Kim und Euro zwingen Dax unter 12.000er-Marke
Die Furcht vor einer militärischen Eskalation in Fernost treibt die Anleger am zweiten Handelstag aus den Aktienmärkten. Der Dax fällt zeitweise auf den tiefsten Stand seit dem 22. März. Auch der weiter erstarkende Euro drückt auf den deutschen Leitindex.
Schon am Morgen sackt der Dax unter die viel beachtete Marke von 12.000 Punkten und weitet seine Verluste danach aus. Zum Handelsschluss notiert er 1,5 Prozent im Minus bei 11.946 Punkten.
Für den MDax, den Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen, geht es um 1,3 Prozent auf 24.324 Punkte bergab. Der Technologiewerte-Index TecDax gibt um 1,2 Prozent auf 2.229 Zähler nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sackt um 1,2 Prozent auf 3387 Punkte ab.
Ein Auslöser des Kursrutschs war die jüngste Provokation aus Nordkorea. Das Kim-Regime in Pjöngjang testete abermals eine weitreichende Rakete. Der Preis für das als sicherer Hafen geltende Gold steigt daraufhin auf den höchsten Stand seit November 2016. Auch der Euro bleibt stark und klettert erstmals seit zweieinhalb Jahren über 1,20 US-Dollar und kostet zuletzt 1,2032 Dollar.
Schlecht ergeht es im Dax vor allem ProSiebenSat1: Die Papiere des Medienkonzerns sacken um 14,5 Prozent auf 27,84 Euro ab und notieren damit so niedrig wie zuletzt im Oktober 2014. Dem Medienkonzern macht ein schwacher TV-Markt zu schaffen. Im MDax verliert die Aktie des Konkurrenten RTL 5,0 Prozent, für die Aktie des Werbevermarkters Ströer geht es um 4,1 Prozent nach unten.
An den US-Börsen bleibt es indes vergleichsweise ruhig. Der US-Leitindex Dow Jones kreist nahezu unverändert um die Marke von 21.808 Punkten. Für den 500 Werte umfassenden S&P 500 geht es um 0,16 Prozent auf 2440 Punkte nach unten. Der technologielastige Nasdaq gibt 0,30 Prozent auf 5820 Punkte nach.
Bitcoin erklimmt erneut Rekordhoch
Der Bitcoin befindet sich weiter auf dem Siegeszug. Nach dem jüngsten Rekordstand von knapp 4500 US-Dollar klettert der Kurs der Kryptowährung auf ein neues Rekordhoch. Auf Bitstamp, einer der größten Handelsplätze im Internet, kostet ein Bitcoin aktuell 4649 Dollar.
Der Kursanstieg könnte auf den neuerlichen Raketentest Nordkoreas zurückzuführen sein, der die traditionell starke Bitcoin-Nachfrage aus Asien erhöht haben dürfte. Zu Jahresbeginn hatte der Kurs noch bei 1000 Dollar gestanden.
"Harvey" bringt auch die Geldpolitik durcheinander
Der Hurrikan "Harvey" untermauert laut Marktteilnehmern das Szenario anhaltend niedriger Zinsen in den USA. Die Unwetterkatastrophe in der Region von Houston könnte das Wachstum im dritten Quartal zeitweise merklich dämpfen. "Das wiederum könnte es der Fed erleichtern, zinspolitisch zurückhaltend zu bleiben", heißt es bei Oddo BHF.
Zwar habe die Fed nach der Zerstörung von New Orleans durch "Katrina" 2005 die Leitzinsen erhöht. Damals seien die wirtschaftlichen Voraussetzugen aber andere gewesen: "insbesondere auch das Preisumfeld", so Oddo BHF.
Bafin rückt Beate Uhse auf die Pelle
Beim Erotik-Konzern Beate Uhse kriselt es schon seit Jahren. Nun kommt Ärger mit der Bafin hinzu.
