Mühevoll beschafftes Essen ist leckerer Harte Arbeit steigert Geschmack
12.11.2010, 09:43 UhrJe schwerer der Zugang, desto größer die Freude am Ergatterten. US-amerikanische Forscher haben diesen Grundsatz nun auch am Thema Nahrung belegt. Und so vielleicht vielen den Weg in eine gesündere Zukunft geebnet.
Dass gesunde Nahrungsmittel bei Kindern nur schwer den Status von Süßigkeiten und Pommes erreichen, ist nichts Neues. Besonders der Versuch, den eigenen Nachwuchs von den Vorteilen des Rosenkohls zu überzeugen, dürfte für viele Eltern in die Kategorie "Mission Impossible" fallen. Vielleicht sollten sie es mit einem alten Trick versuchen.
Verbotenes oder schwer Zugängliches ist bekanntlich nicht nur für Kinder und Jugendliche am interessantesten. Wofür man kämpfen muss, damit schmückt man sich wie mit einer Trophäe. Wie eine Studie der John Hopkins University in den USA zeigt, gilt das auch in Bezug auf Lebensmittel.
"Je mehr Mühe wir bei der Beschaffung bestimmter Lebensmittel aufwenden müssen, desto mehr Wertschätzung bringen wir ihnen entgegen. Und nicht nur das: Sie schmecken uns sogar besser als sonst", fasst Alexander Johnson, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät für Psychologie und Gehirnforschung der John Hopkins University, die Ergebnisse der Studie zusammen. Allerdings sei noch nicht klar, warum ein hoher Aufwand für uns den Geschmack von Lebensmitteln verbessert. "Wir wissen jedoch, dass es so ist und dass der Effekt für mindestens 24 Stunden anhält", verrät Johnson weiter.
Gesündere Ernährung durch höheren Aufwand
Zwei Experimente mit Mäusen führten zu den Ergebnissen. Im ersten war eine Leckerei mit minimalem, die andere mit großem Aufwand zu ergattern. Danach wurden die Mäuse vor die Wahl zwischen beiden Leckereien gestellt - und entschieden sich für den Snack, für den sie vorher härter arbeiten mussten.
Im zweiten Versuch wurden die Snacks durch kalorienarme Produkte ausgetauscht und die Probanten in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Mitglieder der ersten Gruppe bekamen die Leckerei durch wenig Aufwand, aßen jedoch auch weniger davon als die der zweiten, welche härter für ihre Mahlzeit arbeiten mussten. Anhand des Leck-Verhaltens der Zungen der Mäuse konnten die Forscher zudem sicherstellen, dass die Mitglieder des härter arbeitenden Lagers ihre Mahlzeit mehr genossen.
Der praktische Nutzen der Studie ist nicht zu unterschätzen. So könnten neue Wege gefunden werden, übergewichtigen Menschen kalorienarmes und gesünderes Essen näher zu bringen: eine Manipulation im Dienste der Gesundheit.
Quelle: ntv.de, mkr