Montag, 08. Juli 2024Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:38 Uhr

DAX macht am Ende schlapp

An den europäischen Börsen herrschte heute Erleichterung über den Wahlausgang in Frankreich. "Das Wahlergebnis gibt keinen Anlass zur Euphorie, aber es gibt auch keine Anzeichen von Panik", sagte ein Analyst in Frankfurt. Der DAX schloss kaum verändert bei 18.472 Punkten. Damit ging dem Leitindex am Nachmittag noch die Puste aus, denn sein Tageshoch lag bei immerhin 18.632 Zählern. Der EUROSTOXX50 notierte 0,1 Prozent tiefer bei 4975 Stellen.

DAX
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Im weiteren Wochenverlauf dürfte der Start in die Berichtssaison zum zweiten Quartal in den Blick rücken. Erwartet wird laut Marktteilnehmern in Summe ein hohes einstelliges prozentuales Gewinnplus der US-Unternehmen. Am Freitag legen unter anderem die Citigroup und JP Morgan ihre Geschäftszahlen auf den Tisch, in Europa 18 der STOXX600-Unternehmen.

Delivery Hero verloren im MDAX 7,2 Prozent. Der Lieferkonzern hatte angekündigt, die Rückstellungen für mögliche Strafzahlungen wegen mutmaßlich wettbewerbswidrigen Verhaltens deutlich erhöhen zu müssen.

Im DAX notierte das Schwergewicht SAP nach anfänglichen Gewinnen 0,7 Prozent im Minus. Die Analysten von Stifel und UBS haben ihre Kursziele erhöht. Bei der Vorlage der Zweitquartalszahlen am 22. Juli nach US-Börsenschluss dürfte SAP einen Anstieg des Cloud-Umsatzes um 25 Prozent melden, erwartet Stifel.

17:21 Uhr

DAX-Technik deutet Bruch der 19.000er Marke an

DAX
DAX 23.718,45

Die technische Lage im DAX verbessert sich laut Marktanalysten weiter. Nach dem Scheitern der Abwärtsattacke der vergangenen Woche und dem aggressiven Umschlagen nach oben hat der DAX nun den Widerstandsbereich um 18.400 hinter sich gelassen. Damit könne die Atempause der vergangenen beiden Monate als Konsolidierungsflagge interpretiert werden, die den Aufwärtstrend bestätige, sagt Marktstratege Jörg Scherer von HSBC Trinkaus. Aus der Höhe der Konsolidierungsflagge ergebe sich sogar ein Kursziel im Bereich von 19.200 Punkten. Ein Stopp könnte beim gebrochenen Abwärtstrend liegen, dieser verlaufe aktuell bei 18.328 Punkten.

Die Mußler-Briefe halten einen nachhaltigen Ausbruch über das ehemalige Zwischenhoch bei 18.567 für den Schlüssel für die weitere Entwicklung. "Nach dem Ausbruch sind neue Highs über 18.893 nur das neue Mindestziel", so der technisch orientierte Börsenbrief. Der Aufwärtstrendkanal zeige aktuell ein Potenzial bis 19.240 Punkte. Sollte sich ein Ausbruch über 18.567 allerdings als Bullenfalle erweisen, komme ein zweites Korrekturtief unter 17.951 zurück auf die Agenda.

16:38 Uhr

Mercedes investiert nicht nennenswert in Verbrenner

Mercedes-Benz plant nach den Worten seines Entwicklungsschefs Markus Schäfer keine größeren Investitionen in Verbrenner-Fahrzeuge. "Es gibt aus aktueller Sicht keinen nennenswerten Bedarf, in Verbrenner zu investieren", sagte Schäfer auf die Frage, ob das Unternehmen angesichts der geringeren Nachfrage nach Elektroautos seine Investitionspläne ändere. "Die sind alle frisch."

16:32 Uhr

Wall Street eröffnet fester - Bilanzsaison wirft Schatten voraus

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(Foto: AP)

Zum Auftakt einer ereignisreichen Woche in den USA mit wichtigen Inflationszahlen und dem Start der Bilanzsaison zeigen sich Anleger an der Wall Street optimistisch. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte kletterte in den ersten Handelsminuten am Montag um 0,7 Prozent auf bis zu 39.655 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 sowie der Index der Technologiebörse Nasdaq zogen jeweils um 0,2 Prozent auf frische Höchststände von 5581 beziehungsweise 18.387 Zähler an.

Im Fokus bei den Unternehmen steht der Auftakt der Bilanzsaison, der traditionell von den großen US-Banken eingeleitet wird. Am Freitag präsentieren unter anderem die Bank of New York Mellon, Citigroup und JP Morgan ihre Ergebnisse für das zweite Quartal. Die Aktien von JP Morgan sowie Citigroup zogen zum Handelsstart am Montag jeweils rund ein Prozent an.

16:11 Uhr

PCK Schwedt aus Sicht der Bundesregierung gesichert

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(Foto: dpa)

Eineinhalb Jahre nach der Abkehr von russischem Rohöl schafft die wichtige Raffinerie PCK im brandenburgischen Schwedt mithilfe neuer Versorgungswege eine Auslastung von rund 80 Prozent. Das sei das, was mit jetzigen Versorgungsquellen möglich sei, sagte PCK-Chef Rolf Schairer während eines Besuchs des Ostbeauftragten Carsten Schneider. Der Wert liegt deutlich über der Auslastung Anfang 2023, aber nach Unternehmensangaben unter dem früherer Jahre. Aus Sicht der Bundesregierung ist der Standort damit gesichert.

