Dax macht kurz vor grün schlapp
Die Aussicht auf eine schleppende Erholung in der Euro-Zone hat am Donnerstag auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt gedrückt. Der deutsche Leitindex konnte sich im Nachmittagshandel zwar von seinen Tiefstständen hochrappeln, für ein Plus hat es am Ende aber nicht gereicht. Für etwas Rückenwind sorgte der Euro, der nach der heutigen EZB-Entscheidung von seinen Hochs zurückkam.
Der Dax schloss 0,3 Prozent leichter bei 13.295 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,1 Prozent abwärts.
Insgesamt fiel die EZB-Entscheidung im Rahmen der Erwartungen aus. Enttäuscht hat sie laut Marktbeobachtern nur in kleinen Details, zum Beispiel ist eine Erhöhung der Freibeträge ausgeblieben, was für den Bankensektor unerfreulich ist. Für den Bankensektor ging es abwärts. Die Titel der Deutschen Bank verloren 2,1 Prozent.
EZB-Chefin Christine Lagarde hat nach Einschätzung aus dem Handel den Weg für eine weitere Aufwertung des Euro freigemacht. Sie erklärte, dass der Euro-Kurs kein Politikziel der EZB sei. Einige Teilnehmer hatten darauf spekuliert, dass Lagarde gegen die jüngste Euro-Stärke verbal intervenieren werde. Ein steigender Euro könnte zunehmend zum Problem für die Börsen werden.
Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank, verwies darauf, dass die Märkte in der Corona-Krise noch mehr Unterstützung von der EZB erwartet hätten. "Das, was die EZB heute abgeliefert hat, war nicht wenig, aber es reichte doch nicht, um die Kurse nach oben zu hieven."