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Zwischen Juni und November treffen immer wieder Hurrikans auf die US-amerikanische Ostküste. Ein Ereignis vor 15 Jahren hat sich besonders ins Gedächtnis der USA gebrannt.
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Zwischen Juni und November treffen immer wieder Hurrikans auf die US-amerikanische Ostküste. Ein Ereignis vor 15 Jahren hat sich besonders ins Gedächtnis der USA gebrannt.

Am Morgen des 29. August 2005 trifft Monster-Hurrikan "Katrina" auf die Küste von Louisiana.
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Am Morgen des 29. August 2005 trifft Monster-Hurrikan "Katrina" auf die Küste von Louisiana.

80 Prozent der über 300 Jahre alten Stadt, Heimat von Jazz-Legenden wie Louis Armstrong und Fats Domino, stehen unter Wasser.
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80 Prozent der über 300 Jahre alten Stadt, Heimat von Jazz-Legenden wie Louis Armstrong und Fats Domino, stehen unter Wasser.

Allein in Louisiana sterben mehr als 1500 Menschen, im Nachbarstaat Mississippi noch einmal weit über 200. Insgesamt lassen über 1800 Menschen ihr Leben - die meisten in New Orleans.
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Allein in Louisiana sterben mehr als 1500 Menschen, im Nachbarstaat Mississippi noch einmal weit über 200. Insgesamt lassen über 1800 Menschen ihr Leben - die meisten in New Orleans.

Es enstehen Schäden in Höhe von 125 Milliarden US-Dollar. Die Summe übersteigt die wirtschaftlichen Schäden der Anschläge von 9/11 bei Weitem.
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Es enstehen Schäden in Höhe von 125 Milliarden US-Dollar. Die Summe übersteigt die wirtschaftlichen Schäden der Anschläge von 9/11 bei Weitem.

Bilder verzweifelter Menschen auf Dächern gehen um die Welt, …
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Bilder verzweifelter Menschen auf Dächern gehen um die Welt, …

… in den brackigen Fluten schwimmen aufgeblähte Leichen und Tierkadaver.
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… in den brackigen Fluten schwimmen aufgeblähte Leichen und Tierkadaver.

"Katrina" ist und bleibt ein Drama.
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"Katrina" ist und bleibt ein Drama.

Die Wunden, die der Horror-Sturm schlägt, sind selbst heute nicht verschwunden, nicht im Stadtbild, nicht in den Seelen der Menschen. Der Monsterwirbel füllt fast den ganzen Golf von Mexiko, als er sich an die Küste schiebt.
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Die Wunden, die der Horror-Sturm schlägt, sind selbst heute nicht verschwunden, nicht im Stadtbild, nicht in den Seelen der Menschen. Der Monsterwirbel füllt fast den ganzen Golf von Mexiko, als er sich an die Küste schiebt.

Über eine Million Menschen flüchten. Den Gesamtschaden beziffert das Datenzentrum für den Großraum New Orleans (GNOCDC) auf 151 Milliarden Dollar - der teuerste Hurrikan der US-Geschichte und der todbringendste seit 75 Jahren.
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Über eine Million Menschen flüchten. Den Gesamtschaden beziffert das Datenzentrum für den Großraum New Orleans (GNOCDC) auf 151 Milliarden Dollar - der teuerste Hurrikan der US-Geschichte und der todbringendste seit 75 Jahren.

Nicht, dass die katastrophalen Folgen völlig überraschend gewesen wären. Schon Jahre vor "Katrina" hatten Experten gemahnt, dass die Dämme der zum Großteil unterhalb des Meeresspiegels liegenden Stadt einem schweren Hurrikan der Stärke 3 und darüber nicht standhalten.
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Nicht, dass die katastrophalen Folgen völlig überraschend gewesen wären. Schon Jahre vor "Katrina" hatten Experten gemahnt, dass die Dämme der zum Großteil unterhalb des Meeresspiegels liegenden Stadt einem schweren Hurrikan der Stärke 3 und darüber nicht standhalten.

