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Mit einer Schmiede legt Johann Abt vor 120 Jahren den Grundstein jenes Unternehmens, das heute jeder PS-Fan kennt und das sich zum größten Audi- und VW-Tuner der Welt entwickelt hat: die Abt Sportsline GmbH im Allgäu.
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Schon damals tunte Johann Abt die Fortbewegungsmittel seiner Zeit. Bekannt wurde der Mann mit einer Vorrichtung, die eine Kutsche spielend leicht in einen Schlitten verwandelte.
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Als die ersten Automobile durch die Straßen fuhren, hatte Johann Abt so seine Zweifel. Sein Weitblick reichte aber aus, um das Potenzial der Motorkutschen zu erkennen. Er ließ seine Söhne Josef und Hans zu Ingenieuren der Kraftfahrzeugtechnik ausbilden.
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Bereits in den 1930er-Jahren wandte sich das Unternehmen gänzlich den Fahrzeugen der damaligen Zeit zu. Der DKW F5 zählte zu den beliebtesten Autos der 30er, auch bei Abt.
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Nach dem Zweiten Weltkrieg musste auch die Firma Abt von vorn anfangen. Josef Abt war gefallen, sein Bruder Hans kam erst lange nach Kriegsende heim. Rosina Abt, die Frau von Josef, führte das Unternehmen zunächst allein, später mit ihrem Schwager Hans. Rosinas Sohn Johann (im Bild), geboren 1935, begann seine Lehre im Jahr 1948.
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In der Feser-Graf-Gruppe fuhr Johann Abt (ganz links) für DKW diverse Rennen.
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Seine Motorsportbegeisterung und seine Erfolge waren es, die das Geschäftsfeld von Abt erweiterten und für die Zukunft prägten.
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In den 1950er-Jahren zog das Unternehmen um -in die Oberwanger Straße in Kempten.
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Über die Jahre machte sich das Abt-Team im Motorsport einen Namen. Im Jahr 1964 übernahm Johann Abt offiziell die Geschicke der Firma.
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Mit seinem Team setzte er vor allem auf Leistungssteigerung durch größeren Hubraum und andere Kolben, spezielle Fahrwerke und Auspuffanlagen. Selbst der kleine NSU wurde seinerzeit in den Kemptener Werkstätten zu einem echten Wildtier.
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Vorbild für den Kemptener Cheftuner war Carlo Abarth, der sich mit dem Veredeln braver Fiat-Kleinstwagen einen Namen machte. Johann Abt wollte für die Marke mit dem Skorpion im Logo fahren. Also begab er sich 1966 zum Firmensitz nach Turin. Das Gespräch zwischen Abt und Abarth soll lediglich 30 Sekunden gedauert haben. Kurz darauf war Abt Werksfahrer für die Italiener. Das Bild zeigt ihn auf dem Salzburgring 1970, wo er seinen ersten Saisonsieg einfuhr.
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In den 1970er-Jahren kamen Fahrzeuge wie der Audi 80 auf den Markt. Abt erkannte deren Potenzial. Er ließ die Wagen so erstarken, dass sie sogar zu einem Gegner des BMW 323i wurden.
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Der Golf GTI gehörte seinerzeit zu den beliebtesten Tuning-Objekten. Abt nahm sich den Bolzer vor und machte daraus einen echten Straßenrenner.
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Auch der heutige Chef Hans-Jürgen Abt (l.) war früh dabei. Seine ersten Erfolge im Motorsport feierte er in den 1990er-Jahren.
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Zur gleichen Zeit nahm er an der Seite seines Vaters die Geschicke der Firma in die Hand.
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Unter seiner Ägide veränderte sich nicht nur die Außendarstellung, sondern auch der Name: aus Abt wurde Auto-Abt.
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Für GTI-Fans wurde Abt in den 1980er-Jahren zu einem echten Mekka.
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Mit dem 177 PS starken Breitbau-Golf setzte Abt bereits vor 40 Jahren ein dickes Ausrufezeichen hinter die drei Buchstaben GTI. Der Golf GTI V rechts brachte es später sogar auf 230 Pferdestärken.
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Der Erfolg von Abt war nachhaltig und Johann und Hans-Jürgen Abt erkannten schnell das Potenzial der Absatzmärke in Fernost.
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Heute heißt der chinesische Partner von Abt Castec.
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In Singapur präsentierte der Tuner 2008 erstmals den Abt Scirocco.
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Topmodelle wie der Abt RS6-R sind auch in Osteuropa perfekte Markenbotschafter. Auf der Luxusmesse in Polen im Jahr 2014 sorgt das Kemptener Kraftpaket jedenfalls für ordentlich Aufsehen.