Die Raffinerie hatte jahrzehntelang nur russisches Öl aus der Pipeline "Druschba" verarbeitet. Anfang 2023 hatte die Bundesregierung den Import von russischem Pipeline-Öl wegen des Angriffskriegs auf die Ukraine gestoppt. Inzwischen kommt nach Schairers Worten 70 Prozent des Rohöls über eine Pipeline aus dem Hafen Rostock; die übrigen 30 Prozent kommen über den Hafen Danzig und aus Kasachstan und werden über die Röhren der Druschba angeliefert.

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15:55 Uhr

Reaktion auf EU-Strafzölle: BYD plant offenbar Werk in der Türkei

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BYD 11,70

Der chinesische Elektroautohersteller BYD bleibt auf Expansionskurs und bereitet sich offenbar auf die Eröffnung einer Fabrik in der Türkei vor. Öffentlich angekündigt werden solle das Projekt vom türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, erfuhr AFP aus türkischen Regierungskreisen. Details zu einem möglichen Datum für diese Bekanntgabe wurden aber noch nicht genannt.

Türkischen Medienberichten zufolge würde das Abkommen Investitionen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar bedeuten. In der Türkei hergestellte Autos genießen allerdings im Rahmen einer auf das Jahr 1995 zurückgehenden Zollunion einen verbesserten Zugang zum europäischen Markt.

15:49 Uhr

Chinas Automarkt schrumpft im Juni

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der chinesische Automarkt hat sich im Juni abgekühlt, belastet durch Bedenken über die wirtschaftliche Erholung des Landes und die gedämpfte Verbrauchernachfrage. Der PKW-Absatz sank im Juni zum Vorjahr um 6,7 Prozent auf 1,77 Millionen Einheiten, stieg jedoch gegenüber dem Mai um 3,2 Prozent, wie der chinesische Automobilverband CPAC mitteilte. Im ersten Halbjahr wurden 9,84 Millionen Einheiten verkauft, ein Anstieg von 3,3 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023.

Der Absatz von Neufahrzeugen mit neuartigem Antrieb, zu denen Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybride gehören, stieg im Juni im Vergleich zum Vorjahr um 28,6 Prozent auf 856.000 Einheiten. China exportierte im Juni 378.000 Autos, ein Anstieg von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

15:26 Uhr

Milliardenübernahme in der Pharmabranche

Eli Lilly
Eli Lilly 640,20

Der US-Pharmakonzern Eli Lilly übernimmt für 3,2 Milliarden US-Dollar das biopharmazeutische Unternehmen Morphic Holding. Morphic entwickelt orale Integrintherapien zur Behandlung schwerer chronischer Krankheiten.

Eli Lilly will nun ein Übernahmeangebot zum Erwerb aller ausstehenden Aktien von Morphic zu einem Kaufpreis von 57 US-Dollar je Aktie in bar unterbreiten, was einem Aufschlag von 79 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag entspricht. Die Boards beider Unternehmen hätten der Transaktion zugestimmt. Die Transaktion soll im dritten Quartal 2024 abgeschlossen werden.

15:01 Uhr

Geldmarkt erwartet zwei Fed-Zinssenkungen in diesem Jahr

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(Foto: picture alliance / blickwinkel/McPHOTO/H. Richter)

Die Sätze am europäischen Geldmarkt präsentieren sich zum Start in die Woche kaum bewegt. Ein Marktteilnehmer spricht von einem impulsarmen Geschäft. Die Erwartungen an die zukünftigen Zinssenkungen der Notenbanken haben sich nach dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag kaum bewegt. Allerdings ist die Erwartung an zwei Zinsschritte in den USA am Terminmarkt leicht auf nun 100 Prozent gestiegen, die erste Zinssenkung um 25 Basispunkte im September fest eingepreist.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 3,65 - 3,85 (3,55 - 3,90), Wochengeld: 3,55 - 3,80 (3,55 - 3,90), 1-Monats-Geld: 3,58 - 3,88 (3,58 - 4,00), 3-Monats-Geld: 3,60 - 3,80 (3,61 - 4,01), 6-Monats-Geld: 3,60 - 3,75 (3,55 - 3,95), 12-Monats-Geld: 3,50 - 3,70 (3,45 - 3,81), Euribors: 3 Monate: 3,6990 (3,7120), 6 Monate: 3,6750 (3,6780), 12 Monate: 3,5990 (3,5880)

14:38 Uhr

Hypoport drängen in den MDAX

Hypoport
Hypoport 137,60

Die Tage von Encavis im MDAX sind gezählt. In der neuen Rangliste zu den DAX-Indizes liegen sie auf Platz 151. Für den SDAX würde das noch reichen, falls KKR nach dem erfolgreichen Übernahmeangebot nicht über die Börse weiter zukauft. Im MDAX werden Encavis im September nach dem aktuellen Stand von Hypoport verdrängt, die auf oder nur knapp hinter einem sogenannten Fast-Entry-Platz stehen.

