Mittwoch, 08. November 2023Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer und Thomas Badtke
17:42 Uhr

Beim DAX kracht es "wie an Silvester"

Der DAX hat einen ereignisreichen Handelstag mit Gewinnen beendet. Der deutsche Börsenleitindex beschließt das Mittwochsgeschäft 0,5 Prozent fester mit einem Stand von 15.230 Punkten. Im Verlauf war er aber bis auf ein Tagestief von 15.096 Zähler abgerutscht.

DAX
DAX 23.745,06

"Der DAX legt zu - dank der Wall Street und deren Anfangsgewinnen. Dow und Co. basteln zunächst weiter an ihrer Gewinnserie", kommentiert ntv-Börsenkorrespondent Frank Meyer. "Charttechnisch betrachtet muss der DAX in Richtung 15.500er Marke schauen, danach ist weiter Luft nach oben", erläutert Meyer. "Heute war Großkampftag in der Berichtssaison, Silvester ist nichts dagegen: Conti, Coba, Adidas, Eon, Siemens Healthineers, Bayer und und und", so Meyer weiter. "Mit der Commerzbank-Aktie ging es beispielsweise erst rauf, dann runter, dann wieder rauf."

Bei den DAX-Einzelwerten drehen Aktien der DHL Group im Verlauf nach einem schwachen Start und notieren am Ende fast drei Prozent fester. Auch die Commerzbank-Titel legen zu, haben aber eine wahre Berg- und Talfahrt hinter sich. Am Markt wird auf zwischenzeitliche Gewinnmitnahmen verwiesen. Continental-Papiere verbessern sich ebenfalls. Die Anleger von Adidas müssen dagegen ein Minus von etwas mehr als einem Prozent verkraften. Bei Eon geht es in einem schlechten Umfeld für Versorger um etwa ein Prozent bergab. Fresenius verbuchen einen Kursgewinn von rund 2,5 Prozent, hier allerdings nicht wegen Zahlen. Als Treiber fungierte der Verkauf von Kinderwunschkliniken an ein Konsortium rund um den Finanzinvestor KKR.

17:31 Uhr

Deutsche Chipfirma sieht sich auf Kurs

Der Chiphersteller Elmos Semiconductor hat nach florierenden Geschäften im dritten Quartal seine Jahresprognose bekräftigt. Dank neuer Produkte und weiterhin hoher Nachfrage legte der Konzernumsatz um 26,7 Prozent auf 151,5 Millionen Euro zu, wie das auf Halbleiter für die Autoindustrie spezialisierte SDAX-Unternehmen mitteilt. Der Betriebsgewinn (EBIT) kletterte auf 41,6 Millionen Euro von 29,8 Millionen Euro vor Jahresfrist. Damit belief sich die operative Umsatzrendite (EBIT-Marge) auf 27,5 Prozent. Der Vorstand um Firmenchef Arne Schneider erwartet im Gesamtjahr unverändert einen Umsatz von mehr als 560 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von 23 bis 27 Prozent.

17:24 Uhr

Fresenius verkauft Kinderwunschkliniken

Der Gesundheitskonzern Fresenius verkauft seine Kinderwunsch-Klinikkette Eugin an ein Konsortium um den US-Finanzinvestor KKR. Die zu KKR gehörende Gruppe für Fruchtbarkeitsmedizin, IVI RMA, und der spanische Vermögensverwalter GED Capital legen einschließlich Meilensteinzahlungen bis zu 500 Millionen Euro für Eugin auf den Tisch, wie Fresenius bekannt gibt. Fresenius hatte die Übernahme von Eugin erst Ende 2020 angekündigt. Zu dem Unternehmen gehören 69 Kliniken in weltweit elf Ländern. 2022 erzielte Eugin einen Umsatz von 227 Millionen Euro. IVI RMA beschäftigt mehr als 4.400 Mitarbeiter an über 150 Standorten in 14 Ländern.

Fresenius SE
Fresenius SE 46,47

17:15 Uhr

Europas größter Laborbetreiber bekräftigt Jahresziele

Europas größter Laborbetreiber Synlab sieht sich nach dem Wegfall des Corona-Test-Geschäftes auf Kurs. "Trotz des schwierigen makroökonomischen Umfelds und hohen Inflationsdrucks verzeichneten wir ein starkes organisches Wachstum von 6,9 Prozent", erklärt Vorstandschef Mathieu Floreani mit Blick auf die ersten neun Monate. Er bekräftigt seine Jahresprognose, die einen Umsatzrückgang nach dem fast vollständigen Wegfall des Geschäfts mit Corona-Tests auf 2,7 Milliarden Euro von 3,25 Milliarden Euro vor Jahresfrist vorsieht und eine bereinigte operative Umsatzrendite (EBITDA-Marge) von 16 bis 18 Prozent nach 23,2 Prozent 2022. In den ersten neun Monaten erreichte der Umsatz 2,0 Milliarden Euro nach 2,5 Milliarden Euro und das bereinigte EBITDA 328 Millionen Euro nach 644 Millionen.

17:03 Uhr

Rückenwind für Vestas

Der weltgrößte Windturbinenbauer Vestas schreibt wieder schwarze Zahlen und hebt seine Jahresprognose an. Angetrieben von einer verbesserten Lieferkette und höheren Turbinenpreisen erzielte der Konzern im dritten Quartal einen operativen Gewinn (EBIT) von 70 Millionen Euro, wie Vestas mitteilt. Damit liegt das Unternehmen deutlich über den Analystenerwartungen von 31 Millionen Euro. Im Vorjahr stand noch ein Verlust von 127 Millionen Euro in den Büchern. Der Umsatz legte um elf Prozent auf 4,4 Milliarden Euro zu. Die Spannen seiner Jahresprognosen schraubte der Konzern deshalb hoch und erwartet nun einen Umsatz zwischen 14,5 Milliarden und 15,5 Milliarden Euro nach zuvor 14,0 bis 15,5 Milliarden Euro sowie eine bereinigte EBIT-Marge zwischen null und zwei Prozent nach minus zwei bis plus drei Prozent. An der Kopenhagener Börse legten die Aktien des Unternehmens zwischenzeitlich um rund neun Prozent zu.

