Update für Finanzstandort Startups loben Pläne von Lindner
04.04.2023, 16:42 Uhr
Lindner will unter anderem mit steuerlichen Hilfen die Bindung von Mitarbeitern an Unternehmen erleichtern.
(Foto: IMAGO/Westend61)
Die Pläne von Bundesfinanzminister Lindner zur stärkeren Förderung von Startups stoßen in der Branche auf ein positives Echo. Deutsche Startups könnten so einen echten Schub bekommen und der Standort international wettbewerbsfähiger werden, so die einhellige Meinung.
Die Gründer- und Digitalbranche begrüßt die Pläne von Bundesfinanzminister Christian Lindner zur stärkeren Förderung von Startups. "Die Regelungen im Zukunftsfinanzierungsgesetz können deutschen Startups einen echten Schub verpassen und den Standort Deutschland international wettbewerbsfähiger machen", sagte Christian Miele, Vorsitzender des Startup-Verbands, in Berlin. Die angekündigten Veränderungen seien eine "wirklich gute Nachricht für unsere Startup-Szene und den Tech-Standort Deutschland", ergänzte Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom.
Lindner will mit einer Reform der Mitarbeiterbeteiligung den Startup-Standort Deutschland stärken. So will der FDP-Politiker den steuerlichen Freibetrag bei Mitarbeiterbeteiligungen deutlich von 1440 Euro auf 5000 Euro anheben, wie aus einem Gesetzesentwurf des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. "Der Finanz- und Startup-Standort Deutschland braucht ein Update", twitterte Lindner. Er will zudem ein weiteres Problem abmildern. Startups binden Beschäftigte oft mit Beteiligungen, die später lukrativ sein können - etwa, wenn es zu einem Börsengang oder Verkauf der Firma kommt.
Bisher müssen Mitarbeiter ihre Unternehmensanteile nach spätestens zwölf Jahren als Einkommen versteuern - auch, wenn noch gar keine Gewinne aus Beteiligungen angefallen sind. Die Startup-Branche beklagt das schon länger als internationalen Wettbewerbsnachteil. "Statt nach bisher zwölf Jahren müssen unveräußerte Anteile künftig erst nach 20 Jahren versteuert werden", erklärte Bitkom-Präsident Berg die Pläne. Vor allem entfalle die Besteuerung beim Arbeitgeberwechsel, zumindest wenn das Startup freiwillig für die Sicherung des Steueranspruches von Beschäftigten hafte.
Von den Steuervorteilen sollen zudem künftig deutlich mehr Firmen profitieren, heißt es im Entwurf. Statt für Unternehmen mit 250 Beschäftigten sollen die neuen Regeln für Firmen mit bis zu 500 Mitarbeitern greifen. Die Umsatzschwelle will Lindner von 50 auf 100 Millionen verdoppeln, die Jahresbilanzsumme von 43 auf 86 Millionen Euro. Der Gesetzesentwurf muss noch innerhalb der Ampel-Koalition abgestimmt werden.
Quelle: ntv.de, jki/dpa