Dax schließt fester
Der Dax hat sich heute von seinem gestrigen Rückschlag erholt. Unterstützung kam dabei aus den USA, die Wall Street legte zu. Auch Index-Schwergewicht Volkswagen zog den Leitindex nach oben, der 1,7 Prozent im Plus bei 15.687 Punkten schloss. Der MDax gewann 1,2 Prozent auf 34.777 Zähler, der SDax 1,4 Prozent auf 16.155 Punkte.
So entkommen Anleger den Strafzinsen
VW-Aktien gehen durch die Decke
Freude über die vorgezogenen VW-Zahlen treiben die Aktien VW in der Spitze um 6,3 Prozent auf 213,10 Euro. Der Autosektor springt 3,2 Prozent ins Plus an die Spitze. Der Dax baut sein Plus auf fast 1,1 Prozent aus. "Dass VW im ersten Halbjahr 11 Milliarden Euro operativen Gewinn hinbekommt, hat man nicht erwartet", sagt ein Händler. Die wegen Corona geschlossenen Händler und belastende Themen wie der Chip-Mangel der Branche hätten für deutlich tiefere Erwartungen gesorgt.
BASF verzehnfacht Gewinn
Der Chemiekonzern BASF hat nach kräftigen Zuwächsen im zweiten Quartal seine Gewinnprognose deutlich erhöht.
Zwischen April und Juni wuchs der Umsatz dank höherer Preise und steigender Absatzmengen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 55,8 Prozent auf 19,75 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern mitteilte. Der Betriebsgewinn verzehnfachte sich auf 2,35 Milliarden Euro von 226 Millionen.
Die BASF-Aktie tendiert 3,4 Prozent höher.
Männer vs. Frauen - Wer hat die bessere Anlagestrategie?
Wall Street erholt sich - Banken und Ölfirmen im Plus
Nach dem jüngsten Ausverkauf an den Börsen sind US-Aktienanleger wieder eingestiegen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte steigt um 0,9 Prozent auf 34.747 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 klettert um 0,7 Prozent auf 4349 Zähler. Die Technologiebörse Nasdaq gewinnt 0,2 Prozent auf 14.585 Punkte.
"Der Markt war auf einem Höhepunkt und musste sich ein wenig zurückziehen, und das hat er gestern auch getan", sagt Peter Cardillo, Chefmarktökonom beim Vermögensverwalter Spartan Capital Securities in New York.
Anleger greifen vor allem wieder bei zinsabhängigen Finanzwerten zu, nachdem es mit den Renditen an den US-Anleihemärkt nach acht Tagen Talfahrt wieder bergauf ging. Aktien von Wells Fargo, Morgan Stanley, JP Morgan, Citigroup, Goldman Sachs und Bank of America gewinnen bis zu 1,9 Prozent. Nun richtet sich der Fokus der Anleger auf die anstehende Berichtssaison, bei der die Bankhäuser in der kommenden Woche den Startschuss geben werden.
Höhere Ölpreise stützen den Energiesektor. Papiere von Exxon Mobil, Devon Energy, Schlumberger, Occidental Petroleum und Halliburton legen bis zu 0,6 Prozent zu.
Schlüsselfigur in Cum-Ex-Skandal festgenommen
Eine der Schlüsselfiguren in der Cum-Ex-Affäre um anrüchige Geschäfte mit Dividendenpapieren ist nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft in der Schweiz festgenommen worden. Der Steuerexperte Hanno Berger, der sich bereits vor Jahren ins Schweizer Bergdorf Zuoz abgesetzt hatte, sei Schweizer Behörden zufolge festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt.
Das Landgericht Bonn hatte im Juni Haftbefehl gegen Berger erlassen, nachdem er der Ladung zu einem Prozess dort nicht gefolgt war. Berger gilt als geistiger Vater des Betrugssystems, mit dem sich Investoren eine einmal gezahlte Kapitalertragssteuer auf Aktiendividenden zweimal vom Finanzamt erstatten ließen.