Vestas
Vestas 16,20

16:48 Uhr

Spartenverkauf nach China – Süss-Kurs schießt nach oben

Der geplante Verkauf seiner schwächelnden Mikrooptik-Sparte nach China lässt Süss Microtec abheben. Die Aktien schießen in der Spitze um 18,3 Prozent nach oben auf ein Zwei-Wochen-Hoch von 20,25 Euro. Damit sind sie größter Gewinner im SDAX. Zeitweise wird der Handel mit den Titeln des Chip-Ausrüsters angehalten. Vor der Nachricht hatten sie rund zwei Prozent im Minus gelegen.

SDax
SDax 16.872,76
Suss Microtec
Suss Microtec 30,62

 

16:34 Uhr

Siemens Energy fordert mehr feste Zusagen

Siemens Energy fordert mehr staatliche Unterstützung für die Wasserstoffwirtschaft. Derzeit seien zwar Projekte mit einem Volumen von 300 Milliarden weltweit angekündigt, aber nur zehn Prozent davon seien fest zugesagt, so die zuständige Siemens-Energy-Managerin Anne-Laure de Chammard. Viele Banken hielten sich derzeit noch damit zurück, die Projekte zu finanzieren, weil die Technik noch wenig erprobt sei. Entsprechend sei staatliche Hilfe nötig.

Siemens Energy
Siemens Energy 98,86

Siemens Energy selbst rechnet mittelfristig mit Erlösen von mehr als einer Milliarde Euro im Geschäft mit Elektrolyseuren, sagt sie. Das Unternehmen baut in seinem Werk in Berlin Elektrolyseure, die mit Hilfe von Strom Wasserstoff aus Wasser erzeugen, und hat dazu ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem französischen Gasespezialisten Air Liquide gegründet. In der Anlage sollen mittelfristig Elektrolyseure mit einer Leistung von drei Gigawatt pro Jahr produziert werden.

16:15 Uhr

"Letzte Meile" bis zum Inflationsziel am schwierigsten

Bei der Bekämpfung der Inflation hat die EZB laut Bundesbankchef Joachim Nagel noch ein hartes Stück Arbeit vor sich. Angesichts des Konjunkturabschwungs könne die "letzte Meile" vor Erreichen des Inflationsziels von zwei Prozent durchaus die schwierigste sein, warnt das deutsche Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB). Mit der geldpolitischen Straffung gehe eine Verschärfung der Finanzierungsbedingungen einher. Diese bremsten die Wirtschaft: "Das ist der Punkt, an dem wir uns gerade befinden", betont Nagel. Mit der Zeit werde die schwächere Konjunktur auch die Inflation weiter bremsen: "Die Geldpolitik hat bereits begonnen, die Inflation zu dämpfen. Und das wird auch 2024 und 2025 so bleiben."

Die EZB hat auf ihrer jüngsten Sitzung angesichts der Konjunkturflaute und nachlassender Inflation beschlossen, ihre Zinserhöhungsserie zu stoppen. Sie hatte im Kampf gegen die starke Teuerung seit Sommer 2022 die geldpolitischen Schlüsselsätze zehn Mal in Folge angehoben. EZB-Präsidentin Christine Lagarde wies nach dem Zinsbeschluss zugleich die Idee schneller Zinssenkungen zurück. Griechenlands Notenbankchef Yannis Stournaras hält angesichts der immer stärker fallenden Inflation erste Zinssenkungen der EZB bereits ab Mitte des kommenden Jahres allerdings für möglich.

16:05 Uhr

Kein Impuls von Powell für die Wall Street

Auch nach einem Auftritt von Fed-Chef Jerome Powell tritt die Wall Street weitgehend auf der Stelle. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P-500 notieren zunächst knapp im Plus bei 34.186 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückt um 0,2 Prozent auf 13.660 Zähler vor.

Under Armour
Under Armour 4,27

Ein Kommentar des Vorsitzenden der US-Notenbank Fed zur Geldpolitik blieb bei seinem mit Spannung erwarteten Grußwort auf einer Konferenz aus. Die Investoren hatten gerätselt, ob er sich anderen Fed-Vertretern anschließt und gegen eine Lockerung der Geldpolitik spricht. Die Experten zeigten sich gelassen. "Selbst wenn die Zentralbanken der Ansicht wären, dass die Zinssätze im nächsten Jahr sinken könnten, wäre es unrealistisch, von ihnen zu erwarten, dass sie dies zum jetzigen Zeitpunkt sagen", kommentiert Craig Erlam, Analyst vom Handelshaus Oanda.

Im Rampenlicht bei den Einzelwerten stehen weiterhin die Konzernbilanzen. Gefragt sind etwa Under Armour mit einem Kursplus von knapp sechs Prozent. Der US-Sportausrüster hat seine Kosten im Griff und profitiert von sinkenden Fracht- und Rohstoffkosten.

15:35 Uhr

Wirtschaftsweise zeichnen düsteres Bild

Deutschland rutscht den Wirtschaftsweisen zufolge in eine Rezession und kann kommendes Jahr nur mit leichter Erholung rechnen. Der Sachverständigenrat Wirtschaft erwartet in dem Jahresgutachten für die Bundesregierung, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2023 um 0,4 Prozent sinkt. Damit deckt sich die Prognose mit der Vorhersage der Regierung. "Die konjunkturelle Erholung in Deutschland verzögert sich", betonen die Top-Ökonomen. Die Energiekrise und die inflationsbedingt gesunkenen Realeinkommen machten der Wirtschaft weiter zu schaffen. Das höhere Zinsniveau dämpfe zudem Investitionen und Bautätigkeit im Inland.

Für 2024 sind die Gutachter um die Münchner Ökonomin Monika Schnitzer wesentlich skeptischer als Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck: Der Grünen-Politiker geht von 1,3 Prozent BIP-Wachstum aus, der Rat erwartet jedoch nur ein Plus von 0,7 Prozent. Auch 2024 dürften die Lebenshaltungskosten in Deutschland laut Prognose des Rats noch um 2,6 Prozent nach oben gehen, nach einer Inflationsrate von geschätzt 6,1 Prozent im laufenden Jahr.

15:07 Uhr

Pfandbriefbank streicht Gewinnprognose drastisch zusammen

Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) zollt der Krise am Immobilienmarkt Tribut, streicht ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr drastisch zusammen und kürzt die Dividende. Statt eines Ergebnisses von 170 bis 200 Millionen Euro vor Steuern rechnet der Immobilienfinanzierer nur noch mit 90 bis 110 Millionen Euro, wie er mitteilt. Die Rückstellungen für faule Kredite summierten sich in den ersten neun Monaten auf 104 Millionen Euro nach 38 Millionen Euro im Vorjahr, und auch im vierten Quartal sei eine weitere Risikovorsorge zu erwarten. Der scheidende Vorstandschef Andreas Arndt rechnet nicht mehr mit einer raschen Erholung des Marktes für Gewerbeimmobilien, die die pbb hauptsächlich finanziert.

