Viele offene Stellen Fachkräftemangel macht auch vor Startups nicht Halt
25.02.2023, 18:38 Uhr
In vielen Unternehmen bleiben die Schreibtische leer.
(Foto: picture alliance / Zoonar)
Gerade die Bereiche IT, Sales und Marketing leiden in der Startup-Szene unter dem aktuellen Fachkräftemangel. Laut einem Branchenverband suchen neun von zehn junge Unternehmen nach Mitarbeitern. Insgesamt sei die Lage für junge Unternehmen derzeit aber trotzdem gut.
Der Fachkräftemangel in Deutschland trifft auch die Startup-Szene. Neun von zehn jungen Firmen im Land hätten derzeit offene Stellen, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutsche Start-ups, Christian Miele, dem Nachrichtenmagazin "Focus". "Die größten Schwierigkeiten" bestehen demnach in den Bereichen IT, Sales und Marketing.
Miele plädierte vor diesem Hintergrund für "schnellere und vereinfachte Einwanderung". Dafür müssten nicht nur die behördlichen Verfahren verbessert werden, es handle sich um eine "riesige Herausforderung" in "allen Bereichen: Nur wenn Handwerker Wohnungen bauen und Erzieher sich um den Nachwuchs kümmern können, sind wir als Einwanderungsland attraktiv", sagte er dem Magazin.
Insgesamt sei die Lage für junge Unternehmen derzeit aber gut. "Das Geschäftsklima ist nach einer starken Abkühlung in den vergangenen Monaten wieder auf Vorkrisenniveau, vor allem der Blick in die Zukunft wird optimistischer", sagte Miele. Die Investitionen in Startups seien "nicht zusammengebrochen", die Investoren "nur ein Stück vorsichtiger geworden".
Der Geschäftsklima-Index für die Startup-Branche stieg im Vergleich zum Sommer 2022 um 8,2 Punkte auf 50,4 Zähler, wie sich aus einer veröffentlichten Umfrage des Startup-Verbands und der Beratungsfirma Accenture ergab. Ihre Geschäftsaussichten beurteilten 67 Prozent der Befragten optimistisch. Bei der vorangegangenen Befragung habe die Quote bei 54,2 Prozent gelegen.
Die aktuelle Lage beurteilten knapp die Hälfte der Teilnehmer positiv. "Startups und die gesamte Tech-Branche leiden unter der angespannten Lage", sagte Accenture-Manager Sebastian Günther. "Aber Gründerinnen und Gründer geben nicht auf, sehen Licht am Ende des Tunnels und blicken nun wieder positiver in die Zukunft."
Quelle: ntv.de, jki/AFP