Chancen auf einen Eintritt in den MDAX nach den "Regular-Entry"-Kriterien haben nach aktuellen Berechnungen auch Süss Micro. Allerdings könnte ihr Aufstieg an fehlenden Gegenkandidaten für einen Abstieg scheitern, nachdem sich Hellofresh in den vergangenen Handelstagen stark erholt haben.

14:13 Uhr

Ölpreise rot

Die Ölpreise sind deutlich zurückgegangen. Brent und WTI notierten 1,0 beziehungsweise 0,5 Prozent tiefer bei 86,02 beziehungsweise 82,52 US-Dollar pro Fass. Hier dürfte es nach dem Anstieg der vorigen Tage zu Gewinnmitnahmen gekommen sein. Gestützt wurde das Sentiment übergeordnet weiter von den Erwartungen einer starken Nachfrage in den Sommermonaten und den andauernden Spannungen im Nahen Osten.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 63,19

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 66,94

13:53 Uhr

Rüstungswerte klar im Plus - Rheinmetall an DAX-Spitze

Rheinmetall zeigen sich mit plus 2,7 Prozent an der Spitze im DAX. Auch andere Rüstungsaktien sind gesucht. Im SDAX steigen Renk um 4,4 Prozent. In Paris geht es für Thales um 1,0 Prozent aufwärts, in Mailand für Leonardo um 1,2 Prozent.

Thales
Thales 228,20

Renk Group AG
Renk Group AG 67,87

Rheinmetall
Rheinmetall 1.766,50

13:30 Uhr

Experte hält deutsches Exportminus für ein Mysterium

Die deutsche Exportindustrie verzeichnet einen deutlichen Rückgang - das verwundert selbst Experten. Auch für Dirk Jandura sind die Zahlen "überraschend" und ein "Mysterium". Denn Indexe und Prognosen zeigen eigentlich stabile Werte an. Die Wahlergebnisse aus Frankreich und Großbritannien könnten sich sogar positiv auswirken.

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13:16 Uhr

Maersk warnt vor Verspätungen - Aktie fällt

Die dänische Reederei Maersk warnt vor Verspätungen auf Routen vor der südafrikanischen Küste und setzt damit ihre Aktie unter Druck. Die Papiere bröckeln an der Börse in Kopenhagen um 5,6 Prozent ab. Das Unternehmen hat mitgeteilt, dass Schiffe in der Region in den nächsten Tagen wegen extremer Wetterbedingungen Schutz suchen oder ihren Kurs ändern müssten.

Moeller-Maersk
Moeller-Maersk 1.804,00

12:58 Uhr

Analyst: DAX-Vorstöße in Richtung Rekordhoch sind jederzeit möglich

Aus technischer Sicht hat sich die Situation des DAX mit dem Bruch des Abwärtstrends am Freitag weiter verbessert. "Wichtig ist nun, dass der DAX den bisherigen Widerstandsbereich bei 18.400 bis 18.350 nicht mehr nachhaltig unterschreitet", so ein Marktanalyst. Dann seien Vorstöße Richtung Allzeithoch jederzeit möglich. Derzeit notiert der DAX 0,3 Prozent höher bei 18.521 Punkten, damit bröckelte er etwas ab. Sein Rekordhoch liegt bei 18.893 Stellen.

DAX
DAX 23.718,45

12:37 Uhr

Wall Street erwartet in dieser Woche wichtige Termine

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(Foto: REUTERS)

Die Wall Street dürfte wenig verändert in eine ereignisreiche Woche starten. Der Aktienterminmarkt deutet hauchdünne Abgaben am Kassamarkt an. Nach den abermaligen Rekordständen zum Wochenausklang scheint die Luft ohne neue Impulse raus zu sein.

Doch diese warten bereits in der laufenden Woche auf die Anleger, denn es stehen US-Inflationsdaten, eine Rede von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell vor dem Kongress und Geschäftsausweise der größten US-Banken an. Daher dürften sich Investoren zum Wochenbeginn eher bedeckt halten.

12:21 Uhr

Absatzeinbruch bei Daimler Truck

Die Absatzzahlen von Daimler Truck werden im Handel als "nicht prickelnd", aber auch wie erwartet bezeichnet. Der Absatz im zweiten Quartal ging angesichts der allgemein eingetrübten Konjunktur um 15 Prozent zum Vorjahr zurück. Der Kurs gibt darauf kleine Gewinne ab und notiert fast unverändert. Traton liegen 0,2 Prozent höher. Positiv hebt ein Händler aber hervor, dass Daimler von einer "Marktnormalisierung" im Lkw-Bereich spreche.

Daimler Trucks größtes Segment Trucks North America schrumpfte um fünf Prozent, Mercedes-Benz verkaufte 30.604 Einheiten und damit 22 Prozent weniger als vor Jahresfrist, wie der Nutzfahrzeughersteller mitteilte. Der Absatz von Trucks Asia brach um 29 Prozent ein. Lediglich Daimler Buses steigerte seinen Absatz um acht Prozent auf 6.648 Einheiten.

