Nicht nur OPs und Medikamente"Copra" hilft herzkranken Kindern
Mit einem angeborenen Herzfehler kommen jährlich rund 7.000 Kinder zu Welt. Um diese kleinen Patienten noch besser versorgen zu können, entwickeln Ärzte ein Datensystem, das Informationen ordnet und Zeit spart.
Ein neues Datensystem soll die Behandlung von herzkranken Kindern erheblich verbessern. Es vereinfache deutlich die Nachbehandlung von Kindern, die am Herzen operiert werden, sagte Harald Köditz, an der Forschung beteiligter Oberarzt der Medizinischen Hochschule in Hannover (MHH). "Bei der täglichen Arbeit prasseln zahlreiche Informationen und Eindrücke auf das Stationspersonal ein." Das System "Copra" filtere und kanalisiere die Daten. Das spare Zeit und Aufwand. Das System laufe bereits an vier Arbeitsstellen der MHH.
In Deutschland kommen jährlich rund 7000 Kinder mit einem Herzfehler zur Welt. "Für gewöhnlich müssen Schwestern den Zustand dokumentieren, Röntgenbilder im Labor entwickelt und Parameter verglichen werden", erläuterte Köditz. Solche Aufgaben könne nun das System erledigen und interpretieren. Eine schnelle Behandlung direkt am Krankenbett wäre möglich.
Die Stiftung KinderHerz finanziert die Umsetzung. "Wir wollen, dass das Vorzeigemodell auch an anderen Kliniken eingesetzt wird", sagte Sylvia Paul vom Vorstand der Stiftung. Noch scheitere eine bundesweite Nutzung aus Mangel an Geld und Fachpersonal. Eine komplette Installation und Verwendung von Copra koste rund 250 000 Euro, schätzte die Stiftung. Außerdem sei das Gerät bisher nur stationär für Krankenhäuser vorgesehen.