Die Finanzaufsicht will Zwangsgelder in Höhe von 220.000 Euro verhängen, weil die Aktiengesellschaft für 2016 noch keinen Jahresbericht veröffentlicht hat.
Beate Uhse hatte die Vorlage der Jahresbilanz mehrfach verschoben. Nach dem Wertpapierhandelsgesetz sollen Aktiengesellschaften innerhalb von vier Monaten nach Ende des Jahres ihre Geschäftszahlen vorlegen.
Hintergründe sind Turbulenzen im Vorstand von Beate Uhse. Zunächst hatte der Handelsmanager Michael Specht im April dieses Jahres den Vorstandsvorsitz bei dem seit Langem kriselnden Erotik-Konzern übernommen. Im Juni wurde der Finanzvorstand entlassen, Specht übernahm auch dessen Aufgaben und kündigte eine weitere Verzögerung bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen an. Ende Juni legte sich Beate Uhse dann auf Oktober als Termin fest.
Die Bafin äußert sich nicht zu einzelnen Unternehmen und ihren weiteren Schritten. In der Regel werden den Aktiengesellschaften aber zehn Wochen Zeit eingeräumt, ehe die angedrohten Zwangsgelder tatsächlich verhängt werden.
Air Berlins Konkurrenz dreht an der Preisschraube
Wie lange fliegt die insolvente Air Berlin noch unter eigener Flagge? Medien berichten, dass bereits ab Mitte September erste Langstreckenflüge gestrichen werden könnten. Derweil dreht die Konkurrenz kräftig an der Preisschraube.
Gerüchte um Pläne von Großinvestor drücken Volvo
Ein Bericht über neue Aktivitäten des aktivistischen Großaktionärs Cevian macht Anleger des schwedischen Lkw-Herstellers Volvo nervös. Dem Wirtschaftsblatt "Dagens Industri" zufolge hat Cevian seine Beteiligung auf mehrere Aktiendepots verteilt. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass der aktivistische Investor Anteile verkaufen wolle. In Stockholm rutschen Volvo in der Folge um bis zu 3,3 Prozent ab.
Nach Aussagen von Christer Gardell, einem Partner bei Cevian, haben die Verschiebungen nichts zu bedeuten. Sämtliche Beteiligungen würden routinemäßig zwischen Depots hin- und hergeschoben. Damit solle verhindert werden, dass Konkurrenten Rückschlüsse auf die Strategie ziehen können.
US-Börsen leiden unter Kims Raketentest
Die Eskalation in der Nordkorea-Krise drückt die US-Börsen zum Handelsstart ins Minus. Der Dow Jones notiert in den ersten Minuten 0,5 Prozent tiefer bei 21.708 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verliert ebenfalls 0,5 Prozent auf 2432 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sinkt 0,7 Prozent auf 6241 Stellen. "Die Investoren stehen entweder an der Seitenlinie, bis der Staub sich legt, oder nehmen Gewinne mit", sagt Marktanalyst Naeem Aslam vom Online-Handelshaus Think Markets UK.
Angesichts der politischen Spannungen in Fernost suchen Investoren sichere Anlagehäfen. Der Goldpreis zieht an - ebenso wie die Aktienkurse von Unternehmen, die das Edelmetall fördern. Unter Druck stehen dagegen die im Dow gelisteten Nike-Papiere, die 2,5 Prozent einbüßen. Experten von Morgan Stanley hatten ihr Kursziel für die Titel gesenkt.
Blackrock: Kursausschläge zum Einstieg nutzen!
Der Dax steht fast 1,9 Prozent im Minus. Da kommen die jüngsten Ratschläge des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock genau zum passenden - oder vielleicht unpassenden? - Zeitpunkt:
Die Profis rechnen mit stärkeren Ausschlägen bei der Volatilität und sehen diese als Einstiegsgelegenheiten.
Mit dem Ende des Sommers träten die Finanzmärkte in eine Phase erhöhter Nervosität ein. "Diskussionen um den US-Staatshaushalt und andere Risiken könnten die Volatilität in die Höhe treiben", heißt es bei Blackrock. Einen anhaltenden Effekt auf die Märkte hätten sie aber nicht.
