744.000 Dollar für Kult-Brummer US-Army-Hummer unterm Hammer
19.12.2014, 11:21 Uhr
Legendär wurde der Humvee bei seinem Einsatz im Irak 1991.
Der Hummer ist Legende. Ob als H1 oder H2 - wo er fährt, hat er ein einnehmendes Wesen. Kult wurde er als Fahrzeug der US-Army. Jetzt trennt sich das Militär von 25 der Wuchtbrummen in einer Auktion. Doch nicht alle sind begeistert. Vor allem der Hersteller greint.
Die US-Army mistet aus und bringt 25 ihrer legendären Humvees unter den Hammer. Das US-amerikanische Verteidigungsministerium übergab die Wuchtbrummen mit Camouflage-Anstrich an das Auktionshaus Ironplanet. Da die Fahrzeuge aus den 1980er- und 1990er- Jahren doch schon einiges erlebt haben, stieg man sachte ein. Die Gebote begannen bei mageren 10.000 Dollar.
Wenig Geld, wenn man bedenkt, dass man am Ende der Auktion mit einem der kultigsten Militärfahrzeuge der USA nach Hause fahren kann. Das müssen auch die Bieter erkannt haben, denn im Schnitt fiel der Hammer bei jedem der Fahrzeuge erst bei etwa 30.000 Dollar. Das Online-Portal Military.com berichtet, dass das Höchstgebot für einen Vintage-1994 bei 41.000 Dollar lag. Den niedrigsten Preis für einen Humvee bezahlte ein Bieter mit 21.500 Dollar.
Autohändler in den USA handeln die zivilen Hummer, von denen AM General und General Motors in den Jahren 1992 bis 2006 über 11.000 Stück verkauften, zu ganz anderen Preisen. Bei einer Schnellsuche im Netz schlug der billigste H1 mit 31.300 Dollar zu Buche, den teuersten, einen H1 Alpha aus dem Jahr 2006, gab es für 149.995 Dollar.
Hummer-Hersteller über Auktion erbost
Der Preisunterschied lässt sich aber leicht erklären, so AM General auf Military.com.: "Die hier versteigerten Humvees wurden für den Militäreinsatz konzipiert und entsprechen nicht den zivilen Sicherheitsstandards." Aber AM General wird im Ton noch schärfer: "Wir können den Verkauf von Militärfahrzeugen an Privatpersonen weder billigen noch unterstützen. Zudem werden wir für diese Fahrzeuge weder Ersatzteile verkaufen noch den Service übernehmen." Erstaunliche Worte des einstigen Herstellers der Hummer, der die Produktion des H2 im Jahr 2010 einstellte.
Legendär wurde der HMMWV bei den Einsätzen der US-Army während der Militäraktion in Panama 1989/90 und vor allem durch die Operation Desert Storm 1991. Im Irak waren etwa 20.000 Humvees im Einsatz. Der Bekanntheitsgrad, den das Militärfahrzeug bei diesen Militäroperationen in der Öffentlichkeit erlangte, ermutigte AM General dazu, 1992 eine für den zivilen Markt umfunktionierte Variante des Fahrzeugs, genannt Hummer H1, herzustellen.
Angesichts dieser Tatsache dürfte den Fans der brutalen Militärfahrzeuge egal sein, ob AM General ihnen letztlich die Ersatzteile für einen ersteigerten HMMWV liefert oder nicht. Zumal die eingenommene Gesamtsumme von 744.000 Dollar für die 25 Fahrzeuge auch seitens des US-Verteidigungsministeriums für weitere Auktionen sorgen dürfte. Schließlich sitzt das Militär noch auf 4000 Humvees, die aus Altersgründen ausrangiert werden müssen. Wer also einen echten Desert-Storm-HMMWV haben will, der sollte die Augen offen halten. Die nächste Auktion auf GovPlanet.com kommt bestimmt. Wer aber glaubt, er bekommt die Humvees mit voller Bewaffnung, muss enttäuscht werden. Vor der Auktion wird jedes Fahrzeug "entmilitarisiert".
Quelle: ntv.de, hpr