Mittwoch, 16. Juni 2021Der Börsen-Tag

Heute mit Diana Dittmer und Max Borowski
18:06 Uhr

Dax bleibt in Wartestellung

Der deutsche Aktienmarkt hat sich vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Abend nur wenig bewegt.

"Das ist heute wieder so ein Tag, der erst abends richtig losgeht", sagte Marktstratege Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Im Zentrum stehe die Frage, wie die US-Notenbank auf den jüngsten Inflationsanstieg reagieren werde. Möglicherweise stelle sie langsam und vorsichtig erste Reduzierungen ihrer monatlichen Anleihekäufe in Aussicht.

Der Dax verlor 0,1 Prozent auf 15.711 Punkte.

Dass sich der Dax und auch anderen Leitwerte kaum bewegten, heißt aber nicht, dass am Aktienmarkt nichts los war: Bankenwerte wurden vor der Entscheidung gemieden. Der Sektor habe über den Anleihemarkt das größte Exposure, hieß es im Handel. Deutsche Bank gaben 2,3 Prozent nach, Commerzbank fielen 2,5 Prozent. Gemieden wurden auch Autopapiere - hier belastete nach Aussage aus dem Handel, dass die Produktion bereits unter dem branchenweiten Chipmangel leide. Der Abgabedruck auf den Stahlsektor dauerte an. Im Handel wurde als Grund für die Schwäche auf China verwiesen. Dort gibt es offenbar Pläne, Reserven an Industriemetallen freizugeben, um so der Rally bei den Rohstoffpreisen etwas entgegenzusetzen.

Heute wurde zum ersten Mal die Aktie des Online-Modehändlers About You an der Börse gehandelt. Sie wurde mit 23 Euro bei Investoren platziert. Der erste Kurs lag bei 25,60 Euro. Der Gesamtumfang des Angebots des Zalando-Wettbewerbers betrug damit 842 Millionen Euro, wie die Tochter des Hamburger Versandhändlers Otto nach Abschluss eines Bookbuilding-Verfahrens mitteilte. About You schlossen bei 25,49 Euro, Zalando stiegen 1,2 Prozent

17:56 Uhr

Tui erwägt angeblich Kapitalerhöhung

Die Buchungen laufen derzeit laut Tui bestens. Aber da sind natürlich noch die Altlasten der Pandemie, als das Geschäft komplett brach lag und der Reisekonzern mit Staatsgeld gerettet werden musste.

Tui lotet einem Bericht zufolge aus, wie sich frisches Geld für die Rückzahlung der Staatshilfen aus der Corona-Krise beschaffen lässt. Zu den möglichen Maßnahmen zähle eine Kapitalerhöhung von bis zu einer Milliarde Euro, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg und berief sich auf mit der Sache vertraute Personen. Die Summe würde zumindest einen Teil der erhaltenen Hilfsgelder abdecken. Laut Bloomberg arbeitet Tui mit Beratern an mehreren Optionen. Die Entscheidungen dürften frühestens in einigen Wochen fallen. Zudem könne sich die Summe noch ändern.

Bei Tui war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

17:33 Uhr

Umweltschützer wollen Tesla-Werk mit neuer Klage stoppen

Die Umweltverbände Nabu und Grüne Liga gehen erneut gerichtlich gegen eine vorzeitige Zulassung für den Bau der Tesla-Fabrik in Grünheide bei Berlin vor.

Sie reichten einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) ein, wie der Anwalt der Verbände, Thorsten Deppner, der DPA bestätigte. Das Landesamt für Umwelt hatte eine von den Umweltschützern geforderte Aussetzung der Vorabzulassung zuvor abgelehnt. Bei dieser vorzeitigen Zulassung geht es um Prüfungen der Funktionsfähigkeit von Anlagen im Bereich der Lackiererei, Gießerei und des Karosseriebaus. Zudem ist die Installation von Tanks für die Abwasserreinigung und die Betankungsanlage vorzeitig genehmigt worden.

Wenn das Verwaltungsgericht die 15. vorzeitige Zulassung stoppt, würde Tesla die Funktionstests erst einmal unterbrechen müssen, sagte Deppner. Er rechnet fest damit, dass das Verfahren in jedem Fall vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg fortgesetzt werden wird.

17:12 Uhr

Euro und Dollar halten vor Fed-Entscheidung still

Was ist los am Devisenmarkt vor der Fed-Sitzung? Wie erwartet nicht viel:

Der Euro kostet am Nachmittag 1,2125 US-Dollar. Er bewegt sich damit auf dem Niveau vom Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2124 (Dienstag: 1,2108) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8248 (0,8259) Euro.

Der Markt wartet auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank. Zuletzt hatte der Preisauftrieb in den USA deutlich zugelegt. Im Mai war die Inflationsrate auf fünf Prozent gestiegen. Auch die am Mittwoch veröffentlichten Daten zu den Einfuhrpreisen deuten auf einen starken Preisauftrieb hin. Sie stiegen im Mai mit der höchsten Jahresrate seit September 2011. Eine geldpolitische Trendwende hin zu einer restriktiveren Geldpolitik erwarten Beobachter jedoch noch nicht.