Traton
Traton 30,88

Daimler Truck
Daimler Truck 37,71

11:37 Uhr

Chemiebranche meldet enttäuschendes Inlandsgeschäft

In der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland ist die Produktion im ersten Halbjahr gestiegen, sinkende Erzeugerpreise führten jedoch zu leicht rückläufigen Umsätzen. Enttäuschend verlief aus Sicht des Branchenverbandes VCI das Inlandsgeschäft. Hier sanken die Einnahmen um fünf Prozent, während die Exportumsätze um 1,5 Prozent anzogen, wie er bei Vorlage der Halbjahreszahlen in Frankfurt mitteilte. Die Prognose für 2024 wurde bestätigt.

Im ersten Halbjahr steigerte die Branche ihre Produktion um drei Prozent, wobei vor allem die Grundstoffchemie Boden gut gemacht habe. Insgesamt blieb die Erzeugung aber um rund elf Prozent unter dem Wert von 2021. Viele Anlagen seien nicht ausreichend ausgelastet gewesen, um rentabel zu arbeiten, meldet der VCI. Um vier Prozent niedrigere Erzeugerpreise sorgten dafür, dass der Branchenumsatz von Chemie und Pharma in den ersten sechs Monaten um rund ein Prozent niedriger ausfiel als im Vorjahr.

11:21 Uhr

Sentix-Eurozonen-Index fällt überraschend kräftig - Deutschland tiefrot

Börsianer blicken deutlich pessimistischer auf die Konjunktur im Euroraum. Nach acht Anstiegen in Folge sank das Stimmungsbarometer - und zwar um 7,6 Zähler auf minus 7,3 Punkte, wie die Beratungsfirma Sentix zu ihrer monatlichen Umfrage unter 1140 Investoren mitteilte. Experten hatten nur einen leichten Rückgang auf 0,0 Punkte erwartet. Sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy sprach von einem herben Rückschlag, da sowohl die Bewertung der aktuellen Lage als auch der Aussichten jeweils einen deutlich Dämpfer erhielten.

Trotz guter Stimmung im Zuge der Fußball-EM im eigenen Land zeigte auch das Sentix-Barometer für Deutschland einen Rückgang. Mit minus 32,3 Punkten fallen die Lagewerte um sechs Punkte zurück und liegen laut Hussy "unverändert im tiefroten Bereich".

11:08 Uhr

Ist die große Rally gelaufen?

Insgesamt können die Börsen dieses Jahr auf ein fulminantes erstes Halbjahr zurückblicken und vor allem in den USA ging die Börsenparty getrieben durch die Big Techs zuletzt noch weiter. In Europa hingegen schien dem Markt eher die Puste auszugehen. Wie sieht vor diesem Hintergrund der Blick aufs zweite Halbjahr aus? Was können Treiber und Impulse für die kommenden Monate sein und wie können sich Anleger jetzt am besten positionieren, falls die Märkte vielleicht doch konsolidieren? Darüber diskutiert Friedhelm Tilgen mit Patrick Kesselhut von der Société Générale und Nicolas Saurenz von Feingold Research.

10:47 Uhr

Porsche stellt früher auf Elektro um

Porsche Macan

Porsche Macan

(Foto: Porsche)

Porsche steigt nach den Worten von Produktionsvorstand Albrecht Reimold trotz der derzeitigen Absatzschwäche bei Elektroautos bei einigen Modellen früher aus der Verbrenner-Technologie aus. So werde der Macan mit Verbrenner-Motor nur noch bis 2026 für außereuropäische Märkte gefertigt und dann von der Elektro-Version abgelöst, sagte Reimold der "Automobilwoche". Zunächst sei von längeren Übergangszeiten die Rede gewesen. Die Plattform sei am Ende ihres Zyklus angekommen. Es würde sich nicht mehr lohnen, viel Geld in die Entwicklung zu stecken. Auch der 718 werde nur noch bis 2025 als Verbrenner gefertigt.

Porsche AG
Porsche AG 43,29

10:32 Uhr

Aufatmen an Pariser Börse nach überraschendem Wahlergebnis

CAC-40
CAC-40 7.749,39

Leicht nach ist es mit den Kursen an der Pariser Börse nach dem überraschenden Wahlausgang am Sonntag gegangen. Der befürchtete Rechtsruck ist ausgeblieben - erst recht eine absolute Mehrheit der Rechten unter Marine Le Pens Rassemblement National (RN). Dass stattdessen ein Linksbündnis gewonnen hat, schürt bei Börsianern zwar auch die ein oder andere Sorge, insbesondere im Hinblick auf die bereits zu hohe Staatsverschuldung, die nun noch weiter ausufern könnte. Zunächst einmal überwiegt aber Erleichterung.

Der französische Leitindex CAC-40 hat sich nach einer leichteren Tendenz zum Start schnell berappelt und lag nun im Einklang mit seinen europäischen Pendants im Plus, er gewann 0,6 Prozent. Die Renditen französischer Anleihen bewegten sich zwar leicht nach oben, allerdings weitgehend im Einklang mit jenen von Anleihen auch anderer EU-Staaten.