Zur Korea-Krise meint Blackrock, die USA würden wohl auch weiterhin mit Hilfe Chinas Druck in Form von Sanktionen ausüben.
Sorge vor Knappheit treibt Metallpreise
Aus Furcht vor einem Angebotsengpass haben sich Anleger am Dienstag mit Industriemetallen eingedeckt. Der Preis für Kupfer kletterte um 2,2 Prozent auf ein Drei-Jahres-Hoch von 6814 Dollar je Tonne. In Shanghai erreichte der Rohstoff für Stromkabel und Wasserrohre mit 53.050 Yuan (8041 Dollar) sogar ein Viereinhalb-Jahres-Hoch. Das zur Stahl-Herstellung benötigte Nickel war mit 11.840 Dollar so teuer wie zuletzt im vergangenen November.
Nickel profitierte Börsianern zufolge von den geringeren philippinischen Exporten. Wegen der Schließung von mindestens acht Minen als Folge des Kampfs gegen Umweltverschmutzung brachen die Nickel-Ausfuhren im ersten Halbjahr um etwa ein Viertel ein.
Deutsche Unternehmen wollen weiter einstellen
Die Zahl der Neueinstellungen ist im August leicht gefallen. Nach Mitteilung des Ifo-Instituts ist das Beschäftigungsbarometer von 112,1 Punkten im Juli auf nun 111,2 Punkte gesunken. Trotzdem sehen die Konjunkturforscher aus München eine anhaltend hohe Einstellungsbereitschaft der deutschen Unternehmen. "Alle wichtigen Industriezweige wollen ihre Mitarbeiterzahl vergrößern", heißt es. Auch die Bauunternehmen planten weitere Neueinstellungen, doch werde es vermehrt schwieriger, offene Stellen zu besetzen.
Die Meldungen über Arbeitskräftemangel erreichten demnach einen neuen Höchststand. Im Handel bleibe die Beschäftigungsdynamik "verhalten expansiv ausgerichtet". Die größte Einstellungsbereitschaft sei weiterhin bei den Dienstleistern zu beobachten, jedoch weniger stark als zuletzt.
Automarkt bricht ein - droht türkische Wirtschaftskrise?
Die starke Abwertung der Lira, steigende Preise für Konsumgüter und unsichere Signale aus Ankara bringen die türkische Wirtschaft immer mehr unter Druck. Vor allem die Automobilwirtschaft leidet, der Markt bricht zuletzt drastisch ein. Präsident Recep Tayyip Erdogan könnte das Land auf eine handfeste Krise zusteuern.
Immobilientitel trotzen schwachem Marktumfeld
Aufgrund der anhaltenden Euro-Stärke und der Nordkorea-Krise zeigen sich die Märkte schwach. In diesem Umfeld schlagen sich Immobilienwerte vergleichsweise gut. Der Stoxx Europe 600 Real Estate verliert zwar 0,51 Prozent, ist damit aber der zweitbeste Branchenindex. Noch etwas besser halten sich lediglich die Aktien der Nahrungsmittel- und Getränkehersteller. Während letztere wegen ihres defensiven Geschäftsmodells vor allem in einem negativen Gesamtmarkt ihre Stärken ausspielen, gelten Immobilien als eine der wenigen renditeträchtigen Investitionsmöglichkeiten im derzeitigen Niedrigzins-Umfeld.
Vonovia ist mit minus 0,21 Prozent der beste Dax-Wert. Bei TAG Immobilien steht nur ein Kursplus von 0,04 Prozent zu Buche. Auch LEG Immobilien gehören mit minus 0,49 Prozent zu den besseren Werten im gebeutelten MDax. Dabei hatte der Konzern am Morgen eine Wandelanleihe angekündigt, unter anderem zur Finanzierung von Übernahmen. Noch besser halten sich die Papiere von Deutsche Wohnen mit einem Kursplus von 0,03 Prozent.