Einige Beobachter halten es für möglich, dass die Fed zumindest vorsichtige Signale für eine Rückführung der milliardenschweren Anleihekäufe geben könnte. Fed-Chef Jerome Powell hat versprochen, einen solchen Schritt frühzeitig zu signalisieren. Leichte Kursgewinne gab es beim britischen Pfund. Die Inflation in Großbritannien ist ebenfalls deutlich gestiegen und liegt erstmals seit 2019 über der Zielmarke der britischen Notenbank von zwei Prozent. Im Mai legten die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 2,1 Prozent zu, während Analysten im Schnitt nur eine Inflationsrate von 1,8 Prozent erwartet hatten.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85830 (0,86150) britische Pfund, 133,19 (133,28) japanische Yen und 1,0896 (1,0899) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1859 Dollar gehandelt. Das war etwa ein Dollar weniger als am Vortag.

17:07 Uhr

US-Öllager leeren sich schneller als erwartet

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 11. Juni stärker gefallen als erwartet. Sie reduzierten sich nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 7,355 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. In der Vorwoche waren die Lagerbestände um 5,241 Millionen Barrel gesunken.

Rohöl WTI
Rohöl WTI 61,83

Bei den bereits am Vortag veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) war mit 8,5 Millionen Barrel ebenfalls eine kräftige Abnahme registriert worden.

Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 1,954 Millionen Barrel zu. Analysten hatten ein Minus von 0,8 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 7,046 Millionen gestiegen waren. Die API-Daten hatten einen Anstieg von 2,9 Millionen Barrel angezeigt.

Die Ölproduktion in den USA war in der Woche mit 11,2 Millionen Barrel pro Tag um 0,2 Millionen höher als in der Vorwoche. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ergab sich ein Zuwachs von 0,7 Millionen Barrel.

16:58 Uhr

China drückt Preise - Thyssenkrupp rutschen ab

Der Abgabedruck auf den Stahlsektor dauert auch am Mittwoch an. Im Handel wird als Grund für die Schwäche auf China verwiesen. Dort gibt es offenbar Pläne, Reserven an Industriemetallen freizugeben, um so der Rally bei den Rohstoffpreisen etwas entgegenzusetzen. "China macht die Kurse", sagt ein Händler. Thyssenkrupp fallen 4,5 Prozent, Salzgitter 2,9 Prozent oder Arcelor 2,7 Prozent.

16:44 Uhr

Börsengang von größtem deutschen Ölkonzern verschoben

Ob diese Rechnung aufgeht? BASF und Letterone verschieben den bislang für den Herbst geplanten Börsengang von Wintershall Dea, weil sie damit rechnen, dass die Börsenbewertung von Öl- und Gasunternehmen mittelfristig deutlich besser sein wird!

Trotz des aktuell boomenden IPO-Geschehens hätten die Marktwerte von Öl- und Gasunternehmen "noch nicht wieder die Höhe erreicht, die die Anteilseigner erwarten, um den IPO anzustoßen", heißt es in einer Mitteilung des Chemiekonzerns zur Begründung. Auch würden die inzwischen wieder erholten Öl- und Gaspreise in den langfristigen Analysteneinschätzungen noch nicht vollständig reflektiert.

Wintershall Dea erwirtschafte mit seiner sehr soliden Geschäftsentwicklung für seine Aktionäre aber weiter einen starken Cashflow. BASF hält 67 Prozent am größten deutschen Gas- und Ölkonzern, Letterone mit dem russischen Haupteigner Michail Fridman die restlichen 33 Prozent. "Strategisch strebt BASF weiterhin uneingeschränkt an, ihre Anteile an Wintershall Dea zu veräußern", sagte Finanzchef Hans-Ulrich Engel.

16:18 Uhr

US-Exporteure heben Preise stark an

Die US-Exporteure haben ihre Preise im Mai so stark angehoben wie noch nie.

Sie stiegen um 17,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Das ist das größte Plus seit Beginn dieser Statistik 1983. Auch die US-Importe verteuerten sich deutlich: Sie legten um 11,3 Prozent zu und damit so kräftig wie seit September 2011 nicht mehr. Ein Jahr zuvor waren die Preise wegen der Corona-Pandemie in den Keller gerauscht, doch befindet sich die weltgrößte Volkswirtschaft auch dank erheblicher Impffortschritte inzwischen in einem kräftigen Aufschwung. Das treibt die Preise hoch - unter anderem für Ölimporte. Auch Engpässe durch gestörte Lieferketten treiben die Preise hoch.

Die Inflation in den USA steigt deshalb stärker als ohnehin schon erwartet. Die Verbraucherpreise kletterten im Mai um 5,0 Prozent zum Vorjahresmonat. Das ist die höchste Inflationsrate seit 2008.

Die US-Notenbank gerät damit zunehmend unter Druck, ihre sehr lockere Geldpolitik zu überdenken. Mit massiven Geldspritzen von monatlich 120 Milliarden Dollar päppelt sie die heimische Wirtschaft auf, die nach der Krise aber wieder in Schwung gekommen ist. Sie hat als Richtschnur vorgegeben, an den Anleihekäufen im bisherigen Umfang so lange festzuhalten, bis erhebliche Fortschritte am Arbeitsmarkt erreicht sind.

