Ratgeber

Verbotene Mischungen Bei Dosenthunfisch wird getrickst

Acht Thunfisch-Arten gibt es, nicht jede darf in die Dose.

Acht Thunfisch-Arten gibt es, nicht jede darf in die Dose.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Thunfisch aus der Dose enthält offenbar oft widerrechtlich verschiedene Arten - die teils auch bedroht sind. Dies ist das Ergebnis einer Greenpeace-Stichprobe in zwölf Ländern. Auch beim deutschen Marktführer "Saupiquet" Thunfisch seien Mischungen gefunden worden, meldet die Umweltorganisation. Neben dem "Echten Bonito" enthielten die Dosen auch Fleisch vom "Kleinen Thun". Gleiches sei bei Dosen der Marke "La Miranda" festgestellt worden. In der EU ist es verboten, mehrere Arten in einer Dose zu mischen und falsch zu kennzeichnen.

Grund für den hohen Anteil anderer und bedrohter Arten ist laut Greenpeace eine verbreitete Fangmethode: Thunfisch wird in den Ozeanen mithilfe schwimmender Plattformen gefangen. Diese täuschen Schutz vor und locken Thunfisch und andere Meerestiere an, bevor die Netze zugezogen werden. Eigentlich haben es die Fischer auf den Echten Bonito abgesehen, dessen Bestände – zumindest im Pazifik – nicht als gefährdet gelten. Oft verirren sich aber auch überfischte Großaugen- und zum Teil auch die stark gefährdeten Gelbflossen-Thunfische in die Netze. Weil deren Jungtiere dem Echten Bonito ähneln, werden sie ebenfalls an Bord eingefroren.

Greenpeace fordert von der Industrie, den Fang auf Angel und Leine umzustellen. Der Lebensmittelhandel könne durch Auslistung der betroffenen Produkte ein klares Signal senden. "Die Thunfischindustrie ist außer Kontrolle", sagt Iris Menn, Meeresbiologin bei Greenpeace. Die Branche werde sich nur unter Druck ändern.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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