Volkswagen überrascht positiv
Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Halbjahr von den deutlich steigenden Auslieferungen profitiert. In den ersten sechs Monaten hätten die gestiegenen Verkäufe zu einem "sehr hohen Umsatz" geführt, hieß es überraschend vom Dax-Konzern aus Wolfsburg. Das operative Ergebnis habe rund elf Milliarden Euro erreicht. Ein Jahr zuvor war wegen des Einbruchs in der Corona-Krise vor Sondereinflüssen ein Verlust von 803 Millionen Euro angefallen. Analysten hatten zudem deutlich weniger operativen Gewinn erwartet.
Biden-Pläne drücken Maersk
Die Aktien der dänischen Reederei Moeller Maersk fallen in der Spitze um 3,9 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief. US-Präsident Joe Biden will bestehende Monopole im Transportsektor aufbrechen und den Wettbewerb auf dem Wasser und der Schiene verbessern.
Maersk ist die weltgrößte Linienreederei.
Öl wird teurer
Spekulationen auf einen Angebotsengpass treiben den Ölpreis. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuert sich um ein Prozent auf 74,82 Dollar je Barrel. "Der Rückgang der US-Lagerbestände untermauert die Einschätzung, dass die dortige Nachfrage mit Beginn der Sommer-Reisesaison anzieht", sagt Hiroyuki Kikukawa, Chef-Analyst des Brokerhauses Nissan Securities. Gleichzeitig stagniere die Produktion der US-Schieferölförderer. Das mache Investoren trotz des Streits bei der Opec+ um die Förderquoten optimistisch.
Brent Rohöl
Airbus-Aktien mit kräftigem Plus
Ein rund 50-prozentiger Anstieg der Auslieferungen beschert Airbus den größten Kurssprung seit sechs Wochen. Die Aktien des Flugzeugbauers steigen um 4,6 Prozent auf rund 114 Euro.
Flugzeughersteller hatte im Juni, verglichen mit dem Vormonat, mehr Jets an seine Kunden ausgeliefert und holte auch mehr neue Aufträge herein. Die Stornierungen hielten sich zugleich eng in Grenzen.
Wachstum in Großbritannien schwächt sich ab
Die britische Wirtschaft hat ihr Wachstumstempo im Mai verringert. Gegenüber dem Vormonat sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,8 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt ONS mit. Im April hatte das Wachstum mit 2 Prozent noch deutlich höher gelegen.
Noch immer liegt die britische Wirtschaftsleistung 3,1 Prozent tiefer als vor Beginn der Corona-Krise.
Der Dienstleistungssektor wuchs den Angaben zufolge um 0,9 Prozent. Das Gastgewerbe expandierte kräftig um rund 37 Prozent. Es profitiert von den Lockerungen zahlreicher Corona-Beschränkungen, unter denen es lange gelitten hat. Das produzierende Gewerbe steigerte seine Leistung um 0,8 Prozent, während der Bausektor schrumpfte.
Bundesbank-Chef erläutert Inflationsziel
Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat angesichts des veränderten EZB-Inflationsziels das Primat der Preisstabilität betont. "Die neue Strategie hilft der Geldpolitik, Preisstabilität für die Menschen im Euroraum zu sichern", so Weidmann. "Eine Inflationsrate von zwei Prozent in der mittleren Frist ist als Ziel klar und leicht zu verstehen. Wir streben weder niedrigere noch höhere Raten an. Das war mir wichtig."
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte gestern ihre runderneuerte geldpolitische Strategie vorgestellt.
Biontech und Synlab legen Kurssprung hin
Autoverkäufe in China brechen ein
Aufgrund des weltweiten Halbleitermangels sind im Juni in China 12,4 Prozent weniger Autos verkauft worden als im Vorjahr, wie Daten des chinesischen Automobilherstellerverbands zeigen. Wegen der derzeit raren Chips kommt es bei vielen Herstellern immer wieder zu Produktionsverzögerungen.
In den ersten sechs Monaten des Jahres stieg der Autoabsatz in China allerdings. So wurden 25,6 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. Vor allem Autos mit alternativen Antrieben, wie Elektromotoren und Wasserstoffantrieben, waren im weltweit größten Automarkt stark gefragt - das Plus betrug im Juni knapp 140 Prozent.
