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Tausende teils aggressive Affen bevölkern den historischen Ort Lopburi 150 Kilometer nördlich von Bangkok.
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Die Langschwanzmakaken gelten als Glücksbringer ...
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... und sind seit langem Teil der Geschichte der Stadt.
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Seit vier Jahren aber werden die Affenhorden zunehmend zu einem ernsten Problem.
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Bevor die Corona-Pandemie Lopburi lahmlegte, fütterten einige der 58.000 Einwohner die etwa 3000 Langschwanzmakaken.
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Seit den 1980er-Jahren wird jährlich sogar ein Obstbankett für die Tiere veranstaltet, ...
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... zum einen aus religiöser Tradition, denn wegen der hinduistischen Gottheit Hanuman in Gestalt eines Affen genießen die Primaten in Thailand einen besonderen Stellenwert.
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Hier gibt ein buddhistischer Mönch einem Affen etwas zu Fressen - direkt unter einem Schild mit der Aufschrift "Das Füttern von Affen ist in diesem Gebiet verboten. Die Strafe sollte 2000 Baht (etwa 54 Euro) nicht überschreiten".
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Zum anderen lockt das Spektakel Touristen und Touristinnen in die "Affenstadt", ...
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... die die Tiere auf sich herumklettern lassen und mit ihnen Selfies schießen.
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Doch nachdem in Lopburi Mitte 2022 der Corona-Lockdown endete, musste die Bevölkerung feststellen, ...
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... dass die Affenpopulation außer Kontrolle geraten war.
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Scharen von Makaken hatten Gebäude in Beschlag genommen ...
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... und kamen den Bewohnerinnen und Bewohnern immer öfter nah, griffen sie sogar an.
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Einige schützten ihre Häuser mit Metallgittern, um die Affen fernzuhalten.
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Die Tiere stahlen Lebensmittel ...
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... und verursachten Verkehrsunfälle.
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Ganze Affenbanden lieferten sich Kämpfe. Einige Menschen trauten sich nicht mehr auf die Straße.
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"Wir müssen uns einschließen", sagt Jirat Buapromart. "Wir haben keine Freiheit mehr, nicht mal auf unserem eigenen Grundstück."
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Früher sei eine Koexistenz mit den Affen möglich gewesen. "Sie lebten ihr Leben, wir unseres", berichtet der der 54-Jährige. Doch die Situation habe sich geändert: ...
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... "Sie sind bereit, alles von uns zu stehlen, was sie bekommen." Das bestätigt auch Wisarut Somngam, ein Forscher der NGO Ecoexist Society, der die Situation untersucht: "Ihre Methode ist Raub - mit allen Mitteln."
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Die Affen rissen den Menschen alles aus den Händen, "jede Tasche, von der sie vermuteten, dass sie Lebensmittel oder Gegenstände wie Mobiltelefone enthält".
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Ältere Frauen trugen zum Schutz Schleudern mit sich, ...
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... auch kleine Kinder statten sich damit aus.
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Sogar Polizisten griffen auf Schleudern zurück, um die Makaken zu verscheuchen.
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Ab Februar 2024 nahmen dann die Beschwerden zu. Die Behörden begannen, die Primaten in Gehegen einzufangen.
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Im Mai schließlich weiteten sie die Sterilisationsaktion aus, die schon während der Pandemie begonnen hatte.
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Hier wird ein sedierter Affe vor der Sterilisation mit einem Tattoo am Kinn markiert.
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"Unser Ziel ist es, alle Affen zu kastrieren, 100 Prozent von ihnen", sagt der örtliche Tierarzt Patarapol Maneeorn vom staatlichen Wildtieramt.
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Die Affen würden anschließend in ein ausgewiesenes Gebiet umgesiedelt, wo man sich um sie kümmere.
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Sechs Monate nach Beginn der Regierungskampagne ist das Affen-Chaos in Lopburi unter Kontrolle.
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Etwa 1600 Affen wurden inzwischen gefangen.
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Einige Tierschutzgruppen stimmen zwar mit den Behörden überein, die Affen zu sterilisieren. Mit einer anderen Maßnahme aber sind sie nicht einverstanden: ...
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... "Die Affen leiden, weil sie derzeit in Käfige gesperrt werden, die nicht für sie ausgelegt sind", sagt Edwin Wiek, Gründer der Wildlife Friends Foundation Thailand.
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"Das ist nicht angemessen für sie."
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Für viele Bewohner und Bewohnerinnen ist die Rückkehr der Ruhe auf den Straßen von Lopburi dennoch eine Erleichterung.
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"Die Lage hat sich etwas entspannt, weil die meisten Affen gefangen wurden. Das Leben ist einfacher geworden", sagt der 64-jährige Uhrmacher Chalit Nithiwkram.
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Auch das Geschäft laufe besser: "Wären die Affen noch hier, würde sich kein Kunde trauen, hier vorbeizukommen und sein Auto zu parken."
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Für andere sind die Stadt und die Makaken untrennbar miteinander verbunden. "Die Affen sind Teil der Identität von Lopburi", betont Supaporn Reanprayoorn.
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Sie betreibt in der Nähe eines Tempels, an dem sich oft Affen versammeln, ein Geschäft und gab den Tieren manchmal etwas zu fressen.
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Noch hoffen die Menschen, dass eine dauerhafte Lösung gefunden werden kann, ...
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... mit der sowohl Menschen als auch Affen gut leben können. (kse/rts)
Käfige und Kastration in Lopburi "Affenstadt" geht gegen aggressive Makaken vor
3000 Langschwanzmakaken lebten in der thailändischen Stadt Lopburi. In den letzten vier Jahren sind sie immer angriffslustiger geworden und plünderten sich durch die Straßen und Gebäude. Deswegen ergreifen die Behörden seit einigen Monaten Maßnahmen, um die Zahl der Affen zu dezimieren.
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