16:13 Uhr

Alle warten auf die Fed

Wenig verändert starten die US-Börsen in den Mittwochshandel. Anleger in den USA wie auch in Europa warten das Ergebnis der US-Notenbanksitzung ab, das um 20.00 Uhr MESZ bekanntgegeben wird.

Der Dow-Jones-Index bewegt sich mit 34.308 Punkten in der Nähe seines Schlussstands vom Dienstag. Der S&P-500 tendiert ebenfalls kaum verändert. Der Nasdaq-Composite legt um 0,1 Prozent zu.

Dax und EuroStoxx50 notieren ebenfalls kaum verändert bei 15.700 beziehungsweise 4146 Punkten.

15:08 Uhr

"Verkaufen"! Analysten stufen Biontech herab

Ausgezeichnetes Unternehmen, aber... Die Analysten von Redburn haben ihre Schätzungen für Biontech aktualisiert und tragen hierbei den Erstquartalsergebnissen Rechnung:

Ein kurzfristig höherer Produktabsatz, eine höhere Bruttomarge und geringere Marketingausgaben dürften durch eine höhere Steuerlast egalisiert werden. Biontech sei ein ausgezeichnetes Unternehmen, doch habe die jüngste Rally den Kurs auf Ebenen gebracht, die sich fundamental nicht rechtfertigen ließen.

Man stufe die Aktie daher auf "Sell" zurück, Anleger sollten eine attraktivere Einstiegsgelegenheit abwarten. Mit Partner Pfizer habe Biontech einen großen weltweiten Marktanteil bei Covid-19-Impfstoffen. Dies ermögliche die Entwicklung des umfangreichen und beeindruckenden Portfolios. Redburn liegt mit dem fairen Wert für Biontech um mehr als 30 Prozent unter dem aktuellen Kurs.

14:48 Uhr

Deutsche Biotech-Firma vervielfacht Umsatz dank Corona-Tests

Das Biotech-Unternehmen Centogene hat im ersten Quartal 2021 von der rasant steigenden Nachfrage nach seinen Covid-19-Tests profitiert.

Wie die auf die Erforschung seltener Krankheiten spezialisierte Centogene NV mitteilte, schoss der Umsatz im Auftaktquartal um 400 Prozent auf 65 Millionen Euro in die Höhe. Vor diesem Hintergrund habe Centogene ein positives bereinigtes Ebitda erwirtschaftet. Im laufenden Jahr will das deutsche Unternehmen, das an der Nasdaq notiert ist, dank der Erholung im Diagnostik-Geschäft und neuer Pharma-Partnerschaften zu solidem Wachstum im Kerngeschäft zurückkehren. Den Umsatzbeitrag der Corona-Tests sieht Centogene in diesem Jahr mindestens auf dem Niveau des Vorjahres.

14:07 Uhr

Auf "touristischen Rennstrecken" wird's eng - Tui erlebt Ansturm

Sinkende Corona-Zahlen, steigende Impfquoten und das Ende der Reisewarnung für viele Länder kurbeln die Nachfrage bei Tui kräftig an. "Die Aufholjagd für den Sommerurlaub ist gerade in vollem Gange, und die Konsumlaune für Reisen scheint täglich zuzunehmen", berichtete Tui-Deutschlandchef Marek Andryszak.

"Wir verzeichnen starke Buchungswochen, die seit Mai sogar das Niveau der Vergleichswochen von 2019 toppen. Die beliebtesten Urlaubsziele liegen sogar prozentual zweistellig im Plus", sagte der Manager kurz vor Beginn der Sommerferien in den ersten Bundesländern.

Der Branchenprimus baut daher seine Flug- und Bettenkapazitäten in allen beliebten Reiseländern aus. Die komplette Tui-Fly-Flotte mit 22 Maschinen soll wieder im Einsatz sein. Nicht nur die Nachfrage wächst, auch die Bereitschaft der Urlauber, mehr Geld auszugeben - zum Beispiel für schönere Hotels oder höhere Kategorien. Die Gäste ließen sich ihren Urlaub rund 25 Prozent mehr kosten als im Vorkrisenjahr 2019, berichtete Andryszak.

Gefragt sind aktuell vor allem die Balearen mit Mallorca sowie Griechenland, die türkische Riveria und die Kanaren. Unter den zehn beliebtesten Zielen rangiert auch Mecklenburg-Vorpommern (Platz neun).

Wer jetzt spontan seinen Sommerurlaub buchen möchte, findet Tui zufolge in allen beliebten Ferienzielen noch genügend Angebote. In den Sommerferien kann es aber "auf unseren touristischen Rennstrecken eng werden. Hier sind die Familienhotels in erster Strandlage als erstes ausgebucht", erläuterte der Touristik-Chef von Tui Deutschland, Stefan Baumert.

13:21 Uhr

Dieselskandal teuerster Rechtsschutz-Versicherungsfall aller Zeiten

Ein Rekord, den wohl niemand feiert: Die Kosten für Versicherungskonzerne wegen des Dieselskandals haben die Milliardenschwelle überschritten.

