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Seuche des Mittelalters ist zurück16-Jähriger stirbt an Beulenpest

23.06.2015, 14:44 Uhr
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Leuchtendes Bakterium "Yersinia pestis" im Fluoreszenz-Mikroskop. (Foto: wikipedia, gemeinfrei)

Im Allgemeinen gilt die Pest als ausgerottet. Dennoch fordert die hochansteckende Infektionskrankheit jährlich mehrere hundert Tote. Das jüngste Opfer lebte in den USA.

Die Pest fordert auch in der Gegenwart immer wieder Menschenleben, so wie das von Taylor Gaes. Der 16-Jährige starb in Denver (US-Bundesstaat Colorado) an der Beulenpest. Das meldet der Fernsehsender CBS unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde von Larimer County.

Obwohl Gaes bereits am 8. Juni starb, konnte erst jetzt die außergewöhnliche Todesursache benannt werden. Der Jugendliche wurde wahrscheinlich durch einen Flohbiss mit der tödlichen Beulenpest infiziert. Seit 1999 habe es keinen Pest-Toten mehr in Colorado gegeben, zitiert CBS die Behörde.

Um eine weitere Ausbreitung der Beulenpest zu vermeiden, habe die Behörde alle Freunde und Bekannte aufgerufen, sich zu melden, wenn sie sich in den letzten Wochen im Haus der Familie oder in der Nähe von Taylor aufgehalten haben. Zudem sollten sich Menschen aus der Region, die plötzlich ein akutes Krankheitsgefühl mit hohem Fieber und Schüttelfrost bekämen, umgehend in medizinische Behandlung begeben, mahnte die Behörde weiter. Mit diesen Maßnahmen soll die Ausbreitung der Krankheit und eine Epidemie verhindert werden.

Die Beulenpest gehört mit fast 90 Prozent aller Fälle zu der häufigsten Form der Pesterkrankung beim Menschen. Die Ansteckung erfolgt über die Haut. Flöhe, die vorher beispielsweise Ratten gebissen haben, infizieren sich bei ihrer Blutmahlzeit und geben schon beim nächsten Biss das Bakterium Yersinia pestis beispielsweise an den Menschen weiter. Die Infektion kann bei rechtzeitiger Diagnose mit Antibiotika gut behandelt werden. Trotzdem ist die Sterblichkeit sehr hoch.

Impfungen nur für Ausgewählte

Obwohl es Schutzimpfungen gegen die Beulenpest gibt, werden diese nur bei Personen eingesetzt, die einem erhöhten Pestrisiko ausgesetzt sind. Die Pest-Impfungen machen nur drei bis sechs Monate immun und rufen häufig Nebenwirkungen hervor. Als Vorsorgemaßnahme sollte jeglicher Kontakt mit lebenden oder toten Nagetieren gemieden werden.

Zuletzt forderte 2014 die Pest in Madagaskar und in China mehrere Menschenleben.

Quelle: ntv.de, jaz

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