Ende 2024 dürfte Deutschlands Bruttoinlandsprodukt das Vor-Corona-Niveau von Ende 2019 lediglich um 1,2 Prozent übertreffen, das der Euro-Zone dagegen um 5,7 Prozent höher liegen.

Scope macht gleich mehrere Probleme aus, mit denen Deutschland zu kämpfen hat. So dürfte die Zahl der Einwohner im erwerbsfähigen Alter bis 2030 um durchschnittlich 0,8 Prozent pro Jahr schrumpfen, was die Konjunktur belaste. Dazu geselle sich eine Investitionslücke von rund 410 Milliarden Euro. "Deren Schließung wird in den kommenden Jahren angesichts der verschärften Finanzierungsbedingungen schwierig und kostspielig sein", heißt es in der Studie mit Blick auf die steigenden Zinsen. "Deutschland hat einen anhaltenden Investitionsmangel und eine schleppende Projektumsetzung zu verzeichnen." Dabei sei der Investitionsbedarf angesichts des grünen und digitalen Umbaus der Wirtschaft so hoch wie noch nie.

17:19 Uhr

Bayer beantragt EU-Zulassung für höhere Dosierung von Blockbuster-Medikament

Bayer strebt eine breitere Zulassung für sein Blockbustermedikament Eylea an. Für eine neue, höher dosierte Version seines Augenmittels habe Bayer die Marktzulassung bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA beantragt, teilt der Leverkusener DAX-Konzern mit. Dabei soll das Mittel zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makuladegeneration und des diabetischen Makulaödems zum Einsatz kommen.

Grundlage des Antrags sind zwei Studien, in denen Eylea in der höheren Dosierung die Sehkraft von Patienten mit weniger häufigen Injektionen im Abstand von 16 Wochen verbessern konnte. Die niedrigere, derzeit zugelassene Dosierung wird dagegen standardmäßig mit einem Abstand von acht Wochen verabreicht. Für Patienten könnte dies eine deutliche Erleichterung bedeuten, da das Medikament als Injektion in das Auge verabreicht wird. Eylea ist das zweitumsatzstärkste Medikament für Bayer. 2021 fuhr der Konzern damit gut 2,9 Milliarden Euro Umsatz ein. 

17:07 Uhr

Rothschild will Investmentbank vom Markt nehmen

Die Rothschild-Familie will ihre in Paris gelistete Investmentbank von der Börse nehmen. Daraufhin steigen die Titel von Rothschild & Co um rund 17 Prozent auf 47 Euro. Concordia, die Familienholding und der größte Aktionär der Bank, sei für eine Übernahme zu 48 Euro pro Aktie bereit, heißt es in einer Erklärung. Das Übernahmeangebot soll den Aktionären am 25. Mai vorgelegt werden. Zudem soll eine Sonderdividende von acht Euro pro Aktie ausgezahlt werden. Die Familie besitzt Daten von Refinitiv zufolge 55 Prozent der Aktien von Rothschild & Co.

16:53 Uhr

Freispruch– Tesla-Aktie schaltet Gang hoch

Der Freispruch von Tesla und dessen CEO Elon Musk in einem Verfahren wegen der Irreführung von Anlegern beflügelt die Aktien des US-Elektroautobauers. Die Titel steigen im US-Handel zeitweise rund 3,5 Prozent. Tesla-Aktionäre hatten Schadensersatz in Milliardenhöhe gefordert. Das Urteil war am vergangenen Freitag nach US-Börsenschluss verkündet worden.

Tesla
Tesla 181,16

16:38 Uhr

Goldman Sachs investiert über eine Milliarde in Biomethan

Die Investmentbank Goldman Sachs will in Europa über eine Milliarde Euro in das Geschäft mit Biomethan investieren. Goldman Sachs Asset Management teilt mit, ein Biomethan-Geschäft mit dem Namen Verdalia Bioenergy gegründet zu haben. Dies werde sowohl in Projekte investieren, die sich noch am Anfang befänden, als auch in bereits entwickelte Assets. Biomethan spielt eine wichtige Rolle bei der Energiewende. Nach Angaben der European Biogas Association sind durch das Geschäft mit Biogas und Biomethan in Europa rund 210.000 Arbeitsplätze geschaffen und jährlich rund 60 Millionen Tonnen an klimaschädlichen Treibhausgasen vermieden worden.

Goldman Sachs
Goldman Sachs 290,70

16:12 Uhr

Neue Zinssorgen belasten Wall-Street-Stimmung

Vor wieder aufgeflammten Zinssorgen sind die Anleger an den US-Börsen in Deckung gegangen. Der Dow-Jones-Index liegt zunächst 0,5 Prozent tiefer bei 33.746 Punkten. Der S&P-500 verliert 0,7 Prozent auf 4108 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq büßt 0,8 Prozent auf 11.911 Punkte ein.