Britische Einreise-Lockerung lässt Airline-Aktien steigen
Die angekündigte Streichung der Quarantäne-Pflicht für vollständig Geimpfte bei der Einreise nach Großbritannien gibt Tourismus-Werten Auftrieb. Der europäische Branchenindex steigt um 1,5 Prozent. Besonders gefragt ist die britische Fluggesellschaft Easyjet und die British-Airways-Mutter IAG, deren Aktien sich um bis zu 3,5 Prozent verteuern. Der irische Billig-Flieger Ryanair gewinnt zwei Prozent.
Tesla liefert Model Y ab August in Deutschland aus
Tesla startet in wenigen Wochen mit der Auslieferung seines Mini-SUV Model Y in Europa. Die ersten Fahrzeuge sollen im August in Deutschland übergeben werden, wie der Elektroauto-Hersteller ankündigte. Sie kommen aus Shanghai.
Tesla wollte ursprünglich im Juli mit der Produktion des Model Y in Grünheide in Berlin beginnen, doch die Fertigstellung des ersten europäischen Werks verzögert sich.
Der Mini-SUV ist eine etwas größere Version von Teslas erstem Massenmarkt-Wagen Model 3. Im zweiten Quartal lieferte die Firma gut 199.000 Fahrzeuge der Modelle 3 und Y aus, die größeren und teureren Model S und Model X kamen auf knapp 2000 Auslieferungen.
Ceconomy-Aktien stürzen ab
Die Verzögerungen bei der Komplett-Übernahme der Media-Saturn-Holding schicken Ceconomy auf Talfahrt. Die Aktien des Einzelhändlers fallen um knapp acht Prozent auf ein Elf-Monats-Tief von 3,64 Euro. Der Deal werde aber abgeschlossen, prognostiziert Analyst Volker Bosse von der Baader Helvea Bank. "Nur später als ursprünglich gedacht."
London muss über 47 Milliarden Euro für Brexit zahlen
Der Ausstieg aus der Europäischen Union kommt Großbritannien teuer zu stehen. Die Regierung in London muss der EU im Rahmen der Brexit-Austrittsvereinbarung 47,5 Milliarden Euro zahlen, wie aus dem EU-Haushaltsbericht für 2020 hervorgeht. Die britische unabhängige Haushaltsbehörde OBR hatte im März 2018 den Betrag auf lediglich 41,4 Milliarden Euro geschätzt.
Mit dem Geld muss Großbritannien seine finanziellen Verpflichtungen erfüllen, die das Land während seiner EU-Mitgliedschaft eingegangen war - etwa die Kosten für Pensionen von EU-Beamten oder zugesagte Beiträge zu Forschungsprogrammen. Bereits in diesem Jahr sind dem EU-Haushaltsbericht zufolge 6,8 Milliarden Euro fällig.
Bauen wird deutlich teurer
Angetrieben von erhöhten Materialkosten für Holz und Stahl sind die Baupreise in Deutschland im Mai kräftig gestiegen. Sie legten binnen Jahresfrist um 6,4 Prozent zu - der höchste Zuwachs gegenüber einem Vorjahr seit Mai 2007, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte.
Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von Mai 2020 bis Mai 2021 um 7,3 Prozent. Den stärksten Anstieg gab es dabei bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten. Sie sind aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland um 28,5 Prozent teurer geworden.
Die Umsätze im Bauhauptgewerbe in Deutschland liegen auf Jahressicht bislang dennoch unter Vorjahresniveau: Von Januar bis einschließlich April blieben die Erlöse um 5,6 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums, obwohl es im April im Jahresvergleich ein Umsatzplus von 3,6 Prozent gab. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) sowie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau).
Dax leicht erholt
Nach dem jüngsten Kursrutsch kehren Anleger an den deutschen Aktienmarkt zurück. Der Dax steigt zur Eröffnung um 0,5 Prozent auf 15.499 Punkte. Gestern hatte er 1,7 Prozent verloren. "Es gibt noch immer eine größere Zahl an Investoren, die die Rally unterinvestiert beobachtet haben", sagt Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners.
Gleichzeitig mache die wieder aufflackernde Pandemie den einen oder anderen nervös, wirft Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi ein. "Es ist die rasante Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus, die die schon sicher geglaubte Konjunkturerholung nach der Pandemie ins Wanken bringt. In Europa besteht das Risiko, dass die derzeitige Situation mit wenigen Beschränkungen nicht mehr lange Bestand haben wird, von weiteren Lockerungen ganz zu schweigen."