Hapag-Lloyd nehmen Kurs auf Rekordhoch
Nach den Ergebnissen des ersten Halbjahres laufen die Papiere von Hapag-Lloyd mit 38,18 Euro ihr jüngstes Rekordhoch an. Dabei liegen die Papiere von Deutschlands größter Containerreederei im schwachen Marktumfeld in der Spitze 2,5 Prozent vorne.
Die Fusion mit dem arabischen Rivalen UASC und gestiegene Transportmengen haben Hapag-Lloyd im ersten Halbjahr Rückenwind verliehen. Unter dem Strich blieb Hapag-Lloyd zwar in der Verlustzone, konnte aber das Minus um fast 100 Millionen auf 46,1 Millionen Euro reduzieren. Im zweiten Quartal schrieb das Unternehmen sogar wieder einen Gewinn.
"Gut ist vor allem der Ausblick auf sich weiter erholende Frachtraten", sagt ein Händler. Auch insgesamt sei die Prognose gut, sie sei mit Spannung erwartet worden, da sie die erste inklusive der frisch integrierten UASC sei. "Allerdings ist mit der starken Aktienentwicklung schon viel eingepreist worden", sagt ein Händler: "Da nichts wirklich Überraschendes dabei ist, könnte es auch zu Gewinnmitnahmen kommen."
Nächste Marke gerissen - Dax stürzt um zwei Prozent ab
Der deutsche Aktenmarkt scheint keinen Boden zu finden. Der Dax reißt nach der 12.000er auch die 11900er Marke. Aktuell notiert er bei 11977 Punkten gut zwei Prozent im Minus.
Der TecDax gibt ebenfalls gut zwei Prozent nach. Der MDax fällt 1,6 Prozent.
Stimmung unter Exporteuren trübt sich leicht
Der Optimismus der deutschen Exporteure lässt etwas nach, bleibt aber auf hohem Niveau. Die Ifo-Exporterwartungen sinken von 20,7 Punkten im Juli auf 18,3 Punkte im August. Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren sei jedoch weiterhin sehr gut, erklärt das Münchner Ifo Institut. Die Exporte blieben auf Wachstumskurs.
Von merklichen Zuwächsen gehen die Nahrungsmittelindustrie und hier insbesondere die Getränkehersteller aus. Gleiches gelte für die Bekleidungshersteller. Im Maschinenbau seien die Exporterwartungen auf den höchsten Wert seit Oktober 2010 gestiegen. Weniger Exportzuwächse erwarteten hingegen die Automobilhersteller und die Pharmaunternehmen.
Konsumfreudige Franzosen kurbeln Wirtschaft an
Die französische Wirtschaft wächst solide weiter - dank konsumfreudiger Verbraucher und anziehender Exporte. Nach Angaben der Statistikbehörde Insee wuchs das Bruttoinlandsprodukt zwischen April und Juni im Vergleich zum ersten Quartal um 0,5 Prozent. Die französische Wirtschaft ist damit bereits das dritte Quartal in Folge mit einer Rate von 0,5 Prozent gewachsen.
Der private Verbrauch verstärkte sich etwas und legte um 0,3 Prozent zu, nach 0,1 Prozent im Vorquartal. Die Investitionsdynamik ließ dagegen spürbar nach; es gab nur noch ein Plus von 0,7 Prozent, nach 1,3 Prozent. Die Exporte stiegen um 2,5 Prozent zu, während die Importe nur um 0,4 Prozent zulegten.
Dax stürzt unter 12.000 - "technisch erledigt"
Mit einer heftigen Umsatzspitze bricht der Dax durch die 12.000er-Marke. Aktuell notiert der Index bei 11.945 Punkten fast 1,5 Prozent im Minus.
