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Neue Hoffnung für Hörsturz-PatientenGehör ist reparabel

13.01.2011, 16:28 Uhr
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Die Ursache eines Hörsturzes ist noch ungeklärt. (Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Forschern gelingt es, bei Ratten nach einem Hörsturz das Gehör so zu beschallen, dass das Gehirn auf die Ausgangsposition vor dem Ereignis zurückkehrt. Die Methode ist so erfolgreich, dass klinische Versuche mit Patienten im nächsten Monat starten sollen.

Wissenschaftlern ist es in Tierversuchen gelungen, die anstrengende Geräuschquelle im Ohr auszuschalten. Die Forscher der Universität Texas in den USA gehen davon aus, dass das Gehirn sich an Hörschäden anzupassen versucht und dadurch das Nervensystem durcheinanderbringt, wie sie in der in der Wissenschaftszeitschrift "Nature" erschienenen Studie erklären. Sie versuchten daher, das Gehirn der Versuchstiere wie einen Computer neu "hochzufahren", indem sie einen bestimmten Nerv stimulierten und den Ratten hochfrequente Töne ins Ohr spielten.

Nach dieser Therapie war der vorherige Dauerton bei den Tieren für bis zu dreieinhalb Monate weg, während eine unbehandelte Vergleichsgruppe von Ratten immer noch ein Pfeifen im Ohr hatte, wie die Wissenschaftler in der veröffentlichten Studie nachwiesen.

"Wir führen das Gehirn aus einem Zustand, in dem es einen Tinnitus auslöst, in einen Zustand zurück, der keinen Tinnitus verursacht", erklärte der Autor der Studie, Navzer Engineer. "Wir bringen die Quelle des Tinnitus zum Versiegen." Dem Wissenschaftler zufolge sollen klinische Versuche am Menschen in den kommenden Monaten beginnen.

Quelle: AFP