Die überraschend starken Job-Zahlen in den USA vom vergangenen Freitag hallten noch immer an den Märkten nach. Die Anleger waren von Zinssenkungen im vierten Quartal ausgegangen, diese Erwartung müsse mit Blick auf den Arbeitsmarktbericht neu bewertet werden, sagte Art Hogan, Chefmarktstratege bei B. Riley Financial. Mit Spannung schauen Anleger deswegen auf die für Dienstag erwartete Rede des Notenbank-Chefs Jerome Powell.

Bei den Einzelwerten geraten chinesische Unternehmen wegen der Sorge vor Spannungen zwischen China und den USA unter Druck. Die Aktien von Alibaba, JD.com und Pinduoduo fallen zwischen 2,3 und 4,1 Prozent. Hintergrund ist der Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons in den USA am Wochenende.

15:38 Uhr

Stimmung in deutscher Chemieindustrie verdüstert sich

Die schlechte Stimmung in der deutschen Chemieindustrie hat sich zu Jahresbeginn weiter eingetrübt. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel im Januar um 2,3 auf minus 26,0 Punkte, wie aus der Umfrage des Münchner IFO-Instituts hervorgeht. Sowohl die Urteile zur aktuellen Geschäftslage als auch die Erwartungen für die nächsten Monate verschlechterten sich. "Während sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft insgesamt zum Jahresstart aufgehellt hat, bleibt das Geschäftsklima in der Chemie angespannt", sagte IFO-Branchenexpertin Anna Wolf.

So könnte die Ertragslage in der Branche weiter sinken, wollen doch die Unternehmen seltener höhere Preise an ihre Kunden weiterreichen. "Das kann nur gut gehen, wenn die Kosten im Produktionsprozess entsprechend gesenkt werden können", sagte Wolf. Sorge bereitet demnach auch die Auftragslage. 40,4 Prozent der Betriebe klagten über einen Auftragsmangel – vor einem Jahr waren es lediglich 14,9 Prozent. Das wirkt sich auf die Produktion aus: Die Kapazitäten in der Chemieindustrie wurden der Umfrage zufolge nur noch zu 74,3 Prozent ausgelastet, nach 82,6 Prozent im ersten Quartal 2022.

15:22 Uhr

Deutsche Wirtschaft steckt in Rezession

Trotz des respektablen Auftragszuwachses im Dezember geht der Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, Thomas Gitzel, davon aus, dass die deutsche Wirtschaft in einer Rezession steckt. "Noch vor kurzem keimte in Anbetracht deutlich verbesserter Konjunkturvorlaufindikatoren Hoffnung auf, dass die deutsche Volkswirtschaft möglicherweise eine Kontraktion des Bruttoinlandsproduktes umgehen kann", schreibt Gitzel in einem Kommentar. "Die Daten vom Dezember machen es aber immer mehr zu Gewissheit: Die deutsche Wirtschaft steckt bereits in einer Rezession."

Die Exporte seien im Dezember regelrecht eingebrochen, und auch die Einzelhandelsumsätze hätten einen herben Rückschlag verbucht. Letzteres sei besonders bitter, sollte doch der letzte Monat des Jahres für die Einzelhändler in Anbetracht des Weihnachtsgeschäftes ein guter Monat sein. "Am Dienstag dürften die Negativnachrichten für den Dezember in die Verlängerung gehen: Die Indikationen für die Industrieproduktion lassen auf einen Rückgang schließen", meint Gitzel.

15:03 Uhr

Ballon-Abschuss - China-Werte in den USA unter Druck

Die Sorge vor Spannungen zwischen den USA und China setzt chinesische Unternehmen unter Druck. Die Aktien von Alibaba, JD.com und Pinduoduo fallen im vorbörslichen US-Handel zwischen knapp zwei und drei Prozent. Hintergrund ist der Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons in den USA am Wochenende. Das Ereignis schürt die Furcht vor negativen Auswirkungen auf die Wirtschaftsbeziehungen.

14:47 Uhr

Türkische Lira fällt auf Rekordtief

Die unter Druck stehende türkische Lira fällt nach einem schweren Erdbeben in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien auf ein Rekordtief. Im Gegenzug ist der Dollar gestiegen und war mit 18,85 Lira so teuer wie nie. Eine nach wie vor überraschend hohe Inflation von mehr als 57 Prozent im Januar hatte der Landeswährung der Türkei am Freitag bereits zugesetzt. "Da die Inflation in der Türkei nach wie vor schwindelerregend hoch ist, werden die Realzinsen - vorausgesetzt, die Zentralbank senkt die Zinsen noch vor den Wahlen im Mai - noch tiefer in den negativen Bereich fallen. Dieser Faktor lastet schwer auf der Lira", sagte Piotr Matys, Devisenanalyst bei In Touch Capital Markets.