Deutsche Pfandbriefbank
Deutsche Pfandbriefbank 4,94

"Wir rechnen erst im ersten Halbjahr 2024 mit einer Stabilisierung am Immobilienmarkt", sagt Arndt. "Der Preis-Findungsprozess zieht sich deutlich länger hin als erwartet." Die Bank werde aber voraussichtlich profitabel bleiben. Nach neun Monaten steht ein Gewinn vor Steuern von 91 Millionen Euro zu Buche, das sind 43 Prozent weniger als vor einem Jahr. Nach der Prognose käme die pbb im vierten Quartal schlimmstenfalls vor Steuern nur noch auf eine schwarze Null.

14:52 Uhr

Chinas Autoabsatz unter Strom

Der chinesische Automarkt ist den dritten Monat in Folge gewachsen. Im Oktober stiegen die Pkw-Verkäufe in China im Vergleich zum Vorjahr um knapp zehn Prozent auf zwei Millionen Einheiten, wie der Branchenverband China Passenger Car Association (CPCA) mitteilt. Im November könnte der Absatz sogar um 20 Prozent zulegen, weil die Hersteller ihre Verkaufsziele auf dem größten Automarkt der Welt erreichen wollten.

Tesla
Tesla 376,85

Vor allem Autos mit klimaschonenden Antrieben - sogenannte New Energy Vehicles (NEV) - waren gefragt. Im Berichtszeitraum seien 37,5 Prozent mehr Autos mit Elektro-, Hybrid- oder Wasserstoffantrieb an die Kunden gegangen als noch ein Jahr zuvor. Ihr Anteil an den Gesamtverkäufen machte 37,4 Prozent aus. Der Export sorgte ebenfalls für Schwung und lag mit einem Wachstum von 49 Prozent nahezu auf dem Niveau von September.

Doch der zu Jahresbeginn vom US-Elektroautobauer Tesla angezettelte Preiskampf drückt die Rentabilität von reinen E-Auto-Herstellern. Tesla selbst verkaufte im Vergleich zu seinen chinesischen Konkurrenten weniger Fahrzeuge: Die Auslieferungen von in China hergestellten E-Autos gingen um 2,6 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück und lagen nur 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert. "Der Automobilsektor war bereits in einem sehr miserablen Zustand, mit Gewinnmargen auf einem historischen Tiefstand von nur 4,5 Prozent im September", sagt Cui Dongshu von der CPCA mit Blick auf die Zahlen für den Vormonat.

14:33 Uhr

Ebay-Kurs rauscht in den Keller

Mit Enttäuschung wird der Ausblick von Ebay aufgenommen. Besonders die Erwartungen an das Weihnachtsgeschäft hätten nicht überzeugt, heißt es. Die Drittquartalszahlen fielen etwas besser aus als angenommen. Die Aktie fällt vorbörslich um 6,6 Prozent.

Ebay
Ebay 76,78

14:21 Uhr

Take-Two-Kurs zockt GTA

Anleger spekulieren auf Neuigkeiten zum sechsten Teil der beliebten Videospielreihe Grand Theft Auto (GTA). Die Aktien des Videospiel-Unternehmens Take Two Interactive Software steigen deswegen im vorbörslichen US-Geschäft um mehr als neun Prozent. Die Tochtergesellschaft Rockstar Games wolle noch in dieser Woche eine Ankündigung zu GTA VI machen, berichtete die Agentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen. Take-Two plane die Veröffentlichung eines Trailers zu GTA VI im nächsten Monat, um das 25-jährige Bestehen von Rockstar zu feiern, heißt es in dem Bericht.

Take-two
Take-two 222,40

14:06 Uhr

Ölpreise rutschen in Richtung Dreimonatstiefstände

Nach dem Preisrutsch um mehr als vier Prozent notieren die Ölpreise nahe ihrer Dreimonatstiefs. Die Nordseesorte Brent liegt 0,2 Prozent höher bei 81,78 Dollar je Fass, US-Leichtöl WTI stagniert bei 77,39 Dollar. Spekulationen auf eine nachlassende Nachfrage der Top-Verbraucher USA und China drücken aktuell die Preise. Der Markt sei auch eindeutig weniger besorgt über die Möglichkeit von Lieferunterbrechungen im Nahen Osten, heißt es bei den Analysten der ING Bank.

Brent
Brent 67,61
Rohöl WTI
Rohöl WTI 63,13

 

13:54 Uhr

Lanxess schreibt rote Zahlen

Der Spezialchemiekonzern Lanxess ist wegen der anhaltenden Nachfrageschwäche in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich fiel im dritten Quartal ein Nettoverlust von 131 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 80 Millionen vor Jahresfrist, wie das Unternehmen mitteilt. Dazu trugen auch Belastungen im Zusammenhang mit dem Kunststoff-Gemeinschaftsunternehmen Envalior bei, in das der Konzern im Frühjahr sein Geschäft mit Hochleistungs-Polymeren eingebracht hatte. Lanxess setzte 1,6 Milliarden um, ein Minus von fast 27 Prozent. Der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) lag - wie bereits vor wenigen Tagen gemeldet - bei 119 Millionen Euro nach 240 Millionen Euro im Vorjahr.

Lanxess
Lanxess 21,66

"Die weltweite Nachfrageschwäche in der chemischen Industrie hält an, und wir sehen auch für den Rest des Jahres keinerlei Anzeichen einer Erholung. Im Gegenteil, die Nachfrage im vierten Quartal zeigt sich bisher noch schwächer als erwartet", sagt Vorstandschef Matthias Zachert.

13:26 Uhr

Deutsche-Bank-Rivalin steigert Gewinn deutlich

Höhere Zinsen haben der niederländischen Bank ABN Amro im dritten Quartal einen Gewinn deutlich über den Analysten-Erwartungen beschert. Unter dem Strich verdiente das Geldhaus 759 Millionen Euro und damit zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie ABN Amro bekanntgibt. Am Markt war lediglich mit 583 Millionen Euro gerechnet worden. Auch das Kreditgeschäft trug zu dem Gewinnplus bei. "Die Nachfrage nach Krediten ist nach wie vor gut", sagt Bank-Chef Robert Swaak. Sowohl der Bestand an Hypotheken- als auch an Unternehmenskrediten sei gestiegen.