"Es sieht so aus, als hätte der Markt nur auf Nordkoreas Rakete und die Rückkehr der britischen Shorties gewartet", sagt ein Händler. Am Montag habe der Feiertag in London noch gestützt, da viele britische Hedge Fonds nicht aktiv gewesen seien. Technisch sei der Dax damit "mehr oder weniger erledigt", heißt es weiter.
Dies zeige auch die Flucht in risikolose Anleihen. So springt der Buxl-Futures der 30jährigen Bundesanleihen um zwei volle Prozentpunkte auf 169 Prozent.
Adva crashen nach Gewinnwarnung
Bereits im zweiten Quartal lief des für den Netzwerkausrüster nicht gut – nun senkt Adva Optical wegen der unerwartet schwachen Auftragslage seine Umsatz- und Ergebniserwartung auch für das dritte Quartal. Zudem kündigte der TecDax-Konzern einen Arbeitsplatzabbau an.
Die Anleger reagieren geschockt: Adva verlieren im frühen Handel fast 21 Prozent.
ProSiebenSat1-Kurssturz zieht Dax nach unten
Zum Beginn des Handelstages befinden sich die Aktien von ProSiebenSat.1 im Crash-Modus. Innerhalb weniger Minuten fallen die Papiere des Dax-Konzerns um 11,73 Prozent und ziehen damit - gemeinsam mit den Nordkorea-Sorgen und dem starken Euro - den deutschen Leitindex nach unten. Der Dax verliert 0,97 Prozent auf 12.002 Punkte.
Auch für die deutschen Nebenwerte-Indizes geht es bergab: Der MDax mit den Aktien mittelgroßer Unternehmen sinkt um 0,83 Prozent auf 24.429 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax fällt um 0,87 Prozent auf 2235 Zähler zurück.
Für den massiven Kurseinbruch bei ProSieben sorgt der schwache Ausblick für das TV-Werbegeschäft. Die Einnahmen im dritten Quartal lägen unter den bisherigen Erwartungen, hieß es vom Unternehmen. Das Management erwartet den deutschen TV-Werbemarkt im Jahr 2017 nun nur noch auf Vorjahresniveau. Zu dem schwachen Ausblick kommt eine zurückgezogene Kaufempfehlung durch Goldman Sachs. In dem aktuellen Abwärtssog rutschen auch RTL-Anteile um etwa 8 Prozent nach unten.
Euro knackt 1,20-Dollar-Marke
Der Euro bleibt das beherrschende Thema am Markt. Jetzt hat er die 1,20 Dollar Marke geknackt. So hoch stand er zuletzt zum Jahreswechsel 2014/2015.
Für den Dax verheißt das zu Handelsbeginn nichts gutes. Der Leitindex fällt um fast 0,9 Prozent in den ersten Minuten des Handelstages.
Als Grund für den steilen Anstieg der europäischen Gemeinschaftswährung werden vor allem die neuen Spannungen zwischen Nordkorea und den USA sowie Spekulationen auf eine nur moderate Straffung der US-Geldpolitik genannt, was den Dollar schwächt.
Der Dollar-Index, der den Wert der US-Währung im Vergleich zu anderen Devisen misst, gab 0,3 Prozent nach auf ein Eineinhalb-Jahres-Tief von 91,95 Punkte.
Nordkorea treibt Gold auf Jahreshoch
Der neuerliche Raketentest Nordkoreas löst an den Märkten anhaltende Unruhe aus. In ersten Reaktionen flüchten Anleger in das als sicherer Hafen geltende Gold.
Die Feinunze (etwa 31,1 Gramm) steigt am Morgen in Singapur auf den höchsten Stand seit November 2016.
Zwischenzeitlich erreicht der Preis dort in der Spitze ein Niveau von 1322,41 US-Dollar. Auf Teleboerse.de notiert Gold laut VWD im Tageshoch sogar bei 1324,68 Dollar.
Damit liegt das Edelmetall derzeit auf Jahreshoch (YTD).
Seit dem Frühjahr pendelte der Preis für eine Feinunze zwischen 1200 und 1300 US-Dollar. Seit Monatsanfang hat die Feinunze nun rund 4 Prozent an Wert zugelegt, seit Jahresbeginn beträgt das Plus gut 15 Prozent.