Türkische Lira / Euro
Türkische Lira / Euro ,05



14:32 Uhr

Zinsspekulationen belasten Anleihen in der Eurozone

Anleger spekulieren auf eine längere Phase steigender Zinsen und werfen Anleihen aus ihren Depots. Im Gegenzug steigt die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, die als Benchmark im Euroraum gilt, um 8,5 Basispunkte auf 2,28 Prozent. Noch immer hallten am Markt überraschend gute Job-Zahlen in den USA nach. "Die Fed und die EZB haben vorige Woche gesagt, dass sie die Zinsen weiter anheben würden, aber die Märkte haben ihnen nicht geglaubt", sagte Joost van Leenders, Investmentstratege bei Van Lanschot Kempen. "Jetzt müssen sie ihnen wohl glauben, denn die US-Wirtschaft scheint widerstandsfähiger zu sein, und die EZB muss noch die hartnäckige Inflation in den Griff bekommen."

13:55 Uhr

Analysten drücken auf Carl Zeiss Meditec

Nach einer Herabstufung sind die Aktien von Carl Zeiss Meditec unter Druck. Die Titel des Medizintechnik-Konzerns geben knapp 2,5 Prozent nach und sind damit Schlusslicht im MDax. Die Analysten vom Finanzhaus Berenberg stuften den Wert auf "Hold" von zuvor "Buy" herab und setzten das Kursziel zugleich auf 138 Euro von zuvor 135 Euro.

Carl-Zeiss Meditec
Carl-Zeiss Meditec 133,20

13:38 Uhr

Vantage Towers muss neuen Chef suchen

Beim Funkmasten-Betreiber Vantage Towers steht ein Führungswechsel ins Haus. Der seit April 2020 amtierende Vorstandschef Vivek Badrinath stehe nicht für eine Verlängerung seines noch bis Ende 2023 laufenden Vorstandsvertrags zur Verfügung, teilt das Unternehmen mit. Er sei auch bereit, sein Vorstandsmandat schon früher abzugeben. Der Aufsichtsrat werde nun mit der Suche nach einer neuen Person für das Spitzenamt beginnen. Bei Vantage Towers gibt es auch Veränderungen im Eigner-Kreis. Vodafone reicht einen Teil seiner Tochter an Finanzinvestoren weiter und will diese dann zusammen mit den Partnern KKR und GIP komplett übernehmen.

Vantage Towers
Vantage Towers 33,54

13:21 Uhr

Forschungsrückschlag - Biotechfirma auf Talfahrt

Nach einem Forschungsrückschlag steigen die Anleger aus der Schweizer Biotechnologiefirma Idorsia aus. Die Titel brechen an der Börse in Zürich um 14 Prozent auf 13,74 Franken ein. Das Medikament Clazosentan zeigte in einer spätklinischen Studie der Phase III zur Vorbeugung von Arterienverengungen im Gehirn nach einer Gehirnblutung nicht die erhoffte Wirkung und verfehlte damit das primäre Testziel. "Mit dem Scheitern der Phase-III-Studie ist unser pessimistischeres Szenario eingetreten", erklärten die Analysten von Baader. "Diese negative Entwicklung könnte auch dazu führen, dass Idorsias Ziel, 2025 die Gewinnschwelle zu erreichen, infrage gestellt wird."

13:02 Uhr

Übernahme-Interesse lässt Kurs von "Angry Birds"-Firma nach oben schießen

Die Aussicht auf eine Übernahme katapultiert die Aktien des finnischen Handyspiele-Entwicklers Rovio nach oben. Die Papiere gewinnen in Helsinki 13 Prozent, nachdem der Entwickler des Erfolgsspiels "Angry Birds" mitgeteilt hat, unverbindliche Gespräche mit bestimmten Parteien über ein mögliches Übernahmeangebot aufgenommen zu haben. Darunter sei auch der israelische Videospiele-Anbieter Playtika, der seit Längerem Interesse zeigt und vor mehr als zwei Wochen ein aufgebessertes Übernahmeangebot vorgelegt hat.

Rovio
Rovio 7,63

12:46 Uhr

Spürbares Umsatzminus im Euroraum-Einzelhandel

Auch wegen der hohen Inflation und Energiekrise haben Europas Einzelhändler im Dezember deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Im wichtigen Weihnachtsgeschäft sanken die Erlöse im Euroraum um 2,7 Prozent, wie das europäische Statistikamt Eurostat mitteilt. Fachleute hatten mit minus 2,5 Prozent gerechnet, nach einem Umsatzplus von revidiert 1,2 Prozent im November. Im Gesamtjahr 2022 verbuchten die Unternehmen jedoch einen Anstieg ihrer Einnahmen von 0,7 Prozent.