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Aber nicht nur international wird Abt immer präsenter. Über die Jahrzehnte ist Abt auch in Deutschland für viele Tuning-Fans zum Kultobjekt aufgestiegen.
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Heute bieten über 200 Partner in ganz Deutschland Fahrzeuge, ...
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... Produkte und Dienstleistungen rund um Abt Sportsline an.
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Auch im Motorsport geht Abt neue Wege und steigt erfolgreich ...
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... in die Formel E ein. Abt will damit zeigen, dass Nachhaltigkeit und Rennsport sich nicht ausschließen müssen.
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Aber die wirklichen Begehrlichkeiten wecken seit Jahrzehnten ganz andere Gefährte bei den Abt-Fans.
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Zum Beispiel ein Dienstwagen von James Bond. Tatsächlich fuhr der Agent seiner Majestät 1987 im Film "Der Hauch des Todes" einen Audi 200 quattro. Abt steigerte seine Leistung von 182 auf 250 PS.
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Auch der VW Golf I, eingesetzt im Volkswagen Golf-Pokal im Jahr 1982, ist eine Abt-Legende.
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Der ADAC Formel Junior aus dem Jahr 1993 wurde seinerzeit von Ralf Schumacher gefahren.
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Oder der Audi A4 quattro, eingesetzt im Super-Tourenwagen-Cup im Jahr 1999.
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Auch der Abt-Audi TT-R aus der DTM ist 16 Jahre später Kult.
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Selbst dann, wenn sein Interieur dem Umstand entsprechend mehr als spartanisch ist.
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Der anhaltende Erfolg in der DTM ermutigt ABT, ...
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... Sonderserien vom Audi TT ...
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... für die Straße aufzulegen.
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Seit dem Einstieg von Abt in die Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) stehen unter anderem fünf Fahrertitel in der Erfolgsliste:
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2002 wird der Franzose Laurent Aïello Champion, 2004 und 2007 folgt Mattias Ekström, 2008 und 2009 wird Timo Scheider zum Doppelmeister.
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Auch Promis können sich für die von Abt aufgebretzelten Altagsboliden begeistern. Zum Beispiel der Fußball-Weltmeister Andreas Brehme von 1990 für den Abt Audi RS 6 von 2014.
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RTL-Moderatorin Sonja Zietlow setzte nach Angaben des Unternehmens bereits zweimal auf einen getunten Wagen aus Kempten.
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Heute begeistert Abt die betuchte Kundschaft mit dem schon erwähnten Abt RS6-R mit 730 PS und 920 Newtonmeter Drehmoment.
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Auch den Audi R8 hatte Abt unter seinen Fittichen. Nach der Kur ist er mehr als 100 Kilogramm leichter und leistet fast 100 PS mehr: Der ABT R8 GTR stürmt in 3,2 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 325 km/h.
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Das aktuelle Abt TTS Coupé hat inzwischen 400 PS und 480 Newtonmeter Drehmoment.
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Mehr Exklusivität gibt es seit 2015 auch für den Passat Variant. Nach der Abt-Kur hat der 2.0-BiTDI nicht mehr 240 PS, sondern 300 Pferde unter der Haube.
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Auch Fahrzeuge wie den VW Beetle nimmt Abt unter seine Fittiche. Der 2.0 TDI leistet nach der Allgäuer Kraftkur 170 PS statt der serienmäßigen 140 PS. Das Drehmoment steigt von 320 auf 370 Newtonmeter. Den kleineren Selbstzünder mit 1,6 Litern Hubraum schraubt Abt von 105 auf 125 PS.
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Eigentlich ist Abt für sein optisch dezentes Tuning bekannt. Nicht so beim Audi Q7. Hier wurde schwer aufgedreht.
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Auch Vatis Liebling, der VW T5, lässt sich bei Abt aufmotzen. Anbauteile, Fahrwerkskomponenten und einen entsprechende Leistungssteigerung machen aus dem Pampersbomber einen Babyracer.
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Dezenter macht es Abt beim Audi Q3. Unter dem Blech wird die Leistung von 170 auf 240 PS gesteigert.
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Auch in Zukunft wird Abt Autos beschleunigen. Ob herkömmlich oder ....
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... mit Elektroantrieb, wird die Zukunft ergeben. Die bleibt aber in jedem Fall spannend. Herzlichen Glückwunsch zum 120. Geburtstag.
Eine Zeitreise mit Pferdestärken 120 Jahre Abt - vom Schmied zum Edel-Tuner
Begonnen hat alles in einer Schmiede in Kempten. Heute gehört Abt zu den angesehensten Auto-Tunern weltweit. Aber nicht nur das - der Veredler aus dem Allgäu hat sich über 120 Jahre auch seine Meriten im Rennsport verdient. Eine Erfolgsgeschichte in Bildern.
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