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Polizei in Dubai fährt Lamborghini und Co. Mit Luxusschlitten auf Verbrecherjagd

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(Foto: REUTERS)

Die Flotte an Polizeiwagen in Dubai besteht bislang aus deutschen Limousinen und japanischen Geländewagen. Das ändert sich jetzt. Ein Lamborghini LP 700-4 versüßt den Beamten den Streifendienst, während auf den Wüstenautobahnen mit Camaro und Ferrari FF Verkehrssünder gejagt werden.

 
Schnittig sieht der Lamborghini Aventador auch als Polizeiauto aus.

Schnittig sieht der Lamborghini Aventador auch als Polizeiauto aus.

(Foto: REUTERS)

Während Polizisten in Deutschland mit einem VW, BMW oder Mercedes unterwegs sind, hat man im ölschwangeren Dubai jetzt für die Streifenfahrten ein ganz besonderes Vehikel geordert: Ein Lamborghini Aventador LP 700-4 Roadster steht dort seit einigen Tagen als Dienstwagen zur Verfügung. Vorerst nur einer, aber der hat es in sich. Diese Kampfmaschine wird von einem 6,5 Liter großen Zwölfzylinder, der 700 PS leistet, befeuert.  Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt dem italienischen Renner in 2,9 Sekunden, während der Höllenritt im besten Fall erst bei 350 km/h endet. Bei derartigen Parametern und einem Preis von mindestens 357.000 Euro dürfte den Beamten die von Angstschweiß durchtränkte Uniform am Leib kleben bleiben. Weniger beeindruckt dürften die Ordnungshüter in Dubai vom Alltagsverbrauch von weit über 20 Litern sein.

Der Wagen soll das Image von Luxus und Wohlstand in Dubai fördern.

Der Wagen soll das Image von Luxus und Wohlstand in Dubai fördern.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wer jetzt aber glaubt, dass diese Rennmaschine zur Verbrecherjagd angeschafft wurde, der irrt. "Ziel ist es", so Polizeichef Dhahi Khalfan Al Tamin, "den Status, den sich Dubai in der Welt erarbeitet hat, auch für Gäste der Stadt sichtbar zu machen." Insofern werden die glücklichen Beamten mit ihrem Aventador lediglich um eines der angesagtesten Einkaufszentren der Stadt patrouillieren und ab und zu an den wichtigsten Touristenattraktionen vorbeischauen. Dabei könnte der Wagen durchaus bei der Jagd nach Verkehrssündern helfen. Denn die Wüstenautobahnen rund um Dubai werden allzu oft als Rennstrecken missbraucht, über die die betuchten Besitzer schneller Wagen - und davon gibt es in dem Emirat einige - mit mehr als 200 Kilometern je Stunde hinwegschießen.

Camaro und Ferrari für die Verkehrssünderjagd

Mit dem Camaro sollen in Zukunft Verkehrssünder gestellt werden.

Mit dem Camaro sollen in Zukunft Verkehrssünder gestellt werden.

Um diesen Exzessen der vorwiegend jungen und männlichen Fahrer Herr zu werden, hat Al Tamin vor einigen Wochen mehrere Chevrolet Camaro SS bestellt. Das etwas robustere Musclecar leistet mit seinem 6,3-Liter-V8-Benziner zwischen 432 und 589 PS. Er sprintet im schlechtesten Fall in knapp über sechs Sekunden auf Tempo 100. Die Spitze dürfte bei etwa 250 km/h liegen. Da diese Geschwindigkeit nicht das High End der in Dubai gefahrenen Boliden ist, könnte es passieren, dass der eine oder andere Geschwindigkeitssünder den Beamten nur die Rücklichter zeigt. Bessere Chancen könnte perspektivisch der ebenfalls bestellte Ferrari haben. Hierbei soll es sich um einen Ferrari FF handeln.

Im Jahr 2009 wurde das Prestigeobjekt der italienischen Polizei in einen Unfall verwickelt.

Im Jahr 2009 wurde das Prestigeobjekt der italienischen Polizei in einen Unfall verwickelt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der als Panamera-Konkurrent angetretene Viersitzer ist mit einem 6,3-Liter-V12 bestückt, der mit seinen 660 PS in 3,7 Sekunden an der 100 km/h-Marke vorbeifliegt. Die Höchstgeschwindigkeit ist erst bei 335 km/h erreicht. Diesem Asphaltflitzer zu entkommen, dürfte dann etwas schwerer werden. Der Art aufgerüstet, dürfte die Polizei in Dubai dann bald den teuersten Polizeifuhrpark der Welt haben, denn den Ferrari FF gibt es nicht unter 258.200 Euro.

Italiener haben es vorgemacht

Als Lego-Set bleibt der italienische Polizei-Lamborghini den Kindern erhalten.

Als Lego-Set bleibt der italienische Polizei-Lamborghini den Kindern erhalten.

Dabei ist Dubai nicht das erste Land, das sündhaft teure Sportwagen seiner Polizeicruiser-Flotte hinzugefügt hat. Sie sind nicht mal die Ersten, die einen Lamborghini in den Polizeidienst einstellten. Streifenwagen der italienischen Sportwagenmarke gab es bereits früher. In der italienischen Stadt Bologna stellte die Polizei 2009 zwei Streifenwagen des Typs Lamborghini Gallardo LP560-4 in Dienst. Bis heute überlebte allerdings nur einer der Boliden. Zwei etwas übermütige Carabinieri sollen die Leistungsfähigkeit des Wagens etwas überschätzt haben und setzten den Renommier-Schlitten in den Straßengraben.

Allerdings wurden die blau-weißen Ritter der Gerechtigkeit mit ihrem Lamborghini Gallardo sogar in einem offiziellen Lego-Set verewigt. Ob das den Polizisten aus den Emiraten auch gelingt, bleibt abzuwarten. Angesichts der Vielzahl der Fahrzeuge könnte hier aber sogar eine ganze Serie aufgelegt werden. Wer weiß?

Quelle: ntv.de

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