Spekulation um Auffrischungsimpfung treibt Biontech
Der geplante Antrag in den USA für die Zulassung einer Corona-Auffrischungsimpfung gibt Biontech Auftrieb. Die Aktien der Biotechfirma steigen im Frankfurter Frühhandel um 5,7 Prozent.
Die Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer wollen in den kommenden Wochen Daten bei den Zulassungsbehörden einreichen.
"Obwohl der Schutz gegen schwere Erkrankungen sechs Monate lang hoch bleibt, ist mit einer Abnahme der Wirksamkeit gegen symptomatische Fälle im Laufe der Zeit und dem Auftreten von Varianten zu rechnen", erklärten die beiden Unternehmen. Deshalb könnte eine dritte Dosis sechs bis zwölf Monate nach der ersten Impfung erforderlich sein.
Die deutsche Firma Biontech arbeitet derzeit außerdem an einem Impfstoff, der speziell vor der Delta-Variante schützen soll. Die ersten Proben sind in einem Werk in Mainz in Produktion. Die klinischen Studien könnten nach Angaben von Biontech und seinem US-Partner Pfizer im August beginnen.
Tokio, Shanghai, Seoul - überall Corona-Sorgen
Aus Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen einer weiteren Corona-Welle haben sich Anleger aus den asiatischen Aktienmärkten zurückgezogen. Der japanische Nikkei fiel zum Wochenausklang um 0,7 Prozent auf 27.942 Punkte. Die Börse Shanghai büßte 0,2 Prozent auf 3520 Zähler ein.
Das Wiederaufflackern der Pandemie bereite auch Südkorea-Anlegern Kopfschmerzen, sagte ein Analyst. Sie befürchteten, dass die neuen Restriktionen die wirtschaftliche Erholung beeinträchtigten. Der Leitindex Kospi fiel um ein Prozent.
Gegen den Trend legte die Hongkonger Börse ein knappes Prozent zu, nachdem sie zunächst auf ein Sechseinhalb-Monats-Tief gefallen war. Anleger hätten die Chance zum Einstieg genutzt, sagten Börsianer.
Synlab-Kurs schießt nach Prognoseanhebung hoch
Für die Aktie von Synlab ist es im frühen Handel um sechs Prozent nach oben gegangen. Das Unternehmen hatte gestern Abend den Ausblick nach oben genommen und liegt nun deutlich oberhalb der Markterwartung. Das bereinigte Ebitda soll 925 Millionen Euro übertreffen, hier liegt der Konsens bei 850 Millionen Euro.
Die Aktie war erst im April bei 18 Euro an die Börse gekommen und ging gestern bei 18,53 Euro aus dem Xetra-Handel.
Ölpreise halten sich mit kleinen Gewinnen
Die Ölpreise sind im frühen Handel leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 74,12 US-Dollar. Das waren zwölf Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte WTI stieg um 24 Cent auf 73,18 Dollar.
Trotz der jüngsten Stabilisierung haben die Ölpreise in der laufenden Woche kräftig nachgegeben. In der Spitze betrugen die Verluste etwa sechs Dollar. Ein Grund ist die Verunsicherung über den künftigen Kurs des Ölverbunds Opec+. Ein weiterer Grund für die schlechtere Stimmung am Ölmarkt ist die rasche Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus.
Scholz will bei G20-Kollegen für Mindeststeuer werben
Hohe Abgaben mit Sonderregelungen umgehen, oder direkt von besonders niedrigen Abgaben profitieren: Europäische Steueroasen, wie Luxemburg oder Irland, sind unter internationalen Konzern-Riesen sehr beliebt - noch. Denn eine globale Mindeststeuer könnte die Schlupflöcher schließen.
Fed-Bankerin befürchtet wegen niedriger Impfquoten Schlimmes
Die Präsidentin der Fed San Francisco, Mary Daly, betrachtet niedrige Impfquoten als Bedrohung für die Weltwirtschaft. Es sei wichtig für die Welt, höhere Impfraten zu erreichen, sagt sie der "Financial Times". Ansonsten gebe es "Gegenwind" etwa für die US-Wirtschaft.
"Ich denke, eines der größten Risiken für unser zukünftiges globales Wachstum besteht darin, dass wir den Sieg über Covid-19 zu früh erklären", fügt Daly hinzu.