Das Geschäft mit Lebensmitteln, Getränken und Tabak verlor von November auf Dezember 2,9 Prozent, während die Erlöse mit Nicht-Nahrungsmitteln (ohne Motorenkraftstoffe) um 2,6 Prozent fielen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen die Dezember-Umsätze um 2,8 Prozent zurück und damit etwa so stark wie befürchtet. Binnen Jahresfrist sanken die Erlöse im Online- und Versandhandel deutlich um 5,5 Prozent.

12:30 Uhr

US-Aktienanleger sehen Anpassungsbedarf

Die Talfahrt der Wall Street vom Wochenschluss dürfte am Montag eine Fortsetzung erleben. Der Aktienterminmarkt lässt auf einen leichteren Handelsbeginn am Kassamarkt schließen. Der extrem positive Arbeitsmarktbericht vom Freitag scheint Anleger noch immer fest im Griff zu halten. Denn dieser liefere eine Steilvorlage für eine straffere Geldpolitik, zumal die Nachfrage nach Arbeitskräften keinerlei Anzeichen einer Rezession zeigten, heißt es im Handel. Vielmehr dürfte der üppige Beschäftigungsaufbau und knapp werdendes Arbeitspersonal Löhne und damit Inflation befeuern, auch wenn die Lohnentwicklung derzeit eher moderat verlaufe.

"Einerseits könnte ein robuster Arbeitsmarkt die Bereitschaft und Fähigkeit der Haushalte stärken, weiter zu konsumieren, und damit kurzfristig die Unternehmensgewinne und Aktien stützen", sagt Analyst Rouyaka Ibrahim von BCA. Längerfristig fielen die Auswirkungen jedoch bedrohlicher aus - wenn eine zweite Inflationswelle ausgelöst werde, müsste die Fed energischer handeln, was vielleicht zu einer tiefen Rezession führte.

Des Weiteren belasten die neuen Spannungen zwischen den USA und China, nachdem die USA einen vermeintlichen chinesischen Spionageballon abgeschossen haben. Eine Annäherung zwischen den USA und China, auf die viele Marktteilnehmer gehofft hätten, dürfte aktuell illusorisch sein, so Stimmen aus dem Handel. Letztlich dürften die neuen Auseinandersetzungen über Handel und Wirtschaft ausgetragen werden.

12:11 Uhr

Massiver Kurseinbruch - Adani könnte Investitionen kürzen

Durch eine Attacke des US-Leerverkäufers Hindenburg hatte Adani zuletzt massiv an Börsenwert verloren. Der Multi-Milliardär Gautam Adani hatte eine erfolgreich gezeichnete Aktienplatzierung von 2,5 Milliarden Dollar zurückgezogen, um die Investoren nach seiner Aussage vor möglichen Verlusten zu schützen. Der massive Kursrutsch der Adani-Aktien ließ Marktteilnehmer Auswirkungen auf das indische Finanzsystem befürchten.

 

11:22 Uhr

Experten: Auftragsplus im Dezember ist keine Wende

Der kräftige Anstieg bei den Industrieaufträgen im Dezember ist nach Einschätzung der Commerzbank keine Trendwende. "Auch wenn damit ein beträchtlicher Teil des Rückgangs im Vormonat ausgeglichen wurde, zeigt der Trend bei den Aufträgen weiter eindeutig nach unten, zumal das Plus im Dezember alleine auf ungewöhnlich viele Großaufträge zurückzuführen ist", schreibt Ökonom Ralph Solveen in einem Kommentar. "Da gleichzeitig die Auftragsbestände zu schrumpfen scheinen, dürfte die Industrie die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr eher bremsen."

11:04 Uhr

Ionos-Aktien kommen am unteren Ende der Preisspanne

Die Aktien des Webhosting- und Cloud-Anbieters Ionos werden beim ersten großen Börsengang des Jahres voraussichtlich am unteren Ende der Preisspanne ausgegeben. Die begleitenden Banken teilen potenziellen Investoren mit, die Papiere würden zwischen 18,50 und 19,50 Euro kosten. Die offizielle Preisspanne reicht bis 22,50 Euro. Die bis zu 24,1 Millionen Papiere können noch bis Dienstag (14 Uhr MEZ) gezeichnet werden. Die Erstnotiz der Tochter des Internetkonzerns United Internet an der Frankfurter Börse ist für Mittwoch geplant.

In der verengten Spanne könnten United Internet und der mit knapp 25 Prozent beteiligte Finanzinvestor Warburg Pincus zwischen 447 und 471 Millionen Euro einnehmen. Ionos käme damit auf einen Börsenwert zwischen 2,59 und 2,73 Milliarden Euro.

