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Sonnenwind fehlte Flugpersonal stärker verstrahlt

Wer über den Wolken arbeitet, ist besonders der kosmischen Strahlung ausgesetzt.

Wer über den Wolken arbeitet, ist besonders der kosmischen Strahlung ausgesetzt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wer über den Wolken arbeitet, ist im besonderen Maße kosmischer Strahlung ausgesetzt. Die Stärke der Verstrahlung richtet sich nach der Aufenthaltszeit in der Höhe und nach der Sonnenaktivität. Ist diese nämlich gering, fehlt der Sonnenwind, der die Strahlung ablenkt.

Die Strahlenbelastung der Piloten und Flugbegleiter ist in den Jahren 2004 bis 2009 deutlich gestiegen. Ursache des Anstiegs um 20 Prozent war der Rückgang der Sonnenaktivität, die die Strahlung ablenkt, wie das Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter mitteilte. Die Höhenstrahlung verändert sich während eines etwa elfjährigen Zyklus mit der Sonnenaktivität und hat von 2004 bis 2009 deutlich zugenommen. Die Belastung von Piloten und Flugbegleitern stieg in diesem Zeitraum deshalb im Vergleich mit 2004 um ein Fünftel auf durchschnittlich 2,35 Millisievert pro Beschäftigtem. Die Bandbreite der Strahlenbelastung reichte von weniger als 0,2 Millisievert bis zu Spitzenwerten von sieben Millisievert pro Jahr.

Das fliegende Personal mit rund 36.000 Beschäftigten zählt zu den Berufsgruppen mit der höchsten durchschnittlichen Strahlenbelastung. Im Vergleich zu ihnen ist die durchschnittliche Strahlenbelastung des medizinischen Personals mit 0,5 Millisievert pro Jahr deutlich niedriger.

Die Höhenstrahlung lässt sich in Flugzeugen nicht wirkungsvoll abschirmen. Wie viel kosmische Strahlung in die Atmosphäre gelangen kann, hängt eng mit der Sonnenaktivität zusammen: Ist sie hoch, lenkt der Sonnenwind einen großen Teil der kosmischen Strahlung ab. Ist sie niedrig, sind auch der Sonnenwind und die Ablenkung schwächer, die Höhenstrahlung steigt an. Im Untersuchungszeitraum 2004 bis 2009 nahm die Sonnenaktivität kontinuierlich ab, so dass die Strahlendosis bei den Flügen zunahm.

Quelle: ntv.de, AFP

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