Euro hat sich stabilisiert
Der Euro hat sich im frühen Handel trotz leichter Kursverluste über der Marke von 1,18 US-Dollar gehalten. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1835 US-Dollar und damit etwas weniger als in der Nacht zuvor. Die EZB hatte den Referenzkurs gestern auf 1,1838 Dollar festgesetzt.
Vor dem Wochenende stehen nur wenige Konjunkturzahlen an, die am Devisenmarkt größeres Interesse hervorrufen könnten. Es äußern sich allerdings einige hochrangige Notenbankvertreter.
Euro / Dollar
Preisauftrieb in China lässt im Juni etwas nach
Die Erzeugerpreise in China sind im Juni nicht mehr ganz so stark gestiegen wie im Vormonat. Auch der Anstieg der Verbraucherpreise nahm im vergangenen Monat etwas ab, wie das Statistikamt des Landes mitteilte. Der Erzeugerpreisindex stieg im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,8 Prozent, nach einem Plus von 9,0 Prozent im Mai. Ökonomen hatten mit diesem Wert gerechnet. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Erzeugerpreisindex um 0,3 Prozent. In den ersten sechs Monaten des Jahres nahm der Index um 5,1 Prozent zu.
Der chinesische Verbraucherpreisindex stieg den weiteren Angaben zufolge im Juni um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Mai war er um 1,3 Prozent gestiegen. Ökonomen hatten im Konsens ein Plus von 1,2 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vormonat ergab sich ein Rückgang um 0,4 Prozent vor allem wegen rückläufiger Nahrungsmittelpreise.
Dax leckt heute seine Wunden
Der Dax wird heute mit einer kaum veränderten Handelseröffnung erwartet. So stellt IG den Leitindex am Morgen bei 15.412 Punkten nach einem Schluss am Vortag bei 15.421 Zählern. Nach dem Rücksetzer um rund 380 Punkte innerhalb von 24 Stunden waren am Vortag bei 15.300 Punkten Käufer an den Markt gekommen. Es ist dabei positiv zu vermerken, dass der Rücksetzer erneut Geld von der Seitenlinie in den Markt gebracht hat.
Mit etwas mehr Skepsis wurde zuletzt die Entwicklung bei den Corona-Neuinfektionen beobachtet. Die globalen Konjunkturdaten hatten sich jüngst eingetrübt und damit Hinweise darauf geliefert, dass die andauernde Verbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus die bisherige Wachstumseuphorie ernüchtert.
Auch aus Asien gibt es Nachrichten über neuerliche Lockdowns in Australien und Japan. Sollte sich bestätigen, dass wegen steigender Corona-Zahlen einem Bericht zufolge künftig bald wieder ganz Spanien Risikogebiet werden könnte, dürften erneut die Aktien aus dem Reisesektor unter Druck geraten.
VW-Kontrollgremium behandelt Personalie Diess
Nach zwei Anläufen könnte der Vertrag von VW-Vorstandschef Herbert Diess jetzt doch vorzeitig verlängert werden. Der Aufsichtsrat des Dax-Konzerns werde auf seiner heutigen Sitzung über einen Vierjahresvertrag bis Oktober 2025 beraten, zitierte Reuters zwei Insider. Über Details werde noch gesprochen.
Hauptthema des Treffens der VW-Kontrolleure ist die für nächste Woche angekündigte Präsentation der Konzernstrategie 2030. Ein Sprecher des Aufsichtsrats wollte sich dazu nicht äußern. Volkswagen war nicht unmittelbar für eine Stellungnahme zu erreichen.
Der 62-jährige Diess hatte bereits zwei Mal im vergangenen Jahr einen Vorstoß zu einer vorzeitigen Verlängerung seines bis 2023 laufenden Vertrages unternommen. Dagegen stemmte sich der frühere VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh.
Ceconomy kann Media-Saturn noch nicht komplett übernehmen
Die Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding durch Ceconomy stockt. Das SDax-Unternehmen verwies auf eine vorläufige Rechtsauffassung des Oberlandesgerichts Düsseldorf zur Freigabe einer geplanten Kapitalerhöhung. Mehrere Aktionäre hatten gegen die Maßnahme geklagt, mit der der Erwerb der Anteile finanziert werden sollte. Jedoch beabsichtige die Firma weiterhin, die Komplettübernahme umzusetzen.
