Nordkorea-Krise bremst Konjunkturdaten retten Dow Jones ins Plus
30.08.2017, 22:44 Uhr
Starke US-Konjunkturdaten helfen der Wall Street trotz der Verunsicherung durch die Nordkorea-Krise.
(Foto: AP)
Dank guter Wirtschaftsdaten bleiben die Händler an der Wall Street optimistisch - und das trotz des schwelenden Konflikts mit Pjöngjang: Sie hoffen auf eine weitere Zinsanhebung durch die US-Notenbank noch in diesem Jahr. Die Börse in New York schließt leicht im Plus.
Starke US-Konjunkturdaten haben die Wall Street angetrieben. Die weltgrößte Volkswirtschaft wuchs im zweiten Quartal überraschend stark um drei Prozent. Zudem schuf die US-Privatwirtschaft im August deutlich mehr Stellen als erwartet. Weitere Aufschlüsse zum Zustand der Wirtschaft soll der Arbeitsmarktbericht der Regierung bringen, der für Freitag erwartet wird.
Bremsfaktor blieb indes die Nordkorea-Krise. Ein Tweet von US-Präsident Donald Trump schürte die Furcht vor einem bewaffneten Konflikt. "Reden ist nicht die Antwort", erklärte der Präsident mit Blick auf die Führung in Pjöngjang in Reaktion auf den jüngsten Raketentest Nordkoreas. Verteidigungsminister Jim Mattis betonte allerdings, die Bemühungen um eine diplomatische Lösung der Krise seien noch nicht erschöpft.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg um 0,1 Prozent auf 21.890 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 legte 0,5 Prozent auf 2457 Zähler zu. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um 1,1 Prozent auf 6368 Stellen. In Frankfurt schloss der Dax 0,5 Prozent fester mit 12.002 Punkten.
Trumps Steuerpläne überzeugen nicht
Börsianern zufolge erhöhen die guten Wirtschaftsdaten die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinsanhebung durch die US-Notenbank noch in diesem Jahr. Dies gab den Aktienkursen von Banken Auftrieb, denn diese würden von höheren Zinsen profitieren. Die Titel von Goldman Sachs etwa legten zu. Mit Spannung hatten Anleger zudem eine Rede Trumps zu seinen Steuerreform-Plänen verfolgt. Allerdings bekräftigte Trump dort lediglich sein Ziel einer Senkung der Unternehmens-Steuern auf 15 Prozent. Einen neuen Plan legte er nicht vor.
Bei den Einzelwerten standen zudem Analog Devices auf der Gewinnerseite. Der Chiphersteller überzeugte Investoren mit seinem Quartalsbericht. Der Aktienkurs zog an. H&R Block rutschten dagegen ab. Wegen gestiegener Kosten fiel der Quartalsverlust der Steuerberaterfirma höher aus als erwartet. Angesichts der mäßigen Wachstumsaussichten seien die Papiere zu teuer, erklärte Analyst Mark Palmer von der Investmentbank BTIG. Sollte Präsident Trump zudem seine Pläne zur Vereinfachung der Steuererklärung umsetzen, drohten H&R Block zusätzliche Einbußen.
Quelle: ntv.de, jug/rts