ABN Amro
ABN Amro 27,07

13:10 Uhr

Heidelberger Druck verdient weniger

Der Maschinenbauer Heidelberger Druck sieht sich trotz Umsatz- und Gewinnrückgängen im abgelaufenen Quartal auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Demnach soll der Umsatz im Geschäftsjahr 2023/2024 dem Vorjahreswert von 2,435 Milliarden Euro entsprechen, die Rendite (bereinigte EBITDA-Marge) soll bei 7,2 Prozent stagnieren, bekräftigt Heidelberger Druck. Im zweiten Quartal ging der Umsatz auf 548 (Vorjahr: 590) Millionen Euro zurück, das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) fiel auf 59 (68) Millionen Euro. Positiv stimmt den Konzern das Wachstum im Verpackungs- und Etikettendruck sowie die höhere Nachfrage in Europa. Doch der negative freie Mittelzufluss im ersten Halbjahr "unterstreicht die Notwendigkeit, dass wir mit weiteren Impulsen aus dem Wertsteigerungsprogramm Ressourcen für Wachstum in Segmenten wie dem lukrativen Digitaldruck generieren", sagt Finanzchefin Tania von der Goltz.

Heidelberger Druck
Heidelberger Druck 2,24

12:43 Uhr

Anleger müssen geldpolitische Signale einordnen

Die US-Börsen dürften mehr oder weniger auf der Stelle treten. Die Futures auf die großen Aktienindizes tendieren vorbörslich kaum verändert. Nach dem Anstieg der Kurse in den zurückliegenden Tagen müssten Anleger erst einmal die jüngsten geldpolitischen Signale einordnen, heißt es. In der vergangenen Woche hatten als taubenhaft interpretierte Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell und ein unerwartet schwacher Arbeitsmarktbericht Hoffnungen auf ein Ende der Zinserhöhungen geweckt und damit die Aktienkurse nach oben getrieben. Andere Vertreter der Federal Reserve hatten mit dem Hinweis auf die hartnäckig hohe Inflation diese Erwartungen aber gedämpft.

Es sind zudem weitere Auftritte von Fed-Chef Powell und anderen Notenbankvertretern angekündigt, die auf Informationen zum geldpolitischen Kurs abgeklopft werden dürften. Wichtige Konjunkturdaten sind derweil nicht angekündigt. Dafür geht die Bilanzsaison in eine neue Runde: Nach US-Börsenschluss öffnet Walt Disney die Bücher.

12:29 Uhr

"Ein wilder Ritt"

Der DAX liegt im Mittagsgeschäft kaum verändert im Bereich von 15.150 Punkten. "Es ist viel los auf dem Parkett heute. Ein wilder Ritt", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Nancy Lanzendörfer. "Der DAX muss einiges an Quartalsberichten verarbeiten", erläutert sie. "So hat etwa DHL das obere Ende der Prognose gekappt. Die Commerzbank übertraf dagegen die Prognosen."

DAX
DAX 23.745,06

12:14 Uhr

RTL-Streamingdienste wachsen deutlich

Viel Licht und etwas Schatten bei RTL: Wegen der schwächelnden Wirtschaftslage in Europa und den damit einhergehenden Rückgängen im TV-Werbemarkt korrigiert der europäische Fernsehkonzern - zu dem auch ntv gehört - seine Ziele für 2023. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) werde in diesem Jahr mit rund 900 Millionen Euro um etwa 50 Millionen Euro niedriger ausfallen als bislang erwartet, so das Unternehmen. Der Umsatz werde mit rund 6,9 Milliarden Euro dagegen in etwa bei den in Aussicht gestellten 7,0 Milliarden Euro liegen. Da sich auch im laufenden vierten Quartal die europäischen Werbemärkte schwächer als erwartet zeigten, müsse der Ausblick angepasst werden, sagt RTL-Chef Thomas Rabe, der auch den Mutterkonzern Bertelsmann führt.

Dafür läuft es im Streaming richtig gut. Die Summe der zahlenden Abonnenten der Streaming-Dienste RTL+ in Deutschland und Ungarn sowie Videoland in den Niederlanden stieg per Ende September um 30,3 Prozent auf 6,2 Millionen. Die Streamingumsätze liegen seit Jahresbeginn 21 Prozent über dem Vorjahreswert.

RTL Group
RTL Group 35,10

11:39 Uhr

Adidas kommt in die Spur

Der weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern Adidas macht beim Abbau der vollen Läger Fortschritte. In den ersten neun Monaten des Jahres sei der Vorratsbestand um 1,1 Milliarden Euro abgebaut worden, teilt Adidas mit. Mit 4,8 Milliarden Euro lägen die Vorräte Ende September um 23 Prozent unter Vorjahr, sagt Vorstandschef Björn Gulden. "Die Lagerbestände bei unseren Einzelhandels-Partnern verbessern sich ebenfalls, wenn auch langsamer", fügt er hinzu. "Vor allem die Lagerbestände auf dem US-Markt werden sich noch eine Weile auf unser Geschäft auswirken." Die in den vergangenen Jahren angeschwollenen Lagerbestände hatten eine Rabattschlacht in der Branche ausgelöst.

Adidas
Adidas 181,10

Gulden erklärt, Adidas konzentriere sich darauf, in den eigenen Läden und den Online-Shops mehr Produkte mit geringeren Rabatten oder zum vollen Preis zu verkaufen. "Auch in diesem Bereich sehen wir bereits erste positive Entwicklungen."

Wegen des Schlussverkaufs von "Yeezy"-Schuhen nach dem Ende der Partnerschaft mit dem umstrittenen Rapper Ye (Kanye West) hatte Adidas bereits im Oktober die Erwartungen für das laufende Jahr angehoben. Zwei "Yeezy"-Verkaufsaktionen im Internet hätten insgesamt 750 Millionen Euro Umsatz gebracht, das seien etwa 450 Millionen Euro weniger als Adidas in den ersten neun Monaten mit der von Ye designten Produktlinie erwirtschaftet hatte. Im Betriebsergebnis schlug sich das mit 300 Millionen Euro nieder, die Hälfte davon im dritten Quartal.