10:17 Uhr

Delivery Hero stürzen wegen drohender Strafzahlungen ab

Delivery Hero brechen wie erwartet ein, der Kurs sackt zeitweise um knapp 17 Prozent ab. Derzeit notieren die Papiere 9,5 Prozent tiefer und rangieren damit am MDAX-Ende. Belastend wirkt die Möglichkeit von Strafzahlungen und deshalb notwendiger höherer Rückstellungen. Wie Delivery mitteilte, könnte eine Buße von über 400 Millionen Euro drohen, zurückgestellt wurden bislang 186 Millionen Euro. Händler sehen dahinter bislang noch kein Risiko für den Sektor insgesamt. Deliveroo geben in London um ein Prozent nach, Just Eat Takeaway fallen in Amsterdam um 1,7 Prozent. Hellofresh liegen 0,8 Prozent im Plus.

Delivery Hero
Delivery Hero 26,43

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09:59 Uhr

Versicherer senken Wachstumsprognose

Bei den deutschen Versicherern schrumpft die Zuversicht für das laufende Jahr. Der Branchenverband GDV rechnet für 2024 nur noch mit einem Beitragswachstum von 2,8 Prozent, wie er mitteilt. Im Januar lag seine Prognose noch bei 3,8 Prozent. Grund für die eingetrübten Erwartungen dafür ist die verzögerte Zinswende, die das Geschäft mit Lebensversicherungen gegen Einmalbeitrag belastet. Diese werden zumeist als reine Kapitalanlage gekauft und sind weniger attraktiv, wenn auch anderswo höhere Zinsen geboten werden. Deshalb geht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nun für die Lebensversicherung von einem Minus von 2,6 Prozent bei den Beitragseinnahmen aus; zu Jahresbeginn hatte er noch auf eine Stabilisierung gehofft.

In der Schaden- und Unfallversicherung macht der GDV kaum Abstriche; sie dürfte - nicht zuletzt wegen Preiserhöhungen in der defizitären Kfz-Versicherung - um 7,8 Prozent wachsen. Zum ersten Mal seit fast 30 Jahren werde die Sachversicherung damit die Leben-Sparte bei den Einnahmen branchenweit überholen. "Wir werden dieses Jahr erstmals seit 1996 wieder mehr Bruttobeitragseinnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung als im Bereich Leben sehen", erklärt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. "Dieser Trend dürfte sich auch 2025 fortsetzen."

Für das kommende Jahr ist der Verband optimistischer. Dann könnten die Beitragseinnahmen branchenweit 3,1 bis 5,5 Prozent zulegen, wie aus der halbjährlichen Prognose des GDV hervorgeht. Voraussetzung dafür ist, dass sich die Lebensversicherung etwas berappelt: Im schlechtesten Fall geht der GDV für 2025 hier von einem Minus von 0,3 Prozent, im besten Fall von einem Plus von 2,5 Prozent aus. Der Prognose liege ein erwarteter Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,75 Prozent zum Ende dieses Jahres zugrunde, sagt Asmussen. Auch Schaden- und Unfall-Policen dürften 2025 noch einmal teurer werden: der GDV geht von einem Plus von 4,9 bis 7,2 Prozent aus.

09:42 Uhr

Frankreich-Wahl ist "Schreckgespenst für die EU"

Keinen guten Tag für die EU sieht Thomas Gitzel nach der Wahl in Frankreich. "Der Wahlausgang überrascht und hat es damit auch in sich", so der Chef-Volkswirt der VP Bank. Die Rechtspopulisten von Marine Le Pens Partei Rassemblement National landete nur auf dem dritten Platz, das linke Bündnis Nouveau Front Populaire (Neue Volksfront) dagegen überraschend auf dem ersten Platz. Überraschend sei auch, dass das Bündnis Ensemble von Präsident Emanuel Macron nur knapp hinter dem Linksbündnis auf Platz zwei gekommen sei.

"Da kein Lager die absolute Mehrheit erreichte, wird sich eine Regierungsbildung als sehr schwierig erweisen", so Gitzel. Jean-Luc Mélenchon, Gründer der linkspopulistische Partei La France Insoumise und Spitzenkandidat des Linksbündnisses habe bereits Regierungsansprüche angemeldet. Allerdings sein Mélenchon nicht nur im Macron-Lager, sondern auch unter seinen Verbündeten wenig beliebt. Er sei EU- und Nato-Gegner. Während der rechte Rassemblement National (RN) seine ursprünglich harte Haltung gegenüber der EU zuletzt deutlich abgemildert habe, lehne Mélenchon das Staatenbündnis weiterhin vehement ab.

Frankreich stecke in einer politisch verfahrenen Situation. Eine Regierungsbildung dürfte sich als äußerst schwierig erweisen. "Für die EU wäre eine Regierung unter Jean-Luc Mélenchon ein Schreckgespenst", warnt der Volkswirt.

Der bekennende EU-Gegner würde das Regelwerk der Union wie etwa den Stabilitäts- und Wachstumspakt wohl konsequent ignorieren. Frankreich als zweitgrößte Volkswirtschaft der EU würde zu einem destabilisierenden Faktor. Ohnehin sei der französische Staatshaushalt mit einem Defizit von über 5 Prozent schon jetzt nicht EU-konform.

Statt der dringend notwendigen Konsolidierung des defizitären Haushalts drohe sogar eine weitere Ausdehnung der Negativlücke, insbesondere dann, wenn die umstrittene Rentenreform von Emanuel Macron wieder zurückgenommen würde. Das Renteneintrittsalter wurde dabei von 62 auf 64 Jahren angehoben. Gerade dies lehne das linke Lager ab und habe deshalb bereits schon im Falle einer Regierungsmitgliedschaft eine Rücknahme angekündigt.