Marktbeobachter begründen den deutlichen Anstieg der vergangenen Wochen mit der gestiegenen Unsicherheit unter den Anlegern nach zahlreichen Terroranschlägen in Europa, dem politischen Hickhack in den USA und der sich zuspitzenden Nordkorea-Krise.
Gold gilt traditionell als Rückzugsort für Investoren in schwierigen Zeiten.
Dax wirkt verunsichert
Am deutschen Aktienmarkt müssen sich Anleger am zweiten Handelstag der Woche auf fallende Kurse einstellen. Am frühen Morgen wird der Leitindex Dax auf Teleboerse.de zum Auftakt bei 12.064,50 Punkten gesehen, was einem Minus von 0,5 Prozent entspricht. Am Vorabend war das Börsenbarometer in Frankfurt bereits 0,4 Prozent schwächer bei 12.123,47 Zählern aus dem Handel gegangen.
Der jüngste Raketentest in Nordkorea rückt die Sorgen vor einer Eskalation im asiatisch-pazifischen Raum erneut in den Vordergrund. "Die ganze Situation mit Nordkorea hat sich nun deutlich verschärft", fasst Marktstratege David Madden vom Brokerhaus CMC Markets die Lage zusammen.
Die Vorgaben aus Asien sind schwach: Der Nikkei-Index verliert 0,6 Prozent auf 19.334 Punkte.
In New York hatte der Dow-Jones-Index am Vorabend - eine gute Stunde vor dem nordkoreanischen Raketenstart - wenig verändert bei 21.808,40 Punkten geschlossen.
Wie der Börsen-Tag zu Wochenbeginn verlief, können Sie hier nachlesen.
In den kommenden Stunden dürften Börsianer in Europa neben der Lage in Asien den GfK-Konsumklima-Index für Deutschland im Blick behalten. Mit den in dieser Woche laufenden Gesprächen über den EU-Austritt Großbritanniens könnte zudem das Thema Brexit wieder in den Vordergrund rücken.
Euro gibt leicht nach, Gold zieht an
Der Euro notiert am frühen Morgen mit 1,1973 Dollar leicht im Minus. Der jüngste Raketentest Nordkoreas wird in Nachbarstaaten wie Japan und Südkorea als ernste Bedrohung gewertet. Im Raum steht die Befürchtung, die USA unter Präsident Donald Trump könnten sich angesichts der anhaltenden Provokationen zu einem Gegenschlag veranlasst sehen.
Der Dollar gibt in der Nacht zur japanische Währung um 0,4 Prozent auf 108,80 Yen nach.
Im Handel mit Edelmetallen zieht der Preis für Gold um 0,4 Prozent an auf 1316,35 Dollar je Feinunze an.
In Asien zittern die Kurse
Die drohende Eskalation im Nordkorea-Konflikt löst an den Börsen in Fernost große Besorgnis aus. Nach dem jüngsten Raketenstart, bei dem ein weitreichendes Geschoss aus Nordkorea über japanisches Territorium hinwegflog, reagieren Anleger nervös.
In den ersten Stunden nach dem Vorfall werden Aktien tendenziell verkauft. Die Kurse von als sicher geltende Anlagen wie Gold, Schweizer Franken und japanischem Yen ziehen an.
Der Nikkei-Index mit den japanischen Standardwerten liegt in Tokio zeitweise 0,6 Prozent im Minus bei 19.330 Punkte. Im Verlauf erreicht er den niedrigsten Stand seit fast vier Monaten. Der breiter gefasste Topix fällt um 0,3 Prozent auf 1595 Zähler.
In Seoul büßt der Kospi-Index mehr als 1,0 Prozent ein auf 2343 Punkte.
Das südkoreanische Finanzministerium teilte vorsorglich mit, bei Bedarf die Märkte stabilisieren zu wollen.
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