Feldversuch in Berlin 50 Elektro-Minis unterwegs
22.06.2009, 16:37 UhrSie fahren fast geräuschlos, sind grau metallic lackiert und haben ein großes gelbes Steckdosen-Symbol auf dem Dach: Seit Montag fahren 50 Mini E mit Elektromotor durch Berlin.
Die Autos des Herstellers BMW werden mit Strom des Versorgers Vattenfall Europe angetrieben. Die ersten Versuchsteilnehmer sollen sie sechs Monate lang im Alltag erproben. Es sei der bisher größte Feldversuch dieser Art in Deutschland, sagte Vattenfall-Europe-Chef Tuomo Hatakka bei der Auslieferung an die Nutzer im Berliner Meilenwerk.
Sinn der Projekts sei es, "erneuerbare Energien mit Elektromobilität zusammenzubringen", erläuterte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Das Ministerium unterstützt das Vorhaben. Vattenfall garantiert zumindest für das Berliner Projekt, ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien zu verwenden. Deshalb werde dabei kein klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt. Die rund 50 Stromladestationen in der Stadt können nach Angaben von Vattenfall auch von anderen Elektrofahrzeugen benutzt werden.
Versuch wird wissenschaftlich begleitet
Als erster bekam Frank Behrendt, Professor am Institut für Energietechnik der Technischen Universität Berlin, die Autoschlüssel für seinen Mini E. Er wird wie Kollegen an den Hochschulen in Chemnitz und Ilmenau den Versuch wissenschaftlich begleiten. Es geht etwa darum, wie man Windenergie, deren Leistung stark schwankt, in Autobatterien speichern kann. Deren Kapazität ist noch immer eines der größten Probleme der Technik. Unter normalen Fahrbedingungen haben die Elektro-Minis eine Reichweite von etwa 170 Kilometern, und eine volle Aufladung dauert knapp vier Stunden.
Behrendt fährt in Berlin wie die anderen Versuchsteilnehmer mit einem Nummernschild aus Nordrhein-Westfalen. Der Grund: Der Kreis Minden-Lübbecke hat das Kennzeichen MI - dann folgen die Buchstaben NI und eine Zahl.
Quelle: ntv.de, dpa