"So oder so, der Staatshaushalt dürfte unter allen denkbaren Koalitionsszenarien der Leidtragende sein. Für die EU ist deshalb der Ausgang der französischen Parlamentswahlen kein guter". Französische Staatstitel dürften weiterhin mit Risikoaufschlägen gegenüber deutschen Bundesanleihen handeln. Deutliche Kursgewinne des Euro gegenüber dem Dollar dürften vorläufig ausbleiben.

 

09:25 Uhr

Deutsche Exporte gehen deutlich zurück

Die deutschen Exporte sind so stark gesunken wie seit Dezember nicht mehr. Die Ausfuhren schrumpften im Mai um 3,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 131,6 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang von 1,9 Prozent gerechnet. Im April waren die Exporte noch um 1,7 Prozent gestiegen. Die Importe fielen im Mai um 6,6 Prozent auf 106,7 Milliarden Euro. Hier waren Beobachter von minus 1,0 Prozent ausgegangen.

"Nach zwei guten Vormonaten ist der Exportsektor auf dem Boden der Tatsachen zurück", sagte Alexander Krüger, Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, zu ntv.de: "Das zeigt auch der negative Vorjahresvergleich. Der Exportsektor dürfte von der etwas gefestigteren Weltwirtschaft aber grundsätzlich profitieren. Für die nächsten Monate zeichnet sich ein ständiges Auf und Ab ab."

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09:11 Uhr

DAX traut sich (noch) nicht aus der Deckung

Der DAX startet zunächst verhalten in die neue Handelswoche. Er notiert aktuell kaum verändert bei Kursen um 18.480 Punkte. In der Vorwoche hatte er deutliche Gewinne verbucht. "Die Anleger blicken nach Frankreich", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Corinna Wohlfeil. "Die Wahl ist durch, die damit verbundene Unsicherheit erst einmal weg", erläutert sie. "Sorgen vor einer neuen Euro-Krise gibt es nicht, das stützt etwas."

 

08:59 Uhr

Delivery Hero rechnet mit EU-Strafe von 400 Millionen Euro

Delivery Hero rechnet mit einer drastisch höheren Geldstrafe wegen angeblich wettbewerbswidriger Absprachen als bislang gedacht. Em Ende könnte das Unternehmen mit einer Buße von mehr als 400 Millionen Euro belegt werden, teilt der im MDAX gelistete Essenslieferant mit. Daher habe der Vorstand entschieden, eine bereits gebildete Rückstellung von 186 Millionen Euro deutlich zu erhöhen. Die Entscheidung basiere auf einem jüngsten informellen Austausch mit der Europäischen Kommission und anschließender detaillierter Analyse.

Delivery Hero
Delivery Hero 26,43

Die Europäische Kommission hatte Mitte 2022 und Ende 2023 Razzien bei Delivery Hero durchgeführt. Der Konzern könnte mit der hohen Buße nach eigenen Angaben wegen des Vorwurfs der Aufteilung nationaler Märkte, dem Austausch wirtschaftlich sensibler Informationen und Abwerbeverboten belegt werden. Delivery Hero beabsichtige, mit der Europäischen Kommission in vollem Umfang zu kooperieren, so wie man dies schon bei den unangekündigten Durchsuchungen 2022 und 2023 getan habe, heißt es weiter.

08:39 Uhr

Sorge vor Handelsstreit belastet China-Börsen

Zu Beginn der neuen Handelswoche ist an den Börsen in Ostasien und Australien keine einheitliche Tendenz auszumachen. Auf den chinesischen Aktienmärkten lastet nach Aussagen aus dem Handel erneut die Befürchtung eines Handelskriegs, nachdem am Freitag EU-Zölle auf chinesische Elektroautos wirksam wurden. In Shanghai geht es mit dem Composite-Index um 0,5 Prozent nach unten. Der Hang-Seng-Index in Hongkong verliert 1,3 Prozent. Der S&P/ASX-200 fällt um 0,6 Prozent. China ist wichtigster Abnehmer australischer Rohstoffe wie Eisenerz, dessen Preis fällt. In der Folge geben die Aktien des Eisenerzproduzenten Fortescue um 2,2 Prozent nach. BHP und Rio Tinto verbilligen sich um je 1,7 Prozent.

Nikkei
Nikkei 43.743,80

Derweil steigt der Nikkei in Tokio um 0,2 Prozent auf 40.987 Punkte. Im Verlauf markierte der Index ein neues Rekordhoch oberhalb von 41.000 Punkten. An Konjunkturdaten wurde die japanische Leistungsbilanz aus dem Mai veröffentlicht. Sie wies einen höheren Überschuss auf als erwartet. Softbank Group verteuern sich auf dem jüngst erreichten Rekordhoch um weitere 2,6 Prozent.

In Taiwan geht es mit dem Taiex um 1,7 Prozent aufwärts. Die Aktie von Foxconn (offiziell: Hon Hai Precision Industry) gewinnt nach Vorlage starker Zahlen 4,9 Prozent. Der weltgrößte Auftragsfertiger von Elektronik erzielte im zweiten Quartal einen Rekordumsatz.

