Neue Raumstation und Mars-Flug Russland und USA haben gemeinsame Pläne
28.03.2015, 12:49 Uhr
Die Internationale Raumstation: Bis 2028 wäre ein Betrieb möglich.
(Foto: imago/Science Photo Library)
Obwohl die ISS noch länger betrieben werden könnte, soll der russische Teil der Raumstation 2024 in seine Einzelteile zerlegt werden. Grundsätzlich aber wollen Russland und die USA in puncto Raumfahrt weiter zusammenarbeiten. Es steht einiges auf der Agenda.
Russland und die USA wollen ihre Zusammenarbeit in der Raumfahrt auch über die Nutzung der Internationalen Raumstation ISS hinaus fortsetzen. "Roskosmos und die Nasa werden zusammen an einem Programm für eine künftige Raumstation arbeiten", sagt der Chef der russischen Weltraumbehörde, Igor Komarow. "Wir werden über gemeinsame Projekte nachdenken."
Komarow und Nasa-Chef Charles Bolden bestätigten auf dem Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan, die ISS noch bis 2024 gemeinsam zu betreiben. Dies hatte Roskosmos bereits Ende Februar angekündigt. Bolden sagte demnach, Russland und die USA wollten sich langfristig auch für einen Flug zum Mars koordinieren. Er habe mit Komarow darüber gesprochen, wie ein solches Projekt finanziert und geplant werden könne.
Zuvor hatte eine Sojus-Kapsel mit zwei russischen Kosmonauten und einem US-Astronauten nach einem sechsstündigen Flug an der ISS angedockt. Zwei von ihnen, der Amerikaner Scott Kelly und der Russe Michail Kornijenko, sollen ein ganzes Jahr auf dem Außenposten der Menschheit arbeiten - doppelt so lange wie üblich. Sie sollen wichtige Erkenntnisse für einen bemannten Flug zum Mars gewinnen. Mit einer solchen Reise rechnen Experten aber erst in vielen Jahren.
An der ISS arbeitet Russland seit 1998 mit den USA, Europa und anderen Staaten zusammen. Vom Zustand her könnte die Raumstation mindestens bis 2028 betrieben werden. Die Esa-Mitglieder haben eine Finanzierung der ISS aber lediglich bis 2017 beschlossen. Darüber hinaus gibt es keinen Konsens. Deutschland, als größer Beitragszahler, will die Raumstation bis 2024 nutzen; andere Esa-Partner aber sind zurückhaltend. Die Nasa hat vor einem Jahr entschieden, die Station mindestens bis 2024 zu erhalten.
Quelle: ntv.de, asc/dpa