Dax kämpft sich ins Plus zurück - Anleger tappen im Dunkeln
Am Ende einer langen Achterbahnfahrt ein Hoffnungsschimmer: Nach heftigen Verlusten am Montag schafft der deutsche Leitindex das zweite Tagesplus in neun Tagen.
Schub gaben die neuen Krisenmaßnahmen der US-Notenbank Fed, mit denen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie eingedämmt werden sollen. Dax und EuroStoxx50 drehten daraufhin zurück ins Plus und gewannen 2,2 und 3,2 Prozent.
Auch die US-Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 begaben sich am Nachmittag auf Klettertour. Die Fed will wie während der Finanzkrise kurz laufende Unternehmensanleihen aufkaufen.
Der ZEW-Index, der den stärksten Einbruch aller Zeiten verzeichnete, konnte der Erholung nichts anhaben. Der Absturz im März auf minus 49,5 nach plus 8,7 im Monat zuvor bezeichneten Händler als "extrem". Unter Marktteilnehmern geht nicht nur die Angst vor einer Rezession um, erste Stimmen warnen sogar vor einer möglichen Depression wegen der Coronavirus-Pandemie.
"Niemand weiß, wo ein fairer Aktienwert liegt"
Marktteilnehmer warnen denn auch davor, den Kursgewinnen zu viel Bedeutung beizumessen. Von einer Bodenbildung könne noch nicht gesprochen werden. Eine Bodenbildung sei ein längerer Prozess, "der gut ein halbes Jahr in Anspruch nehmen kann", schreibt CMC Markets. Dafür benötige der Markt aber im ersten Schritt "ein Ende immer neuer Verlaufstiefs in den großen Indizes". Aktuell hätten die Investoren keine Ahnung, wie das wirtschaftliche Umfeld neu bewertet werden soll. "Daher weiß auch niemand, wo ein fairer Wert von Aktien liegt."