An der Börse in Seoul tendiert der Kospi gut behauptet. Das Indexschwergewicht Samsung Electronics profitiert weiter von den guten vorläufigen Zahlen, die der Konzern am Freitag vorgelegt hatte. Ein Aufruf der Gewerkschaft zu einem Streik bei Samsung belastet nicht. Frühere Arbeitsniederlegungen hatten den Betrieb wenig beeinträchtigt.

08:25 Uhr

Abwarten lautet die DAX-Devise

An den europäischen Börsen zeichnet sich noch keine klare Richtung ab. Der DAX wird vorbörslich wenig verändert bei 18.450 Punkten errechnet. Zunächst dreht sich alles um das Wahlergebnis in Frankreich, wie Marktteilnehmer sagen. Im Wochenverlauf dürfte dann mehr und mehr der Start der US-Berichtssaison zum zweiten Quartal in den Blick rücken.

In Frankreich ist der erwartete Rechtsruck ausgeblieben. Der Rassemblement National von Marine Le Pen hat nicht nur die absolute Mehrheit verfehlt, sondern ist sogar noch hinter dem Macron-Bündnis abgeschlagen auf dem dritten Platz gelandet. "Für ein dauerhaftes Aufatmen wollen die Kapitalmärkte allerdings sehen, dass Frankreich stabil und ohne hohe zusätzliche neue Schulden regiert werden kann", sagt Thomas Altmann von QC Partners. So gesehen werde das Ergebnis der Frankreich-Wahl die Börsen noch lange begleiten, meint er mit Blick darauf, dass eine stabile Regierungsmehrheit aktuell noch nicht in Sicht ist.

Positiv wäre laut Marktteilnehmern, wenn Macron mit moderaten linken und moderaten rechten Kräften eine Regierungsmehrheit erreichen könnte. Nach der Niederlage des RN gilt nun vor allem eine Regierung unter dem Linkspolitiker Jean-Luc Melenchon als "Schreckgespenst", aber schon wegen des Widerstands im linken Lager gegen ihn als unwahrscheinlich.

08:11 Uhr

"Die Wall Street sollte aufpassen, was sie sich wünscht"

Die Wall Street wartet erneut mit Rekordständen beim S&P 500 und dem Nasdaq Composite auf. Frische Zahlen vom Arbeitsmarkt helfen und schüren die Hoffnung auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) im September. In der laufenden Woche stehen diesbezüglich wichtige Inflationsdaten an, wie ntv-Börsenkorrespondent Jens Korte in New York kommentiert. Es ist aber Vorsicht geboten.

 

07:51 Uhr

Paramount gibt grünes Licht für Fusion

Der Verwaltungsrat des traditionsreichsten Hollywood-Studios Paramount stimmt Insidern zufolge einer Fusion mit der Produktionsfirma Skydance Media zu. Die Zustimmung des Vorstands des unter hohen Schulden ächzenden Filmstudios folgt auf eine vorläufige Einigung in der vergangenen Woche, die den Verkauf von National Amusements, dem Mehrheitsaktionär von Paramount, an Skydance-Gründer David Ellison und seine Partner vorsieht.

Der Deal kommt nur wenige Wochen, nachdem Shari Redstone, Vorsitzende von National Amusements, die Verhandlungen mit Skydance am 11. Juni überraschend abgebrochen hatte. Skydance besserte daraufhin sein Angebot für National Amusements, das 77 Prozent der stimmberechtigten Aktien von Paramount kontrolliert, auf 1,75 Milliarden Dollar nach. Die Fusion würde das traditionsreichste Studio Hollywoods mit einer aufstrebenden Produktionsfirma verbinden.

07:33 Uhr

"Es sieht nach einer Sturmflut aus"

Am Rohstoffmarkt verbilligt sich das Rohöl der Nordseesorte Brent um 0,2 Prozent auf 86,33 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI notiert 0,4 Prozent schwächer bei 82,80 Dollar. Anleger befürchten Versorgungsengpässe, da die wichtigsten Häfen in Texas geschlossen wurden, bevor sich der Tropensturm Beryl vermutlich zu einem Hurrikan verstärkt und heute auf Land trifft. "Es sieht nach einer Sturmflut aus, Stromausfälle sind wahrscheinlich", sagt IG-Analyst Tony Sycamore aus Sydney. Er fügt hinzu, dass die anstehenden US-Daten mitten in der Hauptreisezeit einen weiteren starken wöchentlichen Rückgang der US-Öllagerbestände zeigen könnten, was sich positiv auf die Ölpreise auswirken würde.

Brent
Brent 66,94
Rohöl WTI
Rohöl WTI 63,19

 

07:15 Uhr

Ein Schwergewicht rockt Tokioter Börse

Hoffnungen auf eine Lockerung der Geldpolitik der US-Notenbank stützen die asiatischen Aktienmärkte. Investoren werteten den US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag als weiteren Grund für eine Zinssenkung im September. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Offenmarktausschuss (FOMC) die erste Zinssenkung im September vornehmen wird, gefolgt von vierteljährlichen Senkungen auf einen Endsatz von 3,25 bis 3,5 Prozent", so die Analysten von Goldman Sachs. Fed-Chef Jerome Powell wird seine Einschätzung am Dienstag und Mittwoch vor dem Kongress abgeben.