11:04 Uhr

Gea verdient mehr

Der für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie produzierende Anlagenbauer Gea hat im dritten Quartal die schwierige Marktlage zu spüren bekommen. Zwar kletterte der operative Gewinn vor Restrukturierungsaufwand (EBITDA) um 4,2 Prozent auf 207,0 Millionen Euro, wie der Konzern mitteilt. Der Auftragseingang sank indes das zweite Quartal in Folge, diesmal um 9,1 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro. Der Umsatz schrumpfte um 0,2 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Dabei sorgten auch Währungseinflüsse für Druck.

Gea Group
Gea Group 61,50

10:47 Uhr

Deutsche Biotechfirma baut Ergebnis aus

Das Biotechunternehmen Evotec kommt dank guter Tagesgeschäfte über die Folgen seines schweren Cyber-Angriffs im Frühjahr hinweg. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) sei im dritten Quartal um 13 Prozent auf 50,2 Millionen Euro gestiegen, teilt die Gesellschaft mit. Die fortgesetzte Arbeit an wichtigen Kooperationen habe die geringe Kapazitätsauslastung infolge des Cyberangriffs teilweise kompensiert. Im ersten Halbjahr war das Ergebnis wegen des Vorfalls noch zurückgegangen. Der Umsatz stieg von Juli bis September um 14 Prozent auf gut 580 Millionen Euro. Seine Jahresziele bekräftigt Evotec.

Evotec
Evotec 6,07

10:29 Uhr

Corona-Geschäft weggebrochen - Siemens Healthineers leidet

Die Medizintechnik-Sparte von Siemens hat den Gewinn aus dem weggebrochenen Geschäft mit Corona-Schnelltests nicht wettmachen können. Der Umsatz von Siemens Healthineers stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende September) auf vergleichbarer Basis zwar um 1,2 Prozent auf 21,7 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank aber um 16 Prozent auf 3,08 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 3,05 Milliarden gerechnet. Die lukrativen Schnelltests hatten Siemens Healthineers im Vorjahr noch 1,5 Milliarden Euro Umsatz beschert, diesmal nur noch 121 Millionen.

Healthineers
Healthineers 45,60

Der Nettogewinn fiel mit 1,53 Milliarden Euro sogar um 26 Prozent geringer aus, die Aktionäre sollen trotzdem eine stabile Dividende von 95 Cent je Aktie erhalten. Das Ergebnis je Aktie von 2,02 Euro lag wie angekündigt am unteren Rand der prognostizierten Spanne von 2,00 bis 2,20 Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 2,01 Euro gerechnet, Für das neue Geschäftsjahr 2023/24 geht Siemens Healthineers von einem Ergebnis je Aktie von 2,10 bis 2,30 Euro und einem vergleichbaren Umsatzwachstum von 4,5 bis 6,5 Prozent aus.

09:42 Uhr

Kurskapriolen bei chinesischen Immobilienwerten - Versicherer soll Country Garden retten?

Die chinesischen Behörden haben Insidern zufolge den Versicherer Ping An um die Übernahme der Mehrheitsanteile des angeschlagenen Immobilienkonzerns Country Garden gebeten. Der Staatsrat der Volksrepublik habe die Regierung der Provinz Guangdong, in der beide Firmen beheimatet sind, mit der Koordination der Rettung beauftragt, hieß es. Die Regierung wolle verhindern, dass ein Kollaps von Country Garden einen Domino-Effekt in der Immobilienbranche auslöse.

Ping An wies die Aussagen zurück. Die Regierung sei nicht auf den Versicherer hinsichtlich einer Übernahme von Country Garden zugekommen. Die Aktien des Konzerns fielen dennoch an der Börse Hongkong um bis zu 5,8 Prozent und waren mit 38,35 Hongkong-Dollar so billig wie zuletzt vor gut einem Jahr. Die Titel von Country Garden stiegen dagegen zeitweise um knapp 18 Prozent. Andere Immobilienfirmen wie Sunac, Cifi und Shimao gewannen bis zu 37 Prozent.

09:32 Uhr

Plus 12 Prozent: Auto1 preschen vor

Aktien von Auto1 starten mit einem Plus von 11,7 Prozent durch. Der Online-Autohändler ist früher als erwartet in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben.

Auto1
Auto1 28,08

Bei Deutsche Pfandbriefbank geht es dagegen um 12,7 Prozent abwärts, nachdem der Kreditgeber seine Ziele angesichts der Krise auf dem Immobilienmarkt drastisch eindampfte. Immobilienwerte wie Vonovia und Aroundtown gaben ebenfalls nach.

09:24 Uhr

DAX schwächelt, Commerzbank-Aktien heben ab

Inmitten einer Flut von Firmenbilanzen ziehen sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt etwas zurück. Der DAX verliert in den ersten Handelsminuten 0,4 Prozent auf 15.096 Punkte. Der Euphorie nach Hinweisen von Fed-Chef Jerome Powell auf einen vorsichtigeren geldpolitischen Kurs folgen Börsianern zufolge nun Zweifel an der Absicht der US-Notenbank, die Zinsen in absehbarer Zeit zu senken.

Ansonsten hält die Bilanzsaison die Investoren auf Trab. Ein überraschend starker Gewinnsprung verhalf den Aktien von Commerzbank zu einem Kursplus von mehr als vier Prozent. Zudem plant die Bank weitere Aktienrückkäufe. Ein negativer Ausblick auf das vierte Quartal machte hingegen Eon zu schaffen. Die Papiere sackten um 1,5 Prozent ab.

09:03 Uhr

Conti punktet überraschend bei Autozulieferung

Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental hat im dritten Quartal in der Problemsparte Autozulieferung überraschend profitabel gearbeitet. Allerdings bremsen Wechselkurseffekte den DAX-Konzern, weswegen er seinen Umsatzausblick senkte.

Continental
Continental 56,40

So erwartet Conti nun einen Jahreserlös von 41 bis 43 Milliarden Euro, wie die Hannoveraner mitteilten. Bisher stand ein Umsatz von 41,5 bis 44,5 Milliarden im Plan. In der lukrativen Reifensparte wird Vorstandschef Nikolai Setzer etwas optimistischer bei der Marge, während die Bandbreite für den Konzern beibehalten wird. Analysten hatten bereits Werte im Rahmen der neuen Prognosespannen für Konzernumsatz und Reifenmarge auf dem Zettel.

