Wo ist "Microtus bavaricus"? Bayern sucht die Kurzohrmaus
26.09.2012, 16:31 Uhr
Possierlich, die kleine Maus aus Bayern mit ihren kurzen Ohren.
Bayern sucht ein Tier. Es ist klein und könnte weitgehend unter der Erde leben. Vor 50 Jahren wird sie entdeckt, die Bayerische Kurzohrmaus. Doch seitdem hält sie sich entweder versteckt oder ist ausgestorben. Eine Suchaktion läuft an.
Die Bayerische Kurzohrmaus wurde seit über 50 Jahren in dem Freistaat nicht mehr beobachtet. Nun hat eine große Suchaktion nach dem Tier begonnen, das sich nach Behördenwillen wieder verbreiten soll.
Die Feldmausart "Microtus bavaricus" wurde 1961 bei Garmisch-Partenkirchen entdeckt, danach aber nie mehr wieder registriert. Doch das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) glaubt, dass am Alpenrand Restbestände des nur 10 Zentimeter langen und 30 Gramm leichten Kleinsäugers leben.
In Garmisch-Partenkirchen startete daher jetzt eine Suchaktion für die bedrohte Kurzohrmaus. Die Menschen vor allem in den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach und Ostallgäu sind nun aufgerufen, von Katzen erbeutete, außerhalb von Gebäuden gefangene oder tot aufgefundene Mäuse bis zum Wintereinbruch bei der Vogelschutzwarte des LfU abzugeben oder von LfU-Mitarbeitern abholen zu lassen. Vielleicht ist ja eines der seltenen Exemplare des "Microtus bavaricus" dabei. Für LfU-Sprecher Stefan Zoller wäre dies eine kleine wissenschaftliche Sensation.
Die Experten raten, die Kadaver nicht anzufassen, sondern mit einer umgestülpten Plastiktüte einzusammeln. Ganz wichtig: "In die Tüte soll ein Zettel mit genauem Fundort, Datum und Erreichbarkeit des Finders gelegt werden", so Zoller. "Bis zur Abholung sollten die Mäuse dann möglichst im Gefrierfach zwischengelagert werden."
"Mit den Ergebnissen der Suche kann anschließend gezielt ein Artenhilfsprogramm für die Bayerische Kurzohrmaus entwickelt werden", sagte LfU-Präsident Claus Kumutat.
Quelle: ntv.de, dpa