10:45 Uhr

Warnung vor internationaler Hacker-Attacke

Tausende Computer-Server weltweit sind nach Angaben der italienischen Cybersicherheitsbehörde von Hackern mit erpresserischen Absichten angegriffen worden. Ziel der sogenannten Ransomware-Attacke seien Rechner in mehreren europäischen Ländern wie Italien, Frankreich und Finnland sowie in den USA und Kanada, berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Behörde. Behördenchef Roberto Baldoni sagte Reuters, der Angriff ziele auf eine Software-Schwäche ab.

Die Cybersecurity-Behörde der USA erklärte, sie untersuche die Warnung in Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Partnern. In Deutschland veröffentlichte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bis zum Sonntagabend keine neue Cybersicherheitswarnung auf seiner Internetseite.

10:23 Uhr

Ex-Goldman-Manager wird neuer Carlyle-Chef

Der US-Finanzinvestor Carlyle will einem Insider zufolge mit dem ehemaligen Goldman-Sachs-Manager Harvey Schwartz an der Firmenspitze durchstarten. Die Ernennung von Schwartz soll noch am Montag offiziell bekannt gegeben werden, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Der 59-jährige Topmanager verließ Goldman im Jahr 2018 nach einer 20-jährigen Karriere unter anderem als Finanzchef bei der Investmentbank. Er unterlag im Rennen um die Nachfolge von Lloyd Blankfein als Goldman-Chef David Solomon. Seit dem Ausscheiden von Kewsong Lee als Firmenchef im August war Carlyle auf der Suche nach einem neuen CEO. Ein Unternehmens-Sprecher lehnte eine Stellungnahme ab, Schwartz war für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen. Carlyle blieb in den vergangenen Jahren vor allem beim Wachstum des verwalteten Vermögens und der Aktienperformance hinter seinen Konkurrenten Blackstone, Apollo Global Management und KKR zurück.

Goldman Sachs
Goldman Sachs 290,70

 

10:02 Uhr

Goldkonzern bietet 17 Milliarden Dollar für Konkurrenten

Unter den größten Goldproduzenten der Welt bahnt sich eine Milliardenübernahme an:

Gold in USD
Gold in USD 1.981,28

Der Goldproduzent Newmont Corp will für rund 17 Milliarden US-Dollar die australische Newcrest Mining kaufen. Newmont mit Sitz im US-Bundesstaat Colorado ist einer der größten Goldproduzenten der Welt und hat nach eigenen Angaben am Sonntag ein unverbindliches indikatives Angebot zur Übernahme von Newcrest, dem größten börsennotierten Goldproduzenten Australiens, vorgelegt. Newmont bietet 0,380 eigene Aktien für jede Newcrest-Aktie. Die Offerte folgt auf ein früheres Angebot des US-Unternehmens, das jede Newcrest-Aktie mit 0,363 Newmont-Aktien bewertete. Nach Aussage von Newcrest haben seine Direktoren dieses Angebot als zu niedrig abgelehnt.

09:45 Uhr

Aurubis wird optimistischer

Die gestiegenen Energiekosten haben den operativen Gewinn von Europas größter Kupferhütte Aurubis zu Anfang des Geschäftsjahres 2022/23 deutlich schrumpfen lassen. Das operative Vorsteuerergebnis fiel im ersten Geschäftsquartal von Oktober bis Dezember um fast ein Viertel auf 125 Millionen Euro, wie der Konzern mitteilt. Besonders stark war der Rückgang in der Recyclingsparte, deren Ergebnis um mehr als die Hälfte auf 35 (Vorjahreszeitraum 83) Millionen Euro absackte. Dagegen legte das Ergebnis in der klassischen Kupferproduktion um 15 Prozent auf 108 Millionen Euro zu. Für das Gesamtjahr stellte der Vorstand einen Vorsteuergewinn am oberen Rand des Prognosekorridors von 400 bis 500 (Vorjahr 532) Millionen Euro in Aussicht.

Aurubis
Aurubis 82,50

"Wir sind mit einem sehr respektablen Ergebnis in das neue Geschäftsjahr gestartet – berücksichtigt man insbesondere die hohe Inflation und gestiegene Energiekosten", erklärte Vorstandschef Roland Harings. Er geht davon aus, dass Aurubis im verbleibenden Geschäftsjahr bis Ende September von einer weiter wachsenden Kupfernachfrage und um rund 35 Prozent höheren Schmelz- und Raffinierlöhnen für Kupferkonzentrate profitieren werde.

09:08 Uhr

Verhaltener DAX-Start - wegen Vorgaben

Der DAX startet mit Verlusten in das Montagsgeschäft. Die neue Handelswoche beginnt damit so, wie die alte geendet hat. Am Freitag hatte der deutsche Börsenleitindex 0,2 Prozent schwächer mit 15.476 Punkten geschlossen. Aktuell notiert der DAX 0,7 Prozent im Minus bei 15.367 Zählern.