Bis Ende Mai gaben die Rechtsschutzversicherer für Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten mehr als eine Milliarde Euro aus, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilte. "Der Diesel-Skandal ist das bislang teuerste Schadenereignis in der Rechtsschutzversicherung überhaupt", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Der gesamte Streitwert aller abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle belaufe sich auf mehr als neun Milliarden Euro, erklärte der GDV. Per Ende Mai sei die Zahl der Kunden, die wegen Streitigkeiten mit Autobauern ihre Rechtsschutzversicherung in Anspruch nehmen, auf über 350.000 gestiegen. Ein Ende der Verfahren sei noch nicht in Sicht, der Kreis der betroffenen Hersteller weite sich noch aus.

13:11 Uhr

Wall Street wartet ab - Oracle brechen ein

An den US-Börsen zeichnet sich ein wenig veränderter Start in den Mittwochshandel ab. Anleger dürften das Ergebnis der US-Notenbanksitzung abwarten, das um 20.00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit bekanntgegeben wird.

Vor allem das Thema Inflation treibt die Anleger um und lässt immer wieder Befürchtungen aufkommen, dass die Notenbank bald damit beginnen könnte, ihre Anleihekäufe zurückzufahren. Bislang beharrt die Fed jedoch darauf, dass die zuletzt stark gestiegenen Preise ein vorübergehendes Phänomen darstellten.

Vor den Fed-Beschlüssen gilt es einige Konjunkturdaten zu verdauen. Vor Handelsbeginn an der Wall Street werden Daten zu den Baubeginnen und -genehmigungen sowie Import- und Exportpreise jeweils aus dem Mai veröffentlicht.

Unter den Einzelwerten geben Oracle im vorbörslichen Handel um 4,6 Prozent nach. Hier sprechen Marktteilnehmer von Gewinnmitnahmen, nachdem der Datenbankspezialist gestern nach Handelsschluss Rekordzahlen für sein viertes Geschäftsquartal veröffentlicht hat. Der Ausblick kommt nicht gut an.

12:34 Uhr

"Gefühlte" und offizielle Inflation klaffen weit auseinander

Vor allem die Fixierung vieler Menschen auf den Spritpreis macht den Unterschied: Die Preise steigen in der Wahrnehmung deutscher Verbraucher deutlich stärker als offiziell gemessen.

Die sogenannte "gefühlte Inflation" weist für Mai eine Rate von 4,1 Prozent aus, wie Berechnungen von Ökonomen der italienischen Großbank UniCredit ergaben. "Das ist der höchste Wert seit mehr als neun Jahren", sagte Deutschland-Chefvolkswirt Andreas Rees Reuters. Die offizielle Teuerungsrate war zuletzt fünf Monate in Folge geklettert und liegt nun bei 2,5 Prozent.

Die große Differenz zwischen wahrgenommener und offiziell gemessener Inflationsrate kommt zustande, weil die UniCredit-Experten die Waren und Dienstleistungen stark nach ihrer Kaufhäufigkeit gewichten. Preisänderungen bei Produkten wie Lebensmittel oder Benzin, die teils mehrmals wöchentlich gekauft werden, fallen Kunden stärker auf als bei sehr selten gekauften Waren wie Möbeln, Waschmaschinen oder Computern. So haben die Kraftstoffpreise einen Anteil von rund zehn Prozent am Warenkorb von UniCredit, fast dreimal so viel wie beim Statistischen Bundesamt.

"Hauptgrund für die stark gestiegen Wahrnehmung von Inflation sind die Preise für Kraftstoffe", erklärte Rees. Diese verteuerten sich im Mai um 27 Prozent zum Vorjahresmonat, als die Preise wegen der Corona-Rezession in den Keller gerauscht waren und nun mit der Erholung der Weltkonjunktur wieder gestiegen sind. "Hinzu kommt noch, dass wir den Lockdown hinter uns haben, die Leute wieder mobiler werden und häufiger Tanken", sagte der Volkswirt.

Einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts unter 500 Verbrauchern in Deutschland im Auftrag der Fondsgesellschaft Union Investment zufolge machen 66 Prozent die Inflationsentwicklung an den Benzinpreisen fest.

12:32 Uhr

Anleger wagen sich vor Fed-Entscheidung nicht aus der Deckung

An den europäischen Aktienmärkten wagen sich die Anleger vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed nicht aus der Deckung.

Der Dax gibt bis Mittag 0,2 Prozent auf 15.691 Punkte nach. Der EuroStoxx50 tritt bei 4143 Zählern auf der Stelle.

Börsianer rechnen nicht mit einer Abweichung vom bisherigen Kurs der ultralockeren Geldpolitik. Im Fokus stehen vielmehr Aussagen der Fed zum jüngsten Inflationsanstieg in den USA auf fünf Prozent. Für Gegenwind sorgte die Senkung der Wachstumsprognose für Deutschland durch das Ifo-Institut. Mit Großbritannien legte am Mittwoch erneut ein Land Inflationszahlen vor, die über den Erwartungen lagen. "Der heutige Inflationsdruck war viel stärker als erwartet und bestätigt, dass die Belastung durch Inflation mit der fortschreitenden Wiedereröffnung der britischen Wirtschaft weiter zunimmt", sagte Ambrose Crofton, Stratege bei J.P. Morgan Asset Management.