Softbank Corp
Softbank Corp 87,89

In Tokio steigt der Nikkei-Index um 0,2 Prozent auf 41.000 Punkte, der breiter gefasste Topix notiert 0,1 Prozent tiefer bei 2880 Punkten. Gewinnmitnahmen begrenzen die Zuwächse, nachdem die beiden wichtigsten Aktienindizes in der vergangenen Woche neue Allzeithochs erreicht hatten. Bei den Einzelwerten legen die Aktien des KI-Startup-Investors Softbank um 2,4 Prozent zu und waren damit der größte Gewinner im Nikkei, nachdem die in den USA gelisteten Aktien des britischen Chipdesigners ARM Holdings, an dem das japanische Unternehmen 90 Prozent hält, auf ein Allzeithoch gestiegen waren. Yaskawa-Electric-Papiere fallen 3,6 Prozent, nachdem die jüngsten Umsatzzahlen des Elektrogeräteherstellers enttäuscht hatten.

Die Anleger in China reagieren verhalten auf die Ankündigung der Zentralbank, vorübergehend Anleihen aufzukaufen, um die Effizienz ihrer Offenmarktgeschäfte zu erhöhen und die Liquidität des Bankensystems aufrechtzuerhalten. Marktteilnehmer und Analysten gehen davon aus, dass dieser Schritt den Weg für einen neuen Leitzinskorridor ebnet, bei dem der siebentägige Reverse-Repo-Satz als zentrale Orientierungsgröße dient. Der Shanghai Composite verliert 0,6 Prozent auf 2932 Punkte. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt 0,5 Prozent auf 3415 Punkte.

06:58 Uhr

Mitarbeiter von Chip-Riese Samsung streiken

Beim weltweit führenden Chiphersteller Samsung Electronics legt nach Gewerkschaftsangaben ein Großteil der Beschäftigten die Arbeit nieder. Die Gewerkschaft National Samsung Electronics Union (NSEU) rief ihre rund 28.000 Mitglieder zu einem dreitägigen Streik auf. Die NSEU vertritt mehr als ein Fünftel der Belegschaft des Unternehmens in Südkorea. Die Gewerkschaft fordert eine Verbesserung des leistungsbezogenen Bonussystems und einen zusätzlichen Urlaubstag für die Beschäftigten. Laut einer internen Umfrage haben sich bislang rund 8100 Mitglieder zum Streik bereit erklärt. Weitere Aktionen gegen den mächtigsten Konzern des Landes sind angekündigt.

Analysten gehen davon aus, dass der Streik kaum Auswirkungen auf die Chipproduktion haben wird, da diese weitgehend automatisiert ist. Dennoch sehen Experten in dem Ausstand ein Zeichen für die schwindende Loyalität der Beschäftigten, die für Samsung eine zusätzliche Herausforderung darstellt. Der Konzern steht derzeit unter Druck, sich im Wettbewerb um Chips für Anwendungen der künstlichen Intelligenz zu behaupten. Trotz eines geschätzten Anstiegs des operativen Gewinns um mehr als das 15-fache im zweiten Quartal blieb die Entwicklung des Aktienkurses von Samsung hinter dem des südkoreanischen Konkurrenten SK Hynix zurück.

Samsung Electronics
Samsung Electronics 71.500,00
Hynix
Hynix 288.000,00

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06:45 Uhr

Politische Unsicherheit belastet Euro

Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,2 Prozent auf 160,37 Yen und steigt leicht auf 7,2686 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent tiefer bei 0,8950 Franken. Gleichzeitig fällt der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0824 Dollar und gibt um 0,2 Prozent auf 0,9689 Franken nach. Der Euro leidet unter der politischen Unsicherheit, da die Wahlen in Frankreich ein Parlament ohne klare Mehrheit erwarten lassen.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 147,45

06:30 Uhr

DAX ist hin- und hergerissen

Der DAX blickt auf eine erfolgreiche Woche zurück, die ihn kurzzeitig über die 18.600er-Marke getrieben hat. Aus dem Freitagsgeschäft hatte er sich dann mit einem Wochenaufschlag von etwa 1,5 Prozent und einem Stand von 18.475 Punkten verabschiedet. Das lässt auch für die neue Handelswoche einiges Potenzial vermuten.

Neben dem Ausgang der Parlamentswahl in Frankreich, bei der die vereinigte Linke zwar überraschend den Sieg eingefahren hat, womit aber eine Pattsituation im Parlament droht, blicken die Anleger heute zunächst auf die deutschen Exporte. - Das Statistische Bundesamt veröffentlicht entsprechende Daten. Experten erwarten ein Minus von 1,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Dies würde einen Rückschlag bedeuten, da die Ausfuhrbranche hierzulande im April weiter Aufwind verspürt hatte. Die Exporte stiegen um 1,6 Prozent.

Daneben präsentiert der Verband der chemischen Industrie (VCI) seine Halbjahresbilanz. VCI-Präsident Markus Steilemann will anhand der Ergebnisse einer Mitgliederumfrage erläutern, was die größten Hindernisse für die Unternehmen sind und welche Auswirkungen das auf ihre Investitionspläne hat. Zudem wirft er einen Blick auf das zweite Halbjahr.

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