Eine Ratte ist nur im Kino lustig, hat aber immerhin dafür gesorgt, dass jeder weiß, was eine Ratatouille ist. Mehr oder weniger ....
(Foto: imago stock&people)
Machen Sie es, wie Sie wollen. Aber lesen Sie vorher, was unser Koch aus dem Badischen dazu zu sagen hat. Er weiß, welche Zucchini wohin gehört. Heute gibt es Ratatouille, und das ist nicht nur gesund und vegan, sondern schmeckt nach Urlaub.
Spätestens seit dem Film "Ratatouille" glaubt jeder dieses Gericht zu kennen. Doch es handelt sich nicht um einen matschigen Gemüseeintopf, wie er in vielen Restaurants als Beilage serviert wird, sondern um ein delikates Ragout aus mediterranen Gemüsen, das rund ums Mittelmeer in unendlich vielen Variationen gekocht und genossen wird. Ursprünglich stammt das Gericht vermutlich aus Nizza. Doch im 20. Jahrhundert taucht es in Italien als Caponata auf und wird dort mit Kapern verfeinert. In Spanien nennt man es Pisto und auch in Griechenland und der Türkei wird es heimisch.
2 Auberginen à 250 Gramm
4 kleine Zucchini
2 rote und 2 gelbe Paprika
2 mittelgroße rote oder weiße Zwiebeln
½ Kg Eiertomaten
2-4 Knoblauchzehen
frische oder getrocknete provenzalische Kräuter (Rosmarin, Thymian, Oregano und wenn möglich Sarriette, auch Pfefferkraut genannt)
Meersalz und reichlich gutes Olivenöl
Schon im 18. Jahrhundert wurde der Begriff Ratatouille geprägt und bezeichnete einfache Eintopfgerichte. Gebildet aus "Rata" für ein einfaches Essen und dem Verb "touiller", das umrühren bedeutet.
Gerade jetzt im Sommer, wo Gemüse nicht mehr aus fernen Gewächshäusern nach Deutschland transportiert werden muss, empfehle ich die Ratatouille zu kochen. Sie kann sowohl warm als auch kalt genossen werden und galt früher als fleischloses Hauptgericht derer, die sich Fleisch nicht leisten konnten. Heute, wo veganes Essen populär ist und Allergien immer häufiger werden, sollte die Ratatouille ein Comeback feiern. Sie ist nicht nur gesund, sondern auch noch gluten- und laktosefrei.
Die von mir vorgestellte Version ist etwas aufwendiger - aber das Ergebnis spricht für sich. Da wir die Gemüse separat garen, berücksichtigen wir die unterschiedlichen Garzeiten der Gemüse und erhalten die so beliebten "Röstaromen".
Zubereitung
Bei den Tomaten vorne ein Kreuz einschneiden, den Strunk kreisrund ausschneiden und kurz überbrühen. Dann abschrecken und enthäuten. In kleine Würfel schneiden und dabei die Kerne entfernen. Die Auberginen in grobe Würfel mit ca. 3 cm Kantenlänge schneiden und mit reichlich Meersalz entwässern. Das dauert etwa 20 Minuten. Danach die Würfel mit Küchenpapier abtrocknen. Die Zucchini in Scheiben und die Paprika in Rauten schneiden.
Die Zwiebeln häuten und fein würfeln. In einer schweren Pfanne in einer guten Menge Olivenöl glasig anschwitzen, ohne dass sie bräunen. Die Tomatenwürfel zugeben und auf kleinster Flamme schmoren. Mit einem Teelöffel Salz würzen. Wenn getrocknete Kräuter verwendet werden, diese fein gewiegt zugeben. Die frischen Kräuter als Bouquet (ein Bouquet sind Kräuter, die am Stiel zusammengebunden werden) einlegen. Den feingewiegten Knoblauch zufügen. Alles weiter auf kleinster Flamme schmoren.
In einer weiteren Pfanne zuerst die vorbereiteten Auberginen auf hoher Flamme anbraten bis sie bräunen. Diese dann zu den geschmorten Tomaten geben. Jetzt mit den Zucchini genauso verfahren. Die Paprika kommt zum Schluss und wird nur kurz angebraten, da sie schnell bitter wird, wenn sie bräunt. Die Ratatouille mit einem frischen Kräuterbouquet und Meersalz würzen. Dabei nur wenig rühren damit die Gemüse ihr eigenes Aroma und die Konsistenz behalten.
Zu einer heißen Ratatouille passt Reis sehr gut oder einfach ein französisches Weißbrot. Wenn man das Gericht kalt servieren möchten, empfiehlt es sich, es nicht in den Kühlschrank zu stellen, da dabei viele gute Aromen verloren gehen. Natürlich können auch noch andere Zutaten verwendet werden wie die schon genannten Kapern, Staudensellerie, Pepperonis oder getrocknete Tomaten. Auch mit gehackter Petersilie oder Basilikum kann man das Gericht noch abrunden.
Probieren Sie es aus und entwickeln Ihr eigenes Hausrezept, das wird auf jeden Fall gut!
Gemüse bestehen zu mehr als 50 Prozent aus Wasser und je größer sie sind, desto mehr Wasser enthalten sie. Aber nicht mehr Geschmack. Wenn Sie zum Gemüsehändler gehen, achten Sie doch bitte auf Folgendes: eine Aubergine sollte nicht mehr als 250 Gramm wiegen, Zucchini sollten immer klein und fest sein, Spitzpaprika ist der runden Sorte vorzuziehen, Zwiebeln gibt es in vielen Geschmacksrichtungen (die roten und weißen sind süßlich, Schalotten sind würziger als andere Sorten, die gelben sind schärfer, Gemüsezwiebeln haben einen milden Geschmack), Knoblauch sollte im Sommer immer frisch also mit nicht getrockneter Haut gekauft werden, zum Kochen eignen sich am besten Eiertomaten, wie man sie ja auch als Dosentomaten kennt, da sie wenig Kerne haben und sich gut häuten lassen, frische provenzalische Kräuter haben einen komplett anderen Geschmack als die getrocknete Version. Vorsicht beim Dosieren getrockneter Kräuter – man kann schnell überwürzen, was bei den frischen kaum möglich ist.
Quelle: ntv.de