Immer mehr Anleger gehen inzwischen aber wie die Notenbanker davon aus, dass der Preisdruck vorübergehender Natur ist. Der Rückgang der Renditen 10-jähriger US-Anleihen könne bedeuten, dass die Anleger der Sicht der Zentralbank glauben, dass der Inflationsdruck nur vorübergehend sei, sagte Michael Hewson, Analyst beim Handelshaus CMC Markets. Dabei würden sich die Anzeichen mehren, dass der Druck unangenehm hartnäckig sein könnte. Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen hielten sich bei 1,494 Prozent einen Viertelprozentpunkt unter den Höchstständen von 2021.

11:13 Uhr

Spieleentwickler strebt Rekord-Börsengang an

Krafton ist längst nicht mehr nur Gamern und Nerds ein Begriff, sondern auch Investoren. Der Spieleentwickler strebt den größten Börsen in der Geschichte Südkoreas an.

Die vor allem für das Videospiel PUBG bekannte Firma will mit ihrem geplanten Börsengang bis zu 5,6 Billionen Won (4,122 Milliarden Euro) einnehmen. Das Unternehmen, an dem der chinesische Spiele- und Technologiekonzern Tencent beteiligt ist, will zehn Millionen Aktien ausgeben in einer Preisspanne zwischen 458.000 bis 557.000 Won. Bei einem Preis am oberen Ende der Spanne wäre das der größte Börsengang Südkoreas. Die Notierung wird im Juli erwartet.

Krafton verbuchte 2020 einen Umsatz von 1,67 Billionen Won. Der Betriebsgewinn war mit 774 Milliarden Won mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr.

11:03 Uhr

Made.com floppt beim Börsen-Debüt

Während About You in Frankfurt einen soliden Börsenstart hinlegt, floppt in London ein vergleichbarer Börsengang - wiedermal.

Die Aktien des britischen Online-Möbelhändlers made.com starteten bei ihrem Debüt an der Londoner Börse am Mittwoch sieben Prozent im Minus. Der Ausgabepreis von 200 Pence wurde von den Banken bereits am unteren Ende der Preisspanne angesetzt. Im Handelsverlauf erholte sich die Aktie etwas, notierte aber immer noch mehr als vier Prozent schwächer bei 192 Pence.

Made.com ist nur eines von vielen Unternehmen, dessen Börsengang in London zuletzt nicht so lief wie erhofft. Anfang April war der hochgelobte Börsengang des Essenslieferdienstes Deliveroo schiefgegangen - die Aktien brachen am ersten Handelstag um fast ein Drittel ein. Analysten fürchteten bereits damals, dass Anleger wegen einer Flut an Börsengängen zunehmend vorsichtiger werden.

10:38 Uhr

Erste Risse im Rohstoffboom: Kupfer fällt auf Zwei-Monatstief

Preise für Rohstoffe aller Art von Gummi bis Bauholz sind nach wie vor auf extrem hohem Niveau, doch es gibt erste Anzeichen, dass zumindest der Gipfel der Entwicklung überschritten sein könnte:

Der Kupfer-Preis gibt weiter nach und fällt auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Monaten. Für Preisdruck sorgen Pläne des Hauptverbrauchers China, die nationalen Reserven des Industriemetalls zu verkaufen, um den Preis zu stabilisieren. Kupfer verbilligt sich um bis zu 0,8 Prozent auf 9489 Dollar je Tonne und notiert damit rund 1000 Dollar unter seinem Rekordhoch vom Mai.

Der Kupfermarkt gilt als wegweisend für viele andere Rohstoffe. Der Preis für Rohholz in den USA war in der vergangenen Woche ebenfalls schon massiv eingebrochen.

10:22 Uhr

Lieferengpässe bremsen Wachstum, heizen Inflation an

Die globalen Lieferengpässe werden nach der Konjunkturprognose des Ifo-Instituts die wirtschaftliche Erholung in Deutschland nach der Corona-Pandemie bremsen. Dafür kommt der Boom wohl mit einem Jahr Verzögerung.

Die Münchner Ökonomen erwarten für dieses Jahr noch ein Wachstum von 3,3 Prozent. Das wären 0,4 Prozentpunkte weniger als noch im März erwartet. Kurzfristig dämpfend wirken nach Einschätzung des Konjunkturforschers Timo Wollmershäuser vor allem die Engpässe bei der Lieferung von Vorprodukten - damit gemeint ist unter anderem der Chipmangel in der Autoindustrie.

Dafür könnte es dann im kommenden Jahr wesentlich kräftiger aufwärts gehen als ursprünglich gedacht. Für 2022 erhöhte das Ifo-Institut seine Wachstumsprognose um 1,1 Punkte auf 4,3 Prozent.

Doch müssen sich Bürger und Unternehmen auf eine im Vergleich zum Vorjahr spürbare Teuerung einstellen. Für dieses Jahr erwartet das Ifo-Institut eine Inflationsrate von 2,6 Prozent, bedingt vor allem durch höhere Energiepreise und die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer.

09:53 Uhr

Konkurrent zieht SAP ans Dax-Ende

Unter den Einzelwerten im Dax stehen zunächst SAP im Blick:

2021-01-14T233750Z_86636514_RC2Z7L9P36V9_RTRMADP_3_SAP-SE-RESULTS.JPG

(Foto: REUTERS)

Der US-Wettbewerber Oracl e hat die Erwartungen an das zurückliegende Quartal deutlich übertroffen. Der Gewinn je Aktie lag mit 1,54 Dollar 23 Cent über der Prognose. Dass der Kurs trotzdem nachbörslich fiel, liegt an Investitionen, die den Gewinn im neuen Quartal belasten. Auch wenn der Ausblick deshalb SAP nicht belasten sollte, geben SAP erst einmal 0,6 Prozent ab.