"Der DAX muss die schwachen Vorgaben von der Wall Street und aus Asien erst einmal verarbeiten", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Zu gut ausgefallene US-Arbeitsmarktdaten hatten die Zinsängste befeuert", erläutert sie. "In der neuen Handelswoche stehen wiederum Konjunkturdaten und die Berichtssaison gleichermaßen im Anlegerfokus."

DAX
DAX 15.190,25

08:49 Uhr

PC-Hersteller Dell streicht Tausende Jobs

Mit Dell reagiert einem Medienbericht zufolge ein weiteres US-Technologieunternehmen mit Entlassungen auf eine mögliche Rezession. Der PC-Hersteller streiche etwa 6650 Arbeitsplätze, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg. Das entspreche in etwa fünf Prozent der Belegschaft.

Das Branchenumfeld verschlechtere sich zusehends, zitierte Bloomberg aus einem Rundschreiben von Jeff Clarke, dem für das Tagesgeschäft zuständigen Co-Chef. Die bisherigen Sparmaßnahmen wie ein Einstellungsstopp oder weniger Geschäftsreisen reichten nicht aus.

Nach einem Boom bei Ausbruch der Coronavirus-Pandemie leidet die PC-Branche seit längerem unter einer Nachfrage-Schwäche. So brach der Absatz einer Studie der Beratungsfirma Gartner zufolge zum Jahresende 2022 so stark ein wie noch nie. Im laufenden Jahr müsse mit einem weiteren Rückgang um knapp sieben Prozent gerechnet werden. Die vergangene Woche veröffentlichten Zahlen für die Entlassungen in den USA erreichten im Januar mit knapp 103.000 den höchsten Stand seit gut zwei Jahren. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf den Technologiesektor.

08:40 Uhr

Kupferkonzern Aurubis liefert gute Zahlen

Tendenziell gut kommen die Zahlen von Aurubis im Handel an. Da die Aktie aber seit Jahresbeginn sehr stark gelaufen sei, seien Gewinnmitnahmen möglich, kommentiert ein Händler. Der Ausblick sei zwar ordentlich, aber nicht erhöht, sondern "nur" bestätigt worden. Der operative Vorsteuergewinn liege am oberen Ende der Erwartung. Aurubis erwartet für das Geschäftsjahr 2022/23 weiter zwischen 400 und 500 Millionen Euro.

Im Ausblick ist das Unternehmen optimistisch wegen einer wachsenden globalen Kupfernachfrage und sieht unter anderem rund 35 Prozent höhere Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate.

Erste Indikationen sehen die Aktie in einem schwach erwarteten breiten Markt 2,7 Prozent im Minus.

08:26 Uhr

Kräftiges Auftragsplus für deutsche Industrie

Für die deutsche Industrie ist das schwierige Jahr 2022 mit einem unerwartet starken Auftragszuwachs versöhnlich zu Ende gegangen. Die Bestellungen fielen im Dezember um 3,2 Prozent höher aus als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dazu trugen diesmal viele Großaufträge bei. Im Vergleich zum Dezember 2021 lag das Niveau kalenderbereinigt allerdings um 10,1 Prozent niedriger.

"Das Auftragsplus im Dezember ist vor allem eine Gegenbewegung zum Einbruch im November", kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer die Entwicklung. "Der Trend weist bei den Auftragseingängen weiter klar nach unten."

Das dürfte in den kommenden Monaten zunehmend auf die bislang recht stabile Industrieproduktion durchschlagen. Der Schub durch das Abarbeiten der während der Pandemie liegengebliebenen Aufträge werde abnehmen. Die Bestellungen aus dem Inland wuchsen im Dezember um 5,7 Prozent zum Vormonat, die aus dem Ausland erhöhten sich um 1,2 Prozent. Die maue Weltkonjunktur, Materialmangel und die Energiekrise setzen der Industrie derzeit zu.

Allerdings blicken die Exporteure inzwischen so positiv nach vorn wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Das Barometer für die Exporterwartungen kletterte im Januar den vierten Monat in Folge. "Die deutschen Exporteure hoffen auf neuen Schwung zu Beginn des Jahres", fasste Ifo-Präsident Clemens Fuest die Ergebnisse der Umfrage zusammen.

08:12 Uhr

Neue EU-Sanktionen in Kraft: Ölpreise legen leicht zu

Die Ölpreise gehen mit leichten Aufschlägen in die neue Woche.

Am Morgen kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 80,14 US-Dollar. Das sind 20 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI zur März-Lieferung stieg geringfügig auf 73,46 Dollar.

Neue Sanktionen der Europäische Union (EU) gegen Russland hatten zunächst keine Auswirkungen auf den Handel. Nach einem bereits seit längerem geltenden Importverbot für russisches Erdöl trat ein Einfuhrverbot für russische Ölprodukte wie Diesel in Kraft. Darüber hinaus will die EU die Einnahmen Russlands mit Preisobergrenzen verringern.