Die Anteilseigner hatten auf der Hauptversammlung im Februar mit einer Mehrheit von 99 Prozent dem Vorhaben zugestimmt. Die Düsseldorfer Holding hatte sich im Dezember mit der Media-Markt-Gründerfamilie Kellerhals auf den Erwerb der restlichen 21,6 Prozent der Anteile an MediaMarktSaturn geeinigt. Im Gegenzug bekommt die Kellerhals-Familienholding Convergenta eine Beteiligung von 25,9 Prozent an Ceconomy.
Chinesen testen womöglich 737 MAX - Balsam für Boeing-Aktie
Beamte der chinesischen Luftfahrtbehörde haben ihre Bereitschaft geäußert, Flugtests mit der Boeing 737 MAX durchzuführen. Dies könnte den Weg für die Rückkehr des meisterverkauften Jets in China ermöglichen, berichtete Bloomberg. Die genauen Bedingungen müssten noch ausgearbeitet werden. Der Flugzeughersteller plane ein Team von 35 Piloten und Ingenieuren zu einem Treffen Ende Juli nach China zu schicken, laut Bloomberg Bericht, der sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen bezog.
Boeing hatte ursprünglich gehofft, dass China die Boeing 737 MAX bis Ende 2020 fliegen lassen würde. Spannungen zwischen den Handelsmächten, regulatorische Hürden und Versuche des Westens der chinesischen Konkurrenz entgegenzuwirken verzögerten seine Rückkehr. Die Aktien des Unternehmens schlossen nach dem Bloomberg-Bericht um zwei Prozent höher.
Japans Nikkei lässt kräftig Federn
Die asiatischen Aktienmärkte sind auf ein Zweimonatstief gefallen und haben damit die schlechteste Wochenbilanz seit Februar geliefert. Befürchtungen, die Zentralbanken könnten die wirtschaftliche Erholung abwürgen, indem sie versuchten die Inflation einzudämmen, und die sich schnell ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus haben den Ausblick verdüstert.
In Tokio notierte der Nikkei 2,3 Prozent tiefer bei 27.473 Punkten. Der breiter gefasste Topix sank um 1,7 Prozent und lag bei 1887 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,7 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verlor 1,1 Prozent.
Im asiatischen Devisenhandel gewann der US-Dollar 0,1 Prozent auf 109,92 Yen und gab 0,1 Prozent auf 6,4838 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er kaum verändert bei 0,9157 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,1 Prozent auf 1,1836 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0839 Franken. Das Pfund Sterling verlor 0,1 Prozent auf 1,3774 Dollar.
Das wird heute für den Dax wichtig
"Mit Covid-19 ist ein Unsicherheitsfaktor zurück auf der Hauptbühne", schreibt Marktexperte Timo Emden von Emden Research. Das dynamische Infektionsgeschehen rund um die Mutation der sogenannten Delta-Variante lehre Europas Anleger wieder das Fürchten - und hat den Dax gestern auf Talfahrt geschickt. Der deutsche Aktienindex durchbrach die enge Handelsspanne der vergangenen Tage nach unten und sackte kurz auf den tiefsten Stand seit Mai ab. Am Ende stand ein Minus von 1,7 Prozent auf 15.420 Punkte.
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht heute Umsatz und Beschäftigung im Baugewerbe für den Monat April 2021. Ansonsten treffen sich die G20-Minister für Wirtschaft und Finanzen in Italien. Bundesfinanzminister Olaf Scholz will dort um Unterstützung für die geplante globale Steuerreform werben.
Die Mindeststeuer soll verhindern, dass Unternehmen ihren Sitz in Niedrigsteuerländer verlagern und die Länder ihre Unternehmenssteuern immer weiter senken. Außerdem sollen internationale Unternehmen künftig nicht nur in ihrem Heimatland Steuern zahlen, sondern auch da, wo sie gute Geschäfte machen. Das betrifft unter anderem große Digitalkonzerne. Apropos: In Moskau verhandelt außerdem ein Gericht über zwei Beschwerden des US-Technologiekonzerns Apple gegen russische Behörden.