09:38 Uhr

About You starten mit ordentlichem Plus

Zum Start gibt es ein ordentliches Plus. Die Aktien des Online-Modehändlers About You notieren beim Börsendebüt in Frankfurt mit Gewinnen. Die Papiere gingen mit 25,60 Euro in den Handel. Der Ausgabepreis hatte bei 23,00 Euro gelegen. Zum Zuteilungspreis wurde das Hamburger Unternehmen mit rund 3,9 Milliarden Euro bewertet.

An der Frankfurter Börse herrscht gerade Hochkonjunktur. In diesem Jahr haben schon der Linux- Softwareanbieter Suse, der Funkmasten-Betreiber Vantage Towers und der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 Milliardensummen bei Anlegern eingesammelt.

Noch in diesem Monat wollen der Online-Fahrradhändler Bike24 und Cherry, der Hersteller von Computer-Mäusen, Schaltern und Tastaturen, folgen. Erst am Montag machte der Online-Optiker Mister Spex seine Pläne öffentlich. In den Startlöchern soll zudem der Frühstücksflocken-Anbieter MyMuesli stehen.

09:28 Uhr

Dax bleibt nah am Rekordhoch

Vor den geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank zeigen sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt verhalten optimistisch. Große Sprünge wagen sie auf dem hohen Kursniveau aber auch nicht:

DAX
DAX 23.596,98

Der Leitindex Dax rückt zum 0,13 Prozent auf 15.750,49 Punkte vor und bewegt sich damit weiter in der Nähe seines zu Wochenbeginn erreichten Rekordhochs von rund 15.803 Zählern.

Der MDax der mittelgroßen Werte legte um 0,10 Prozent auf 34.167 Punkte zu. Er hatte am Dienstag eine Bestmarke erreicht. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann 0,2 Prozent.

09:19 Uhr

Devisenmarkt im Wartemodus

Fünf Prozent Inflation in den USA! Doch der Devisenmarkt setzt fest darauf, dass die Notenbanken Kurs halten. Der Kurs des Euro verändert sich vor der Veröffentlichung geldpolitischer Beschlüsse der US-Notenbank Fed kaum.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,17

Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,2128 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag etwas tiefer auf 1,2108 Dollar festgesetzt.

Am Abend werden die Ergebnisse der Zinssitzung der US-Notenbank erwartet. Trotz eines Anstiegs der Inflationsrate in den USA auf zuletzt fünf Prozent im Mai wird von Experten nicht mit einer Änderung der sehr lockeren amerikanischen Geldpolitik gerechnet. Die Notenbank dürfte somit keine Reduzierung der Anleihekäufe signalisieren. Auch der Leitzins der US-Notenbank wird weiter auf dem Rekordtief von 0,0 bis 0,25 Prozent erwartet. In den USA ist die Inflation im April und Mai jeweils überraschend stark gestiegen. Verschiedene US-Währungshüter hatten zuletzt aber mehrfach deutlich gemacht, dass der Teuerungsschub nur vorübergehend sei und vorerst keine geldpolitische Reaktion zu erwarten sei.

09:12 Uhr

Kampf gegen Inflation: China wirft Rohstoffreserven auf den Markt

Die chinesische Regierung stemmt sich gegen eine drohende stärkere Inflation im Sog des Rohstoffpreisbooms:

Die Regierung werde bald staatliche Kupfer-, Zink und Aluminium-Bestände an Metallproduzenten verkaufen, wie die dafür zuständige Behörde in Peking mitteilte.

Preise für Metalle wie Kupfer gerieten daraufhin etwas unter Druck, nachdem sie bereits zuletzt ein Stück weit zurückgesetzt hatten. Allerdings kosten sie immer noch deutlich mehr als zu Jahresbeginn. Der Rohstoffboom ist der Regierung Chinas schon länger ein Dorn im Auge. Sie befürchtet, dass die steigenden Preise auf der Unternehmensseite früher oder später auch auf die Konsumentenpreise stärker durchschlagen und damit die Inflation anheizen könnten. Auch daher war sie schon jüngst gegen die Spekulationen auf dem Rohstoffmarkt vorgegangen.

Hintergrund der Rohstoffpreisrally ist die anziehende Weltkonjunktur mit den beiden Schwergewichten USA und China an der Spitze. Nach Berechnungen des Hamburger Forschungsinstitutes HWWI waren die Preise für Industrierohstoffe allein von April bis Mai um durchschnittlich rund 14 Prozent gestiegen.

09:01 Uhr

Ölpreis im Höhenflug

Die Ölpreise setzen die Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen fort.

Wie bereits in den Handelstagen zuvor markierten die Preise am Morgen mehrjährige Höchststände. Seit Beginn des Monats hat sich Rohöl aus der Nordsee um mehr als sechs Prozent und Rohöl aus den USA um mehr als acht Prozent verteuert. Als Treiber gilt unter anderem die robuste Konjunktur in führenden Industriestaaten und eine allgemein freundliche Stimmung an den Finanzmärkten.