Ansonsten gab es zu Wochenbeginn zunächst keine entscheidenden Impulse. Am Freitag waren die Ölpreise deutlich unter Druck geraten, nachdem robuste Arbeitsmarktzahlen aus den USA auf weitere Leitzinsanhebungen durch die US-Notenbank Fed hingedeutet hatten. Höhere Zinsen reduzieren die Inflationsrisiken, bremsen aber auch das Wirtschaftswachstum und damit in aller Regel die Rohölnachfrage.

07:58 Uhr

Euro hält sich stabil zum Wochenstart

Der Euro ist am Montag stabil in die neue Woche gestartet. Am Morgen kostet die Gemeinschaftswährung 1,0795 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Freitagabend.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,09

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vor dem Wochenende noch deutlich höher auf 1,0937 Dollar festgesetzt.

Zu Wochenbeginn stehen in Deutschland Auftragsdaten aus der deutschen Industrie auf dem Programm. Nach einem deutlichen Rückgang im Vormonat wird für den Berichtsmonat Dezember mit einem Zuwachs gerechnet. Für die Eurozone veröffentlicht das Beratungsunternehmen Sentix seinen monatlichen Konjunkturindex. Der Indikator wird vor allem wegen seiner frühen Veröffentlichung im jeweiligen Monat beachtet.

07:51 Uhr

Traditionsbank vor Panzerschmiede: CoBa ist Favorit für DAX-Aufstieg

Die neue Rangliste der Deutschen Börse per Ende Januar untermauert die Favoritenstellung der Commerzbank für die Nachfolge von Linde im DAX.

Linde wird zum 27. Februar den deutschen Leitindex DAX und auch die europäischen Indizes verlassen. Die Börse will den Nachfolger zwar erst am 17. Februar nennen, die ausschlaggebende Rangliste zeigt Commerzbank aber nun auf Platz 33 und damit als Fast-Entry-Kandidat. Zudem erfüllt die Commerzbank mit der Zahlenvorlage in der vergangenen Woche nun auch das Gewinnkriterium. Zuvor hatte Rheinmetall lange als Favorit gegolten.

Linde wechselt zum 27. Februar an die New Yorker Börse und wird deshalb dann aus dem DAX geworfen.

07:40 Uhr

VW wettert gegen neue Abgasnorm

Der Autobauer VW hat die Pläne der EU-Kommission für eine neue Abgasnorm Euro 7 ab dem Jahr 2025 als unrealistisch bezeichnet. Der Vorschlag sei "nicht umsetzbar", weil die Frist zwischen Verabschiedung und Inkrafttreten der Norm für Hersteller wie Genehmigungsbehörden "zu kurz" sei, erklärte der Konzern.

Die Umsetzung der Brüsseler Vorschläge würde personelle und finanzielle Ressourcen binden, die sinnvoller in die Elektromobilität fließen sollten, so VW. "Der Luftqualität ist nicht geholfen, wenn wir die Abgasemissionen eines neuen Verbrenners mit Vollgas und Pferdeanhänger im ersten Gang auf einem Bergpass in den Alpen zum Maß der Dinge machen", hieß es in der Mitteilung des Autobauers. Stattdessen sei die Elektrifizierung "der mit Abstand wirkungsvollste Weg, die Schadstoff-Emissionen zu minimieren und so die Luftqualität weiter zu verbessern".

Die EU-Kommission hatte ihre Vorschläge zur Ausgestaltung von Euro 7 im November vorgestellt. Demnach sollen die Grenzwerte für Autos nur teilweise niedriger ausfallen als nach der seit 2015 maßgeblichen Abgasnorm Euro 6. Sie sollen aber in einer ausgeweiteten Form von Tests gemessen werden, bei denen Parameter wie Kälte oder kurze Fahrtstrecken berücksichtigt werden.

07:32 Uhr

DAX dürfte schwach in die Woche starten

Vor wichtigen Konjunkturdaten wird der DAX Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge heute niedriger starten.

Am Freitag hatte er nach einem überraschend starken US-Stellenaufbau 0,2 Prozent schwächer bei 15.476 Punkten geschlossen. Zum Wochenstart werden sich die Blicke der Börsianer auf frische Wirtschaftsdaten richten. Dass die Investoren in der Euro-Zone im Februar weiter auf eine mild verlaufende Rezession hoffen, dürfte der Erwartungsindex der Investment-Beratungsfirma Sentix zum Wochenstart zeigen.

Die deutsche Industrie gewährt zudem Einblick in ihre Auftragsbücher. Anleger hoffen weiter auf eine besser als befürchtet verlaufende Bilanzsaison.