Das Problem der Stadt ist, dass sie von Wasser umgeben ist. Die ursprünglich schützenden Feuchtgebiete verschwinden. Und die Wälle waren nicht so hoch, wie man annahm.
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Das Problem der Stadt ist, dass sie von Wasser umgeben ist. Die ursprünglich schützenden Feuchtgebiete verschwinden. Und die Wälle waren nicht so hoch, wie man annahm.

Damit nicht genug: Für Ausbesserungen fehlte das Geld, auch wegen der Kriege im Irak und in Afghanistan. Am Ende zählt man mehr als 50 Stellen, wo Wälle brachen. Binnen Stunden füllt sich das Stadtgebiet wie eine Badewanne.
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Damit nicht genug: Für Ausbesserungen fehlte das Geld, auch wegen der Kriege im Irak und in Afghanistan. Am Ende zählt man mehr als 50 Stellen, wo Wälle brachen. Binnen Stunden füllt sich das Stadtgebiet wie eine Badewanne.

Die gewaltige Sturmflut, die "Katrina" vor sich hertreibt und an die östlichen Wälle drückt, ist höher als viele Schutzanlagen. Das Wasser frisst die Dämme gleich meilenweise weg. Im Osten der Stadt brechen beiderseitig die Wände eines Kanals.
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Die gewaltige Sturmflut, die "Katrina" vor sich hertreibt und an die östlichen Wälle drückt, ist höher als viele Schutzanlagen. Das Wasser frisst die Dämme gleich meilenweise weg. Im Osten der Stadt brechen beiderseitig die Wände eines Kanals.

Am schwersten getroffen: das Viertel Lower Ninth Ward, in dem viele Schwarze und Arme leben. Viele wollten nicht fliehen oder konnten nicht. Wer lebend dem Wasser entkommt, rettet sich mit letzter Not auf Dächer, betet um Hilfe. Etwa die Hälfte der Toten, die Louisiana zu beklagen haben wird, stammt von dort.
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Am schwersten getroffen: das Viertel Lower Ninth Ward, in dem viele Schwarze und Arme leben. Viele wollten nicht fliehen oder konnten nicht. Wer lebend dem Wasser entkommt, rettet sich mit letzter Not auf Dächer, betet um Hilfe. Etwa die Hälfte der Toten, die Louisiana zu beklagen haben wird, stammt von dort.

Im "Superdome", dem überdachten Sportstation der Stadt, war schon um 5 Uhr morgens der Strom ausgefallen - als letzte mögliche Zufluchtstätte beherbergt es 30.000 Menschen. Es wird zum Symbol der nationalen Schande.
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Im "Superdome", dem überdachten Sportstation der Stadt, war schon um 5 Uhr morgens der Strom ausgefallen - als letzte mögliche Zufluchtstätte beherbergt es 30.000 Menschen. Es wird zum Symbol der nationalen Schande.

Tage dauert es, bis Nahrung herangeschafft wird, die sanitären Bedingungen sind unerträglich.
17 / 37 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Tage dauert es, bis Nahrung herangeschafft wird, die sanitären Bedingungen sind unerträglich.

Längst nicht alle Menschen können sich retten. Wer den Sturm überlebt, wird von neuen Gefahren bedroht: Die Seuchengefahr durch das verschmutzte Wasser, in dem Leichen, Abfälle, Chemikalien und Kot trieben, steigt nach den Überflutungen jeden Tag.
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Längst nicht alle Menschen können sich retten. Wer den Sturm überlebt, wird von neuen Gefahren bedroht: Die Seuchengefahr durch das verschmutzte Wasser, in dem Leichen, Abfälle, Chemikalien und Kot trieben, steigt nach den Überflutungen jeden Tag.

Die Welt wird Zeuge von dramatischen Szenen:
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Die Welt wird Zeuge von dramatischen Szenen:

Sie sieht hungrige, verzweifelte, von der Hitze ausgelaugte Menschen.
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Sie sieht hungrige, verzweifelte, von der Hitze ausgelaugte Menschen.