Brent Rohöl
Brent Rohöl 65,47

Ein Barrel Brent kostete zuletzt 74,51 US-Dollar. Das waren 52 Cent mehr als am Vortag. Zeitweise erreichte der Brentpreis bei 74,73 Dollar den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 46 Cent auf 72,58 Dollar. Mit 72,83 Dollar war er am Morgen auf den höchsten Stand seit Oktober 2018 geklettert.

Neuen Auftrieb erhielten die Ölpreise auch durch die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA. Am späten Dienstagabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Rückgang der Lagerbestände an Rohöl um 8,5 Millionen Barrel verzeichnet hat. Die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung werden am Nachmittag erwartet. Fallende Ölreserven stützen in der Regel die Ölpreise.

08:48 Uhr

Wirecard-Skandal: EY laufen die Kunden davon

Ein Jahr nach der Pleite von Wirecard werden die schwerwiegenden Folgen für dessen Wirtschaftsprüfer EY deutlich. Der Imageschaden für die Prüfungsgesellschaft ist kaum bezifferbar, die Geschäftseinbußen sind es schon: Bis zu 100 Millionen Euro droht EY nach Berechnungen des "Handelsblatts" an fest eingeplanten Abschlussprüferaufträgen zu verlieren, weil die Kunden Mandate entziehen oder dies zumindest prüfen.

08:35 Uhr

Diese Aktie dürften Anleger jetzt meiden

Die Aktie von SAP wird am Morgen zunächst 1 Prozent tiefer erwartet. Als leicht belastend wird im Handel der Ausblick des US-Wettbewerbers Oracle gewertet. So erwartet Oracle-CEO Catz einen bereinigten Gewinn von 93 bis 98 Cents je Aktie im ersten Quartal, Analysten hatten im Factset-Konsens mit einem bereinigten Gewinn von 1,03 Dollar je Aktie gerechnet.

Der Analystentag von SAP am Vortag hat nach Aussage aus dem Handel keine neuen Erkenntnisse geliefert. Nachdem die SAP-Aktie in den vergangenen sechs Monaten um rund 20 Prozent zugelegt habe, könnte es zu Gewinnmitnahmen kommen, heißt es.

08:22 Uhr

Hier greifen die Anleger schon vor Börsenstart zu

Die Aareal Bank profitiert von einer Hochstufung. Die Aktien des Instituts legen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz 1,9 Prozent zu. Die Bank HSBC setzte die Titel auf "Buy" von zuvor "Hold" und hob das Kursziel auf 28 Euro von 26 Euro an. Am Vortag hatte die Aareal Bank mitgeteilt, dass der ehemalige Commerzbank-Vorstand Jochen Klösges den Chefposten übernehmen werde.

08:17 Uhr

Dax vor Fed-Sitzung auf Richtungssuche

In Erwartung weiterer Hinweise zur US-Geldpolitik wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge unentschieden starten. Die Vorgaben geben keine klare Richtung vor. So stellt IG den Dax am Morgen bei 15.737 Punkten nach einem Schluss am Dienstag bei 15.729 Zählern. Am Dienstag hatte das deutsche Leitbarometer 0,4 Prozent im Plus bei 15.729,52 Punkten geschlossen.

DAX
DAX 23.596,98

Frank Dixmier, Anleihechef des Vermögensverwalters Allianz Global Investors, erwartet von US-Notenbankchef Jerome Powell eine kommunikative Kurskorrektur. "Seine letzten Äußerungen, dass 'die Fed nicht einmal darüber nachdenkt, über ein Tapering nachzudenken', scheint im Kontext einer Wachstumsbelebung nicht mehr angemessen." Die Notenbank gibt ihre geldpolitischen Entscheidungen um 20 Uhr MESZ bekannt. Eine halbe Stunde später tritt Powell vor die Mikrofone.

08:08 Uhr

Lieferverzögerungen bei Biontech-Impfstoff

Biontech kämpft in Deutschland mit Lieferverzögerungen bei seinem Corona-Impfstoff. Das Mainzer Unternehmen habe die Liefermenge für Juli fast um die Hälfte verringert, wie aus der aktuellen Lieferprognose des Bundesgesundheitsministeriums hervorgeht, die dem Wirtschaftsportal Business Insider vorliegt. Laut der Lieferprognose sollen in der zweiten Juli-Woche nur noch knapp drei Millionen Biontech-Impfstoffe geliefert werden. Zum Vergleich: Im Juni waren es noch rund 5,7 Millionen Impfstoffe, die geliefert wurden.

Biontech
Biontech 96,00

07:51 Uhr

Studie: Diese Autobauer punkten bei E-Mobilität

Unter den großen Automobilherstellern engagieren sich einer Studie zufolge nur Volkswagen und Volvo ausreichend für die Elektromobilität und damit für die Klimaziele der Europäischen Union (EU).

Die beiden Unternehmen hätten "offensive und glaubwürdige Strategien", um von Autos mit fossilen Brennstoffen auf Elektrofahrzeuge (EV) umzusteigen, heißt es in der Untersuchung der europäischen Klimagruppe Transport und Umwelt (T&E), die auf Prognosen von IHS Markit zur Autoproduktion basiert. Volkswagen strebt bis 2030 55 Prozent Elektro-Verkäufe in Europa an, während der schwedische Autohersteller Volvo, der zu Chinas Geely gehört, seine Produktpalette bis dahin vollständig auf Elektrofahrzeuge umstellen will.

