Berg- und Talfahrt in Asien Nikkei auf Zwei-Wochenhoch
28.03.2014, 08:46 Uhr
Nach einem aufregenden Tag ins Wochenende.
(Foto: dpa)
Nach einem unruhigen Tag schließt die Börse Tokio doch noch im Plus. Konjunkturdaten, die anstehende Umsatzsteuererhöhung und Gewinnmitnahmen drücken den Nikkei-Index zunächst ins Minus.
Die Aktienmärkte in Fernost haben sich mit Gewinnen ins Wochenende verabschiedet. Auf der Börse in Tokio lasteten zwar zunächst Gewinnmitnahmen und die Furcht vor den Folgen einer anstehenden Umsatzsteuererhöhung. Am ersten April steigt die Abgabe von fünf auf acht Prozent, was sich möglicherweise auf die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen auswirkt. Auch der Countdown zum Ende des Geschäftsjahres sorgte für ein unruhiges Geschäft. Doch bis Handelsschluss kehrten die wichtigsten Indizes zurück ins Plus, und der Nikkei schloss auf dem höchsten Stand seit zwei Wochen.
Der 225 Werte umfassende Index ging 0,5 Prozent höher auf einem Stand von 14.696 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix erhöhte sich um 0,8 Prozent auf 1186 Zähler. Auch andernorts in Fernost lief das Aktiengeschäft gut: Der MSCI-Index für die asiatischen Börsen ohne Japan stieg um 0,6 Prozent.
Für etwas Optimismus in Tokio sorgten neue Preisdaten, heißt es. Die Inflationsrate zeigte im Februar bereits den neunten Monat in Folge den gewünschten Anstieg, diesmal auf 1,3 Prozent. Japan litt jahrelang unter einer Deflation. Zudem ist die Arbeitslosenquote auf 3,6 Prozent und damit ein Sechsjahrestief gesunken. Beobachtern zufolge könnten die neuen Daten ein Indiz dafür sein, dass die japanische Notenbank keine weitere geldpolitischen Lockerungen beschließen wird.
Gegen den Trend steil abwärts ging es aber für Yahoo Japan. Das Unternehmen verschreckte die Investoren mit seiner Ankündigung, Softbank in einem Milliardengeschäft den Mobilfunkanbieter eAccess abzukaufen. "Yahoo ist ein Inhalte-Anbieter", sagte ein hochrangiger Händler einer ausländischen Bank in Tokio. Es überzeuge nicht, dass der Konzern außerhalb seines Kerngeschäfts zukaufe. Yahoo-Japan-Aktien büßten fast elf Prozent ein.
Für Kauflaune in Hongkong sorgen besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen der Industrial and Commercial Bank of China (ICBC). Vor allem der Ausblick auf ein sinkendes Volumen bei Problemkrediten sorgt für Erleichterung bei Analysten. Nach Ansicht von Barclays hat die ICBC die Vermögensqualität "unter Kontrolle". Zudem sei die Bank gewappnet für eine vielfach befürchtete Wachstumsverlangsamung in China. Der Kurs steigt um 1,5 Prozent und zieht auch Gewinne bei anderen Branchentiteln wie Agricultural Bank of China, China Construction Bank und Bank of China nach sich. China Citic Bank gewinnen 1,6 Prozent, nachdem das Institut einen Nettogewinnanstieg von 26 Prozent gemeldet hat.
Abwärts um 1,7 Prozent geht es dagegen mit der Immobilienaktie Wharf Holdings. Dort ist das Ergebnis um 40 Prozent eingebrochen, wobei bei den Vergleichszahlen aus dem Vorjahr ein hoher einmaliger Sonderertrag angefallen war. Andere Immobilientitel wie Sun Hung Kai und Hang Lung Properties liegen teilweise deutlich im Plus.
Für Erleichterung sorgen außerdem die Geschäftszahlen von China Cosco. Das Unternehmen erzielte im abgelaufenen Jahr dank Verkäufen von Vermögensteilen einen Gewinn. Die Cosco-Aktie selbst reagierte darauf zwar kaum, die Zahlen sorgten aber dennoch für Aufatmen, weil der Aktie beim dritten Jahresverlust in Folge den Regularien zufolge die Streichung von der Börse gedroht hätte.
Quelle: ntv.de, sla/rts/DJ