08:57 Uhr

Durchwachsene Lage im Einzelhandel - banges Warten auf Weihnachtssaison

Die aktuelle Lage hat sich für die deutschen Einzelhändler verschlechtert, trotzdem blicken sie etwas optimistischer in die Zukunft. Das gibt Rätsel auf. "Die Vorzeichen für den Start des Weihnachtsgeschäfts sind für viele Einzelhändler nicht eindeutig", sagte IFO-Experte Patrick Höppner mit Blick auf die monatliche Umfrage.

Demnach fiel das Barometer zur Geschäftslage im Einzelhandel von minus 9,8 Punkten im September auf minus 13,4 Punkte im Oktober. Die Erwartungen an die kommenden Monate verbesserten sich leicht, blieben aber auf einem niedrigen Niveau. Insgesamt meldeten 53,8 Prozent der Einzelhändler von Juli bis September (Vorquartal: 45,4 Prozent) eine zu geringe Nachfrage. Besonders verhalten war die Situation bei Möbelhäusern, Baumärkten und im Bekleidungshandel. Im dritten Quartal kam dort zu wenig Kundschaft in die Geschäfte: Das berichteten 58,2 Prozent der Baumärkte, 73,7 Prozent der Bekleidungshändler und 80,9 Prozent der Möbelhäuser. Daneben blieb der Fachkräftemangel für 38,5 (35,4 Prozent) der Unternehmen ein bedeutendes Problem.

08:49 Uhr

IWF an EZB: Zinsen müssen auch 2024 hoch bleiben

Der Internationale Währungsfonds (IWF) rät der Europäischen Zentralbank (EZB) angesichts der stark steigenden Löhne von schnellen Zinssenkungen ab. "Die Geldpolitik ist angemessen restriktiv und muss dies auch im Jahr 2024 bleiben", sagte der Leiter der Europaabteilung des IWF, Alfred Kammer. Er warnte die EZB davor, die Zinsen zu früh zu senken.

Die europäischen Währungshüter hatten im Oktober nach zuvor zehn Anhebungen in Folge erstmals eine Zinspause eingelegt. Der am Finanzmarkt maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt damit weiterhin bei 4 Prozent - das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999. Der Leitzins bleibt bei 4,5 Prozent.

Der IWF geht zwar davon aus, dass die Inflationsrate 2025 wieder die Zielmarke von zwei Prozent erreichen dürfte. Der angespannte Arbeitsmarkt könne dieses Datum jedoch auf das Jahr 2026 verschieben, warnte Kammer.

08:36 Uhr

"Längerfristig dennoch hoch": Inflation sinkt auf niedrigsten Stand seit August 2021

Die Inflationsrate in Deutschland ist im Oktober auf den niedrigsten Stand seit August 2021 gesunken. Die Verbraucherpreise lagen um 3,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Behörde bestätigte damit vorläufige Daten. "Die Inflationsrate bleibt im mittel- und im längerfristigen Vergleich dennoch hoch", sagte Behördenchefin Ruth Brand.

Im September waren die Verbraucherpreise innerhalb eines Jahres noch um 4,5 Prozent gestiegen. Zu Jahresbeginn stand sogar eine 8 vor dem Komma. Im Oktober erreichte die Teuerungsrate nun den niedrigsten Stand seit August 2021 mit damals ebenfalls 3,8 Prozent.

08:31 Uhr

Commerzbank verdreifacht Gewinn

Die Commerzbank hat angeschoben durch die rasant gestiegenen Zinsen im Sommer einen Gewinnsprung geschafft und setzt sich Ziele für die kommenden Jahre. Das Frankfurter Bankhaus erwirtschaftete im dritten Quartal einen Konzerngewinn von 684 Millionen Euro, mehr als dreimal so viel wie vor Jahresfrist, wie der DAX-Konzern mitteilte.

Commerzbank
Commerzbank 31,90

Analysten hatten im Schnitt mit 611 Millionen Euro gerechnet. Die Commerzbank baute ihre Erträge um 46 Prozent auf 2,76 Milliarden Euro aus. Haupttreiber war laut dem Geldhaus der um gut ein Drittel auf 2,17 Milliarden Euro gestiegene Zinsüberschuss. An der Börse kam das gut an. Im Frankfurter Frühhandel lag die Aktie rund zwei Prozent im Plus.

08:25 Uhr

DHL Group, Siemens Healthineers ... : Anleger sortieren die Zahlenflut

Marktteilnehmer rechnen mit einer etwas leichteren Eröffnung an den Aktienmärkten. Der DAX wird knapp 0,4 Prozent im Minus erwartet bei 15.100 Punkten. "Der DAX verteidigt im Großen und Ganzen die Rally-Gewinne der vergangenen Woche", so ein Marktteilnehmer.

Während von den Vorlagen zunächst keine stärkeren Impulse kommen, stützen die am Vortag deutlich gesunkenen Ölpreise und die mit ihnen nachgebenden Renditen weiter die Stimmung. Stärker konjunkturabhängige Aktien dürften dagegen tendenziell weiter unter dem schwachen konjunkturellen Umfeld leiden. Aus technischer Sicht wird der DAX laut Marktanalysten weiterhin oberhalb der 15.000er Marke sowie unter dem mittelfristigen Abwärtstrend bei knapp 15.400 Punkten gehandelt.

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DAX 23.745,06

Neue Impulse kommen am Morgen vor allem von der Berichtssaison mit einer kaum zu überblickenden Zahlenflut. Mit fallenden Kursen rechnet ein Marktteilnehmer bei DHL Group (Deutsche Post). Der Konzern hat die Prognosen gesenkt. "Das kommt zwar für dieses Jahr nicht unerwartet", so der Marktteilnehmer, "das Problem ist aber, dass ein Trendwechsel nicht in Sicht ist, wie die ebenfalls gesenkte Prognose für 2025 zeigt". Und damit sei die Entwicklung vermutlich nicht eingepreist. Vorbörslich tendiert die Aktie knapp behauptet.

Positiv beurteilt wird dagegen die Entwicklung bei Siemens Healthineers. "Die Zahlen liegen zumindest an den Erwartungen, zum Teil auch leicht darüber", sagt ein Händler. Am Markt seien aber eher enttäuschende Zahlen erwartet worden, wie von vielen Konkurrenten nach dem Ende des Covid-Booms. "Von daher sollte die Aktie positiv reagieren", so der Marktteilnehmer. Zunächst liegt die Aktie vorbörslich aber etwas niedriger.