07:38 Uhr

Volkswagen und Daimler schalten auf Kurzarbeit

Wegen des branchenweiten Chipmangels drosseln beide Autobauer in einigen ihrer Werke ihre Produktion. "Es kommt zu Kurzarbeit in der Tiguan-, Touran- und Tarraco-Fertigung sowie in der Golf-Fertigung in Spät- und Nachtschicht", erklärte ein VW-Sprecher auf Anfrage zu dem Vorgehen im Werk in Wolfsburg kommende Woche. Eine Daimler-Sprecherin sagte, in dieser Woche seien die Fabriken in Bremen und Rastatt betroffen.

07:15 Uhr

Warten auf die Fed: Sitzt die Weltwirtschaft auf einer "Bombe"?

Die Verbraucherpreise in den USA sind zuletzt kräftig gestiegen, dennoch gibt sich die Notenbank Fed bislang gelassen. Eine Weichenstellung für ein Ende der ultralockeren Geldpolitik oder eine Drosselung der milliardenschweren Anleihenkäufe zur Stützung der Wirtschaft in der Corona-Krise wird deshalb heute um 20 Uhr nicht erwartet. Der Leitzins dürfte ohnehin auf dem Rekordtief von 0,0 bis 0,25 Prozent verharren.

Trotzdem bleibt Inflation das beherrschende Thema an den Finanzmärkten. Denn bei Weitem nicht alle Experten teilen die Gelassenheit der Fed. Die Geduld der Notenbanker sei zwar "bewundernswert", doch wenn die Teuerung vernachlässigt würde, säße die Weltwirtschaft auf einer "Zeitbombe", warnten zum Beispiel einige Analysten und Ökonomen der Deutsche Bank jüngst in einer vielbeachteten Studie.

07:01 Uhr

Inflationssorgen zügeln Appetit der Anleger in Asien

Zins- und Inflationssorgen überschatten den asiatischen Handel vor der mit Spannung erwarteten Sitzung der US-Notenbank Fed und wichtigen Daten aus China zur Konjunkturerholung. Die Anleger sind vorsichtig: Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt im Verlauf 0,3 Prozent tiefer bei 29.347 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index steigt um 0,1 Prozent und lag bei 1978 Punkten. Die Börse in Shanghai notiert 0,5 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verliert 1 Prozent.

Nikkei
Nikkei 43.018,75

"Wir denken, dass der Notenbank-Chef Jerome Powell darauf hinweisen wird, dass die Fed über eine Straffung der Geldpolitik gesprochen hat, aber die Straffung selbst ist noch in weiter Ferne liegt, da substanzielle Fortschritte bei der Beschäftigung fehlen, da die Zahl der Beschäftigten immer noch 7,3 Millionen unter dem Niveau vor der Pandemie liegt", sagte Tapas Strickland, Wirtschaftsdirektor bei NAB. Ein weiterer Grund zur Vorsicht ist die Veröffentlichung von Daten zu den chinesischen Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion, wobei Analysten eine leichte Verlangsamung des jährlichen Wachstums erwarten.

06:06 Uhr

Das wird für den Dax heute wichtig

Das Mini-Minus vom Wochenauftakt hat der Dax am Dienstag mehr als wettgemacht. Ein neues Allzeithoch konnte der deutsche Börsenleitindex im Dienstagshandel jedoch nicht vermelden, bei 15.792 Punkten war Schluss und das Tageshoch erreicht. Zum Rekordstand fehlten noch zehn Zähler. Zum Handelsschluss blieb ein Plus von 0,5 Prozent bei 15.730 Punkten. "Der Dax bewegt sich auf hohem Niveau - und nahe seines Allzeithochs", kommentierte ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. Vor der Sitzung der US-Notenbank hätten sich Anleger in Zurückhaltung geübt. Und die Fed gibt heute nachbörslich die Ergebnisse ihrer Tagung bekannt - für den Mittwochs-Dax zu spät.

Aber auch unternehmens- und konjunkturseitig steht einiges auf der Agenda. So könnte SAP etwa nach den nachbörslich vorgelegten Ergebnissen von Oracle in den Fokus der Anleger rücken. Daneben lädt Corona-Profiteur Delivery Hero seine Aktionäre zur Online-Hauptversammlung. Gleiches findet auch bei Sixt und Süss Microtec statt. Mit About You steht zudem ein Groß-Börsengang an.

Praller sieht es auf der Konjunkturseite aus: Am Morgen werden frische Daten zu den britischen Verbraucherpreisen veröffentlicht. Um 10.00 Uhr stellt das Ifo-Institut seine Konjunkturprognose vor, um 11.00 Uhr folgen die EU-Arbeitsmarktdaten. Am Nachmittag folgen aus den USA noch die Export- und Importpreise sowie Daten zu den Baubeginnen und –genehmigungen. Um 16.00 Uhr stehen Daten zu den Rohöllagerbeständen auf dem Programm, ehe sich um 20.00 Uhr dann die Fed zu Wort meldet.

 

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen