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Hunderte Millionen eingesammelt Trade Republic ist wertvollstes Startup Deutschlands

Trade Republic wird mit fünf Milliarden Dollar bewertet.

Trade Republic wird mit fünf Milliarden Dollar bewertet.

(Foto: picture alliance / Flashpic)

Die Coronavirus-Pandemie beschert vielen Menschen zusätzliche freie Zeit. Zugleich gibt es weniger Gelegenheiten, Geld auszugeben. Eine Konsequenz: Selbst die traditionell börsenskeptischen Deutschen rennen Brokerhäusern regelrecht die Türen ein.

Der deutsche Online-Broker Trade Republic wird nach einer Finanzierungsrunde nun mit fünf Milliarden Dollar bewertet und steigt zu einem der wertvollsten europäischen Fintechs auf. Es seien 900 Millionen Dollar bei Investoren eingesammelt worden, teilte das in Berlin ansässige Unternehmen mit. Die Finanzierungsrunde sei vom US-Wagniskapitalgeber Sequoia angeführt worden. Zudem hätten sich TCV und Thrive Capital wie auch die Bestandsinvestoren Accel, Creandum, Founders Fund und Project A beteiligt. Dem "Handelsblatt" zufolge ist Trade Republic damit das wertvollste Startup Deutschlands.

Das Startup wurde 2015 gegründet, ist aber erst seit zwei Jahren am Markt aktiv. Es bietet ETF- oder Aktiensparpläne an und ermöglicht Anlagen in Kryptowährungen. Firmenchef Christian Hecker kündigte an, mit Hilfe der Geldspritze schneller neue Finanzprodukte zu entwickeln und europaweit zu expandieren. Bisher zählt Trade Republic eine Million Kunden in Deutschland, Österreich und Frankreich und verwaltet ein Vermögen von sechs Milliarden Euro.

"Wir sind der einzige Online-Broker in Europa mit Banklizenz, der zudem über eine eigene Technologie verfügt", sagte Hecker und sieht darin auch einen Hauptgrund für das große Investoreninteresse. Die Bewertung von nunmehr rund fünf Milliarden Dollar ist laut Hecker kein Grund, den Gang auf das Parkett ins Visier zu nehmen. "Ein Börsengang ist am Horizont nicht erkennbar", sagte der Firmengründer, der mit Hilfe der Kapitalspritze auch das Produktportfolio ausbauen will.

"Die Demokratisierung der Finanzmärkte ist eines der zentralen Themen der nächsten zehn Jahre", sagte Sequoia-Partner Doug Leone. Trade Republic stehe an der Spitze dieser Entwicklung in Europa und spreche eine ganze Generation von europäischen Sparern an. Sequoia hat in der Vergangenheit unter anderem in Apple, Google, Stripe und Klarna investiert. Jüngst hatte der Börsen-Hype um den US-Videospielehändler Gamestop auch bei Trade Republic für eine hohe Nachfrage gesorgt.

Dort hatten sich meist jüngere Kleinanleger in Internet-Foren zu konzertierten Käufen der Aktie verabredet und milliardenschwere Hedgefonds zur Auflösung ihrer Wetten auf einen Verfall der Papiere gezwungen. Einige dieser Vermögensverwalter brachte das an den Rand des Ruins. Gleichzeitig kamen die Handelssysteme von Brokern wie Trade Republic an ihre Grenzen.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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