Und so hat sich die Wall Street am Vorabend geschlagen:

08:13 Uhr

Rekordumsatz: Autovermieter Sixt bleibt in schwierigem Umfeld auf Wachstumskurs

Der Autovermieter Sixt hat im dritten Quartal 2023 seinen Wachstumskurs fortgesetzt und abermals einen Rekordumsatz im Quartal erreicht. Höhere Kosten und Investitionen drückten aber den Gewinn. Den Ausblick für das Gesamtjahr konkretisierte Sixt.

Sixt
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In den drei Monaten verzeichnete das Unternehmen mit einem Konzernumsatz von 1,13 Milliarden Euro ein Plus von 13,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Corporate EBITDA reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Prozent auf 294 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern ging um 12,8 Prozent auf 246,9 Millionen Euro zurück. Nach Steuern verdiente das Unternehmen 183 (Vorjahr: 201) Millionen Euro. Der Umsatz lag im Quartal über den Konsenserwartungen der Analysten von 1,12 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Steuern übertraf ebenfalls die Analystenschätzung von 242 Millionen Euro.

"Mit unserem Rekordumsatz im dritten Quartal sowie unserer Geschäftsentwicklung insgesamt sind wir sehr zufrieden. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund des makro-ökonomischen und politischen Marktumfeldes", sagte Finanzvorstand Kai Andrejewski. "Für das Gesamtjahr befinden wir uns weiterhin auf Kurs. In unserem Ergebnis macht sich, neben anhaltend hohen Wachstumsinvestitionen und höheren Zinskosten, auch die gestiegene Kostenbasis für Elektromobilität bemerkbar."

08:00 Uhr

Munich Re profitiert von milder Hurrikan-Saison

Größter Einzelschaden im Quartal war der Waldbrand in Maui (Hawaii) im August mit Schäden in Höhe von rund 200 Millionen Euro.

Größter Einzelschaden im Quartal war der Waldbrand in Maui (Hawaii) im August mit Schäden in Höhe von rund 200 Millionen Euro.

AP

Die Munich Re hat im dritten Quartal vor allem wegen einer deutlich geringeren Großschadensbelastung mehr verdient als im Vorjahr. Das teilte der im DAX notierte Rückversicherer anlässlich der ausführlichen Zahlen zum dritten Quartal mit. Die Munich Re bestätigte das bereits im Oktober genannte vorläufige Ergebnis und die angehobene Jahresprognose.

Munich Re
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"Anders als im vergangenen Jahr profitierten wir dabei auch von einer relativ milden Hurrikan-Saison im Nordatlantik", sagte Finanzvorstand Christoph Jurecka laut Mitteilung. Die Großschadensbelastung lag im dritten Quartal bei 770 Millionen Euro nach 2,13 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, als der Hurrikan "Ian" schwere Schäden verursacht hatte.

Die Schaden-Kosten-Quote, die Aufwand und Ertrag im Versicherungsgeschäft in Relation setzt, verbesserte sich auf 82,0 von nachträglich angepassten 88,9 Prozent im Vorjahr. Unter einem Wert von 100 arbeitet eine Versicherung profitabel.

07:52 Uhr

Agrargeschäft macht Bayer keine Freude

Schwache Agrargeschäfte setzen Bayer weiter zu. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) fiel im dritten Quartal um gut 31 Prozent auf 1,685 Milliarden Euro, wie der Leverkusener Pharma- und Agrarkonzern am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 1,725 Milliarden Euro gerechnet. Bayer setzte 10,34 Milliarden Euro um, ein Minus von acht Prozent.

Bayer
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Zu schaffen machte dem Unternehmen vor allem ein Einbruch im Agrargeschäft CropScience, das bereits in den Vorquartalen unter niedrigeren Preisen für den Unkrautvernichter Glyphosat litt und nun einen Verlust auswies. Für das Gesamtjahr bekräftigte Bayer gleichwohl seine bereits im Sommer gesenkten Ziele.

Zum 1. Juni hatte der gebürtige Amerikaner Bill Anderson den CEO-Posten bei Bayer in Leverkusen. Ende Juli verkündete er, dass der Konzern künftig weniger einnehmen und verdienen wird als gedacht.


07:40 Uhr

Versorger Eon und Enel starten mit viel Rückenwind in den Handelstag

Eon und Enel sollten den Markt weiter outperformen. "Die Zahlen sind gut", so ein Marktteilnehmer. der italienische Versorger Enel hat die Prognose erhöht und der deutsche Energiekonzern Eon hat die erst im Juli erhöhte Prognose bestätigt, obwohl er im vierten Quartal mit negativen Preiseffekten rechnet.

Enel erzielte im Zeitraum Januar bis September einen Nettogewinn von 4,25 Milliarden Euro, nach 1,76 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Auf bereinigter Basis stieg der Nettogewinn im gleichen Zeitraum um 65 Prozent auf 5,03 Milliarden Euro.

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07:33 Uhr

Eon steigert Gewinn – Investitionen werden ausgeweitet

Der Energiekonzern Eon erhöht nach Zuwächsen in den ersten neun Monaten seine Investitionen. Von Januar bis Ende September stieg der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 27 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro. Der Konzern habe dabei von besseren Ergebnissen in beiden Geschäftsbereichen - dem Netzbetrieb und Kundenlösungen - profitiert, teilte der Versorger mit.

Eon
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Die Investitionen in den ersten neun Monaten beliefen sich auf über 3,9 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von rund 40 Prozent. Zwischen 2023 und 2027 plant der Energiekonzern, insgesamt 33 Milliarden Euro in Energienetze und Kundenlösungen zu investieren. In diesem Jahr will Eon seine Investitionen um 300 Millionen Euro auf 6,1 Milliarden Euro ausweiten.

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07:22 Uhr

Ausblick enttäuscht: Ebay spürt zunehmende Konkurrenz

Ebay macht die Konkurrenz durch Anbieter wie Amazon und die Reaktion der Verbraucher auf die anhaltend höhere Inflation zu schaffen. Der Online-Händler gab nach US-Börsenschluss einen Umsatzausblick für das laufende vierte Quartal unter den Erwartungen der Experten bekannt. Er soll zwischen 2,47 Milliarden und 2,53 Milliarden Dollar liegen, während die Prognosen nach LSEG-Daten 2,60 Milliarden Dollar betragen.

Ebay
Ebay 76,78

Die Ebay-Aktie gab nachbörslich zunächst sechs Prozent nach.

Der Umsatz im abgelaufenen dritten Quartal stieg um fünf Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar, was den Erwartungen der Experten entsprach. Auf bereinigter Basis verdiente eBay 1,03 Dollar pro Aktie verglichen mit Schätzungen von einem Dollar.