Noch Monate nach dem "Jahrhundertsturm" sind ganze Stadtteile völlig verwüstet.
21 / 37 (Foto: picture alliance / dpa)

Noch Monate nach dem "Jahrhundertsturm" sind ganze Stadtteile völlig verwüstet.

Hunderttausende Menschen verlieren ihr Zuhause und werden obdachlos. Die meisten von ihnen haben keine Versicherung und stehen vor dem finanziellen Ruin. Die Bevölkerung beklagt fehlende Unterstützung von der Politik.
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Hunderttausende Menschen verlieren ihr Zuhause und werden obdachlos. Die meisten von ihnen haben keine Versicherung und stehen vor dem finanziellen Ruin. Die Bevölkerung beklagt fehlende Unterstützung von der Politik.

Im Zentrum der Kritik: Bürgermeister Ray Nagin und Gouverneurin Kathleen Bianco, die Evakuierungspläne zu zögerlich umsetzten. Aber auch die Bundesregierung und allen voran die Behörde für Katastrophenmanagement (FEMA) scheint planlos, gelähmt, chaotisch.
23 / 37 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Im Zentrum der Kritik: Bürgermeister Ray Nagin und Gouverneurin Kathleen Bianco, die Evakuierungspläne zu zögerlich umsetzten. Aber auch die Bundesregierung und allen voran die Behörde für Katastrophenmanagement (FEMA) scheint planlos, gelähmt, chaotisch.

Für Präsident George W. Bush wird das Desaster zum politischen Sargnagel.
24 / 37 (Foto: Reuters)

Für Präsident George W. Bush wird das Desaster zum politischen Sargnagel.

Nach dem Sturm wird sogar erwogen, die Stadt ganz oder zumindest zum Teil aufzugeben. Der republikanische Kongressabgeordnete Dennis Hastert meint, es sei sinnlos, in eine Stadt zu investieren, die unterhalb des Meeresspiegels liege.
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Nach dem Sturm wird sogar erwogen, die Stadt ganz oder zumindest zum Teil aufzugeben. Der republikanische Kongressabgeordnete Dennis Hastert meint, es sei sinnlos, in eine Stadt zu investieren, die unterhalb des Meeresspiegels liege.

Seit der Katastrophe hat sich viel getan. Mehr als 15 Milliarden Dollar wurden in das rund 160 Kilometer lange Flutschutzsystem aus Deichen, Schleusen, und Pumpstationen investiert und zahlreiche Wohnungsbauprogramme umgesetzt.
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Seit der Katastrophe hat sich viel getan. Mehr als 15 Milliarden Dollar wurden in das rund 160 Kilometer lange Flutschutzsystem aus Deichen, Schleusen, und Pumpstationen investiert und zahlreiche Wohnungsbauprogramme umgesetzt.

Vor drei Jahren erst erreichte die Stadt wieder die Wirtschaftskraft der Vor-Katrina-Zeit. Rund zehn Millionen Besucher kamen im vergangenen Jahr nach New Orleans.
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Vor drei Jahren erst erreichte die Stadt wieder die Wirtschaftskraft der Vor-Katrina-Zeit. Rund zehn Millionen Besucher kamen im vergangenen Jahr nach New Orleans.

Heute leben in der Region nach Zählung des Datenzentrums für den Großraum New Orleans wieder annähernd so viele Menschen wie vor "Katrina" - knapp 400.000.
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Heute leben in der Region nach Zählung des Datenzentrums für den Großraum New Orleans wieder annähernd so viele Menschen wie vor "Katrina" - knapp 400.000.

Das Herz von New Orleans, das Sinnbild für Seele und Genuss, für Jubel und Trubel des Mardi Gras, Jazz und Blues, schlägt ohnehin längst wieder. Die Altstadt, das berühmte French Quarter mit seiner Bourbon Street, hatte dank seiner höheren Lage von den Fluten wenig abbekommen.
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Das Herz von New Orleans, das Sinnbild für Seele und Genuss, für Jubel und Trubel des Mardi Gras, Jazz und Blues, schlägt ohnehin längst wieder. Die Altstadt, das berühmte French Quarter mit seiner Bourbon Street, hatte dank seiner höheren Lage von den Fluten wenig abbekommen.

Acht Jahre nach der Katastrophe findet in dem Stadion, in dem zehntausende Menschen Schutz vor den Fluten gesucht haben, das größte Sportereignis der Welt statt: der Superbowl.
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Acht Jahre nach der Katastrophe findet in dem Stadion, in dem zehntausende Menschen Schutz vor den Fluten gesucht haben, das größte Sportereignis der Welt statt: der Superbowl.

Zur Normalität ist die Stadt immer noch nicht zurückgekehrt, weil einige Viertel noch nicht wieder so bewohnt sind wie einst.
31 / 37 (Foto: ASSOCIATED PRESS)

Zur Normalität ist die Stadt immer noch nicht zurückgekehrt, weil einige Viertel noch nicht wieder so bewohnt sind wie einst.

Obwohl der Stadt die Schäden nicht mehr auf den ersten Blick anzuzuehen sind, ...
32 / 37 (Foto: imago images/UPI Photo)

Obwohl der Stadt die Schäden nicht mehr auf den ersten Blick anzuzuehen sind, ...

... hat sie sich nachhaltig verändert. Die Stadt, die als erste Großstadt der USA einen schwarzen Bürgermeister hatte, ist deutlich weißer geworden. Lag der Anteil der schwarzen Bevölkerung vor "Katrina" bei über 65 Prozent, sind es heute rund 55 Prozent.
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... hat sie sich nachhaltig verändert. Die Stadt, die als erste Großstadt der USA einen schwarzen Bürgermeister hatte, ist deutlich weißer geworden. Lag der Anteil der schwarzen Bevölkerung vor "Katrina" bei über 65 Prozent, sind es heute rund 55 Prozent.

Die Lower Ninth Ward gehört zu den ärmsten Vierteln der Stadt. Hier haben vor "Katrina" viele Schwarze gelebt. Nur ein paar Autominuten sind es zum Stadtzentrum. Aber es ist ein Sprung in eine andere Welt.
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Die Lower Ninth Ward gehört zu den ärmsten Vierteln der Stadt. Hier haben vor "Katrina" viele Schwarze gelebt. Nur ein paar Autominuten sind es zum Stadtzentrum. Aber es ist ein Sprung in eine andere Welt.

Heute, 15 Jahre danach, leben hier nur 34 Prozent der Bewohner wieder in ihren Häusern. Von Unkraut überwucherte Ruinen stehen neben den wenigen wieder herausgeputzten Häuschen.
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Heute, 15 Jahre danach, leben hier nur 34 Prozent der Bewohner wieder in ihren Häusern. Von Unkraut überwucherte Ruinen stehen neben den wenigen wieder herausgeputzten Häuschen.

Manchmal verhindern ungeklärte Besitzverhältnisse den Abriss. Oft fehlt einfach das Geld für den Neuanfang.
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Manchmal verhindern ungeklärte Besitzverhältnisse den Abriss. Oft fehlt einfach das Geld für den Neuanfang.

Geblieben ist auch die Angst, denn "Katrina"-ähnliche Stürme werden auf Grund des Klimawandels immer wahrscheinlicher.
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Geblieben ist auch die Angst, denn "Katrina"-ähnliche Stürme werden auf Grund des Klimawandels immer wahrscheinlicher.

Samstag, 29. August 2020

15 Jahre nach der Katastrophe Als "Katrina" New Orleans heimsuchte

Ende August 2005 verwüstet Hurrikan "Katrina" die US-amerikanische Großstadt New Orleans. Es ist die größte Katastrophe in der Geschichte der über 300 Jahre alten Stadt. Der Sturm hinterlässt Zerstörungen von unvorstellbarem Ausmaß und verändert New Orleans für immer.
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