07:22 Uhr

Reaktion auf Steuergeschenk: Tesla erhöht Preise

Der Elektroautobauer Tesla hat in den USA die Preise für sein Model Y nach einer Ausweitung steuerlicher Kaufanreize durch die US-Regierung angehoben.

Der Preis für das Model Y Long Range stieg laut Unternehmenswebsite um 1500 auf knapp 55.000 US-Dollar und der für das Model Y Performance um 1000 auf knapp 58.000 US-Dollar. Zuvor hatte die US-Regierung die Zahl der Konsumenten ausgeweitet, die für eine Steuergutschrift beim Kauf eines Stadtgeländewagens (SUV) von 7500 Dollar infrage kommen. Zudem wurde die Definition angepasst, was ein SUV ist, und nun kommen Wagen bis zu einem Preis von 80.000 Dollar für den Zuschuss infrage.

Tesla hatte erst Anfang bis Mitte Januar die Preise etwa für das Model 3 in den USA und Europa gesenkt, um einer wohl trägen Nachfrage und der wachsenden Konkurrenz zu begegnen. Tesla-Chef Elon Musk hatte vergangene Woche bei der Telefon-Konferenz zu den aktuellen Quartalszahlen betont, dass dieser Schritt die Nachfrage kräftig angekurbelt habe.

07:12 Uhr

Ballon-Streit und Zinsangst bremsen Asien-Börsen

An den Börsen in Ostasien und Australien geht es zu Beginn der Woche überwiegend nach unten. Vielerorts lastet die Furcht vor weiteren Zinserhöhungen der US-Notenbank auf der Stimmung, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten für Januar am Freitag überraschend stark ausgefallen waren.

Die jüngsten Spannungen zwischen den USA und China nach dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons durch die US-Streitkräfte setzen die chinesischen Börsen zusätzlich unter Druck. In Hongkong geht es mit dem Hang-Seng-Index um 2,4 Prozent nach unten. Der Schanghai-Composite-Index verliert 0,9 Prozent. Verkauft werden, wie schon am Freitag in den USA, vor dem Hintergrund kräftig gestiegener Marktzinsen in den USA die als zinssensitiv geltenden Technologiewerte. In Hongkong geben Alibaba um 3,2 und JD.com um 4,6 Prozent nach.

Der japanische Aktienmarkt trotzt der negativen Tendenz in der Region; der Nikkei-225-Index liegt 0,8 Prozent im Plus. Hier stützt der feste Dollar, wovon besonders Aktien exportorientierter Unternehmen profitieren. Die US-Währung hatte am Freitag mit den Zinserhöhungsspekulationen auf breiter Front deutlich aufgewertet. Marktteilnehmer sprechen aber auch von einer Schwäche des Yen.

06:30 Uhr

Folgt nun der Kater auf die wilde DAX-Party?

Etwas vorsichtiger dürften Anleger in dieser Handelswoche am deutschen Aktienmarkt vorgehen. Der deutsche Börsenleitindex erzielte einen Wochengewinn, summierte damit sein Plus seit Jahresbeginn auf mehr als zehn Prozent. Nach der Partylaune dank bullisch interpretierter Notenbanken rechnen Händler nun mit einem selektiveren Vorgehen bei der Aktienauswahl. Mit den Aussagen der Zentralbanker ist klar, dass die Zinserhöhungen zwar weitergehen, das Tempo aber gemächlicher werden dürfte. Damit wurde ein großer Unsicherheitsfaktor für die Aktienbewertung von den Märkten genommen. Denn je höher die Marktzinsen erwartet werden, desto weniger Spielraum besteht für eine Aktienbewertung nach oben.

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Nun ist zumindest ein Boden in den Bewertungen eingezogen, damit erfasste die Rally vor allem zinssensitive Aktien und Titel mit weit in der Zukunft liegenden Gewinnaussichten. Entsprechend bewegten sich im DAX auch völlig branchenfremde Aktien wie Vonovia und Zalando im Einklang nach oben.

Zum Wochenstart schauen die Anleger unter anderem auf einige Konjunkturdaten: Dass die Investoren in der Euro-Zone im Februar weiter auf eine mild verlaufende Rezession hoffen, dürfte der Erwartungsindex der Investment-Beratungsfirma Sentix zeigen.

Börsianer hoffen auch weiter auf eine besser als befürchtet verlaufende Gewinnsaison und werden deswegen die kommenden Firmenbilanzen genau unter die Lupe nehmen. Heute stehen in Europa unter anderem Zahlen vom Kupferkonzern Aurubis an. "Wir rechnen mit einem positiven Jahresauftakt der metallverarbeitenden Industriefirmen", heißt es bei den Analysten von Baader Helvea. Die Nachfrage nach allen Produkten des Konzerns sei hoch.

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