07:16 Uhr

Produktionsprognose gesenkt: E-Autobauer Lucid enttäuscht

Der Tesla-Rivale Lucid senkt seine Produktionsprognose für das Gesamtjahr. Der US-Elektroautobauer rechnet nach eigenen Angaben nur noch damit, in diesem Jahr 8000 bis 8500 Fahrzeuge herzustellen. Zuvor war Lucid von mehr als 10.000 Stück ausgegangen.

Das Unternehmen teilte mit, es senke die Produktionsprognose, "um sie vorsichtig an die Auslieferungen anzupassen". Für das dritte Quartal gab Lucid einen Umsatz von 137,8 Millionen Dollar bekannt verglichen mit den Analystenschätzungen von 183,8 Millionen Dollar. Die Aktien des Unternehmens fielen im nachbörslichen Handel um vier Prozent.

07:10 Uhr

E-Auto-Produktion brummt: Tesla-Rivale Rivian macht Anlegern Freude

Rivian Automotive hat einen höheren Umsatz als erwartet erzielt. Zudem will der Tesla-Rivale in diesem Jahr mehr E-Autos bauen als zunächst vorhergesagt. Der Umsatz betrug im dritten Quartal 1,34 Milliarden Dollar, wie der Konzern nach US-Börsenschluss bekanntgab. Von LSEG befragte Experten hatten 1,33 Milliarden erwartet. Der Nettoverlust betrug 1,37 Milliarden Dollar nach 1,72 Milliarden im Vorjahreszeitraum. In diesem Jahr dürften 2000 Fahrzeuge zusätzlich produziert werden und damit insgesamt 54.000 Einheiten. Die Aktie von Rivian stieg nachbörslich um mehr als drei Prozent.

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Rivian gab zudem bekannt, seinen Exklusiv-Vertrag mit dem größten Aktionär Amazon für seine elektrischen Lieferwagen beenden zu wollen. Damit erhalten Kunden weltweit Zugang. Amazons Bestellung von 100.000 Fahrzeugen bis 2030 werde erfüllt. Rivian hat sich an den jüngsten Preissenkungen der Branche nicht beteiligt. Vielmehr stellt das Unternehmen jetzt die Enduro-Antriebsstränge intern her. Dies reduziert die Abhängigkeit von Zulieferern und senkt die Kosten. Dieser Schritt wurde von Investoren und Analysten weitgehend begrüßt. Rivian war im November 2021 an die Börse gegangen.

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07:05 Uhr

Anleger in Asien reißen sich um Nintendo

Die asiatischen Börsen notieren überwiegend im Plus. Der japanische Nikkei-Index legt im Verlauf um 0,2 Prozent auf 32.329 Punkte zu. "Der japanische Markt ist insgesamt stabil, und Investoren kaufen Unternehmen, die starke Ergebnisse vermelden", sagte Analystin Shoichi Arisawa vom Finanzhaus IwaiCosmo Securities.

Einige Anleger hätten aber auch Aktien verkauft, um Gewinne aus den starken Zuwächsen der vergangenen Woche mitzunehmen. Zu den Gewinnern gehörten die Papiere von Nintendo, die um fast sechs Prozent zulegten. Der Videospiel-Konzern hatte zuvor seine Prognose für den Betriebsgewinn im laufenden Geschäftsjahr um elf Prozent angehoben.

In China legte der Aktienmarkt ebenfalls leicht zu. Sowohl der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen als auch die Börse in Shanghai legten um jeweils 0,1 Prozent zu. Der chinesische Zentralbankchef Pan Gongsheng hat sich optimistisch zur Konjunkturentwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt geäußert. Das Wachstumsziel von fünf Prozent für das laufende Jahr werde reibungslos erreicht, sagte er nach Berichten staatlicher Medien bei einem Finanzforum.

06:30 Uhr

Das wird für den DAX heute wichtig

An der Frankfurter Börse hat der DAX am Dienstag nach einem zähen Handel am Ende doch noch moderat im Plus geschlossen. Der deutsche Leitindex ging 0,1 Prozent höher bei 15.153 Zählern aus dem Handel, nachdem er zum Wochenauftakt leicht nachgegeben hatte. An den Anleihemärkten sanken die Renditen, das dürfte die Aktienbörsen etwas gestützt haben.

Was bringt der heutige Tag? Viele Zahlen und Fakten. Die Wirtschaftsweisen legen ihr Jahresgutachten vor. Die Sachverständigen um die Münchner Ökonomin Monika Schnitzer dürften ihre Konjunkturprognose nach unten korrigieren, nachdem sie im Frühjahr noch ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt für dieses Jahr von 0,2 Prozent veranschlagt hatten. Die meisten Fachleute sagen Deutschland 2023 ein Schrumpfen der Wirtschaftskraft von rund einem halben Prozent voraus.

Das Statistische Bundesamt legt die endgültigen Daten zu den Verbraucherpreisen im Oktober vor. Vorläufigen Zahlen zufolge fiel die Inflationsrate auf 3,8 Prozent - der niedrigste Wert seit August 2021.

Derweil sind wir in Deutschland auf dem Höhepunkt der Berichtssaison. So stellt die Commerzbank ihre Quartalszahlen und die Strategie für die nächsten Jahre vor. Analysten gehen davon aus, dass Konzernchef Manfred Knof für die Monate Juli bis September einen Gewinn von rund 611 Millionen Euro ausweisen wird. Das wäre mehr als eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die Bücher öffnet auch Bayer. Der neue Konzernchef Bill Anderson präsentiert zum zweiten Mal die Quartalsbilanz des Leverkusener Agrar- und Pharmakonzerns. Analysten rechnen mit einem deutlichen Rückgang des bereinigten operativen Gewinns (EBITDA) auf im Schnitt 1,725 Milliarden Euro, dafür dürfte vor allem ein Einbruch in der Agrarsparte sorgen.

Quartalszahlen liefert auch Eon. Dabei könnte der Versorger sein EBITDA gegenüber dem Vorjahreszeitraum übertroffen haben, lag diese Kennziffer doch schon im Halbjahr 40 Prozent im Plus. Der größte Netzbetreiber Europas muss in den kommenden Jahren mehrere Millionen neue Ökostromanlagen anschließen und sieht sich auf Wachstumskurs. Die Branche fordert allerdings von der Bundesnetzagentur die Zusage höherer Renditen für Investitionen in die Leitungen.

Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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